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WM-EMM WM Anzeiger Hohenstein-Ernstthal, Oderlungwitz, Oersdorf, Luga», Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Taz und kostet durch die Ansträger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. ArntsZlcrtt für den Berwalttmgsbezirk des Stadtrathes zu Hoheuftein-Erustthal. Gugnn aller: Gerneinöe-Deirvctltuirgerr öeu rrirrlregenöerr Ovtschafterr. Nr. 9. Donnerstag, den 12. Januar 1899. 4 9. Jahrgang. Bekanntmachung, die Katechismus-Unterredungen in Gersdorf betr. Die gesetzlich vorgeschriebenen Unterreduugcn mit der confirmierteu Jugend, an welchen alle sich hier aushaltende Jünglinge und Jungfrauen bis zum 18. Lebensjahre theilzunehmen verpflichtet sind, finden im Jahre 1899 an den folgenden Sonntagen (Nachmittag ^2 Uhr) statt. 2 für die Jünglinge: 1. Donl. II. p. Epiph., den 15. Januar 2. Dom. Oculi, den 5. März 3. Dom. Rogate, den 7. Mai 4. Dom. VI. p. Trin., den 9. Juli 5. Dom. XIV. p. Trin., den 3. September 6. Dom. XXIV. p. Trin., den 12. November b für die Irmgfraue«; 1. Dom. Estomihi, den 12. Februar 2. 2. Osterfeiertag, den 3. April 3. Dom. II. p. Trin., den 11. Juni- 4. Dom. XII. p. Trin., den 20. Angnst 5. Dom. XX. p. Trin., den 15. Oktober 6. Dom. I. Advent, den 3. December Etwa sich nöthig machende Abänderungen werden in den Kirchennachrichten rechtzeitig bekannt gegeben. Die confirmierten Jünglinge und Jungfrauen, (auch die von auswärts ;uge;ogene»> werden zu fleißigem Besuch der Unterredungen aufgefordert, lieber den Besuch wird geuane Eoutrole geübt Auch an die Eltern, Lehrherren und Dienstherrschaften ergeht die Bitte, dieses Werk nach Kräften dadurch zu fördern, daß sie ihre Kinder, Lehrlinge und Dienstboten zu diesen Unterredungen anhalten. Es sind nicht etwa Prüfungen, die angestellt werden, sondern, wie schon der Name sagt, christliche Unterredungen, an denen theilzunehmen einem Jeden eine Freude und Lust sein sollte. Gersdorf mit Oberhermsdorf, den 4. Januar 1899. Böttger, Pfarrer. LächWZes. Hohenstein-Ernstthal, 11. Januar 1899. Mütheilunge» von allgemeinem Interesse werden dan kbar ent- gegengenonnnen nnd eventl honorirt.) Das Kaiserpanoramcl im GZcllschastssaale der Altdeutschen Trinkstube macht aus die nächsten Sonn- rnv Schweiz aufmerksam. Die prächtigen Bilder des Mont blanc, namentlich dessen «chneeschluchten und steil ab fallenden Gletfchcr nehmen unsere ganze Aufmerksamkeit für die herrsche Goltesnatur in Anspruch. Daneben sehen wir auch die Kunftgcbilve von Menschenhand; in mühevoller Arbeit sind trotz der Felsen Wege und Eisenbahnen angel:zt worden, die auch denjenigen, der nicht dazu befähigt ist. die Berae zu erklimmen, hinauf- bringen am c>te Höhen. Dazwischen tauchen die schönen Städte Basel, Schaffhausen, Bern, Luzern und Appen zell ou' und vervollständigen das Panorama. Wir empfehlen den Besuch angelegentlichst. Prinz Max ist, wie jetzt berichtet wird, durch ein gastrisches Fieber ans Bett gefesselt. Man glanbi, daß er in kurzer Zeit seine neue Stelle als Commo- rantpriester in Nürnberg wird antreten können. Ein Münchener Blatt hatte irrthümlich gemeldet, der Prinz sei am Typhus erkrankt. Eine höchst interessante Monderscheinnng ist jetzt Morgens in der 7. Stunde