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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-189904205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-18990420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-18990420
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-20
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.04.1899
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der 100 Francs 3-/,° o S. p. Gien pr. 100 st. Oe. W. 5 5 5 o o o "o 3 M. 8 T. 3M. 8 T. 8 T. 3 M. 8 T. 2 M. 8 T. 3 M. 169,50 S. 167,50 G. .-s. 5'/,°,. London pr. 1 Psd. Sterl. 3 Madrid und Barcelona pr. «k. S. p. 10 T. N. S. p. 2 M. k. S. p. 10 T. ,k. L. p. 8 T. S. p. 3 M. S. p. 14 T. S. p. 2 M. 168,30 B. 167,SO G. 80,80 G. 80,25 S. 75,25 G. 80,50 G. 20,43 <8. 20.29 G. 81,05 cs. 80,50 G. 100 Peseta« Paris Pr. 100 Francs . Petersburg pr. 100 Rudel Warschau pr. 100 Rubel U. >k. u. i>. SßtnWk LMWMttMs-ÄiMg. Dienstag, den 18. April, abends 8 Uhr. Herr Bürgermeister Or. Polster machte zu Aniang Sitzung dem Collegium Mittheilung davon, daß Vor dem Schöffengericht in Eisenberg S.-A., standen der Maschinenführer Karl Röder und dessen Frau, geb. Burg, unter der Anklage, fortgesetzt von 1894 bis 1898 ihr Kind aufs Scheußlichste behandelt zu haben, indem sie es nur kärglich ernährten, fehr dürftig im Winter kleideten, es zwangen, im kalten Wachhause die Schularbeiten zu fertigen, vor Allem aber übermäßig züchtigten, fowohl mit der Hand als auch mit Stöcken, Schlüsseln, zusammengenommenen starken Stricken und Lederriemen, es mit Füßen traten, die Treppe hinunterstießen, sodaß das arme Kind weitausgebreitete Wunden, Schwielen und Beulen davontrug. Der ärztliche Sachverständige erklärte, daß diese Behandlung sehr wohl geeignet gewesen sei, das Leben des Kindes zu gefährden. Das Urtheil lautete gegen Frau Röder auf 1 Jahr Gefängniß, gegen den Ehemann Röder auf 3 Monate Gefängniß. das Fenster zu erzwingen versucht wurde, dann erst öffnete die Person, worauf ihre Abführung erfolgte. Der Vorgang hatte zahlreiche Zuschauer angelockt. Aus dem Gerichtssaale. Leipzig, 17. April. Am 7. März hat sich der 19 Jahre alte Stallschweizer Paul Alwin G. aus Wüstenbrand, der zuletzt auf dem Rittergut in Mark- leeberg diente, auf den Weg nach Leipzig gemacht, um hier seiner Gestellungspflicht zu genügen. In der Nacht vom 7. zum 8. März hat G. sich in den Kuh- tall des N.'schen Gehöftes in Markkleeberg einge- chlichen, um dort zunächst zu nächtigen und dann zu tehlen. Er hat am frühen Morgen Vas Schloß einer dem Dienstknecht W. gehörigen Lade aufgesprengt und aus einem Winterrock 60—70 Mark, sowie aus einem Schrank einen Geldbetrag gestohlen. Dann hat er seinen Weg nach Leipzig fortgesetzt, den Stellungs termin besucht und hierauf das Geld verthan. G., welcher bereits wegen Diebstahls bestraft ist, wurde unter Zubilligung mildernder Umstände zu zehn Monaten Gefängniß und zwei Jahren Ehrverlust verurtheilt. wodurch dem Stadtsäckel an Zinsen, u. s. w. circa 1250 Mark erhalten werden. Schluß der Sitzung gegen 10 Uhr. 0» " o 1k. L. p. 'l. S. p. >k. L. p. 