Volltext Seite (XML)
KM Anzeiger s Donnerstag, den 5. Januar 1899 49. Jahrgang. Nr. 4 rn - te je- )9. nd zu au? ise >en le u Die 192 Z 's. G - en .ur >en M :d. Der Curiosität wegen seien dir Wetterankündigungen des 100jährigen Kalenders für den Monat Januar mittet eilt. Danach ist es vom 1. bis 3. trübe uud kalt, vom 4. bis 6. ist Regen, vom 7. bis 9. .st cs gemäßigt, den 11. ist Regen, vom 13. bis zu Ende ist das Wetter unbeständig mit Rebel, Schnee und Wind. Die im Jahre 1892 gegründete Volks- und Schulbibliothek zu Meinsdorf erfreute sich auch im vergangenen Jahre eines regen Zuspruchs. -In 25 Ausgaben wurden 775 Bücher entliehen, durchschnitt lich also 31 Bücher. Lesegcbühren wurden nicht er hoben. Dank reicher staatlicher und privater Unter stützungen ist die junge Bibliothek aus ca. 400 Bände angewachsen. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse zu Oberlungwitz beruft, wie wir auch an sieser Stelle erwähnen wollen, für den 8. Janua. in Ncubauer'S Restaurant eine außerordentliche Generalversammlung Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gerechorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüua, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Z Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Reinhaltung unvermeidlich ist, daß zeitweise geringere Trübungen des Wassers der hiesigen Hochdruck« teitung eintreten. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Januar 1899. Der Stadtrat h. vr. Polster, Bürgermeister. 1. öffentliche Stadtgemeinderaths-Sitzung Donnerstags de« 5. Jannar 18W, Abends 8 Uhr. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Januar 1899. Der Stadtrat h. Dr. Polster. Grfchei«t jede« Wochentag abends für den folgende» Tag «nd kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei m'S Haus. >ße nit i". >en so- tt- n- ift für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zn Hohenstein-Ernstthal Organ aller Gernernde-Verwaltungen der irnrliegerröen Ortschaften Fremdsprachlicher Unterricht. In dem bei hiesiger Bürgerschule fakultativ eingeführten Unterrichte in der lateinische« und fra«;istfche« Sprache beginnen mit Ostern d. I. neue Kurse. Anmeldungen hierzu nimmt entgegen und ertheilt jede gewünschte weitere Auskunft in der Angelegenheit Schuldir. Dietze. Hohenstein-Ernstthal, 4. Januar 1899. 45000 Kilometer zurücklegen, so hätte er, um jene strecke zu durchmessen und einen Betriebsunfall erleben, rund 2312 Jahre zu fahren. Bekanntmachung. Es diene hiermit zur Kenntniß, daß mit dem 2. Januar laufenden Jahres die Re paraturarbeiten im hiesigen Augusta-Stoll« begonnen haben und es trotz aller Vorsicht und peinlichster Gesammtziffcr der Verletzungen beläuft sich (172 -s- 20), der Todesfälle auf 55 (53 -s- 2) ge-^-n 217 und M im Jayre 1896, so »aß sich dem nach d-e Zahl der Verletzungen um 25, der Todes fälle um 5 vermindert hat. Inserate »ehme« außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen - Expeditionen solche zu Originalpreisen. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 4. Januar 1899. Auf die im amtlichen Theile vorliegender Nummer enthaltene Bekanntmachung betr. eine Zwangsinnung für das Schmiede- und Stellmacherhandwerk für hiesigen Ort und dessen Umgebung wollen wir Inter essenten auch an dieser Stelle aufmerksam machen. Der 38. öffentliche Bezirkstag des BczirkSverbanSeS Glauchau findet am Mittwoch, den 11. Januar 1899, Vormittag 11 Uhr statt. Die Rangliste der Königl. sächsischen Armee für das Jahr 1899, nach i em Stande vom 1. Januar, weist im Ganzen 28 Generale (gegen 24 im Vorjahre» au», darunter als wirklich di-nstthuende 1 General'cld- marschall, 1 General der