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Pulsnitzer Anzeiger : 23.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194209230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19420923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19420923
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-23
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 23.09.1942
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Mittwoch, 23. September 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 223 Seite 3 EMWuell in Stalingrad Hartnäckiger Widerstand der Bolschewisten im Trümmerseld der Innenstadt Von Kriegsberichter Georg Zech. PK. Seit Tagen tobt im Zentrum der Stadt Stalin grad ein erbitterter Stratzenkamps. Am 13. September sind die deutschen Infanteriedivisionen zum Sturm auf die Stadt angetreten und haben nach erbitterten Kämpfen Schützennest um Schützennest und Feldbefestigung um Feldbefestigung in den Gärten am Rande der Stadt niedergekämpft. In diesen Verteidigungsanlagen hat sich der bolschewistische Gegner noch einmal zur Wehr gesetzt mit jenem Fanatismus der Verzweif lung, wie er immer aufflammte, wo es sich um strategisch ent scheidende Schlüsselstellungen handelte. Die Fnm> tcEen, die seit Beginn der Offensive Kilometer UmKil eri sind und immer wieder gegen neue Be- festigui ...... üa.amnen, haben sich durch diese Stadt hin- durchge^mptt, über den Bahnhof hinaus bis hinunter an die Ufer der Wolga. Anderthalb Kilometer breit ist der Keil, der quer durch die Verteidigungssront der Stadt hindurchgejagt wurde. Nun geht es darum, diesen Keil nach beiden Seiten, nach Norden sowohl wie nach Süden, zu erweitern. Aber der Gegner, den dieser kraftvolle Vorstoß und der Durchbruch durch die Mitte der Stadt zwar überraschte, hat inzwischen im Schutze der Nacht , ns Kähnen frische Einheiten herübergeworfen, um sie zum egenstoß anzusetzen; er hat seine Luftwaffe am jenseitigen User zusammengezogen, Geschütze in Stellung gebracht, und so nimmt die Härte des Kampfes nur noch zu. Feuerkampf auf zehn Meter Entfernung Das charakteristische Merkmal dieser Straßenkämpfe in Stalingrad ist, daß er von beiden Seiten mit verschwindend wenig Infanterie gekämpft wird. Wer die Straßen entlang- geht, sich von Granattrichter zu Granttrichter vorarbeitet, über Balken und Bretter der zerfetzten Holzhäuser hinweg steigt, der trifft oftmals auf mehrere hundert Meter nicht einen deutschen Soldaten. Die wenigen Handvoll Gewehrträger sitzen an den Rändern dieses Keils auf kleine Kampfgemeinschaften und Schützenmulden verteilt. Dann und wann nur ballert ein Maschinengewehr die Häuserzeile entlang, und immer wieder fällt einer von ihnen aus, von einem Scharfschützen ge troffen, der, das Gewehr im Anschlag, hinter einer Brand mauer oder in einem Unterstand sitzt. Die Hauptlast dieses Häuserkampses in den Straßen von Stalingrad lastet auf den schweren Jnsanterie- wasfen, aus den Granatwerfern und den Infanterie geschützen. Wenn an einer Stelle dem Gegner ein Einbruch ge lungen ist, dann hämmern pausenlos unsere Geschütze auf dieser Einbruchsstelle herum, bis sie im grauen Staub zusammen stürzender Lehmwände und den roten Fontänen anseinander- gerisscner Ziegelmauern versinkt. Sowjetische Panzer und ' rutsche Sturmgeschützs liefern sich manchmal ein Duell auf kaum zehn Meter Entfernung. Mitten in diesem Inferno der Zerstörung leben tatsächlich noch Zivilisten. Niemand kann auch nur annähernd ab schätzen, wie hoch die Einwohnerzahl dieser sonst 450 000 Ein wohner zählenden Stadt sein mag. Aber wenn der Kamps für eine halbe Stunde schweift, dann wimmelt es auf einmal von