'l. S. p. U. L. p. k. S. p. ,k. S. p. <l. r>. P. Amerika. Aus New-Iork ist die Kabelmeldung eingelaufen, wonach das ganze Geschästsviertel von Cleveland-City im Staate Ohio durch eine furchtbare Feuersbrunst gänzlich zerstört wurde. Der Schaden ist ungeheuer. nehme Zurückhaltung hat Maria Christine nicht vor niedrigen Verleumdungen schützen können. Insbeson dere hat Romeo Robledo sich das zweifelhafte Ver dienst erworben, den Argwohn der Spanier gegen die Königin-Wittwe wach zu rufen, indem er das Gerücht aussprengen ließ, sie stehe im Begriff, eine neue Ehe einzugehen. Wem mit alle dem in Wirklichkeit gedient wird, vielleicht auch gedient werden soll, kann nach den Meldungen über die Vorbereitung eines neuen Carlisten putsches nicht bezweifelt werden. Sie sind diesmal unzweifelhaft ernster zu nehmen als in den früheren Jahren, und englisches Geld scheint bei der neuesten Schilderhebung eine besondere Rolle spielen zu sollen. Von mehreren Seiten wird berichtet, daß das carlisti- sche Blatt „El Correo Espanol" sür 5 Millionen Pesetas in Besitz eines englischen Consortiums, an dessen Spitze Lord Ashburnsham steht, übergegangen sein soll. Bei einer so reichen Ausstattung des Preß fonds allein wird es auch sonst dem Carlismus an Geldmitteln nicht fehlen, in deren Mangel allein die Ursache der tugendhaften Enthaltsamkeit des Präten denten Don Carlos in den letzten Jahren zu suchen ist. Thatsächlich wird auch bereits von Madrider Blättern gemeldet, daß Don Jaime, der älteste Sohn des Don Carlos, der wegen des anrüchigen Lebens wandels seines Vaters in carlistischen Kreisen vielfach als der ernstere Prätendent angesehen wird, sich au dem Wege nach der Pyrenäengrenze befinde. Die officiellen Kreise wollen zwar die Meldung nicht gelten lassen. Aber derartige Vertuschungsversuche können nur wenig verfangen in einem Augenblicke, wo hundert andere Zeichen dafür sprechen, daß Spanien, wenn nicht besondere Zwischenfälle eintreten, wieder einma am Vorabend einer politischen Katastrophe steht un daß die Thorheit der spanischen Staatsmänner selbst mit dazu beigetragen hat, sie heraufzubeschwören lautet, daß man russischerseits den Vorschlag machen werde, die Friedensconferenz als einen officiellen „Friedenscongreß" alle zwei oder drei Jahre in einer )er europäischen Residenzen zusammentreten zu lassen, ,iS man sich über eine feste internationale Gesetzgebung gegen den Krieg geeinigt haben werde. — Die Nicht einladung Transvaals zur Friedensconferenz erfolgte auf Antrieb Englands, welches die Beschickung ver weigerte, falls Transvaal eingeladen würde. Ein neuer Grenzzwischenfall wird ^er Danz. Ztg. aus Lyck gemeldet. Beim Paffsten der Grenze erschossen wurde am Freitag von einem russischen Grenzsoldaten ein Mädchen, welches bei dem Besitzer Torkler m Lyfscwen gedient hatte, jedoch in Rußland zu Hause war. Dieselbe wollte die Grenze heimlich überschreiten, ohne im Besitz von LegitimationS- papieren zu sein Nesterreich-Ungaru. Religionsfreiheit! Die niederösterreichische Statt halterei hat die untergeordneten Behörden angewiesen, Religions-Uebertritte solcher Personen, welche zu dem Staate in irgend welchem AbbängigkeitSvcrhältnisse