Infanterie, 4 Geuerallieme- nants und 13 Generalmajore. Weiter zählen wir: dem Activbestand angehörig 153 Stabsofficiere und zwar 29 Obersten, 35 Obcrstlieutenants und 89 Majore, ferner 318 Hauptleute und Rittmeiper, und zwar 206 der Infanterie, 38 der Cavallene, 38 der Feldartillcrie, 11 der Fußartillerie, 9 des Ingenieurs- und Pionier- corps, 2 :er Compagnien des Eisenbahnrcgiments, 4 des Trains, sowie 6 Zeug- und 4 Feuerwerkshaupt leute; 314 Premierlieutcnants, und zwar 200 der In fanterie, 48 der Cavall-rie, 46 der Feldartillerie, 9 der Fußartillerie, 6 des Ingenieurs- und Pionier- corpS, 2 vom Eisenbahnregiment, 4 vom Train, 3 Zeug- und 2 F'uerwerks-Premierlieutevants DaS find, die Prennerlieutenants mit eingerechnet, 804 active Officiere, wozu noch an die 600 Secoudelieute- nants kommen. Im Jahre 1899 fallen nicht nur Sonn- und Wochentage, sondern auch alle beweglichen Feste wie Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt auf dasselbe Datum wie im Jahre 1893, so daß man d:n damaligen Ka lender so gut wie den heurigen verwenden kann. Die gleiche Erscheinung wird sich erst 1961 wiederholen; dann werden die Kalendertage genau dieselben sein, wie in dem soeben begonnenen Jahre, vorausgesetzt, daß bis dahin die von vielen angestrebie Festlegung des Osterfestes noch nicht eingesührt worden ist. Vom 1. bis 11. Januar und 28. bis S1 Januar kann «an des Abends nach Beendigung der Dämmerung am wölken-und dunstfreien Nachthimmel das Zodiakallicht beobachten. ES zeigt sich als ein vom Horizont nach links schräg aufsteigender, nach oben spitz zulaufender Lichtschein, welcher, sobald das Auge durch fremdes Licht nicht beeinträchtigt wird, ohne Schwierigkeiten gesehen werden kann. Die Versicherungsanstalt für Sachsen hat den Haushaltplan für ^899 ausgestellt. Darin ist die Gesammteinnahme mit 13,646,000 Mk. und die Ge- sammtausgabe mit 5,634,510 Mk. veranschlagt, sodaß die Einnahmen die Ausgaben um 8,011,490 Mark übersteigen würden. Der Ausschuß der Versicherungs anstalt billigte, daß während des Aufenthaltes des Pattenten in einer Heilanstalt die Familie eine Unter stützung in Höhe der Hälfte des Krankengeldes erhält, und daß ferner dahin gewirkt wird, daß bei der in Aussicht stehenden Novelle zum Jnvaliditäts- und Altersversicherungs-Gesetz eine noch größere Fürsorge nicht untersagt wird. Ueber unlauteren Wettbewerb im Jnseratenwesen schreibt ein Jurist in der „Leipz. Ztg.": Alle Zei tungen sind heute genöthigt, um die täglich sich meh renden Kosten zur Beschaffung der Tagesneuigkeiten zu decken, dem :edactionellen Theil einen Jnseraien- theil anzuhängen, und besitzen darin eine unentbehr liche Einnahmequelle. Im Hinblick auf diese Ent wickelung erschien auch hier ein Rechtsschutz gegen jeden durch Irreführung des Publikums hervorge- rusenen Wettbewerb um Inserate ein unbedingtes Erforderniß des Berkehrslebens. Früher hatte die deutsche Jurisprudenz in Ermangelung besonderer Be stimmungen vor deeumlauteren Concurrenz die Waffen gestreckt und erst durch das Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes ist eine durchgreifende Veränderung herbeigeführt. Gegen alle diejenigen unehrlichen Machinationen, die ein unlauteres Werben um fremde Kundschaft bezwecken, dem loyalen Ver kehr die Früchte seiner redlichen Bemühungen ent ziehen und für deren Urheber das Strafgesetzbuch leider in den meisten Fällen ein Hinterpförtchen offen läßt, ist damit ein weiterer civilrechrlicher und ein engerer strafrechtlicher Schutz gegeben. Das Gesetz richtet sich in erster Reihe gegen den Reclameschwin- del, Paragraph 1 des Gesetzes. Als Gegenstände desselben werden u. a. genannt die