zu beobachten. Der Mond steht im Süden >m letzten Viertel. In der 7. Stunde, nachdem am Horizont Vie Dämmerung begonnen hat, bemerkt man oei genauer Beobachtung, event. mittelst Glos, außer dem hellstrahlenden letzten Mondviertel d'.e volle Mondscheibe in verfinstertem Zustande. Alle die, die nicht Gelegenheit batten, die letzte Mondfiuster- niß zu beobachten, haben in der erwähnten Erscheinung bei klarem Himmel den vollständigen Ersatz dafür, und zwar in einer weit intensiveren Verdunkelung, als es im erlaufe der Mondfinsterniß der Fall war. Auch der Schankwirthschaftsbetrieb der Consum- vereine unterliegt nach einer Entscheidung des kvnigl. sächs. Oberlandesgerichts an sich dem Verbote des Waarenverkaufs an Nichtmitglieder. Den Consum- vereinen sei zwar gestattet, in ihren Speisenanstalten Waaren zum alsbaldigen persönlichen Verbrauch an Dritte abzugeben und aus der allgemeinen Fassung der fraglichen Vorschrift müsse auch gefolgert werden, daß alle Consumvereine diese Ausnahmevergünstigung für sich in Anspruch nehmen können, und daß unter Waaren auch hier Biei, Branntwein und sonstige Getränke zu verstehen sind. Es müsse daher für zu lässig erachtet werden, daß die Consumvereine Bier und Branntwein in ihren Speiseanstalten zum als baldigen persönlichen Verbrauch an Dritte, also an Nichtmitglieder, abgeben. Dagegen könne für die Consumvereine der Verkauf von Bier- und Brannt wein den nicht Mitglieder über die Straße nicht für statthaft erachtete werden, denn Bier- und Branntwem- verkauf über die Straße kennzeichne sich ohne Weiteres als ein Waarenverkauf, der dem Verbote ebenso unter liegt wie der Schankbetrieb an sich. Für ihn kLme die erwähnte Ausnahmebestimmung nicht geltend ge macht werden. Hierfür spreche nicht allein der Wort laut dieser Ausnahmebestimmung, sofern sie die Waarenabgabe an Dritte nur in der Speiseanstalt und zum alsbaldigen persönlichen Verbrauch gestattet ivoraus gefolgert werden muß, daß dos Gesetz wenigstens der Regel nach einen alsbaldigen persön lichen Verbrauch in der Speiseanstalt selbst im Auge gehabt habe, sondern noch die weitere Erwägung, das bei dem Verkauf über die Straße sich im Zweife auch nicht ermessen lassen wird, ob die Waare zum alsbaldigen und ob sie zum lediglich persönlichen Ver brauche des Entnehmers bestimmt sei. Ein hübscher Versuch, sich in wenig Tagen den Frühling ins Zimmer zu zaubern, läßt sich in jetziger Zeit sehr leicht anstellen. Man sammelt Zweige des HaselstraucheS, dir mit dcn kleinen Kätzchen, den männ lichen Blürenknospen, bestanden sind, und stellt sie in einer Wasserflasche in dos warm Zimmer, am besten au Ven warmen Oien. Bald sangen oie Kätzchen an, sich zu recken und zu strecken, oft um das Dreifache ihrer ursprünglichen Länge. Der walzenlörmig: braune Rumpf wird geschmeidig und gelbbraun. Nach 4—5 Tagen lassen die Blüten massenhaft Staub fallen und bei Berührung bilden sich kleine Wolken von Blüten- staub. In vierzehn Tagen erscheinen schon die ersten grünen Blätter. Dieses ichnelle Treiben wird aber nicht durch Lie Stubcnwärmc allein brwirkt, cs ist schon die belebende Thäiigkeit des Frühlingssaftcs. Stellt man nämlich den Vcruch während der Monate November und December an, jo wird man keinen Er folg