stehen, sofort der Statthalterei bekannt zu geben. Wie verlautet, hat der Hauptmann des Zoll amtes in Wien höheren Auftrags an alle Zollamts stellen der Bahnhöfe den Befehl gerichtet, daß sämmt-- liche Sendungen aus dem Auslande noch mit größerer Aufmerksamkeit bezüglich von Druckschriften zu prüfen als bisher und Schriftstücke, welche sich auf die „Los von Rom"-Bewegung beziehen, zu beschlagnahmen und der Polizei unverzüglich Anzeige zu erstatten. Aus Reichenberg wird depeschirt: Der Streik der italienischen Bahnbauarbeiter auf der Linie Gabel- Kriesdorf nimmt einen bedenklichen Charakter an, weshalb die Gendarmerie verstärkt wurde. Frankreich. Die Gerüchte, wonach der Cassationshof das Endurtheil im Dreyfusprozesse bereits am 27. April fällen und die Vernehmung Freystätters ablehnen werde, treten täglich bestimmter auf. Die Dreyfus presse erklärt in diesem Falle den Feldzug weiter zu ühren; Clemenceau schreibt: „Wir packen die Fälscher an der Gurgel und lassen nicht mehr los!" Der Justizminister erklärte, er werde einen Antrag auf Annullirung nicht einbringen, da es zu spät und der selbe gegenstandslos sei. RrMand. Das Marineministerium ertheille die Weisung, auf den Odessaer Schiffsbauwerften Maßnahmen zu treffen, damit die Schiffsbauthätizkeit behufs Ver mehrung der Schwarzen-Meerflottte wesentlich erhöht werde. Dänemark. Prinz Karl, der zweite Sohn des dänischen Kron prinzen, hat die Erlaubniß des Königs erhalten, in die englische Marine einzutreten und englischer Untcrthan zu werden, was seine Gemahlin und die Schwiege.- eltern, Prinz uud Prinzessin von Wales, lange wünschten. Hätte Prinz Christian keinen Sohn be° Spaniens Bankerott. Die ersten Nachrichten über die Ergebnisse der Corteswahlen in Spanien lassen zwar noch kein ab schließendes Nrtheil zu, doch sind sie dazu angethan, den ungünstigen Eindruck zu verstärken, den in den letzten Monaten die Berichte von der Pyrenäenhalb insel haben machen müssen. Von einer heilsamen moralischen Einwirkung der schmählichen Niederlage, die das stolze Reich Karls V. im Kriege mit den Vereinigten Staaten erlitten, ist nirgends etwas zu verspüren. Im Gegentheil, nach dem Verlust fast sämmtlicher überseeischer Besitzungen, die dem Lande einst eine Quelle des Reichthums waren, schreitet der Zersetzungsproceß jetzt auch im Innern des Mutter landes vorwärts. Kein besserer Beweis für den drohenden Banke- rott, als daß jetzt auch die Säge bereits angesetzt ist an eine der wenigen festen Stützen des morschen Staatswesens. Nirgends kann ein ernstlicher Zweifel darüber bestehen, daß, was Spanien noch an Ansehen bei den europäischen Staaten besitzt, lediglich der muthigen und entsagungsvollen Frau zu verdanken ist, die, früh verwittwet, nun seit vierzehn Jahren sich der dornenvollen Aufgabe unterzogen hat, ihrem ein zigen, unmündigen Sohne die Krone, die ihm schon am Tage der Geburt auf das schwache Haupt gesetzt wurde, zu erhalten und damit dem absterbenden Reiche selbst eine letzte Stütze zu geben. Eine Zeit lang schien es, als ob das Beispiel der pflichttreuen, sitten reinen Frau selbst auf die im Bürgerkrieg und Par ieiwesen verderbten