menschlichen Gestalten, die mit angstverzerrten Gesichtern aus ihren Schlupfwinkeln und Unterständen hervorkriechen und schnell mit ein paar Eimern bewaffnet in eines der benach barten Grundstücke strömen, um sich den Wasservorrat sür den Tag zu holen. Manchmal dampft auch auf einem der kleinen ! Lehmöfen, die in jedem Garten, vor jedem Unterstand stehen, I ein mageres Mehlsüppchen. Der nächste Artillerieeinschlag aber i fegt alle diese zerlumpten, armseligen und verängstigten Ge- s statten wieder von der Erdoberfläche weg. Unsere Führung ist in diesen Tagen nicht untätig ge blieben, nicht für eine Minute, hat sie den Uebcrblick verloren in diesem wechselvollen Kampfgeschehen, Munition rollt nach, neue Batterien und auch Reserven. Die Front nach Norden und Süden wird trotz allen Widerstandes erweitert werden. Die SouSerflirsorge für Echweroerwundete Im Nahmen der Verwundetenbetreuung in den Neserve- lazaretten der Heimat gilt die ganz besondere Fürsorge den Schwerverwundctcn, für die häufig eine ärztliche Sonder fürsorge notwendig ist mit dem Ziele, ihnen den Weg zurück ins praktische Leben zu zeigen und sie wieder zu leistungsfähigen Menschen zu machen. Ueber diese Sonderfürsorge berichtet Oberstarzt Dr. Rühe von der Hceressanitütsinspektion in der , l iesundheitsführung". So sind beispielsweise Sonderlazarette r erblindete und hirnverletzte Soldaten eingerichtet worden, -.ren Tätigkeit nach Abschluß der klinischen Behandlung ein setzt. Die Heeressanitätsinspektion hat weiterhin für andere Schwerverwundete Sondermaßnahmen ergriffen, die die rein orthopädische Versorgung durch besondere technische oder prak tische Hilfsmittel wirksam ergänzen. Die Sonderlazarette haben ein eigenes Gepräge und sind eine Mischung von Krankenanstalt und ärztlich' geführtem Schulungsbetrieb. In Anlehnung an Blindenanstalten sind für die erblindeten Soldaten SammellazarMe geschaffen worden, die den besonderen Zweck haben, diese Soldaten mit ihrem lichtlosen Zustand vertraut zu machen und sie dem Leben zurückzugewinnen. Es wird Wert darauf gelegt, daß in den Blindenlazarctten Gymnastik und Leichtathletik in mannig- ' facher Form getrieben wird. In Wien haben nach solchem Unterricht vierzehn erblindete Soldaten in verhältnismäßig kurzer Zeit ihre körperliche Leistung so vervollkommnen können, daß sie das Reichssportabzeichcn unter normalen Be dingungen erwerben konnten. Die Freude am Leben wird aber auch durch künstlerische Genüsse erweckt, durch Theater-, Konzert- und Tonsilmbesuche. Die Ausübung von Musik wird gefördet, und musikalisch be- z, gabte Blinde können ein Akkordion als Geschenk erhalten. Die j besonderen Blindenhilfsmittel, wie die Blindenschrift, werden ! den erblindeten Soldaten in den Lazaretten nahegebracht, wo >. ' ' eine blindentechnischc Grundausbildung erhalten. Für ' inen Eigenbedarf wird jedem Blinden eine Reiseschreib- i l aaschine übereignet. Besondere Beachtung findet die Bcrufs- ! fürsorge. Der Blinde hat heute eine erhebliche Auswahl unter ! den handwerklichen, industriellen und geistigen Berufen. Die Ausbildung erfolgt zum Teil vom Lazarett aus. Auch bei den Hirnverletzten ist die Wiedereingliederung in den Arbeits- . Prozeß das letzte Ziel der Sonderfürsorge. Bei schweren Verletzungen der Gliedmaßen sind ebensalls Maßnahmen notwendig, um den Funktionsverlust auszu- gleicheu. Beinamputierte lernen mit den Prothesen laufen und bringen es häufig zu erstaunlichen Leistungen. Vielfach können sie auch wieder an Spiel und Sport tcilnehmen. Für die Doppelarmamputierten gibt es eine besondere Ohnhünder- kürsorge, die das Ziel hat, auch den Ohnhänder von fremder Mfe unabhängig zu machen. Bei den Doppelbeinamputierten 'st die orthopädische Versorgung häufig allein imstande, sie wieder gehfähig zu machen. Daneben kann der Kraftwagen in den Dienst des Schwerverwundeten gestellt werden. Den Be mühungen der Heeressanitätsinspektion ist es gelungen, ein geeignetes Einbaugerät für diesen Personenkreis entwickeln Su lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen wird diesen i Ahwerverwundeten ein Wagen vom Reich geliefert, wobei für ! !