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WM- LM alkl WM Nr. 88. Dienstag, den 18. April 1899. 49. Jahrgang. Erscheint . Inserate jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^WW MM -D M Ach nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, MW W^ M WW W^, dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Dernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Tlnrts für -e« Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal Organ aller Genreiiröe-VerrValtirngen der urnliegenberr Ortschaften. Bekanntmachung. Zufolge Anordnung der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Chemnitz wird nachstehend eine Bekanntmachung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau, die Karbier-, Friseur- und Perrückeumacher-Juuuug zu Oelsnitz i. E. betreffend, zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Gersdorf (Bez. Zw.), am 14. April 1899. Der Gemeindevorstand. GSHl-r. Auf Antrag einer Anzahl Barbiere und Friseure zu Oelsnitz i. E. und Umgegend wird in Gemäßheit von Z 100 und ß 1005 der Gewerbeordnung in der Fassung des Reichsgesetzes vom 26. Juli 1897 hiermit angeordnet, daß vom 1. Juli 1899 an sammtlichr Gewerbetreibende, welche in den Orten Oelsnitz r. E., Oberwürschnitz, Hohndorf, Gersdorf, Callnberg und Lichtenstein das Barbier-, Friseur- und Perrückenmacher-Handwerk ausüben, der Barbier-, Friseur- und Perrückenmacher-Jnnung zu Oelsnitz i. E. (mit dem Sitze daselbst) anzugehören haben. Zwickau, am 5. April 1899. Königliche Kreishauptmannschaft. (gez.) v. M-lck. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 17. April 1899. (MMHeüungen von allgemeinem Interesse werden dankbar cn!- gegengenommen und eventl. honor-rt.- Po st buch. Besondere Ausgabe für Hohenstein« Ernstthal und Umgegend. Unter dem Titel „Post- buch, vwthgcber für den Post- und Telegraphenverkehr" ist soeben ein unter Berücksichtigung der auf dem letzten Welt-Post-Congreß beschlossenen, am 1. Januar in Kraft getretenen zahlreichen Aendermigen nach amt lichen Quellen bearbeitetes Handbuch erschienen, welches über alle Fragen des Post- Telegraphen- und Fern sprech« Verkehrs schnelle und zuverlässige Auskunft er- theilt. Das Merkchen, welches Jedem, der sich der Post bedient, namentlich aber Geschäftsleuten als un entbehrliche: Rathgeber empfohlen werden kann, ist an den Postschaltern und von den Briefträgern zu dem außergewöhnlich geringen Preise von 90 Pf. zu haben. Durch die Herausgabe des Buches ist einem längst empfundenen Bedürfnisse abgeholsen. Haussammluug. DaS Direktorium der Brüder- und RettungSunstalt in Obergorbitz, die im Laufe dieses Jahres nach Moritzburg in die für sie dort neu errichteten Gebäude übersiedeln wird, unter nimmt jetzt mit ministerieller Genehmigung im ganzen Lande eine HauLsammlung für die von ihm zu unrer- haltenden Anstalten. Der hiermit beauftragte Sammel bote, Herr Oscar Walther, gedenkt im Lau^e dieser Woche auch in Hohenstein-Ernstthal seine Sammlung zu beginnen. Nachsenduug von Telegrammen. Die Bestimmung, daß Telegramme, deren Empfänger ihren Aufenthaltsort verändert haben, unter gewissen Voraussetzungen an den neuen Aufenthaltsort nachzu- telegraphiren sind, auch ohne daß dies ausdrücklich ver langt worden ist, hat vielfach Weiterungen in solchen Fällen verursacht, in denen die Empfänger an der Rachsendung kein Interesse