Spanier von erziehlichem Einfluß gewesen wäre. In einem Lande, wo die politische Klatschsucht in Blüthe steht und sich auch an die höchstgestellten Persönlichkeiten heranwagt, schien die Königin-Regentin allein gefeit zu sein gegen die Be schimpfung. Das ist jetzt auch vorbei. Ihre vor- 5 3 Deutsche ReichSbank: DiScont 4'/,°» — Lombard-Z. Nachtrag. Hannover, 19. April. Der Verein für deutsche Auswanderer „Wohlfahrt" richtete an de« Reich-kanzler eine Eingabe, in ber er sei« Amsterdam per 100 Et. fl. 2'„° , Brüssel und Antwerpen pr. ömmen, so würde Prinz Karl eventueller Trohnfolger ein; da dies Hinderniß nicht mehr existirt, hat der König seinen Widerstand aufgegeben. Ein reicher schwedischer Kaufmann in Kopenhagen hat sich erboten, auf seine Kosten eine große Expe ditton auszurüsten, um Andrse zu suchen. Italien. In dem Augenblicke, als in Cagliari das italienische Königspaar nach Sassari abreisen wollte, brach das Geländer einer Terrasse, aus der sich die Zöglinge des Lehrerinnen-Seminars befanden. Diese stürzten hinunter. Vierzehn wurden verletzt, davon einige schwer. Ein Lastträger wurde getödtet. Die königlichen Herrschaften begaben sich zu den Verletzten. Eine Stunde später erfolgte unter stürmischen Zurufen die Abreise des Königspaares nach Sassari. Vor ihrer Abreise über mittelten der König und die Königin dem Präsidenten 100000 Lire für die Armen und für wohlthätige Stiftungen. Der Papst empfing gestern den deutschen Reichs tagsabgeordneten Baron von Hertling in '/zstündiger Audienz. Kirchliche Nachrichte» Parochie S1. TrtuitatiS zu Hoheustetu-Grustthal. Donnerstag abends ' ,9 Uhr Btbelft««de. Bo« Gersdorf. Donnerstag, den 20.April srüh 9UhrWache»com»»«i»«. Boa Bernsdorf. Donnerstag, den 20. April, vormittag 9 Uhr Woche«» c»mm«»io«. Italienische Plätze pr. 100 Lire 5 ° SchweizerPläpe Pr. 100 Frs.4', Tages,eschichte. Deutsch»« Keich. Eine Alarmirungder gesummten Berliner Garnison durch den Kaiser fand Montag Mittag statt. Um 11 Vz erging an das Polizeipräsidium der Befehl zur Absperrung, während die Alarmordre den einzelnen Truppentheilen erst kurz vor 1 Uhr übermittelt wurde. Wenige Minuten später wurde es iu den Kasernen lebendig, und von allen Seiten eilten die Truppen in scharfem Schritt nach dem Tempelhofer Felde, um dort Ausstellung zu nehmen; punkt ^2 Uhr verließ der Kaiser mit seinem Schimmrlgespaan das Schloß. Um r/z3 Uhr begann das Gefecht der in ein Ostcorps und ein WestcorvS getheilten Truppen. ReichstagS-Ersatzwahl in Sicht. Rechtsanwalt Dr. Vielhaben (Antisemit) hat durch Rundschreiben mitgetheilt, daß er sein Reichstags mandat aus Gesundheitsrücksichten uiederlege. Die Einverleibung von Hannover. AuS Hannover melden die „B. N. N." : „Die „Braun schweiger Neuesten Nachrichten" haben dem Kammer herrn Götz v. Olenhulen als Gewährsmann sür die angebliche Aeußerung des Kaisers betreffs der Annexion Hannovers, den Redacteur des dortigen WelfenblatteS, Rieschbieter, genannt, gegen den jetzt vorgegangen wird. Daß die von den Welsen so anSgebeutete Ente aus »elfischer Quelle stammt, ist jedenfalls characteristisch." y. Zur Friedens-Conferenz. TS