°en Unterhalt monatlich Zuschüsse gezahlt werden. Lerttiches und SüchsMes! Wer sabotiert, mutz Wen! * Durch weitschauende Planung ist dafür gesorgt, daß jeder Volksgenosse die ihm zustehenden Rationen erhält. Aber trotz dem gibt es noch unsaubere Elemente, die versuchen, sür sich Vorteile herauszuholen. Gegen diese Schmarotzer wenvet sich das. Wochenblatt der Landesbauernschast in einem Aufsatz „Wer sabotiert, mutz fallen", in dem es heitzt: Wer als Schieber Volksausbeutung oder Wucher betreibt, wer durch Schleich- und Tauschhandel mit kriegswichtigen Er zeugnissen für sich besondere Extrawürste zu ergaunern sucht, also nur seine Gewinnsucht kennt, den trifft heute für diese Kriegsverbrecher; härteste Strafe, unter Umständen sogar das Todesurteil. Die Gerichte kennen keine Gnade. Aber auch in gelinderen Fällen wird streng zugefatzt. Wer sich zum Beispiel weigert, seine Milch oder Lier ordnungsge mäß abzuliefern oder sonstige bewirtschaftete Nahrungsgüier für den unrechtmäßigen Eigenverbrauch zurückhält, wer gedan kenlos Schleichhändlern oder Hamsterern zu Vorteilen irgend welche Art verhilft, auch wenn er selbst davon kaum einen eigenen Nutzen hat, macht sich mitschuldig und straffällig. Feder steht heute im Schicksalskamps der Nation, jeder muß sich deshalb auch durch seine Haltung der hohen Verpflich tung bewußt sein, die sich aus der Größe, aber auch aus der Härte unserer Zeit ergeben. Wer sich außerhalb der Volksae- meinschast stellt, ist ein Staaisfeind und wird als solcher be handelt. Pulsnitz. Nach Klotzsche versetzt. Bahnhofslnspektor Ernst Warmuth wurde mit Wirkung vom 1. September d. 2. von Pulsnitz nach Klotzsche in gleicherr Eigenschaft versetzte Inspektor Warmuth kam von Ottendorf-Okrilla nach Pulsnitz, wo er vom 1.2.1937 bis 31.8.1942 am hiesigen Bahnhof als Inspektor amtierte. Inspektor Warmuth begann seine Laufbahn bei der Reichsbahn in Königsbrück-Ost schon vor dem Welt kriege. blickt also nun schon auf eine jahrzehntelange, an Eü- > fahrung reiche Tätigkeit zurück. Nun ist Inspektor Warmuth seinem früheren Arbeitsfeld wieder näher gekommen. Die anliegenden Ortschaften an der Linie Klotzsche—Königsbrück haben Inspektor Warmuth in bester Erinnerung, da er zur Ausgestaltung des Zugverkehrs auf dieser Linie sehr viel bei getragen hat. ' Reichenbach. Hohes Alter. Den 90. Geburtstag beging die älteste Einwohnerin von Reichenbach, die Gutsauszüglerin Auguste Hausdorf, in völliger geistiger und körperlicher Frische Sie liest noch täglich ihre Zeitung ohne Brille und nimmt regen Anteil an allem Zeitgeschehen. Großröhrsdorf. 7 5. Geburtstag. Gestern beging Fa brikbesitzer Martin Schurig die Feier seines 75. Geburtstages/ Vor 55 Jahren trat er nach gediegener kaufmännischer Ausbil- dune in das väterliche Geschäft ein. Unter der umsichtigen, fachkundigen und tatkräftigen Führung Martin Schurigs hat' dieses Unternehmen eine vorbildliche Aufwärtsentwicklung ge nommen, sodaß die Firma F. A. Schurig heute zu einem der bedeutendsten und modernsten Betriebe der Textilbranche un seres Rödertales zählt. Als Betriebssichrer ist der Jubilar trotz seines hohen Alters noch immer der erste Arbeiter