Täuschung über die Beschaffenheit von Wahren. Zur Beschaffenheit gehören, wie aus einer Entscheidung des ReichS- patentamtes hervorgeht, auch gewisse immaterielle Eigenschaften, z. B. bei einer Zeitung die Eigenschaft, daß sie einen bestimmten großen Leserkreis besitzt, viel gelesen wird. Die Anzahl der Abonnenten ist daher als Eigenschaft der Zeitung anzusehen und falsche Vorspiegelung hierüber unstatthaft. Denn die Eigenschaft einer Zeitung, viel gelesen zu werden, ist unter Umständen wichtig für die Entschließung, in ihr Annoncen zu veröffentlichen. Der Anschein, als werde die Zeitung in großem Mäße zum Aunonciren vom Publikum benutzt, kann zum Beispiel auch schon da durch hervorgerufen werden, daß aus anderen Zei tungen Annoncen nachgedruckt werden. Zweifellos liegt unlauterer Wettbewerb stets dann vor, wenn der Zwangs-Innung für das Schmiede- und Stellmacherhandwerk betr. Bon der Schmiede- und Stellmacher-Innung zu Hohenstein-Ernstthal und Umgegend ist ander- weit beantragt worden, daß sämmtliche Gewerbetreibenden, welche innerhalb der Stadt Hohenstein-Ernstthal und der Gemeinden Bernsdorf, Bräunsdorf, Callenberg, Falken, Gersdorf, Grumbach, Grüna, Hermsdorf, Kuhschnappel, Langenberg, Langenchursdorf, Meinsdorf, Oberlungwitz, Reichenbach bei Waldenburg, Rüß dorf, Rußdorf (S. A.), Tirschheim und Wüstenbrand das Schmiede- oder Stellmacherhandwerk ausüben, der neu zu errichtenden Schmiede- und Stellmacher-Innung angehören müssen. Von der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau mit der commissarischen Vorbereitung, deren Entschließung beauftragt, mache ich hierdurch bekannt, vaß die Aeußerungen für oder gegen die Errichtung dieser Zwangs-Jnnung schriftlich oder mündlich in der Zeit vom 5. bis 12. d. M. bei mir abzugeben sind. Die Abgabe der mündlichen Erklärung kann während des angegebenen Zeitraumes werktäglich von 3 bis 5 Uhr Nachmittags im Rathhause hierselbst — Zimmer Nr. 1 — erfolgen. Ich fordere hierdurch alle Handwerker, welche im Bezirk der Stadt Hohenstein-Ernstthal und der oben aufgeführten Gemeinden das Schmiede- oder das Stellmacherhandwerk betreiben, zur Abgabe ihrer Aeußerung mit Lem Bemerken auf, daß nur solche Erklärungen, welche erkennen lassen, ob der Erklärende der Errichtung oder Zwangs-Jnnung zustimmt oder nicht, giltig sind, und daß nach Ablauf des obigen Zeitpunktes eingehende Aeußerungen unberücksichtigt bleiben. Schließlich habe ich noch darauf hinzuweisen, daß auch Diejenigen, die den Antrag auf Bildung der Zwangs-Innung gestellt, ihre Stimme abzugeben haben, daß bei Entscheidung der Frage, ob die Mehrheit der Betheiligten zustimmt, nur die innerhalb des obenangegebenen Zeitraumes bei mir einge gangenen Aeußerungen für oder gegen die Zwangs-Jnnung gezählt werden, und daß demnach von Erlaß der Zwangsverfügung auch dann abzusehen ist, wenn auf die vorliegende Bekanntmachung innerhalb der gestellten Frist Aeußerungen Betheiligter überhaupt nicht eingehen. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Januar 1899. Der Commissar. vr. Polster. Bürgermeister. Abdruck von Annoncen in größerem Umfange und insbesondere gewohnheitsmäßig geschieht. Auch die Aufnahme fingirter Annoncen stellt eine schwindelhafte Reclame dar. Die Klage gegen den Nachdrucker steht jeder Zeitung, nicht blos der unmittelbar geschädigten, zu, Paragraph 1, Satz 2. Die Zahl der auf den sächsischen Stoatsbahnen im Jahre 1897 vorletzten und gelödteten Personen zeigt gegen das Vorjahr 1896 eine erhebliche Verminderung. Unverschuldet wurden verletzt, getödtet Reisende 11 — ^ahnbedienstele 8 2 Fremde Personen 1 20 2 Erwägt man nun, daß die jächsijchcn StaatSbahnen im