hatten. Es wird deshalb, vorerst versuchsweise angeordnet, daß Privattelegramme — in Uebereinstimmung mit dem im außerdeutschen Verkehr geltenden Verfahren — auch im deutschen Verkehr nur dann nachzusenden sind, wenn dies ent weder vom Aufgeber vorgeschrieben oder vom Empfänger beantragt ist. Hinsichtlich der StaatS- und Dienst- tclegramme bewe >det eS bei den bisherigen Vorschriften. Gesuche um Befreiung vom Militärdienst. Wir wollen nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß diejenigen Militärpflichtigen, die auf Grund bürgerlicher Verhältnisse auf eine Zurückstellung beim Militär Anspruch erheben, gut daran thun, schon jetzt ihre Rectamation bei der Ersatzcommission einzu reichen, da andern Falls zu befürchten steht, daß in folge der großen Arbeitslast, die sowohl den Civil- als auch den Militärbehörden durch größter Sorgfalt herbeigeführte Beurtheilung der Rectamation erwächst, die Gesuche nicht selten erst nach Einberufung der Be- t,essenden zur Entscheidung gelangen. Die endgiltige Entscheidung über die in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse Zurückgestellten findet erst im dritten Militärpflichtjahre statt. — Bei Vieser Gelegenheit ist es vielleicht angezeigt, einen vielfach verbreiteten Jrrthum zu berichtigen, daß nämlich auch durch die Verheirathung eines Militärpflichtigen Ansprüche auf Zurückstellung begründet werden könnten. Nach 8 32 der deutschen Wehrordnung findet dieser Reeiamations- grund keine Berücksichtigung. Der Jakobikirchthurm in Chemnitz wird zum Schutze gegen Feuersgefahr und zur Sicherheit des Thurmes in allen Stockwerken mit Reqenvorrichtungen ausgestattet werden. „Wenn Jemand eine Reise thut, so kann er was erzählen . . .!" Mitunter giebt es freilich auch Reiseerlebnisse, die man besser für sich behält. Das Letztere dürfte bei einem Einwohner von Meerane der Fall sein, der dieser Tage der Stadt Glauchau einen Besuch abgestattet hat. Stark angetrunken, machte er sich abends in der siebenten Stunde auf den Weg, um durch die Leopoldstraße am Bahndamm entlang über Gesau seinen heimischen Penaten zuzu wandern. Da kam das erste Hinderniß: ein Zaun. Kurz entschlossen hob er einen Theil desselben aus, und nun ging es weiter das Glaßsche Wiesengrund stück hinunter, wo sich ihm alsbald in Gestalt des Lampertsbaches ein neues Hinderniß entgegenstellte. Nach langem Hin- und Herlaufen beschloß unser Wandersmann endlich mit kühnem Entschluß, den Bach zu überspringen; sein Augenmaß schien indessen nicht mehr ganz intakt zu sein, denn er wählte sich gerade die breiteste Stelle und — da lag er der Länge nach in dem seit Jahren ungeschlämmten Bach. Arbeitsmädchen, die vorüberkamen, befreiten den über und über mit Schlamm Besudelten aus seiner unan genehmen Lage, ernteten aber schlechten Dank dafür, denn es wurde ihnen nach gethanem Rettungswerke von dem Meeraner Eutdeckungsreisenden mit nicht eben schmeichelhaften Redensarten aufgewartet. Er trollte nun weiter nach Gesau zu, es währte aber nicht lange, da lag er bereits wieder in dem am Bahn damm entlang führenden, ziemlich tiefen Wassergraben. Diesmal hatte er jedoch wenigstens die Genugthuung, daß er sich allein wieder aufs Trockene bringen konnte. Wie die Weiterreise nach Meerane nach diesem viel versprechenden Anfang von Statten gegangen ist, ent zieht sich leider der Kenntniß des Berichterstatters. Die am Freitag Abend in Jäh'S Thcaterlolal in Crimmitschau siattgehabte Textilarbeiter-Versamm lung war lange vor der Eröffnungszett so stark besucht, daß Hunderten der Eintritt verweigert weiden mußte. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete: „Die Zehnstuudenbewcgung der dortigen Textilarbeiter und die Antwort des Spinner- und FadrikaotenvereinS." In einstündig-'r, ost von Veiiall unterbrochener Rede reserirte hierzu Herr Jäckel. Er schilderte die Zetten der Blüthe des Handwerks, dessen allmählichen Verfall durch Einführung der Maschinen und Benutzung deS Dampfes als Hilfskraft, die Entstehung des Fabrikbetriebs mit der Frauen- und Kinderarbeit und die immer mehr fortschreitende Vervollkommnung der Maschinen, wo durch immer mehr fleißige Menschen überflüssig und arbeitslos würden. All' diese Umstände hätten den Vorstand der dortigen Filiale deS deutschen Textil- arbeiterverbandeS veranlaßt, den dortigen Spinner- und Fabrikantenverein im Auftrage der dortigen Textil arbeiter um Einführung der zebnstüvdigen Arbeitszeit, procentuale Lohnerhöhung für Akkordarbeiter und un verkürzten Lohn für die Festbezahlten, Bezahlung der Nebenarbeiten zu bitten, womit der Wunsch um Beschaffung guten TrinkwasserS verbunden war. Nachdem Redner die einzelnen Forderungen erläutert und deren Nothwendigkeit betont hatte, brachte er die Rückantwort des Spinner- und Fabrikantenvereins auf diese Eingabe zur Verlesung, wonach derselbe erklärt, daß jener Verein in seiner Sitzung vom 9. April einstimmig festgestellt habe, daß die derzeitige Lage der hiesigen Industrie es nicht gestatte, den Wünschen der Arbeiter nachzukommen. Es sei zu be dauern, so führte Herr Jäckel aus, daß durch dieses unterschriftslose Schreiben die bescheidenen Forderungen der Arbeiter so kurz abgelehnt worden seien, die zu beobachtenden Fabriksvergrößerungen und die kürzlich beschlossene Preissteigerung der Webwaaren ließen doch auf günstige Geschäftslage schließen. Trotz dieser Ablehnung sollten sich die Arbeiter aber nicht irre machen lassen in ihrem Vorgehen und schlage er die Annahme folgender Resolutton vor: „Die heute außerordentlich stark besuchte Monatsversammlung des Textilarbeiter-Verbandes bedauert aufrichtig, daß es nicht möglich war, in der vorliegenden Frage mit der Unternehmer-Organisation eine Einigung zu erzielen. Die Versammlung giebt sich indessen der Hoffnung hin, daß es doch noch gelingen wird, auf gütlichem Wege eine Verständigung herbeizuführen, und empfiehlt deshalb den Kollegen und Kolleginnen der einzelnen Fabriken, sich zu besprechen, Komitees zu wählen und so mit den einzelnen Unternehmern Verhandlungen anzuknüpfen." Nach kurzer Debatte wurde die Re solution einstimmig angenommen, ebenso ein Antrag, daß die Arbeiter der einzelnen Fabriken bis nächsten Mittwoch Versammlungen abzuhalten haben, beziehent- lich mit ihren Chefs unterhandeln sollen. Se. Majestät der deutsche Kaiser wird am 23. April, dem Geburtstage Sr. Majestt des Königs, zur persönlichen Beglückwünschuna in Dresden cm- treffen. Die Ankunit Sr. Majestät d.'S Kaisers wird gegen ^12 Uhr mittags in Dresden-Strehlen, die Ab reise an diesem Tage abends gegen >/,8 Uhr von Strehlen aus erfolgen. Se. Majestät der König gedenkt die aus Mit glieder!: des Rathes und der Stadtverordneten Dresdens bestehende