Volltext Seite (XML)
WkWMiWkl WM Erscheint Inserate . ^ . - jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und dDD MM- M nehmen außer der Expedition auch die kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, UU TU M dem Lande entgegen, auch beordern die Annoncen- durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. (W dH Expeditionen folche zu Originalpreisen. Hohenstein-Ernstthal» Gl>erlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für dm Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrn aller Genreriröe-Verircrltrrirgerr öer uiirlregeiröeir Ortscherften. Nr. 119. Freitag, den 26. Mai 1899. 49. Jahrgang. MchMcS. Hohenstein-Ernstthal, 25. Mai 1899. (Mitiheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen nnd eventl. honvr'rt.) Militärische Meldungen. Nächsten Sonnabeno fällt der Meldetag deS BezirkSfeldmebcls aus. da zur Zeit die diesjährigen Aushebungen statt finden. Diebstahl. Am 19. dieses Monats abends in der Zeit von 9 bis 10 Uhr wurde am Eingang des hiesigen Bahnhofes ein kleiner Handwagen im Werthc von 13 Mk. 50 P-. gestohlen, ohne d:ß Jemand der That verdächtigt werden konnte. Der Wagen ist un gefähr 1 m l ng und l/z m breit, hoch vierrädrig, hat eiserne Achsen und an den Hinteren Rädern eiserne Stützen. Der obere Theil besteht aus weißgrau an- gestrichenen Holzleisten. Inwendig ist die untere Hälfte m.t Schwarzblech ausgeschlagen, roth anzestrichen, was aber verw fht sein dürste Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib des Wagens oder die Person des Diebes bittet man auf der hiesigen Potizeihauptwache melden zu wollen. Eine überaus wichtige, von der Berufsinstanz bestätigte Gewerbege richtsentscheidung wird durch eine ausführ liche Darlegung in der. „Mittheilungen des Verbandes deutscher Gewerbegerichte" näher bekannt. Es handelte sich um die Zurückforderung von Lohnabzügen einem Arbeiter gegenüber, dem die ihn beschäftigende Fahr radfabrik zwei Räder zum Selbstkostenpreise überlassen hatte. Der Arbeiter gab zu den Abzügen seine Zu stimmung und zahlte auf diese Weise 285 Mk. ab. Dann verließ er die Stellung und klagte nun vor dem Gcwerbegericht auf Rückgabe dieser Summe, da nach ß 115 der Gewerbeordnung dem Arbeitgeber verboten sei, dem Arbeiter Waaren auf Credit zu ver kaufen. Das Gewerbegericht erkannte nach dem An träge des Klägers und die Civilkamnier des Land gerichts bestätigte dieses Erkenntniß. Nach dem Buch staben des Gesches ist das Urtbeil durchaus unanfechtbar. Aber es ist im hohen Grade fraglich, ob eine Verurtheiluug möglich gewesen wäre, wenn der Ar beitsgeber dem Arbeiter nicht das Rad kreditier, sondern ihm zur Anschaffung desselben ein baareZ Darlehen gewährt nnd mit ihm eine Ratenrückzahlung in der Höhe der vorgcnommenen Lohnabzüge verab redet hätte. In der Sache wäre dieses Verfahren genau dasselbe gewesen, aber nach dem Buchstaben des 8 115 der Gewerbeordnung hätte eine Klage aus Rückerstattung der gezahlten Darlehnsraten kaum Erfolg gehabt. Warum ist der Mensch kein Natur- schw immer? Nachdem die Badesaison ihren An fang genommen hat, -st diese Frage gegenwärtig actnell. Mancher würde mehr G-wllen an einem erfrischenden Bade im freien Wasser mir der dadn möglichen körpcr- l chen gleichmäßigen Ausarbeitung haben, wenn er des Schwimmens kündig wäre. Wie kommt -S nun, daß gerade der Mensch die Kunst erst erlernen muß, sich über dem Wasser zu erhallen? Jedes vierfüßige Thier macht wenn cS ins Wasser geworfen wird, mehr oder weniger geschickte Biw.'gnagiu. durch welche es vo: dem Untersinken bewahrt wirb; die geschicktesten wissen sich fo gut zu bewegen, daß si' richtig