ver- Deutscher Reichstag. Berlin, 18. April. Der Reichstag setzte heute die Berathungen über das Fleischbeschaugesetz fort. Der antisemitische Abg. Vielhaben begann seine Ausführungen mit der Be merkung, der Agitator Schwennhagen habe sich dem landwirthschaftlichen Attache der hiesigen nordamerika nischen Botschaft Dr. Stiles gegenüber gerühmt, er sei im Stande, die freisinnige Partei vor das Interesse der nordamerikanischen Vieh-Importeure zu spannen, zog sich aber dadurch die Mahnung des Präsidenten Graf Ballestrem zu, solche Ausführungen gegen Parteien zu unterlassen. Im weiteren Verlause seiner Rede wies Abg. Vielhaben auf die schlechte Beschaffen heit der amerikanischen Conserven hin, sowie daraus, baß diese leider auch in unserer Armee und Marine Verwendung fänden. DaS Gesetz begünstige in der That den Wettbewerb des Auslandes. Der Vertreter des Fleischergewerbes, sämmtlicher Bauernvereine und die Großindustriellen der Fleischwaareufabrikation hätten ihre Forderungen gegenüber dem Entwürfe fellgestellt. Die amerikanische Regierung sei selbst der Meinung, daß die amerikanischen Producenteu vor den deutschen bevorzugt würden. Dazu gebe aber die Art der Vieh-und Fleischbeschau in Amerika am wenigsten An laß. Der Redner erging sich hierbei in eingehenden Schilder ungen amerikanischer Verhältnisse und wurde vomPräfi- denten Graf Ballestrem, al» er von derAbficht der amerika nischen Großfchlächter sprach, wie dem amerikanischen Senator Mason auch dem StaatSsecretär v. Bülow einen feinen Schinken zu senden, zur Ordnung gerufen nnd später nochmals mit dem Rufe zur Sache unter- brochen. Er schloß mit der Hoffnung, daß da- Gesetz in der Commission ein mehr deutscher werden möge. Abg. Delsor (Elsaß-Lothringen) sprach gegen die Bestimmungen über die HauSschlachtuvgen. Der «elfische Abgeordnete Graf Bernstorff-U ltzen bezeichnete als Mindestforderung gleichmäßige Behandlung inländischen und auSländischen Fleisches, bekämpfte die Vollmachten Handel «ad Industrie. Wolle. A«t»erPr«, 18. April. Terminnottrungen. Eonlract 8 La-Plata-Kammzug. April 5,80 Frc«., Mai 5,80 Frcs., Juni 5,82^ FrcS., Juli 5,82° Frcs., August 5,85 FrcS., September 5,85 FrcS. — Umsatz: 190,000 Icx. Stimmung: Ruhig. Kommmollo. Liverpool, 18. April. Umsatz: 10,000 B., davon sür Speculation und Export 500 B. verkauft. Amerikanische stetig, ostindische ruhig. Middling amerikanische Lieferungen: April- Mai 3.21 64 Verkäufer, Juni-Juli 3.21/64 Käufer, August- Chemnitzer Schlacht- und Viehhof, vom l7. Slpril. Auftrieb: 307 Rinder, 92 Kälber, 578 Schafe, 1463 Land» fchweine. Der Austrieb stellte sich in Rindern um 62 und in Schweinen um 464 Stück höher, dagegen in Kälbern um 22 und in Schafen um 96 Stück niedriger al- am vorwöchent lichen Hauptmarkte. Das Geschäft war in allen Biehgattungen mittelmäßig. Die Preise verstehen sich sür 50 Kg., bei Rindern für Schlachtgewicht, bei Kälbern und Schafen für Lebendgewicht, bei Schweinen für Lebendgewicht unter Gewährung von 20 bis 22,5 lcx Tara für je 1 Schwein. Ochsen: I) vollfleischige, auSgemästete, höchsten Schlachtwerths bi- zu 7 Jahren 61—63, 2) junge fleischige, nicht