Jahre 1897 insgesammte 52770107 Personen be förderten, so kommt demnach erst auf rund 4,8 Mill. Reisende eine Verletzung durch Verschulden der Bahn, oder, da die Reisenden zusammen einen Weg von 1144525735 Kilometer zurücklegten, eine Verletzung erst auf die W^glän^e von 1047800 Kilometer. Würde ein Reisender mit einem Personenzuge jährlich Durch eigene Schuls wurden verletzt, getödtet Reisende — 4 Bahnbedienstcte 156 35 Fremde Personen 16 14 172 53 ein, in der über eine von der Königlichen AmtShaupt- mannschait zu Glauchau in Vorschlag gebrachte Abän derung des ersten Nachtrags zum Kaffenstatnt bezüglich dcS 8 28 (Eintrittsgeld betr.) Beschluß gefaßt werden soll. Wir verweisen aus das in vorliegender Nummer enthaltene Inserat. Ein Kellnerlehrling hatte aus einer Billa in Glauchau einen sogen. Syphon geholt und stellte diesen am Gartenthore nieder, um noch einen Synhon aus einer anderen Villa zu holen. Inzwischen kamen zwei „arme Reisende", welche den Svphon „sanden" und ihn dem durch ein Zeichen auf dem syphon kenntlich gemachten Eigenthümer als „gefun den" überbrachten. Der Lehrling hatte nulerd-ssen das Fehlen des SyphonS bemerkt und smart bei der Po lizei Anzeige erstattet. ES gelang auch die „Finder" auszug reffen. Sic wurden behufs Bestrafung dem hiesigen Königlichen Amtsgericht zugesührt. Aus Chemnitz, 3. Januar: An die Vermehrung unserer Garnison ist bekanntlich vom Kriegsministenum die Bedingung geknüpft worden, daß seitens der Stadt ein geeignetes Areal für den Bau der erforderlichen militärischen Gebäude unentgeltlich zur Verfügung ge stellt werde. In der geheimen Sitzung der letzten Stadtverordnetenversammlung hat man einem RathS- beschluff: zugestimmt, nach welchem als Platz für die neue Kaserne ein am Zeisigwalde auf Gablcuzer Flur gelegenes größeres Grundstück, welches sich wegen der Nähe der Sckießstände vorzüglich eignet, gewählt worden ist. Wie verlautet, sind mit dem Besitzer deS betreffenden Grundstückes bereits Verhandlungen ein- geleitet worden, so daß auswärtige Speculanten, die in der Nähe des Exercierplatzes Areal augckauft haben, das Nachsehen haben werden. Auf dem Schlacht- und Viehhofe zu Chemnitz ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Bei der Königl. Kreishauptmannschaft Zwicka« war von socialdemokratischer Seite Beschwerde gegen den Stadtrath in Reichenbach i. V. wegen der letzten Stadtverordnetenwahl erhoben und die Wahl aus dem Grunde angefochten worden, weil eine Anzahl Bürger, welche weniger als 3 Mark directe Steuern zahlen, aus der Wählerliste gestrichen und somit vom Wahl rechte ausgeschlossen worden waren. Die Königl. Kreishauptmannschaft hat die Beschwerde als unbe gründet verworfen. Am Montag früh ist vor versammelter Lehrerschaft der 3. Bürgerschule am Anger in Plaue» i- B. Herr Lehrer Claus auS Hohenstein in die durch Weg gang der Herrn Lehmann nach Leipzig freigewordene stelle durch Herrn Schuldirector Julius Müller feier lich in sein Amt eingewiesen worden. Am Montag Abend wüthete in Plaue« ein Tagesordnung: 1. Wahl des Rechts- und Verwaltungsausschusses. 2. Festsetzung des Bebauungsplanes für die Wiesenstraße. Hierauf Stadtverordueteu-Sitzung. Wahl des Vorstehers, Stellvertreters und des Schriftführers. Bürger- und I. Bezirksschule in Hohenstein-Ernstthal. Diejenigen Eltern und Erziehungspflichttgen, welche wünschen, daß ihre Kinder mit Ostern 1899 aus der mittleren in die einfache oder aus der einfachen in die mittlere Volksschule übertreten sollen, haben solches bis zum 15. Januar im Directorialzimmer des neuen Schulhauses zu melden. Später ein gehende Anträge können nicht berücksichtigt werden. Schuldir. Dietze.