Deputation, an ihrer Spitze die Herren Oberbürgermeister Geheim. Finanzrath Beutler und Stadtverordnetenvorsteher Dr. jur. Stöckel, Sonnabend den 22. dieses Monats, mittags, zur Entgegennahme der Glückwünsche aus Anlaß des Königlichen Geburtstages zu empfangen. Ein bisher noch nicht aufgeklärter Vorfall hat sich dieser Tage auf einem Postamte des Oberpost direktionsbezirks Drcsdeu zugetragen. Der kaufmänni sche Lehrling eines Brauerei-Etablissements wurde gegen Abend von seinem Chef beauftragt, außer einer Postanweisung gleichzeitig einen Geldbrief mit über 700 Mark Inhalt bei dem betreffenden Postamte ein- zuliefern. Der Lehrling, der zum ersten Male eine Geldsendung zur Post trug, wandte sich auch richttg an den Annahmeschalter für Postanweisungen und er hielt Quittung über Empfang der Einzahlung, während ihm von dem betreffenden Schalterbeamten bedeutet ward, am Nebenschalter den Geldbrief einzu liefern. Nach Angabe des jungen Mannes will er verstanden haben, er solle den Brief in den Brief kasten stecken; dies will er nun auch gethan haben. Um dem Lehrling einen Weg von ca. Stunde zu ersparen, hat ihm -er Chef gestattet, vom Postamte, ohne vorher wieder das Bureau zu betreten, direkt nach seiner ungefähr Stunde entfernten Wohnung zu gehen, wo er auch zur richtigen Zeit eingetroffen ist. Am anderen Morgen, bei Durchsicht des Post- quittungsbuches durch den die Quittungen revidirenden Comptoiristen, fand dieser die Einlieferung des Geld briefes nicht bestätigt, während auch nach sofort an gestellter telegraphischer Anfrage beim Adressaten der Geldbrief nicht angekommen ist, überhaupt im Brief kasten des Postamtes nicht vorgefunden worden sein soll. Dem Ehemann einer in der Dresdner Frauen klinik verstorbenen Frau ist auf seine Beschwerde über die ohne seine Einwilligung vorgenommene Section der Verstorbenen vom Ministerium des Innern folgen der Bescheid zu theil worden: „Auf Ihre Eingabe wird Ihnen eröffnet, daß das Ministerium des Innern eS nicht zu billigen vermag, wenn die Leiche Ihrer in der Frauenklinik zu Dresden verstorbenen Ehefrau, auch wenn die letztere auf Freistelle verpflegt worden war, ohne ihre Zustimmung secirt worden ist. ES ist dem gemäß der Directton der Frauenklinik daS Erforder liche zu erkennen gegeben und dahin Fürsorge getroffen worden, daß, so lange nicht durch Regulativ etwas anderes festgesetzt wiro, für die Zukunft Sectionen der hier fraglichen Art nicht ohne ausdrückliche Zustimmung der Angehörigen erfolgen. Ein bedeutendes Schadenfeuer hat die als Sommer frische bekannte Stadt Jöhstadt heimgesucht. Dasselbe kam in der Nähe des Bahnhofes in einer Scheune gestern Nachmittag gegen 4 Uhr aus und griff trotz schnellstens angestellter Löschversuche so rapid um sich, daß ihm in kurzer Zeit die Wohnhäuser von Tischler Emil Schluttig, Cigarienfabrikant Gustav Haustein, Bäcker und Oekonom Gebr. Weinhold und Straßenarbeiter Albin Günther, Klempner Emil Weinhold und Tischler Otto Loos zum Opfer fielen. Dieselben bilden gegenwärtg nur noch einen Trümmer haufen. Neun, zum Theil zahlreiche Familien sind durch das Feuer obdachlos geworden. Die Vorbereitungen für den in diesem Jahre in Auuaberg stattfindenden sächsischen Feuerwehrtag sind im besten Gange, zahlreiche Veranstaltungen werden dafür sorgen, daß es den fremden Gästen hier sehr gefällt. Als Objekt