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Hohenstein-Grnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Inserate nehmen außer der Expeditmn buch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Anzeiger für für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal Grgcrrr aller Gernerrröe-Verwaltuirgerr der irurlregerrbei r Mrtschafterr. Nr. 103. Freitag den 5. Mai 1899. 49. Jahrgang. Die auf den 11. Mai angesetzte Versteigerung der dem Maler Franke in Gersdorf gepfändeten Gegenstände findet nicht statt. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Sekr. Kurth. Bekanntmachung. Der 1. Termin Einkommensteuer ist ungeachtet etwaiger Reklamationen spätestens bis den 20. Mai er. an die hiesige Ortssteuercinnahme (in der Gemeindeexpedition) einzuliefern. Oberlungwitz, am 29. April 1899. Der Gemeindevorstand. Opperman«. GHchßsches. Hohenstein-Ernstthal, 4. Mai 1899. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl. honor'rt. ßEphoralversammlung. Ain gestrigen Mittwoch fand im Theaterloeat zu Glauchau die 1. Ephoralversammlung (sogen. Frühjahrsconferenz) der Geistlichen des SnperintendemurbezirkL Glauchau statt. Trotz des strömenden Regens waren fast sämmt- liche Ephoralgeistliche anwesend, doch konnte vor ^4 Uhr nicht begonnen werden. Nach dem gemeinsamen Gesänge der beiden ersten Verse des Pfingstliedes: „O heil'gcr Geist, kehr bei uns ein" und eines Gebels des Vorsitzenden, Sup. Weidauer, hielt Pastor Klein paul-Bernsdorf eine pastorale Ansprache über Psalm 98. Wir lieben es nicht, über Predigten und erbau liche Reden Kritik zu üben, müssen aber diese An sprache als eine besonders geistvolle, vom Centrum der Heilswahrheit ausgehende und immer wieder zu ihr zurückkehlende und darum vorzüglich erbauliche, dabei formell schöne bezeichnen. Nachdem der Ephorus dem Dank der Versammlung Ausdruck gegeben, die Termine und Themen zu den übrigen Ephoral- conserenzen dieses Jahres bezeichnet und einige Ver ordnungen des Hohen Landesconsistoriums mitgetheilt, hielt Diaconus Kluge-Meerane einen Vortrag über die Wiedertrauung Geschiedener. Zur Behandlung dieser Frage war er angeregt durch eine allen Geist lichen im vorigen Jahre zugegangene Schrift, betitelt: „Wieder-Eheschließung und Trauung Geschiedener re., auf Grund des göttlichen Wortes beurtheilt von I. B.", worin der Kirche (ob mit Recht oder Unrecht?) vor geworfen wird, daß sie vielfach im Gegensätze zum Worte Gottes geschlossene Ehen einsegne. Referent faßte seine Gedanken über diese Schrift und über die Wiedertrauung Geschiedener in vier Sätze zusammen, deren erste es als Pflicht unsrer Kirche erklärt, nach ihrem Formelprinzip das Wort Christi über Ehescheidung und Wiederverehelichung Geschiedener zu berücksichtigen, deren letzter lautet: Bei Ehen zwischen einem wegen Ehebruchs Geschiedenen und seiner Mit schuldigen ist, so lange der andre Theil noch lebt, die Trauung auch dann zu versagen, wenn obrigkeitlicher Dispens ertheilt worden ist, während der 2. und 3. Satz an dem § 19 unsrer Trauordnung Kritik übte und an Stelle der Bestimmung in Nr. 3 c dieses Paragraphs eine den objectiven Thatbestand in jedem Falle mehr Rechnung tragende Bestimmung verlangt. — Die lebhafte Discussion ergab im Allgemeinen Einverständniß der