auSgemästete, ältere auSgemästete 59 biS 60, 3) mäßig genährte lunge, gut genährte ältere 56—58, 4) gering genährte jeden Alters 54—55. Bullen: 1) voll fleischige höchsten Schlachtwerths 57—59, 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 54—56, 3) gering genährte 50—58. Kühe und Kalben (Färsen): 1) vollflcischige, auSge mästete Kalben höchsten SchlachtwertHS 61—62, 2) vollflcischige, auSgemästete Kühe höchsten SchlachtwerthS biS zu 7 Jahren 58—60, 3) ältere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 54—57, 4) mäßig genährte Kühe und Kalben 50—53, 5) gering genährte Kühe und Kalben 44 bis 49. Kälber: I) feinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 40—42, 2) mittlere Mast- und gut« Saugkälber 37—39, 3) geringe Saugkälber 35—36. Schafe: I) Mast lämmer und jüngere Masthammel 30—32, 2) ältere Mast hammel 27—29. Schweine: 1) vollfleischige der feineren Rasten und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/« Jahren 48—50, 21 fleischige 45—47, 8) gering entwickelte, sowie Sauen und Eber 40—44. deS BundeSrathes, trat aber für den UntersuchunzS- wang bei Hausschlachtungen ein. Der bayerische Zauernbündler Abg. Hilpert erklärte die Fleischbeschau ir völlig überflüssig, während Abg. Herold (Centr.) im Interesse der Hebung der Viehzucht strenge Magregeln gegen ausländisches Fleisch empfahl. Vom Bunde der Landwirthe sprachen die beiden Führer Frhr. Wangen- -eim und Dr. Rösicke-KaiserSlautern; sie erkannten wohl die Nothwendigkeit einer obligatorischen Fleischbeschau an, verlangten aber strenge Controle des ausländischen Imports. Ihre Hauptbedcnken richteten sich gegen den Untersuchungszwang für Hausschlachtungea und gegen die Fleischbeschauer. Die Bestimmungen wegen deS ausländischen Fleisches bezeichnete ersterer als einen dem deutschen Volke inS Gesicht versetzten Schlag. Werde der Entwurf Gesetz, da könnte mit seiner Person auch der maßvolle Ton deS Bundes der Landwirthe einem schärferen Platz machen. Die natwnalliberalev Abgeordneten Fitz und Börner, sowie der Aba. Meyer- Jobst von der freisinnigen Volkspartei und Abg. Stein hauer von der freisinnigen Vereinigung wandten sich vornehmlich gegen die Bestimmungen über die Haus- schlachtungen. Am Schluß der Berathung nahm der Director im Auswärtigen Amt meichardt noch das Wort, um die Angriffe des Abg. Vielhaben auf den StaatSsecretär v. Bülow zurückzuweisen. Die Vorlage wurde einer Commission von 21 Mitgliedern überwiesen. Mittwoch wirddieGewerbeordnungSnovelleberathen. Herr Stadtkassen-Buchhalter Mayer, ein verdienstvoller, treuer und pflichteifriger Beamter, der seit 11 Jahren beim hiesigen Stadtrath thätig war, gestorben sei. Der Herr Bürgermeister richtete gleichzeitig an das Colle gium die Bitte, an der Beerdigung des Verstorbenen vollzählig theilzunchmen. Weiterhin gab der Herr Vorsitzende bekannt, daß, nachdem in den städtischen Waldungen eine systematischere Forstverwaltung ein- gerichter sei, auch die einzelnen Forstabtheile mit festen Bezeichnungen versehen würden. Nachdem er den Herren Stadtverordneten ferner noch von einer Einladung des Kgl. Sächs. Militärvereins Ernstthal zu