schwimmend au'S Trockene gllanaen, die ungcs.bicktcstcn sind wenigsten? im Stande, sich aas der Oberfläche zu erhalten. Nur der Mensch ist dazu von N iu: nicht i-: Stande Wer das Schwimmen nicht als Kunst erlernt hat, geht, wen: er ins Wasser gcrälh, unfeblbar unt-r, und wenn der Mensch in der Todesangst und in denn Wunsche, sich vor dem Ertrinken zu retten, Bewegungen macht, so sind diese nicht zur Rettung seng:;«!, wndcrn beschleunigen in höchst unzweckmäßiger Weise das Unter sinken. Die Anthropologen erklären diese ausfällige El- scheinung dadurch, daß sie sagen: jedes Thier, das ins Wasser gcrütb, sucht -ich durch dieselbe Thätigkeit zu retten, die ihm auch bei andere.: Gefahren hil't. Die Vierfüßler nun suchen, wenn ihne: eine Grfah- droht, ihr Heil instinktiv im Entlaufen, uns so macken sie auch an Wasser Laufdewegunaen, und diese sind in der Thot geeignet, sie über Wasser zu halten. Dir ersten Menschen dagegen wohnten auk Vaumzweigen, und wenn ihnen Gefahr na te, so suchten sie ihr zu entgehen, indem sie auf die Bäume kletterten; fielen sie nun ins Wasser, so wußten sie auch hier keine andere Hilie, als daß sie instiactiv die gewohnten Kletterbewegungen machten. Di.se Bewegungen sind aber nicht im Stande, den Körper über Wasser zu halten, sonder ! befördern noch das Untersinken. Diese unglückselige Neigung, sich im Wasser durch Kletter bewegungen zu helfen, hat sich von den ersten Menschen ns auf die jetzt lebenden vererbt, und in der That ieht man, daß ein Nichtschwimmer im Wasser stets Liettervewegungen macht, natürlich nie mit günstigem Erfolge. Ueber die allgemeine Geschäftslage chreibt „Der Confectionär": Man kann dieses Mü von emem wirklichen Pfingstgcschäft sprechen, allerdings nur bedingt. Nur in billigen Artikeln sand ein enorm großer Consum statt Während der ganzen Pfiagst- wochc waren die Geschäfte von Morgens früh bis Abends spät von Käufern überfüllt. Putz- undWeiß- waarenartikel, Herren- und Knabenconfection, Blousen, Weißwaaren, Wäsche, Cravatten, Handschuhe und der gleichen Gegenstände fanden reichlichen Absatz. Mancher Verlust ist wieder eingeholt worden. Wenn auch die vorhergeganzene anhaltend ungünstige Witterung vielen Schaden verursachte, so tröstet man sich doch mit dem Umstande, es hätte noch viel schlimmer sein können. — Wir treten letzt osficiell in die Wintersaison ein. Die Reisenden sämmtlicher Modewaaren Branchen be finden sich auf den Toureri. Das Herbstgeschäft wirb dieses Mal durch einen wichtigen Factor unterstützt, auf den wir schon mehrfach hingewiesen hatten: durch Src Preiserhöhungen. Bei den Grossisten hatten sich die Umsätze schon in den letzten Wochen erheblich ver mehrt. Jeder irgendwie bedeutende Konsument luchte seinen Bedarf zu decken nnd versuchte noch soviel wie möglich zu alten Preisen zu kaufen. Bedarf, den man unter normalen Verhältnissen vielleicht erst im August uno September gedeckt hätte, suchte man noch so schnell wie möglich unter Dach uno Fach zu bringen. Die sonst so beliebten Balu'aschicbnngen brauchten nicht bewilligt zu werden. Während sonst Fabrikanten und Grossisten gewohnt waren, Coucessionen zu machen, waren es dieses Mal die Käufer, welche den Verkäufern Entgegenkommen zeigten. Man geht deshalb auch nicht fehl, wenn mm. aus diesen eben angeführten Gründen ein bedeutend größeres Herbstge-chäst erwartet als in "roheren Jahren — D-S ausländisch: Geschält. In Hamburg weilen versa Kmc größere südawerikaaische Emkämer. Naser Geschält mit den Vereinigten Staaten iü nicht allein ein so unlohncndes, sondern durch di- vi lunZollchicanev auch ein so unangenehmes geworden, Saß man sich um liebsten