Versammlung mit den Aus führungen des Referenten. — Mit Gesang und Segenswunsch schloß erst nach */z7 Uhr die Conferenz. KeinePfingstsonderzügemehr. In diesem Jahre werden die sogenannten billigen Pfingst sonderzüge, die alljährlich aus dem Erzgebirge und Vogtland, sowie aus der Lausitz nach Dresden ver kehrten, nicht mehr eingelegt werden. Die Staats eisenbahn-Verwaltung sieht sich zur Aufhebung dieser billigen Pfingstbeförderung aus Gründen veranlaßt, die, fchon in den letzverganqenen Jahren bervortretend, sich endlich in einem Maße geltend machen, dem man auch beim besten Willen nicht mehr die Beachtung versagen kann. Es läßt sich nicht länger mehr recht fertigen, durch besondere Ermäßigung den Verkehr zu einer Zeit künstlich zu steigern, zu der ohnehin der stärkste Verkehr des ganzen Jahres auftritt, und da mit die Schwierigkeiten noch zu erhöhen, die der Pfingstverkehr der pünktlichen Beförderung und der Sicherheit des Betriebes entgegenstellt. Dazu kommt aber als ausschlaggebendes Moment, daß nach den neuerdings getroffenen Bestimmungen über dieZDienst dauer des Personals die Verwaltung selbst wenigstens Alles vermeiden muß, was schließlich doch wieder zu einer unzulässigen Anspannung des Personals führen würde. Im Uebrigen ist darauf Hinzumeisen, daß zu anderen Zeiten, in denen nicht mit Anspannung aller Kräfte gearbeitet werden muß, auch in Zukunft Sonderzüge mit ermäßigten Fahrpreisen eingelegt werden sollen. Schont die jungen Vögel. Zeitgemäß dürste jetzt ein Hinweis auf folgende gesetzliche Be- timmung, das Ausnehmen der Vogelnester betreffend, ein: Das Nehmen von Eiern und Jungen aus Nestern von Singvögeln und Eulen, sowie das Tödten und Fangen dieser Vögel ist bei Strafe bis 150 Mk. oder Haft verboten. Gleicher Strafe unterliegt, wer unterläßt, Kinder oder sonstige in seiner Gewalt tehende Personen von Uebertretung dieser Vorschrift abzuhalten. Uebcr dieSonntagsruheimPost- dienste hat jetzt der Staatsseeretär des Reichspost amtes neue grundsätzliche Bestimmungen erlassen. Jeder Beamte und Unterbeamte des Betriebsdienstes ist hiernach in einem Zeiträume von zwei Wochen mindestens für einen Sonntag, sei es für einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage, völlig vom Dienste zu befreien. Soweit nach den Betriebsverhültnisscn nicht öfter ganz freie Sonntage gewährt werden können, ist jeder Beamte und Unterbeamte ab und zu, etwa an jedem viertem Sonntage, gänzlich vom Dienste zu entbinden. Die Entwendung von Elektrizität hat soeben zum zwüten Mal ein Senat des Reichs gerichts für nicht strafbar erklärt; denn es fehlen der Elektrizität diejenigen Eigenschaften, die nöthig wären, um sie als bewegliche Sache im Sinne des Gesetzes anzusehen. — Aus diesem Anlaß wird eine Ergänzung des Strafgesetzbuchs für nothwendig erachtet. Ueber die allgemeine Geschäfts lage. Die Waarenumsätze, besonders im Detailver kehr, wurden in der letzten Woche durch das Früh jahrswetter gefördert. Die Fabrikbetriebe erhielten gute Herbstaufträge. Günstige Symptome für den guten Verlauf des Hcrbstgeschäftes liegen vor. Als ein gutes Zeichen muß es auch betrachtet werden, daß nicht allein die Fabriken, welche für den großen Con- sum arbeiten, stark beschäftigt sind, sondern daß auch die für den Luxusbedarf