Volltext Seite (XML)
aus dem Kreise der Arbeitnehmer. 42 Auszug aus Z 39. Die Wahl ist geheim und wird durch Stimmzettel in einem Wahlgange in der Weise vorge nommen, daß jeder Stimmberechtigte soviel Namen auf einen Stimmzettel schreibt, wie Mitglieder zu wählen sind. Gewählt sind Diejenigen, auf welche die meisten Stimmen gefallen sind. Stimmen, welche nicht auf Wählbare fallen oder den Gewählten nicht deutlich bezeichnen, werden nicht mitgezählt. wollen, daß sie einen ebenso befriedigenden Abschluß verspricht. Sogar für Sommerqualitäten sind noch Nachbestellungen eingegangen. Freilich müssen sich die Käufer auf weit hinausgeschobene Lieferungs- termine verstehen. — Die Lage der Tricotagenbranche ist ebenfalls im Großen und Ganzen als eine günstige zu bezeichnen. Bessere Qualitäten in Seide und Halbseide, sowie in Wolle sind stark begehrt. Beliebt sind auch hier wie in der Strumpfbranche einfache Streifenmuster. Die Fabrikanten freilich, die ins besondere für den deutschen Markt arbeiten, haben wohl Ursache, über einen schlechten Geschäftsgang zu klagen. Denn die ungewöhnlich warme Witterung während dieses Winters übl auf den Absatz ihrer Erzeugnisse einen sehr ungünstigen Einfluß aus. Das Ausland aber erhöht täglich durch umfangreiche Be stellungen die Aussicht für ein befriedigendes Geschäfts jahr. — Auch in der Möbelstoffbranche wird flott gearbeitet. — Die günstige Geschäftslage der ge- sammten Textilindustrie hat ihre Wirkung auf den Chemnitzer Garnmarkt nicht verfehlt. Auch hier ist in der abgelaufenen Woche ein Aufschwung zu con- statiren gewesen. Vicogne-Garne allerdings gingen schlecht. In baumwollenen und wollenen Garnen aber verlief das Geschäft wesentlich besser als vor etlichen Wochen. — Bezüglich der Absatzgebiete sind die Vereinigten Staaten, Canada und der Orient an erster Stelle zu nennen. Dann folgen Rußland und England. Letzteres hat um die entsprechende Zeit des Vorjahres bedeutend lebhafter bestellt. Ganz todt waren das deutsche Geschäft und das mit Süd- amerika. Die Kinder des Südens, die Apfelsinen, werden jetzt in Massen bei uns zu Markte gebracht. Die Apfelsinen sind durch die massenhafte Einfuhr der letzten Jahre bei uns so billig geworden, daß sich alle Bevölkerungsklassen an der erfrischenden Frucht erfreuen können. Und in der That findet man die selbe ebenso in der silbernen Schale auf der reich- besetzten Tafel des Millionärs, wie in den Körben der von Restaurant zu Restaurant wandernden Hausirer und Hausirerinnen. Die Apfelsine stammt aus dem östlichen Asien und wird in ganz Südeuropa und auf den Mittelmeerinseln, in Nordafrika, auf den Azoren, im Orient, im Kaplande, in welch' letzterem Lande der Baum am üppigsten gedeiht und die Größe unserer Eichbäume erreicht, und in Südamerika kultivirt. Als beste Apfelsinen gelten die Malteser, welche jedoch wenig in den Handel kommen. Unsere deutsche Einfuhr wird vollständig durch die si;ilisch"n Die Entrichtung der Wassersteuer betr. Der 4. Termin der Maflersteuer auf das Jahr 1898 ist spätestens bis zum 6. Februar bei Vermeidung der Zma«gsvoUKreck«ng zu bezahlen. Hohenstein-Ernstthal, am 31. Januar 1899. Der Stadtrat h. vr Polster, Bürgermeister. Entrichtung des Schulgeldes. Das auf die Monate Ortoder bis Deremder vorigen Jahres noch rückständige Schulgeld Fortbildungsschulgeld und das für fremdsprachliche« Unterricht ist nunmehr Vis zum 6. Februar bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die Stadtsteuer-Einnahme abzuführen. Hohenstein-Ernstthal, am 