gar rocht mehr mit dem selben beschäftigen wöckte. Die Umsätze gehen zurück. Amerika liciert zu viel selbst. "Auf allen Gebieten sucht man sich '»"abhängig von europäischen Fabrikaten zu stellen. Die Vereinigter: Staaten interessiren unS «vaen- blicklich nur wegen der Bilduna der gigantischen Trusts Die Zeit deS Au'hörens der Gründungen scheint noch nicht gekommen. Diese Trusts können nur bei günstiger Geschäftslage, bei flüssigem Gcldstand floriren. Günstig ist die Geschäftslage in Seu Vereinigten Staaten. Das. beweist auch der Rückgang der Bankerotte. Rach der Dun'ichcn Ausstellung ereigneten sich im April 666 Bankerotte gegen 927 im Vorjahre, 941 vor zwei u,.r 1000 vor drei Jahren und betrugen die Verbindlich- feiten dabei 5,790,096 Doll gegen 9,367,802 Doll, w '.898 Aus Canada sind in len letzten Wochen einige größere Ordres rmgegang n. Der Differentialzoll Hot ans bisher keinen Schaden zugefügt. — DaS Detail- Gcschäfr war während der Pfinqstwoche, wie oben ge- fchile crt, sehr lebbaft. Es wurden überall große Tages einnahmen eizielt. Man erwartet noch eine große Nachsaison. Psin-steu ist zu früh gei-allen als daß das Detailqcschätt sLon sein Ende erreicht haben könnte. - Das Fabrik-Geschäft. Es ist zwar willkommen, daß die Preissteigerungen mit Beginn der Herbstsoison m Kraft getreten sind; dieselben sind aber für einige Artikel so bedeutend, baß cS viele Grossisten giebt, die unter den obwaltenden Umständen mit Erthcilung von nicht dringlichen Aufträgen warten, weil sie überzeug! sind, daß sie zu den jetzt geforderten hohen Preisen auchtzspäterhin noch kaufen können. Dadurch find viel« Betriebe nicht so stark beschäftigt, wie nran eigentlich erwarten müßte. Die Situation der Rohstofsmärkt« zwingt viele Fabrikamen, mindere Qualitäten zu ver- arbeiten, damit die gangbaren Preise, an welche sich Groß-Consumenten und Publikum gewöhnt haben, ein- 1 «halten werd n können. Immerhin bleivt die fchäftigung in den Fabriken ziemlich lebhaft und die Stimmung zuversichtlich. Die kürzlich durch die Blätter gegangene Mtt- theilung, daß Zeitungen an Soldaten portofrei als eigene Angelegenheit deS Empfängers Versender werden dürfen, irisst nicht zu. Nach den bestehenden Bestim mungen g-meßen unter Kreuzband an Soldaten ge sandte Zei nngeu und sonstige Drucksachen keine Porto freiheit. Ob dieselben aber als Briestmlagen portofrei befördert werden dürfen, ist noch nicht entschieden; denn über diese Frage schweben gegenwärtig nach einem kürzlich ergangenen postalischen Bescheide noch Verhand lungen zwischen dem Reichspvstamtc und der obersten Militärbehörde. Ein Komet ist gegenwärtig an unserem Horizont sichtbar. Er steht am nördlichen Himmel und ist schon mit bloßem Auge wahrnehmbar. Am 24. Mai hatlc er seine stärkste Helligkeit erreicht und wird b's z"M 13. Juli unrer den sichtbaren Sternen UH bewegen. Seine Farbe ist blau mit einem Stich ins Grünliche. In Gküna wurde nächtlicher Weile schon wieder cingcdrochen. Beim Gutsbesitzer Arnold habe Diebe eine silberne Cylinderuhr mir Stahlkette und eine lange HAskette mit Schieber gestohlen. Bi diesem Einbrüche Hai der Thätcr, welcher geuön wurde, das kürzlich in Siegmar gestohlene Fahrrad zurückMussen. Am 13. Ma: legten in Chemnitz sie Feilen- scklcifcr, weil i'cr von ihnen vocgelcgte neue Lohntarll nicht angenommen worden war. Sie Arbeit nieder. Da sich die Fciicr. dauer mit den Feilenschleisi rn solidarisch erklärten, io legten am Dienstag und Mittwoch in zwei dortigen größeren Werkstätten die Fcilenhauer ebenfalls die Arven nieder. Da die Fcilenhauer- gehil'cn ebenfalls eine Lohnerhöhung betreiben, obwohl u