arbeitenden Industrien starke Ordres in Händen haben, welche sie auf Monate hin aus beschäftigen. Die großen Fabrikbetriebe richten ihre ganz- Aufmerksamkeit dem Herbstgeschäfte zu und rechnen mit den Chancen, welche dasselbe bietet. Wenn die zukünftige geschäftliche Entwicklung in Erwägung gezogen werden soll, so muß auch vie Begünstigung, welche den Jndustriepapieren seitens des großen Pu blikums jetzt zugewandt wirb, in Betracht gezogen werden. Auf die Belebung dieses Zweiges der Spe- kulution ist in sehr geschickter Weise eingewirkt worden. Diese Spekulation wird aber wahrscheinlich auch noch fernerhin wach gehalten werden; sie bürgt dafür, daß die Industrie immer in guter Stimmung erhalten wird, wenn nicht unvorhergesehene Fälle eintreten, die vorläufig aber noch außerhalb der Berechnung liegen. Die Preisbewegung macht weitere Fortschritte; die Preise steigen langsam, Grossisten und Detaileure müssen sich allmählich daran gewöhnen, mehr anzu legen. Es herrscht ein fester Ton, gestützt durch die gleiche Tendenz der Rohstoffmärkte. Man bemerkt auch im ausländischen Geschäfte rege Kauflust. Die Zahl der ausländischen Einkäufer, welche unsere Märkte besuchen, wächst von Woche zu Woche. Ihre Bestell- r ungen lassen nichts zu wünschen übrig, sie umfassen viel mehr bessere Waaren als sonst, wie denn über haupt ersichtlich ist, daß der Consum besserer Waaren wächst zum diachtheil der geringen Qualitäten. Eine Erscheinung, welche stets bemerkt wird, wenn die Preise steigen. Man sah nordamerikanische Einkäufer, ferner Grossisten aus kontinentalen Ländern, welche Herbst aufträge ertheilten. Eine stärkere Aktivität wird auch bei den ausländischen Einkäufern beobachtet. Sie machen ihre Bestellungen mit größerem Vertrauen als sonst. — Das Detailgeschäft war Tank besserer Witterung lebhafter. Die großen Consumgeschäfte hatten au manchen Tagen erhebliche Einnahmen, die größten der bisherigen Saison. Mittlere und kleinere Geschäfte hatten gut zu thun; fortwährend flott be schäftigt sind die Maßgeschäftc. Tie stärkere Beweg ung im Geschäftsleben der letzten Woche hatte ihren Ursprung in der wahrscheinlichen Ausdauer befriedi gender Verhältnisse im Detailverkehr, die, günstige Witterung vorausgesetzt, bis Pfingsten noch zunehmen werden. — Das Fabrikgeschäft. Die gesammten Fabrikationsbetriebe stehen augenblicklich unter dem Zeichen der Preiserhöhungen. Versuche, solche durch zusetzen, werden aller Orten gemacht. Es sehlt aber an einer schneidigen Einigkeit. Anstatt daß die Fa brikanten ;eder Branche und jeden Ortes zusammen treten sollten, um einheitliche Preiserhöhungen festzu- setzen, geht jeder Fabrikant vereinzelt vor. Einer erhöht die Preise um 5 Proe., der andere um 10 Proc. Das Endresultat ist, daß die Kunden noch zu alten Preisen kaufen; nur der eine Vortheil ist wahr nehmbar, man spricht überall von den Preiserhöhungen, die in Aussicht stehen, und unter dieser Flagge er- ;alten die Fabrikanten die Aufträge leichter als in früheren Jahren. Es steht aber unumstößlich fest, daß wir einer Hausse-Periode entgegengehen, daß die Zeit der niedrigen Preise vorbei ist. Die bisher durchgesetzten Preiserhöhungen sür das fertige Fabrikat stehen aber noch lange nicht im Einklang mit den Steigerungen, welche die