seines Be triebes. Großröhrsdorf. „Bergschufters Auguste" st. Im Al, ter von 91 Jahren starb Frau Amalie- Auguste Boden geb. Biesold. Sie war unter dem Namen „Bcrgschusters Auguste" Kreisen der Bevölkerung bekannt. Mit ihr ist eine der ältesten Einwohnerinnen unseres Ortes und Trägerin des Goldenen Mutterehrenkreuzes zur ewigen Ruhe eingegangen. Hochschul-Auslele der begabten Frauen eingsführt. — Freie Bahn ohne Rücksicht aus die Finanzlage. Als eine Art Parallel erscheinung zum Langemarck-Studium der Reichsstudentensührung ist kürzlich die Borstudienausbildung für Frauen geschaffen worden. Wie Reichsamtsleiter Dr. Gmelin von der Reichsstudentenführuna hierzu kn der „Bewegung" mitteilt, werden durch die Vorstudienausbildung be gabte und leistungsfähige Frauen ohne Rücksicht ans ihre bisherige Vor bildung und ihre finanzielle Lage in etwa zwei Jahren zur Hochschulreife und anschließend zum Hochschulstudium geführt werden. Vorstudienausbil- dung und Hochschulstudium sind kostenlos. Für die Erfassung und Auslese der Bewerberinnen wurde eine besondere Abteilung im Amt Studen tinnen der Reichsstudentensührung, Berlin-Charlottenburg 2, geschaffen. Im Juli wurde mit der Auslese begonnen. Mehrere Auslcsetager sind bereits mit Erfolg abgeschlossen worden. Der erste Lehrgang wird im Herbst eröffnet und als Gemeinschaftserziehung internatsmäßig durch geführt. Nach Abschluß des Hochschulstudiums werden diese Frauen vor wiegend zum Berufseinsatz in den Ostraum gehen. Es steht ihnen jeder beliebige Studicngang an einer deutschen Hochschule offen. Neukieritzsch. Ein Jahrhundert Bahnhof Kie ritzsch. In diesen Tagen sind hundert Jahre verflossen, daß der'Bahnhof Kieritzsch besteht und in Betrieb genommen wurde. Oschatz. .Orgelweihe in der Hans-bchemm- Schule. Die im'Festsaal der Hans-Schemm-Schule aufgestellte Orgel wurde in Anwesenheit des Leiters des Ministeriums für Volksbildung, Gauwalter Göpfert, ihrer Bestimmung über- geben. Dieser ging in einer Ansprache auf die innere Haltung des deutschen Menschen zu unserem Leben ein, in dem Treue,'Fleiß und Gehorsam an erster Stelle zu stehen hätten. Meißen. Im Steinbruch verunglückt. Als in Zadel ein Steinbrucharbeiter auf der Sohle des Slcinbru- ches beschäftigt war, wurde er von einer herabstürzenden Stütze getroffen, die ihm einen Unterarm zerschlug. Burgstädt. Schwer verletzt. In Hartmannsdorf hielt ein 13jähriger Junge das Gar«ntor, weil ein Pferdewagen in, das Grundstück einbiegen wMte. Die Deichsel des Wagens stieß gegen die Torsäule, die einstürzte, wobei der Junge schwere Beiuverlctzungen erlitt. Roßwein. Obstdieb angeschossen. Am zeitigen Morgen wurde ein etwa 60 Jahre alter Einwohner außer halb der Stadt beim PflaunEdiebstnhl ertappt. Weil er auf Anruf uicht stcheu blieb, machte ein Polizist von der Schuß waffe Gebrauch. Der Dieb wurde verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Leipzig. Leipzigs kinderreiche Familien. Im August wurde Leipzig in 28 Familien das vierte Kind geboren, 18 Ehepaare bekamen das fünfte Kind; das sechste Kind wurde in sieben Familien, das siebente in fünf, das achte und neunte in je einer Familie geboren. Leipzig. Ueberfahren. Am Hauptbahnhof wurde eine 54 Jahre alte Frau aus Chevynitz von der Straßenbahn er faßt und überfahren. Im Krcmkenhaus starb sie an ihren er littenen schweren Verletzungen. Leipzig. Für die feldgrauen Komponisten. . Wie Stadtrat Hauptmann mititilt, wird von der Verleihung des Bach-Preises während des Krieges Abstand genommen, die sonst bei der Bach-Feier stattfand. Die für den Preis vor gesehenen Mittel werden zur Weihnachtszeit während des, Krieges an die unter