für den Sturmangriff ist unsere altehrwürdige St. Annenkirche mit ihrem hohen Thurm ausersehen. Der Preis sür die Theilnehmerkarte be trägt 2 Mk. einschließlich Nachtquartier und 1 Mark ohne Nachtquartier. Sonnabend wird das Fest mit Delegirtenversammlung im FriedrichSsaale das „Museum" eingeleitet. Abends finden Commerse und Concerte durch die dortigen Capellen und die Regimentsmilsik des 5. Infanterieregiments Nr. 104 aus Chemnitz statt, die man für die Festtage engagiren will. Schulübungen der dortigen Wehr, Sturmangriff und Festzug sind für Sonntag anberaumt, am Abend desselben findet große Illumination der Schutzteich anlagen und Feuerwerk auf dem angrenzenden Fest platz statt. Die Einladungen zur Theilnahme am Fest sollen Mitte Mai und zur Beschickung der Aus- stellung Ende dieses Monats erlassen werden. Außer den sächsischen Feuerwehren will der Centralausschuß auch den benachbarten österreichischen Feuerwehren Einladungen zugehen lassen. Nach Beendigung des Festes sind Ausflüge in unser Erzgebirge geplant. Den Herren Fortbildungsichuldirector Arlt und Oberlehrer Flade in Reichenbach i. B., welche zu zu Ostern d. IS. nach mehr als vierzigjährigem Wirken m den wohlverdienten Ruhestand traten, wurde am Freitag Vormittag durch Herrn Bürgermeister Klinkhardt in Gegenwart des Herrn Bezirksschuldirectors Schul- rath Seltmann-Plauen das ihnen verliehene Verdicnst- kreuz überreicht. Die Gottengrüner Grenzwache, in deren Bereich am 25. März der Vichschmuggler Albert erschossen wurde, ist mit zwei neuen Grenzaufsehern, Noack und Kluffke mit Ramen, besetzt worden. DaS nach dem tragischen Vorkommniß der Viehschmuggel au'gehört hat oder aufhören wird, ist nicht anzunehmen. Da am 14. September d. I. 40 Jahre verflossen sein werden, seitdem die Stadt OelSnitz fast gänzlich abbrannte, wodurch zahlreiche Bewohner genöthigt waren, der Stadt den Rücken zu kehren, so ist von solchen in Meerane wohnhaften „Emigranten" der Vor schlag gemacht worden, in Oelsnitz einen „HeimathS- tag" abzuhalten. Hierfür sind der 10. und 11. Juni festgesetzt wnrden. In WilferSreuth leckte ein im Stalle stehender Zuchochse einem neben ihm stehenden Kettenhunde dar Fell. Dieser verstand jedoch die Liebkosung falsch, schnappte zu und biß dem Ochsen die große Hälfte der Zunge völlig ab, sodaß daS arme Thier gctödtet werden mußte. Als die ihren Eltern entlaufene 11jähuge Elsa Sophie Schott ans Rotzschan bei Mylau am Donners tag von ihren Angehörigen in Hof abgeholt und zu diesem Zwecke zur Polizei geführt werden sollte, ist sie auf dem Wege dorthin, als sie erfuhr, daß sie nach Hause 'zu ihren Eltern komme, abermals entlaufen, sie konnte auch trotz der sofort eingeleitcten umfang reichen Rachforschungeu nicht mehr ausfindig gemacht werden. Im Orte Ruppertsgrün t. V. fragte am ersten Tage deS Unterrichts ein am vorhergehenden Tage aufgenommener Schüler den Kirchschullehrer in ängstlichem Tone: „Gelle, mir kriegn kaane Prügel?" Dem Kinde war gewiß der Lehrer als Zuchtmeister hingestellt worden. Wie verkehrt! 100 Stück hochstämmige Rosenstöcke und 40 Stück Buschrosen sind nach einer Mittheilung aus Jmnitz bei Zwenkau dortselbst in der Kunstgärttrerei von Gellert in der Nacht vom 11. zum 12. tt. aus einem verschlossenen Ueberwinterungskeller mittels Einbruch gestohlen worden. Eincr jungen Ehefrau in Reueibau passirte