Rohmaterialien bisher er fahren haben. Am 24. v. M. in der 7. Stunde hat im Strauch holze der Gutsbesitzerin Frau Ernestine Schaller in LaugenchurSdorf ein Waldbrand stattgefundeu, der von dem Schneider Herrn Petermann dortselbst noch rechtzeitig gelöscht worden ist. Der Thäter ist in dem 11 Jahre alten Knaben Max M. dort ermittelt worden; er ist auch geständig gewesen, das Feuer an gelegt und zu diesem Zwecke Streichhölzer zu Hause entwendet zu haben. Trotz der vielen Neubauten ist in Chemnitz der Wohnungsmangel noch nicht gehoben. In der Regel sind die Wohnungen eines neuen Hauses sämmt- lich vermiethet, bevor noch das sogenannte „Bauheben" veranstaltet wird. Außerordentlich belebt ist jetzt der Ort durch die vielen ausländischen Cisenbahnarbeiter, die dort Quartier gefunden haben. ES sind über 400 Fremdländer dort und zwar sind verschiedene Nationen vertreten, wie Böhmen, Italiener, Polen u. s. w. In Chemnitz feierte der 80jährige Ceremonicn- meister (Kirchendiener) Reinhold sein 45jährigcS Jubiläum als solcher. In dieser Zeit hat er ungefähr 36,000 Beerdigungen und über 10,000 Trauungen besorgt. Herr Pastor Fischer in Pleista gedenkt am 1. Juni in den Ruhestand zu treten. Die Bewegung unter der Arbeiterschaft der Sächsischen Gußstahlsadrik zu Döhlen will noch immer nicht zur Ruhe kommen. Nach dem eben erst beendeten Ausstand der Dreher legten am Sonnabend Nachmittag ungefähr gegen 70 Schmiede die Arbeit nieder, weil ihnen eine aesorderte Erhöhung ihres Lohnes um 15 Proc. nicht bewilligt worden war. Ein cbensalls drohender Ausbruch eines Formerftreiks, welcher durch die Entlastung eines bei den Formern arbeitenden Schmiede- hervorgerufen worden war, ist durch die Wiedcreinstellung dieses Mannes schließlich aai gütlichem Wege beigelegt worden. Mit dem Leben bezahlt hätte beinahe in Reichen- bach t. B. ein Arbeiter Franz Julius Paul seine Teilnahme an der Maifeier. Derselbe hatte sich am Montag an dem „Allerweltsfest" betheiligt und verlor dadurch seine Stelle in der mechanischen Weberei in Mylau. Aus Gram hierüber verschaffte er sich ein Fläschchen Terpentinöl und genoß dasselbe, vermuthlich um sich zu tödten. Die Wirkung war eine derartige, daß der Mann im städtischen Krankenhause aufge ¬ nommen werden mußte. Trotz schwerer innerer Ver letzung hofft man ihn indessen zu kuriren. Dienstag Abend l/^12 Uhr ging ein Theil der Papier- und Pappenfabrik von Chr. Braun in Rochsr bürg in Flammen auf. Das Feuer brach in der 12. Stunde der Nacht ans. Mit großer Geschwindig keit und infolge der reichlichen Nahrung verbreitete sich dasselbe, sodaß bald die Pappenfabrik und Schleiferei in Flammen standen. Tie Gluth war furchtbar. Papierfabrik, Kesselhaus und Wohnhaus konnten nur mit größter Anstrengung gerettet werden. Glücklicherweise herrschte Windstille und ist ein Verlust an Menschenleben nicht zu verzeichnen. Es war ein überwältigender Anblick — dieser colossale Feuerherd im tiefen Thalesgrunde. Am Sonntag früh gegen ^^4 Uhr wurden die Bewohner in dem Hause des I. Arnold an der Fabrik- slraße in Groita« aus dem Schlme geweckt und ihnen zugermen, daß aus ihrem Hause viel Rauch au'ste'.ge. Sofort sprang dec i» demselben Hause wobnende Franz Vietze, der Schwager des Hausbesitzers, am den Boden, jedenfalls in der