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10788 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 244, 18. Oktober 1907. Einige ttrteile der Presse über: Menschwerdung Ein Blatt aus der Schöpfungsgeschichte Von vr. Ludwig Wilser 21. bis 30. Tausend Geheftet M. 1.— ord., gebunden M. 1.80 ord. Globus, Braunschweig, 1. August 1907: Zu den besten und zeitgeinäßesten Abhandlungen der Sammlung populär-wissenschaftlicher Schriften aus genanntem Verlage gehört dieses „Blatt aus der Schöpfungsgeschichte". Gute Abbildungen fördern die Lektüre der Schrift, die geeignet ist, manchen Nebel zu zerstreuen und der Erforschung der Wahrheit, des höchsten Zieles des Homo 8apien8, den Weg zu weisen. — Die Schrift wird zurzeit ins Schwedische übersetzt Fremdenblatt, Wien, 4. August 1907: Pope sagte einmal: „Ibe proper 8tuci> ok msntzincl i8 man' . Das mit zahlreichen Illustrationen zu dem überraschend billigen Preis von einer Mark ausgegebene Buch des rührigen Verlags ist dem interessantesten aller Objekte, nämlich dem Menschen gewidmet. Ein reiches Literaturverzeichnis gibt Vorstellung von der umfangreichen, dem Laien schwer oder gar nicht zugänglichen Bibliothek, die er durcharbeiten müßte, um jene naturhistorische Wissen schaft vom Menschen zu gewinnen, die Wilsers „Menschwerdung" in belehrender Unterhaltung und unter haltender Belehrung vermittelt. Der Verfasser hat durchaus recht mit seinen Schlußworten: „Das höchste Ziel wißenschaftlicher Tätigkeit ist die Erforschung der Wahrheit, vor deren erhabener Größe wir uns in Demut beugen müssen. Von allen Wundern aber, die auf diesem Erdball die Lebensentwicklung hervorgebracht hat, ist das herrlichste und größte der Mensch mit seinem das All durchdringenden, den Stoff selbst erkennenden und dadurch überwindenden Geist. Der Weltweisheit Krone ist Selbsterkenntnis: Ich bin ein Mensch; nichts Menschliches sei mir fremd I" Politisch-Anthropologische Revue, Nr. 4, 1907: An guten Büchern über die menschliche Urgeschichte herrschte auch bisher kein Mangel; dennoch muß man sowohl dem Autor wie dem Verlag Dank dafür wissen, daß sie die Literatur um die vorliegende Darstellung bereichert haben. Denn es ist ein besonderer Vorzug dieses Buches, daß der Verfasser nicht allein populär und dabei streng wissenschaftlich zu schreiben versteht, jondern auch als selbständiger Forscher eine persönliche Note in seine Arbeit hineinträgt, die erkennen läßt, daß es sich hier nicht um die ge schickte Darstellung eines fähigen Kompilators, sondern um den Niederschlag aus einer langjährigen, ernsten Denker und Forschertätigkeit handelt. — Andererseits hat der Verlag, indem er dies reich illustrierte, 144 Seiten starke Buch für den bescheidenen Preis von 1 Mk. auf den Markt brachte, sich um die Verbreitung wohlfeiler und gediegener naturwissenschaftlicher Literatur ein Verdienst erworben. Bayrische Lehrerzeitung, Nürnberg, 19. Juli 1907: Seit dem Ausspruch des berühmten Naturforschers Cuvier, daß es keinen fossilen Menschen gebe, sind noch keine 100 Jahre verflossen. Wie sehr sich der Forscher, dessen Ansehen den damals jungen Lamarckismus er sticken konnte, geirrt hatte, läßt uns das Studium vorliegender Schrift erkennen. An jene wendet sich der Verfasser, welche „zur ungeschminkten, unverschleierten Wahrheit durchzudringen" bemüht sind, aber auch alle die, welche sich nicht zur Entwicklungslehre bekennen, werden das Buch mit Nutzen lesen, schon um deswillen, weil heutzutage Ausdrücke wie „Kamps ums Dasein", „natürliche Zuchtwahl", „Auslese" zu Schlagwörtern geworden sind, über deren Bedeutung aber recht viele selbst unter den Gebildeten sich gar nicht klar sein dürften. Literarischer Handweiser, Münster i. W. Nr. 17, 1907: Die Darstellung ist gemeinverständlich; der literarische Apparat fehlt, doch enthalten die letzten Seiten eine gute Zusammenstellung wichtiger einschlägiger Werke. Trotz großer Knappheit ist es W. gelungen, einen Einblick in das Lin und Lerwogen der Anschauungen und Meinungen zu gewähren; dadurch wird das nötige Mißtrauen gegen die angeblich sicheren Ergebnisse und gegen das ganze System wohl auch bei dem mit der Literatur nicht Vertrauten geweckt. Daher kann das Büchlein unbedenklich denen empfohlen werden, die Pflicht oder Neigung aus den Stoff führen; für jedermann freilich ist es nicht geschrieben; der Verfasser selber wünscht es nicht in den Länden derer zu sehen, die in ihrem Glauben volle Befriedigung finden. Die guten Abbildungen erleichtern das Verständnis und dienen zugleich als Belege für die Behauptungen. Naumburger Kreisblatt, Naumburg, 17. Juli 1907. gangsrassen.