den Waffen stehenden Komponisten der Bach-Stadt Leipzig verteilt werden. Reichenbach i. V. 100jähriges Jubiläum. Dieser Tage konnten die Inhaber der beiden Reichenbacher Firmen Vogtl. Korbsabrik Paul Löscher und Kinderwagenfabrik Curt Löscher auf die Gründung ihres Stammhauses vor hundert Jahren zulsickblicken, die seinerzeit von Karbmachermcister Cristian Friedrich Löscher crsolgt war. ALLDA BDM-Gruppc 12/178. Diese Woche fallen Sport und Heim abend aus. Dafür ist aber Sonntag früh für alle Scharen Pflichtdienst. Wir stellen uns eine halbe Stunde vor Beginn der Aufnahmefeier der 18 Jährigen in die NSDAP, an der Bachstraße in tadelloser Dienstkleidung. Nur schriftliche Ent schuldigung gilt. — Vom 28.9.—17.10. sind Dienstferien. BDM-Werk — vorMr. Arb.-Gem. Kochen. Mit Kriegs- dienstkarten morgen Donnerstag von 20—21 Uhr bitte alle Mädels zu mir kommen (Adolf-Hitler-Str. 17). Waltraud Kalbitzer. BDM-Werk „Glaube und Schönheit" Ohorn. Heute Mitt woch 19,30 Uhr letzter Gymnastikabend, deshalb alle er scheinen. „DeuWe Jugend, dich rM das Land!" Die Ausstellung, im Dresdner Rathaus scierlich eröffnet Am Montagabend wurde die von der Gebietsführung Sachsen der Hitler-Ingcnd und oer Landesbauernschast Dach sen veranstalten Ausstellung „Deuische Jugend, sich rust das Land" in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste von Parrei, Staat und Wehrmacht im Lichthof des Rathauses Dresden feierlich eröffnet. K-Gebietsführer Frank unterstrich in seiner Begrüßungs ansprache die Ausgabe der Ausstellung, die vie erste im Reich ist, die bei der Berussaufklärungsaktion der Hitler-Jugend veranstaltet wird. Landesobmann Erdmann von der Landes bauernschaft Sachsen hob die Notwendigkeit der Stärkung des deutschen Bauerntums hervor, ohne das vas deutsche Volk nickt leben und nicht in den Genuß der Früchte des Sieges kom men könnte, den unsere Soldaten erkümpscn. — Siaalsminister Dr. Frisch, der im Auftrag des Gauleiters Mutschmann die Eröfsnung der Ausstellung vornahm, erinnerte gleichfalls dar an, daß neben dem Schwert vor allem der Pflug den Bestand einer Ration sichere. Alles sei nichts ohne den Bauer, der den Pflug durch die Erde ziehe. Heute sei der Acker wieder der Lebensquell der Nation, und der Bauernarbeit werde wieder die ihr gebührende Ehre zuieil. Die Jugend aber müsse durch, die Bauernarbcit den im Osten erkämpften Raum und damit das Reich erhältcn. Dafür die Herzen der Jugend zu öffucn, sei der Sinn der Ausstellung. Kunst und Wilsen Spielzcitbeginn auch im „Theater des Volkes" Eindrucksvolle Inszenierung von Shakspeares „Was ihr wollt" Nun hat auch das „Theater des Volkes" die neue Spiel zeit begonnen und mit einer sorgfältig und sauber einstudierten Aufführung des immer wieder bezaubernden Lustspiels „Was ihr wollt" den Willen kund getan, auch auf dem Gebiet des klassischen Lustspiels wertvollste Kulturarbeit zu leisten. Albert Fischel hat es in inniger Zusammenarbeit mit Woli Georg Reuther verstanden, unter Ausnützung der Drehbühne, die vielen urkomisch-köstlichen Situationen, die sich im wesentlichen daraus ergeben, daß ein fchiffbrüchiges Zwik- lingspaar an den idyllischen Strand geworfen und gerettet wird, ohne daß die beiden Geschwister Kunde von der Rettung haben, wobei die schöne Viola in Männerkleidern die Liebe des um die stolze Clivia ringenden Herzogs Orsino gewinnen will, in flüssig stem Tempo abrollcn zu lasten. So gab es denn in dieser AiH- führung keinen toten Punkt und da auch die Besetzung der Hauptrollen mit dem derzeitigen Ensemble des Städtischen The aters keine Schwierigkeiten bereitete, wurde die Eröffnungsvor stellung zu'einem stürmisch