sehen. Die Kätzchen hocken still und steif an den Zweigen, uns selbst dann strecken sie sich nicht, wenn während dieser Zeit die Tage ebenso warm sind wie im Februar und März ihrer eigenen Blütezeit. Der Haselstrauch hat eben eine ganz deutliche zweimonat liche Ruhepause, während deren sich an ihm nichts verändert, und nur der sich im Januar cinstcllcnde Frühlingsiast vermag im Bunde mit der höheren Tem peratur di. schlumu.crndcn Kätzchen auizuwecken. Uebcr die schlechte Eisenbahn-Verbindung zwischen Chemnitz-Glauchau-Gößnitz-Gera, bcsvnocrS m den Abend- und Nachtstunden, wird seit langer Zeit geklagt. Durch die Blätter geht soeben folgende Auslassung der „Altenb. Ztg.": „Der letzte Zua, der den Reisenden von Chemnitz in vierer Richtung weiter befördert, ist dort 7 Uhr 13 Minuten fällig, hat aber meistens, von Dresden kommend, etwas Verspätung. Der 15 Minuten später abfahrende Schnellzug trifft in Glauchau erst ein, wenn der Zug nach Gößnitz-Gera wenige Minuten zuvor schon abgegangen ist. Von Gößnitz nach Gera geht zwar Nachts 11,36 Uhr noch ein Zug ab, man kann den Anschluß ebenfalls nicht erreichen, weil zwar von Chemnitz nach Glauchau noch zwei Nachtzügc g-yen, aber von dort nach Gößnitz die Verbindung fehlt. Wenn aber endlich nach 12 Uhr noch ein Zug von Gödnitz kommt, bau.', ist der Zug nach Gero schon fort. Auch auf dem Umwege üoer Zwickau- Werdau läßt sich der Anschluß nicht erreichen. Wird dieser Uebelstand endlich einmal beseitigt werden?" — Die Glauchauer Anschlüsse von und nach Gößnitz in den Abendrunden sind in der That unzureichend; eS wäre sehr zu wünschen, daß beispielsweise durch Ein legung eines Zuges zwischen die beiden Züge 292 und 2296, der gegen 10 Uhr von Glauchau nach Gößnitz abgelassen werden und vou dort alsbald nach Glauchau zurückfohren könnte, bessere Anschlüsse nach Leipzig und Gera bezw. hergestcllt würden. Vielleicht sich die Kgl StaatSbahnverwaltung veranlaßt, dieser Erwägung bei Aufstellung der neuen Fahrplans Raum zu geben. — Aus der Muldenthalbahn soll im kommenden Sommer Früh wie Abends noch je ein Personcnzug eingelegt und der Nachts von Großbothen nur bis Penig ver kehrende Zug als Personcnzug bis Glauchau weiter geführt 'werden. Ueberhaupt sollen die gemischten Züge vom 1. Mai aa in Personenzüge umgewandelt werden. Als wünschenswerth wird es bezeichnet, eine Nacht- verbiudung von Glauchau zurück nach P-nig im An schluß an die Züge von Chemnitz nach Zwickau anzu- streben, wodurch außerdem dcr Besuch von Theater vorstellungen, awncertaufführunge^ und Vorträgen in Glauchau namentlich für die Bewohner von Walden burg und Umgebung ermöglicht würde. Diese Ver bindung würde hergestellt, wenn der oben erwähnte Zuz, anstatt in Glauckau liegen zu bleiben, nach 12 Uhr Nachts nach Penis zurückgestihrt würd' Der Ausschuß des Gcwerb-vereins zu Waldenburg hat, dem ..Zchönb. Tagebl" zuwlg-, berests beschloss"., in diesem Sinne eine Petition an die König!. Gcneral- dircction der Sächsischen Staatsbahnen zu nchien. darf erwartet werden. daß auch die übrigen Ortsciastcn sich diesim» Vorgehen anschließer.. Das Jubiläum seines 50jähri,;en Bestehens wird in diesem Jahre von dem landwirthschastlichen Kreis- oereine im Vogtlande begangen werden. Der HanS- haltplan