dessen Königs- gcburtstagsfeier Kcnntniß gegeben hatte, lrat man in die Tagesordnung ein. Punkt 1 oetras den Ausbau derverlängerten Logcnstraße, und veranlaßte eine längere gründliche Aussprache darüber, ob man die genannte Straße 7 in oder breiter anlegen, ob mit oder ohne Gas- und Wasserleitung aussühren sollte rc. Schließlich einigte man sich dahin, sie Straße zunächst 7 m breit anzu- lcgen, rechts und links indessen noch je 3 in Areal zur Verfügung zu lassen, damit dasselbe bei event. Bebau ung der Straße zur Verbreiterung derselben und zur Herstellung der Fußwege zu verwenden sei. Die Kosten werden ca. 46,300 Mk. betragen, von denen 33,600 bereits zur Verfügung stehen, während die noch fehlen den 12,700 Mk. auf das Conto der Schlachthofanlage gesetzt werden sollen, sür den ja die neue Straße die Hauptzusuhrstraße werden wird. Punkt2, Beschleußung derBahnstraßebctr., wurde durch Genehmigung der vorliegenden Vorfchläge ohne Weiteres erledigt. Ebenso war das Collegium bereit, Herrn Grund- stücksbesitzerHeinig eine entsprechende Entschädigung für die vernichtete Forellenfischerei auszahlen zu lassen. Hierfür soll aber die Firma, welche durch ihren Fabrik betrieb die obige Forellenfischerei vernichtet habe, regreß pflichtig gemacht werden und erhielt der Stadtrath hierzu die event. benöthigte Proceßvollmacht. Punkt 4, Die Einführung des deutschen Unterrichts in der gewerbl. Fach- und Han delsschule, wurde um so eher genehmigt, als hier durch nur jährlich 120 Mk. Mehrausgabe entstehen. Mit Punkt 5, Anstellung eines Zeichners, soll einem dringenden Bedürfniß abgeholfen werden, da die Pläne der Schleußen, Wasserleitung rc. seit, längerer Zeit nicht mehr haben nachgetragen werden können. Der Zeichner soll 2—3 Monate provisorisch angestellt werden und die hieraus entstehenden Kosten dem WasserwerkSconto belastet werden. Punkt 6, Gewährung eines Beitrages zum Verb«ndStage des KreisvereinS Zwickau sächs. Feuerwehren rief wieder eine längere Diskussion darüber hervor, ob man 120 oder 150 Mk. bewilligen sollte. Man einigte sich sodann auf 150 Mk. Punkt 7 betraf die Beleuchtung der Bahn unterführung beim Logenhaus. Die dort an gebrachte Laterne veranlaßt eine jährliche Ausgabe von 120 Mark Unterhaltungskosten, von denen in dessen, da sich die AHN. Bahnunterführung bereits zu A auf LungwitzerW-ebiet befindet, 80 Mark diese Gemeinde «übernommen hat. Da die Laterne inner halb der letzten 4 Wochen schon drei Mal zertrümmert worden ist, hat sie keine besondere Aussicht auf dauernde Erhaltung. Nachttäglich wurde noch auf die Tagesordnung gesetzt und genehmigt: Punkt 8. Ankauf des Albert'fchen Steinbruches für die Stadt zum Preise von 5500 Mark und Punkt 9. Abfindung einer noch lange Zeit laufenden Anleihe der vormaligen Stadt Ernstthal mit den noch zurückzuzahlenden 4729 Mark >69 Pf. September 3.21/64 do., October-November 3.20,64 d do.. Breme«, 18. Stpril. Ruhig. Upland middling loeo 81» . Pf. Nev-Nark, 17. ?lpril. Erster Bericht. Der Markt auf Lieiccung eröffnete stetig. Mai 5,79, August 5,89, Oktober 5,90, December 5,97. — Zweiter Bericht. Mai 5,78, August 5,88, Lctober 5,89, December 