31. Januar 1899. Der Stadtrat h. vr. Polster, ' Bürgermeister. Wahl von Vertrauensmännern als Vertreter der Kassenmitglieder der Ortskrankenkasse. Nachdem die Königliche Kreishauptmannschaft Zwickau die Errichtung einer allgemeinen Orts krankenkasse für die Stadt Hohenstein-Ernstthal für den 1. März 1899 genehmigt hat, sind vom unter zeichneten Stadtrathe die hierzu nöthigen Wahlen vorzunehmen. Zu wählen sind: 21 Vertrauensmänner aus dem Kreise der Arbeitgeber, Emil Gränitz, Heinr. Herm. Jungmann und Carl Moritz Flämig gedachte er hierbei auch und schließlich noch zum Ducke durch ein von s Als Wahllokal wird das Gesellschaftszimmer im Uathhanse, parterre links vom Eingänge bestimmt., Die Mahl findet Mittwoch, deu 8. Februar 1899 statt und zwar zur Abgabe der Stimmzettel a, für die Nertraueusmäuuer aus hem Kretfe her Arhettgeher Nachmittag» vo» 4 hi» 5 Uhr. b, für hie Uertraueusmäuuer au» hem Kreise her Arbeitnehmer Nachmittag» vo» 6 bi» 7 Uhr. Stimmberechtigt sind alle männlichen, über 21 Jahre alten und im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen Personefi, welche der Ortskrankenkasse als Mitglied beizutreten verpflichtet sind. Im Uebrigen wird für die Wahl auf die nachstehenden, einschlagenden Bestimmungen des ge nehmigten KaffenstatutS ausdrücklich hingewieseu. Hohenstein-Ernstthal, am 31. Januar 1899. Der Stadtrat h. Di. Polster. mit auSgcruicncS, dreifaches Hoch des hohen Stifters der Medaille, Sr. Majestät unscrs hochherzigen Kaisers Wilhelm H., wie auch gleichzeitig unserS allverehrten LanbeSvateis Sr. Majestät König Albert. Hierauf brachte Kamerad Fritz Portack durch innige Worte deS DankeS Herrn Gemeindevorstand und den Behörden für gehabte Mühe, sowie den Herren VcreiuSvorstehern für freundliche Theilnah me namens aller Beliehenen, welche sich zum Beweise besonderer Ehrung von ihren Plätzen erlwben hatten. Die Anwesenden blieben bei einem GlaS Bier vereinigt und feierten in gegenseitiger Erinnerung vergangener Zeiten alte treue Kameradschäst. Der nach Unterschlagung von amtlichen Geldern steckbrieflich verfolgte natbSexpedient D. voo Walde» burg ist dieser Tage in Chemnitz aufgegriffen worden. In dankbarer Erinnerung an den für unsere sächsische Armee so ruhmreichen Tag von Düppel (13. April 1849) will man den in Limbach noch lebenden Veteranen eine besondere Freude durch fest liche Bewirthung bereiten. Auch den inzwischen Ver storbenen soll ein Zeichen des Dankes durch Kranz- penden gewidmet werden. So hat eS bis jetzt der Veteranen-Verein des Amtsbezirkes Limbach, dem Rußdorf mit Falken sich angeschloffen hat, geplant. In Chemnitz wurde ein 33jähriger Schlosser, hier gebürtig, der am Freitig Abend in der Bedürfniß- anstalt einer Schankwirthschast der Wiesenvorstadt in Chemnitz einem Arbeiter aus der Jackettascbe ein Portemonaie mit 62 Mk. Inhalt gestohlen hat er mittelt. Der Dieb hatte bei seiner Ergreifung bereits den größten Theil des Geldes für sich verwendet. DaS siebenjährige Töchterchen einer an der Meß- bacherstraße in Plaue« wohnenden Familie ist am Freitag beim Schlittenfahren so unglücklich gefallen, daß es die Besinnung verlor und von Hausgenossen, die eS in die elterliche Wohnung trugen, für todt an gesehen wurde. Diese Annahme stellte sich glücklicher weise als falsch heraus; infolge der angewendeten Mittel kam das Kind wieder zu sich und wird unter ärztlichem Beistand hoffentlich wieder völlig genesen. Am vergangenen Sonnabend ist in Werdau ein junges Mädchen in die Pleiße gesprungen