des genannten Vereins auf das Jahr 1899 schließt ab mit je 17,905 Mk. Einnahme nnd Ausgabe. Hofwagen und Leichentrauerzug. Als kürzlich die Ehefrau eines Dresdner Einwohners Namens Martin Luther beerdigt wurde, hatte ein Hofwagen den Trauerzug durchbrochen. Hierüber beschwerte sich nun Letzterer schriftlich beim Hofmarschallamt des Prinzen Georg. Dieser hat daraufhin geantwortet, daß dem Prinzlichen Kutscher, welcher das Vorkomm niß bei dem Leichencouduct der verstorbenen Frau Luther veranlaßt hatte, eine Rüge ertheilt worden ist. Die Hoswagen haben demnach auch vor Leichencov- ducten Halt zu machen. Die Mitgliedcrzahl des Dcutfchen Lehrervcrems betrug zu Beginn dieses Jahres 76614 (67271 im Vorjahre), und zwar gehörten diesem 43 Vereinen mit 2422 Verbänden an. Der zum D L.-V. gehörende Allgemeine Sächsische Lchrervcrem zählt 9075 Mitglieder Ein Skätchen, das sich an einem der letzten Abende ein „Dreivlätteriges" m einem vogtländischen Dorst leistete, wird noch ycute dort viel belacht. Einer der Bcchciligtcn, der Mttclmann, erhielt folgende Karten: 4 Wenzel, 5 Grüne (Daus, Zehn, König, Ober, Neun) und die Eicheln Neun. Was sagt dcr Betreffende an? — Grano-Ouvcrt! dröhnt's durch die Runde. Aller Äugen richten sich hier auf den vermeintlichen Glück lichen, daraus ein Bravo über das Gegentbeil. Bei der Sparkasse zu Gersdorf Bez. Zw. wurden im Monat December des Jahres 1898 71 Einzah lungen im Betrage von 8343 Mark 90 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 30 Rückzahlungen (Einlagen und Zinsen) im Betrage von 9710 Mark 55 Pfg. Der Baarbestand betrug Ende des Monats December 11984 Mark 28 Plg. Die am 16. Mai 1883 in Rastdorf geborene Dienstmagd Marie Frieda R—r in Ziegelheim wurde vom Landgericht Zwickau mit 6 Monaten Gefängniß bestraft, weil sie 1. in der Nacht zum 12. Juli ihrem Dienstherrn M. eine Sparbüchse mit gegen 13 Mark aus der Wohnstube nach Einsteigen und Erbrechen eines Wandschränkchens gestohlen, 2. gegen Mitte September dem bei ihrem Dienstherrn mit in Dienst stehenden Schirrmeister F. aus dem in dessen Schlaf kammer stehenden verschlossenen Schranke unter An- Wendung eines Dieterichs 12 Mk. und aus einer in der Kammer hängenden Hose ein Portemonnaie mit gegen 3 Mk. entwendet hätte. Montag Abend in der elften Stunde wurde aus dem Bahnhofe in St. Egidien ein dort wohnhafter HufSweichenstcller von einer von Chemnitz kommenden leergehenden Maschine überfahren und schwer verletzt. Dem Vernehmen nach hat der BcdauernSwerthe einen Schädclbruch uvd mehrere Rippenbrüche sowie auch muthmaßlich innere Verletzungen davongetragen. In der Nacht zum 3. ds. M. sind bei einem Gutsbesitzer in Callenberg mittels Einschlcichen« 3 Paar Stiefel, 1 Rcmontoiruhr mit Haarkette, römischen Ziffern und genervtem Deckel, im Wcrtbe von zusammen 61 Mark gestohlen worden. Am Sonntag konstituirte sich in Glaucha» der BezirkSobstbau-Berein für die Amtshauptmannschaft Glauchau. Die im „Meißen Roß" tagende und gegen 100 Ihcilnchm-r zählende Versammlung leitete Herr Gärtner Kurth-Glauchau, welcher in der zunächst fol genden Vorstandswahl zum Ehrenpräsident ernannt wurde. Zum Vorsteher des neuen Bczirksvereins wurde Kirchschullehrer Leucht-WcidcnSdoH und zu dessen Stell vertreter Gärtner Fischer-Glauchau gewählt, während Mener-Glauchau und Mäder-Glauchau das Schrift- irh-.er- und Cassiercramt nach einstimmiger Wahl üver.