Absichi, den Brand löschen zu wollen. Leider ist er nicht mehr zurückge- kehn, sondern in dem Rauche erstickt. Inzwischen eilten Leute aus der Nachbarschaft herbei, welche als bald den Brand löschten. Hierbei fanden sie den Un glücklichen, von mehreren Brandwunden bedeckt, leblos i n Dachdod.nraunic liegen. Man brachte den Be- iauernswerthen ins Freie, wo die mittlerweile er schienene SanitätSabtheilung der Feuerwehr und Herr Dr. Fröde an ihm Wiederbelebungsversuche anstellten; aber alle ihre vielen Bemühungen blieben erfolglos. Vietze stand im Alter von 27 Jahren und hinterläßt eine Wittwe mit einem Kinde. Der Hausbesitzer war :n derselben Nacht mit dem 1 Uhr-Zuge von dort weg zu einer WCfenübung nach Turnau gefahren. Den von berufene» Seite gepflogenen Erhebungen ist zu entnehmen, daß das Hans wahrscheinlich angezündet worden ist. Seit mehreren Tagen befindet sich die Bevölkerung von Laufigk in erheblicher Aufregung durch die Folgen eines Beleidigungsprozesses, den zwei dortige Aerzte miteinander geführt hatten. Der Beklagte ist von der Beleidigung freigesprochen und ihm dadurch volle Genugthuung geworden. Nun aber ist das Dienst mädchen seines Gegners, welches gegen ihn als Zeuge aufgetreten war, ohne jeden zwingenden Grund wegen Meineid denunzirt und infolgedessen verhaftet worden. Tragisch ist nun, daß infolgedessen auch das Dienst mädchen des Beklagen unter dein Verdachte, ebenfalls in diesem Prozesse einen Meineid geschworen zu haben, gleichfalls in Untersuchung genommen worden ist. Die beiden Mädchen sind erst 17 und 18 Jahre alt. Ein tschechischer Straßenarb itcr, der glücklich hinter Schlag und Riegel gebracht worden ist, hat am Sonntag aus der Straße nach Niedersedlitz in zwei verschiedenen Fällen Sittlichkeits-Attentate ver sucht. In dem einen Falle setzte sich das ca. 20jährige Mädchen zur Wehr und entkam glücklich. Wenige Minuten später hörten Spaziergänger laute- Schreien und Hilfe rufen. Sie eilten nach dem Orte und wurden Zeugen dcS Ueberfallcs. Der Unhold entfloh und versteckte sich im Schulhausneubau zu Großluga, wo er aui- gestöbert und verhaftet wurde. DaS Mädchen, welches 14 Jahre alt ist, war von dem frechen Burschen mit dem Messer bedroht worden, falls eS wage, zu schreien; in der höchsten Noth erschienen chre Retter. Einem Fischhändler in Langburkersdorf be, Neustadt wurden durch Bubenhand zwei mit Forellen brut bez. mit Satzsorellen besetzte Teiche, vermuthlich während der Nacht, abgelaffen. Dem Fischzüchter sind hi.rbei etwa 3000 Stück Forellenbrut und mehrere Hundert Satzsorellen vernichtet worden. Unweit Colditz sind außer den dort bestehenden mächtigen Thonlagern, deren Ausbeute zur Steingut- und Porrellanfabrikalion Verwendung findet, neue Lager erschlaffen worden. Diese bieten zur Errichtung von Fabriken der keramischen Branche werthvolleS und billiges Rohmaterial. Der vorige Ostern aus der Schule entlassene Waisenknabe Krug aus Leipzig ist geständig, da- am vergangenen Montag in Colditz entstandene Schaden feuer, wodurch 3 Wohnhäuser eingeäschert wurden, veranlaßt zu haben. Ein seltenes Jagdglück hatte der im königlichen Forstdienste angestellte Waldwärter Kohlisch auS Niedorf-Thalheim i. E. Beim Fuchsgraben erwischte er am Sonntag früh im dortigen Hauwald in zwei