und darin ertrunken. Die Bedaucrnswerthe hatte die fortge setzten höhnischen und verletzendefi Bemerkungen von Bekannten über ihr unschönes Aussehen (!) sich so zu Herzen genommen, daß sie zum Selbstmord geschritten ist. Zu einer ziemlich erregten Debatte kam er in der Generalversammlung deS alten Consumvereins in Apfelsinen (Messinaer), sowie die aus Nizza, Genua und vom Gardasee gedeckt, dock nimmt dieser Import von Jahr zu Jahr größeren Umfang an. Uebrigens wird die Apfelsine bei uns in Deutschland noch keines wegs so ausgenützt, wie anderswo. So bildet z. B. in Frankreich der Saft der Apfelsine, mit Wasser und Zucker vermischt, als „Orangeade" einen Handels artikel, der als Erfrischungsmittel großen Absatz findet. Auch wird in Italien Punsch aus den Apfelsinen bereitet und aus den Schalen ein sehr schmackhafter Liqueur. Der Verbrauch der Apfelsinen ist also bei uns noch sehr der Ausdehnung fähig. Die diesmalige Jagdsaison ist in der Hauptsache als beendet anzusehen, da vom 1. Februar ab bei uns in Sachsen außer den Hasen und Rehböcken auch die Fasanen, außerhalb der!Fasauerien auch die Schnepfen, sowie die Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild, die Wachteln und Bekassinen in die gesetzliche Schonzeil treien. Von da ab dürfen in Sachsen bis End- Februar nur noch männliches und weiblicher Edel und Damwild, bis zum 1b. März wilde' Enten und bis zum 1. März LrammetSvögel geschossen werden. Ja Preußen beginnt mit dem 1. Februar die Schon zeit für weibliche» Roth- und Damwild, sowie deren Kälber, für Auer-, Birk- und Fasanenhennev, Hasel wild und Wachtel», in Oesterreich aber für Rehböcke, Rebhühner und alle Drossclartcn. Oberlungwitz. Am verflossenen Sonntag, de» 29. Januar cr., Nachmittag wurde im einfach da zu dekorirten Gesellschaftszimmer des Selbmann'schen Restaurant» hier durch den Henn Gemeindevorstand Oppermann im Beisein der Herren MilitärvereinS- vorsteher Tauscher und Friedlich die bis jetzt für de» größten Theil de» hier wohnhafte» rechtsmäßigen In habern der Krieardeukmünze von 1870/71 eingegange- uen zum Andenken an den hundertsten Geburtstag de» Hochseligen Großen Kaiser» Wilhelm I. gestifteten Erinnerungsmedaillen au» erbeuteter Kauoneu-Bronce nebst je einem Besitzzeugniß in feierlichster Weise uuter warmen Worten deu auf Allerhöchstenbefehl beliehenen Personen überreicht. Nachdem sich der Herr Vorsteher Oppermann seines hohen Auftrage» deu beim Anblick der Medaillen sichtlich erfreuten Beterauea gegenüber entledigt hatte, wünschte er letztere» »och besonder», daß erihne» allen vergönnt fein möge, diese» Erinnerung»- uud zugleich abermalige» Ehrenzeichen noch recht viele Jahre trage» und sich derselben bei voller Gesundheit - freuen zu können. Der gleichsall» belieheneu, leider aber zu früh mit Tod abgegangeaen Veteranen Erust Unter Denjenigen, welche eine gleiche Stimmenzahl erhalten, entscheidet das Loos, welches von dem die Wahl Leitenden gezogen wird. Auszug aus Z 50. Die Generalversammlung besteht aus: 1. Vertretern der Kassenmitglieder, welche großjährig und im Besitze der bürgerlichen Ehren rechte sind; 2. aus Vertretern derjenigen Arbeitgeber, welche für Kassenmitglieder Beiträge aus eigenen Mitteln zu leisten haben. Die Vertreter der Kasienmitglieder werden von den unter 1 bezeichneten Kassenmitgliedern au» deren Mitte, die Vertreter der Arbeitgeber von den unter 2 bezeichneten Arbeitgebern aus dereo Mitte bezw. aus den Geschäftsführern oder Betticbsbeamten der zu 2 eiträgen verpflichteten Arbeitgeber gewählt. Die Wahl erfolgt für Kassenmitglieder und Arbeitgeber je in ungetheilter Wahlhandlung. DaS Stimmrecht kann nicht durch Bevollmächtigte oder Stellvertreter ausgeübt werden. Die Vertreter werden auf 2 Jahre (erstmalig auf die Jahre 1899 und 1900 gewählt. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 31. Januar 1899. (MitHeilungen v»n allgemeinem Interesse werden dankbar ent- gegengenommen und cventl. honorirt.) Die vergangene Woche brachte wieder reges Leben in das Strumpfgeschäft. Noch immer laufen starke Ordres auf Petinetstrümpfe ein. Die Production vermag nur einen Bruchtheil der Nachfrage zu decken. Wollten aber unsere Fabrikanten angesichts des augen blicklichen Bedarfes sich zu bedeutenden Vergrößerungen ihrer Fabrikatton verstehen, so würden sie damit viel leicht einen bedenklichen und folgenschweren Schritt wagen. Eingedenk des gewaltigen Rückschlages, den die im Vorjahre so ungemein stark begehrten Schotten muster dieses Jahr erfahren haben, befurchtet man auch für Petinetstrümpfe einen der ungewöhnlich starken Nachfrage entsprechend langen Stillstand. Stapelwaaren gingen, hauptsächlich in mittleren und besseren Sorten, sehr gut. In Folge dessen haben sich auch die Arbeitslöhne für diesen Artikel gehoben. Bis Ende April ist für vollständige Beschäftigung in diesen: Artikel gesorgt. In Phantasiewaaren wurde ein nur kleiner Umsatz erzielt. Der Bedarf an glatten und gerippten Florstrümpfen scheint gesunken zu sein. Be züglich der echt gedruckten Sachen, worin eS noch viel zu thun giebt, befürchtet man, daß ein Nicht innehalten des Lieferungstermins leicht eine Nichtig keitserklärung der Bestellung zur Folge haben kann, weil die Käufer jedenfalls erkennen werden, daß sie über den thatsächlichen Bedarf hinaus bestellt haben. — Im Handschuhgeschäft sind für die nächste Winter saison nach wie vor RingwoovS und, wie es bis jetzt den Anschein hat, halb- und ganzseidene Qualitäten mit Phantasiefutter die am stärksten gefragten Artikel. Auch halb- und ganzwollene Handschuhe, gefüttert oder ungefüttert, üben eine starke Zugkraft auf die Kauflust aus. Jacquard-Handschuhe, die bisher nur in Wolle fabcicirt wurden, stellt man jetzt in Baum wolle her. Durch diese» Verfahren erspart man den hohen Schutzzoll, den Amerika auf Wolle gelegt hat. Noch immer sind Knopfhandschuhe sehr beliebt. Unseren Fabrikanten ist daher die Thatsache, daß die Ordre dieses Jahr frühzeitiger als in anderen Jahren aufgegeben werden, sehr angenehm. Denn dadurch Wick ihnen die Möglichkeit geboten, die Lieferungs frist trotz der mannigfachen Nebenarbeiten bei Knopf handschuhen pünktlich innehalten zu können. Aufträge, zum Theil von bedeutendem Umfange, laufen täglich ein. Die kommende Wintersaison scheint sich der ver gangenen dadurch ebenbürtig an Vie Seite reihen zu Reichenbach, die von nicht weniger als 500 Personen erbet auch und schließlich noch zum Ibesucht war. Eine auswärtige Firma (Esser) hatte sämmtlichen Anwesenden begeisternde Lagerhalter zur Ausgabe von Gutsch inen auf Mittwoch, den 1. Februar 1899. Nr. 26. 19. Jahrgang. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalprcisen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. für Hohenstein-Grnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Zernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für -e« Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes z« Hohensteiu-Erustthal. Organ aller Gernernde-Verwaltungen öer urnliegenöen Ortschaften. WWi-WM WM Anzeiger