-hmen. A'Z ÄuSschugmitglieder gehören ocm Vorstände noch die Vorsitzenden der Zweiqvereine Nülsen, Waldenburg, Hohenstein-Er, Gersdorf u.s.w. an. Nach Erledigung des geschäftlichen Thciles sprach Herr Wanderlehrer Schänder aus Bautzen über die volkswirthschastliche Bescutung des Obstbaues. Er ichiidcric zunächst den erzieherischen Werth dcS Obst- oaneS und wies zweitens nach, wie derselbe eine schätz bare Erwerbsquelle fiebert. Ein Apfel- oder Birnbaum, nihrte der Restr-nt aus. bringt währens seiner frucht baren Jahre seinem Besitzer etwa 120 M. ein. Der interessante einstündige Vortrag wurde mit großem Beiwll au'genommcn uno gab Veranlassung zu einer lebhaften Debatte, an dcr sich Fachleute (Gärtner) und Laien, Theologen und Pädagogen betheiligten. Während in einer Chemnitzer Maschinenfabrik ein auf Holzklötzcrn ruhendes Maschinenunlergestell mittels einer Winde fortgerückt wurde, schob sich die Wmde um, das Gestell fiel dadurch nieder und einem der bei der: Transport betheiligt gewesenen Arbeiter wurde von dem Gestell das rechte Bein so an die Winde ;cdrückt, daß er einen complizirten Unterschenkelbruch erlitt. Dcr Bcdaueruswerthe wurde, nachscm er in der Fabrik mir Nolhvcrband versehen worden war, in» Ltadtkrankenhaus überführt. Sein 60jähriges Meisterjubiläum, sowie seinen 90. Geburtstag hat am 7. d. M. der Tischlermeister Herr Lorenz in Mosel gefeiert, bei welcher Gelegen heit dem Jubilar verschiedene Ehrenbezeugungen zu Thell geworden sind. In selbstmörderischer Absicht warf sich am Sonn tag Abend eine junge Frau mit ihrem etwa 14 Tage alten Kinde unweit des Zwingers in Dresden und der Hauptwache vor einen Pferdebahnwagen. Der Kutscher vermochte noch rechtzeitig den Wagen zum Stehen zu bringen. Die Frau befand sich bereits dicht vor den Rädern und auch über dem aus dem Bett gefallenen zarten Kleinen wäre beinahe der schwere Wagen hillweggefahren. Die bemitleidenswerthe Frau mag aus Sorge um ihre Zukunft diese That der Ver zweiflung begangen haben, denn am Vormittag war sie erst aus der Frauenklinik entlassen worden. Ein Eisenbahnllnfall, dcr zum Glück keine erheb lichen Folgen nach sich zog, ereignete sich am Dienstag -ebend in der Dresdner Straße in Pirna, wo die Pirna-Großcottaer Bahn die Straße kreuzt. Der 6,55 Uhr den dortigen Bahnhof verlassende Zug fuhr bei jenem Straßeuübergange ein MahnertscheS Stein- gcschirr an, das leer von Dresden kam, und warf das selbe seitwärts in den Straßengraben. Die Pferde sowie der Wagen erutten dabei ganz unerhebliche Be schädigungen. Der Kutscher, der angiebt, das War- nungssignal nicht gehört zu haben, kam mit heiler Haut davon. Wie verlautet, schwebt jetzt vor dem Reichsgericht in Leipzig eine Untersuchung gegen den angeblichen Goldwaarenhändler Alfred Goldhumer, polnischer Na tionalität und zuletzt wohnhaft in Pari», wegen LandeS- vcrraths. Montag Nachmittag in der 4. Stunde ist, wie schon gemeldet, bei Herrn Emil Wünsche, Fabrik für photographische Industrie in Reick bei Dresden im linken Flügel dcS Gebäude« Feuer ausgebrochen, durch welches das Lager zum Theil zerstört wurde. Die