Mit ihrer. Forderungen noch zurückhalten, so ist das §nde dieses ttgenart'gcn Strecke nicht sobald vorauS- zusehen Der ichwarze BiüA-Coutrol.ur AttxanSe- Guizac: von den zur Zett in Chemnitz wnUr.dca Scne- gambirrn, ein großer, schön gebauter, höchst intelligenter und liebenswürdig«: Mensch, ist nach kaum dreitägiger Krankheit an Lungenentzündung verschieden. Aue Pflege und Sorg'alt, die man dem schwarzen Sohne Afrikas im Smdtkrankenhaufc angedeihcn ließ, war vergebens. Am Pfingstmontag morgens verständigte die Direction des Sladtkrankenhanics den Führer der Truppe, Herrn Heilig, von dem hoffuungS'ost-i Zu- nande deS Patienten und dieser eilte mit dem Mara- bont, mit F'su, Kindern und den- Schwager des Tod kranken an da? Sterbelager Alexanders. Dieser er kannte Alle, drückte den Stammqenossen die Hand und bat sic/ mit ihm zu beten. Kaum daß die ersten Knrensvrüche aus den: Munde seiner Fran erklangen, beginn auch der TodcLkampf. Der Priester uno der SchwLgcr des Sterbenden sangen Todtenlicder und drückten ihm die AugcnlicSer zu. Nachdem der Mara- bout noch cm Todtengcbct verrichtet, nahm die Frau ihres tobten Gemahls Gri-G:i (Amuirt' und Schmuck an sich und zog dann, jammernd und klagend, geführt von ihren Stammgenossen, nach dem Thiergarten „Scheibe" zurück. Im Scncgambierdoric hat die Todesnachricht SE StammcSanz-ehöiigcn tief erschüttert. Di« Handwerker stellten dir Arbeit ein, jeder Tanz ruht«, thränenven Auges sah man die schwarzen Leute in die Hütte Alexanders ziehen un» der jungen Wtttwc (18 Jahre) Trost zusprechen. Dieselbe sitzt, ganz weiß gekleidet, auf einem niederer! Schemel, svricht mit Niemand ein Wort, erwidert nach den Regeln dc. Koran weder c^ruß, noch reicht sie Jemand die Hand. Das Lcichenbegängniß sand gestern Vormittag 10 Uhr auf dem neuen Friedhöfe statt. Die StammeSgenossen gaben dem Verstorbenen das letzte Geleit. In Folge dieses Todesfalles bleiben die Seuegambier noch die ganze Woche in Chemnitz. Die Buchbinder von Zwickau und Umgegend Haden beschlossen, eine Innung zu gründen. Sie ent- ichicScu sich für die freie Innung und haben zur Vor bereitung der Sache ein Comitee gewählt. Ein seit Wochen aus Zwickau verschwundener Fleischer ist m einem Wäldchc. bei Husum an de: Nordsee m stark verwestem Zustande tobt aufgeiunden worden. Er hatte noch 180 Mark Geld bei sich. Vor 200 Jahren wurde der berüchtigte Räuber hauptmann, Kirchenräuber und Mörder Nickel (Niko laus) List in Lüneburg hingerichtet. -List nimmt in der Geschichte Waldenburgs keine ganz unbedeutende Stellung ein, obywhl sein Leben und seine Thaten keine Ruhmesblättzr bilden. Er ist nach Ausweis des Waldenburger Kirchenbuchs im Jahre 1650 in Eichlaide M Waldenburg geboren. Lists erste räu berische Thätigkeit begann mit der Theilnahme an der Plünderung eines Rittergutes bei Plauen im Vogtl., die ihm gegen 1200 Thaler cingebracht haben soll. Hieran schließen sich eine große Anzahl der verwegen ¬ sten räuberischen und verbrecherischen Thaten, die zum Theil viel Menschenleben gefordert haben. Aber auch List entging nicht der irdischen Gerechtigkeit, denn am 23. Mai 1699 empfing er seinen Lohn. Seine Glie der wurden durch 8 Schläge, die mit eisernen Keulen von unten nach oben ansgeführt wurden, zerschmettert, hieraus wurde ihm, da er noch lebte, mit einem Beile der Kopf abgehauen und dieser wurde ans einen hohen Pfahl genagelt, der todte Körper aber wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Ein jähcs Ende creilie den GasthofSbcsitzer Emil Klammt, Besitzer des Niederen Gasthofs zu Lockwitz. Als er a::: ersttn Fcier^g mit feinem Geschirr nach Lockwitz '"uhr, starb