5,94. Die heutigen Ankünfte oon Baumwoll- in allen L>äfen werden aus 14,000 Ballen ge- ichätzt. — Dritter Bericht. Amerikanische auf Lieferung stetig. Mai 5,79, August 5,89, October 5,90, December 5,96. Kattre. Hamburg, 18. ?lpril, 8 Uhr. April 28,25, Mai 28,50/ Juni 28,80, Juli 28,75, August 29,00, September 29,50, Oc tober 29,75, November 30,00, December 30,25, Januar 30,25, Februar 30,50, Märx 30,75. Ruhig. Breme«, 18. April Kaffee ruhig. Reis stetig. Imker. Magdeburg, 18. April. Preise sür greifbare Rohzucker. (Ausschließlich Verbrauchssteuer). Kornzucker, I. Product, 88proc. ohne Sack 11,85—12,05 M., Nachproducle 75proc. ohne Sack 9,75—9,95 M. Tendenz: Stetig. — I. Preise sür greifbare Waare. (Einschließlich Verbrauchssteuer.) Krhstallzucker I 24,37' ,—24,50 M., Brodrasfinade 1 24,75 M., do. ll 24,50 M., Würfelzucker II 26,00 M., gemahlene Raffinade 24,50 bis 24,75 M., gemahlener Melis l 24,00 M. — Tendenz: Fest. Kpiritu». BreSla«, 18. April. Spiritus per 100 I 100 Proc. ex clusive 50 M. Verbrauchsabgaben jlpril 57,50 B., do. 70 M. Verbrauchsabgaben April 38,00 G. Stettin, 18. April. Spiritus loco 38,80 G. Königsberg, 18. April. Spiritus per 100 I 100 Proc. loco 40,20 G., per April 40,00 G, per Frühjahr 40,00 G., per Mai 40,00 G., per August 42,00 G. Danzig, 18. April. Spiritus loco conlingentin 59,00, do. nicht contingentirl 39,00. Petrol»««. Breme», 18. April. Rasfinirtes Petroleum. Faß zollfrei, Loco 6,25 B. Batnm, 18. April. Die flaue Tendenz auf dem hiesigen Naphthamarkl dauert fort. Das Angebot ist bedeutend uud die Nachfrage schwach, wodurch Transactionen sich nur in den allerbescheidensten Grenzen bewegen können. Preise wujen eine Verschlechterung auf. Das Geschäft aus Wintertermine ist noch von geringem Umjang, da es vor der Hand an Unternehmungs lust fehlt. Loco 18—17' , Kopeken. Grtreid» und Futtermittel, Königsberg, 18. April. Weizen ruhig — Roggen un- verändert, oo. loco per 2000 Psd. Zollgewicht 137—138. — Gerste kleine inländische ruhig. — Hafer unverändert, do. loco per 2000 Psd. Zollgewicht 130—136, do. sein 138. — Weiße Erbsen per 2000 Psd. Zoügcwicht 102. ' Danzig, 18. April. Weizen loco höher. Umsatz 250 t, do. inländ. hochbunt und weiß 159—162, do. inländ. hellbunt - 154—160, do. Transit hochbunt und weiß 127, do. helldunt 123. — Roggen loco höher, inländ. 137—138, do. russischer und polnischer zum Transit 103. — Gerste, große (660—700 g) 120, do. kleine (625—660 g- 112. — Hafer, inländ. 130 bis 132. — Erbsen, inländ. 128. Pest, 18. April. Weizen loco ruhig, April 8,88 G., 8,89 B., Mai 8,69 G., 8,70 B, Lctober 8,19 G., 8,20 B. — Roggen April —G., —,— B., Lctober 6,51 G., 6,53 B. — Haser April 5,77 G., 5,79 B., Lctober 5,44 G., 5,46 B. — Mais Mai 4,44 G., 4,45 B. — Kohlraps August ll,85 G , 11,95 B. Petersburg, 18. April. Weizen loco 11,00. — Roggen loco 7,70. — Hafer loco 4,80—5,20. — Leinsaat loc» 13,50. New-Kort, 18. April. (Ansang-. Weizen Mai 79' ,, fest. — Mais Mai 40*/,, fest. lkytkag«, 18. April. (Anfang). Weizen Mai 74' ,. — Mais Mai 35' ,. — Schmalz April 5,17. Wechsel. — LtSco«t.
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