bejubelten Erfolg, an dem das Or chester unter Leitung von Wolf Schreckenberger maßgeblich be teiligt war. Isle Proft. Lehar wieder Trumpf im „Central-Theater" Mit einer der schönsten und melodienreichsten Operetten. Lehars „Paganini". Central-Theater die diesjährige Operettenspielzeit eröffnetest^ damit unverkennbar ins Schwarze getroffen. Denn wer hört nicht immer wieder gern die berühm ten Schlager „Gern hab ich die Frauen geküßt", „Niemand liebt dich so wie ich", „Mit den Frau'n auf Du und Du" und wie die ansprechenden Melodien all eheißen, die der Besucher beglückt mit nach Hause nehmen und dann — in freundlichem Erinnern — im mühevollen Werkeltag vor sich her trällern kann. Auf das Meisterwerk als solches braucht in diesem Rahmen nicht eingegangen zu werden. Aber es macht ungetrübte Freuds feststellen zu können, daß auch die Wiedergabe dieser" Operette auf ungewöhnlicher künstlerischer Höhe steht. Denn m Mario Parlo, Katharina Schoenert und Ingeborg Fänger stehen dein Ccntral-Thcater neben den bereits von früher her bekann ten Solokräften Künstler zur Verfügung, die dank ihrer stimm lichen und darstellerischen Fähigkeiten die klanglichen Genüsse, die „Paganini" enthält, in so bestechend einwandfreier und charmanter Weise zu kredenzen, daß kein Wunsch offen bleibt., Wie Direktor Jardin den „Paganini" inszeniert hat, wie Schulz von der musikalischen Seite her der Aufführung den mitreißenden Schwung gab, wobei er in Gertrude Banm- Gründio als Leiterin des Balletts eine feinsinnige Helferin fand so wünschten wir,, daß Operetten immer dargeboten würden — frei von überflüssigem Ballast und den immer ge fährlichen Absteckern ins Derb-Triviale. Der Beginn der Spiel zeit war jedenfalls vielversprechend und der rauschende Beifall redlich verdient. Möge er Ansporn sein, auf diesem Wege fork- zufahren Ilse Proft. 48V Fahre IagdWotz Myritzdurg Von den alten Schlössern der sächsischen Kurfürsten und Kö nige hat das Jagdschloß Moritzburg im Friedewalde, in engster Nachbarschaft der Residenz Dresden bis heute seine Eigenart bewahrt. Unverändert steht es noch heute vor uns, wie sein fürst- licher Bauherr, König August der Starke es einst geschaffen hat; ein Sitz fürstlicher Repräsentation, ein' Schauplatz rauschender Feste und ein Stützpunkt höfischer Jagden in der Umgebung ausgedehnter Waldungen; mlaerisch schön zu jeder Jahreszeit, wenn es sich mit seinen hohen Turmfronten, mit seinen in war- mem Ockerton gefärbten Wänden im Wasser der umgebenden Seeslächen spiegelt. Dieses Moritzburg von heute aber geht zurück auf eine weit ältere Anlage, deren Fundamente sich noch heute zum Teil im hohen Königsschloß verbergen deren Ansänge aber jetzt genau. 400 Jahre zurücklicgen. Damals aber, im Jahre 1542, war es der als Diplomat wie als Feldherr gleicherweise glänzende >> junge Kurfürst Moritz von Sachsen, der sich hier ein Jagdhaus schuf, in dem er die so spärlich bemessenen Mußestunden der über alles geliebten Jagd widmen konnte. Es war dies erste Jagd haus nur eine bescheidne Angelegenheit, von dem uns aber einige alte Pläne und Akten noch genügend Hinweise überlie fert haben. Fortlaufend haben dami die sächsischen Kurfürsten dem Jagdsitz ihre Fürsorge gewidmet und ihn weiter ausgebaut, bis dann August der Starke zum Neubau schritt. Ein glückliches Geschick hat uns mit Moritzburg eine Einheit von Naiur und Kunstgebilde überliefert, dem wohl die Zeit auch einige Narben beiqebracht hat, dessen wE uns aber noch heute trotz seiner 400 Jahre als Denkmal bester und wertvollster sächsischer Kultur- Überlieferung erfreuen können.
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