r in der Kusichc in Sen Armen seiner Tochter am Herzschlag Der Ziegelmcistcr einer Ziegelei in Lichtenstein, welcher Frau und 6 Kinder besitzt, beabsichtigte am Mittwoch mit einem jungen Mädchen, mit dem er un erlaubten Verkehr pflegte, unter Aneignung von 2 seiner Frau gehörigen Sparkassenbüchern und einer größc en Summe Geldes zu verschwinden. Glücklicher weise wurde derselbe aber noch rechtzeitig, sammt seiner Kumpanin, an üer Ausführung durch Inhaftnahme verhindert. Ein recht rabiates W-ibchcn fcheint im oberen Smvtthcile Crimmitschaus ein Eycmann zu be sitzen. Dasselbe gcrieth vor einigen Tagen aui eine gutgemeinte Mahnung deS Mannes bezüglich ihres einzigen Kindes so in Harnisch, daß sie slug- noch einem in der Röhre de* O'euS stehenden Topf mir ii s :S heißem Waste- griff und de- ganzen Inhalt Sem inüaueniSwe.tt.cn -alten ins Gesicht goß, sodaß derselbe schwere Verbrühungen c-litt. Wie verlautet, ist Anzeige enlattet, und ourste Sie sonttmülhige Ehe gattin di.'e „hußc" Aufwallung ihre- G^mülhes noch sehr bereuen. DeS Kind >it glücklicherweise ohne Schaden diwongckommen. Das Gewitter vom 20. 0. M. hat auch in der Amlshaupimaunsebait Oschatz nicht uncrhcbuchcn Schaven ungerichtet. In Zschcpa wurde durch einen Blitzschlag der Giebel vom Wohnhaus.' des Witthschait- bcsitzers D.e'e stark be chädigt und im Stalle eine Kuh crschiagm. In Folge Blitzschlags brannte in Jacobs- thal cme Strohfeime (c i. 50 C:r enthaltend) nieder. In Bucha schlug der Blitz in das Wohnhaus deS Hausbesitzers Ometz'H, zündele und äschrt: das Grund stück dis ans Sie Umfassungsmauern ein. Vom Mobiliar könnt' nnr wenig gerettet werden. In Seelitz schlug der Butz in das Seitengebäude deS uiSbrntzers Bey r ua. ödtct >n nn Stalle befind licher P»crd. Zu der bereits gemeldeten Messerstecherei mit tödtlichem Ausgange in Oclsuitz i. B. berichiet dort ein Sonderblatt noch, daß als inuthmaßliche Thäter der Dienstknecht Oertel, bedienstet bei dem Gutsbesitzer Büttner in Nnterwarxgrün, und der Fabrikarbeiter Dietzsch, wohnhaft am Pfassenberg, verhaftet worden sind. Rieinkasten ging am Pfingstmontag Abend zum Tanz nach Unterinarxgrün in den Timperschcn Gast hof. Er tanzte dort mit verschiedenen Mädchen, so mich mit einein Mädchen, das mit Dietzsch „ging". Dieser und andere Burschen verboten dem Riemkasten das Tanzen, wobei cs im Gasthos Untermarxgrün bereits zu an sich belanglosen Reibereien kam. Als später Dietzsch mit seinem Mädchen nach Hause ging, kam Rieinkasten hinter dem Paare her und neckte dasselbe. Da trat plötzlich Oertel hinter einem Banme vor und hielt den Rieinkasten ans. Nack einer Weile holte er das Paar wieder ein und soll geäußert haben: „Der belästigt Euch nicht mehr!" Am Dienstag Morgen fand man Riemkasten in der Nähe des Wasserwerkes todt auf mit zwei Stichen im rechten Oberschenkel, die die große Arterie durchschnitten haben, einem Stich in die linke Leistengegend und einem Stich in den rechten Oberschenkel. Der Venvnndete hat sich mit seinen Stichen in Schwankungen noch 40 Meter auf der Straße fortbewcgt, wie die Blut spuren anzeigen, nnd ist dann infolge von Verblutung znsammengebrochen und in einen Straßengraben ge- stürzt. Oertel wnrde Dienstag Morgen aus dem Bett geholt, woselbst auch seine blutigen Kleider sich vorfanden. Ein steifer Nickfänger mit Hirschhor..griff (sogen. Dolchmesser in Scheide)' fand sich in seinem Bett. Der Erstochene heißt Ernst Heinrich Riemkasten nnd ist 1879 als der Sohn eines Klempnermeisters in Köstritz geboren. Er war in OclSnitz bei Herrn Kikmpnermeister Lonis Roßbach als Gchilse thätiq; sein Chef stellt ihm das beste Zeugniß aus.