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Freitag, drn 26. Juni 1942 P„knitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 147 — «eite 4 Erhöhte KinderzMlWe Leistnngsverbefferungen in der Rentenversicherung. Im Zuge der Leistungsverbesscrungen der Rentenversiche rung ist jetzt ein neues Neichsgcsctz ergangen, nachdem erst kürzlich eine allgemeine Erhöhung der Renten stailgefun- den haue. Auch das neue Gesetz bringt in einigen Punkten wieder Verbesserungen der Leistungen Das gilt zunächst für den Kindcrzu schuß. Durch die Noiverorönunqen war in allen drei Rentenversicherungen der Kinderzuschuß auf 90 Mark jährlich herabgesetzt worden Inzwischen ist sür die dritten und folgenden Kinder der frühere Satz von 120 Mark wieder hergestellt worden. Das neue Gesetz erhöh, nun auch für die ersten beiden Kinder des Versicherten den Kmderz-uschuß wieder aus je l20 Mark. Da eine Umrechnung sämtlicher Renten gegenwärtig nicht möglich ist, gilt dwse Vergünstigung jedoch nur für Neufestsetzungen von Renten. Rund 63 000 Kinder und in den folgenden Jahren noch erheblich mehr kommen damit zunächst in den Genuß dieser Vergünstigung. Die zweite Verbesserung betrifft die Witwenrente In der Invalidenversicherung. Während bei der Angestellten- und Knappschafisversicherung auch vollerwerbssähige Witwen beim Tode ihres Mannes Renienanspruch haben, war das bei der Invalidenversicherung nicht der Fall. Künftig erhält auch in der Invalidenversicherung die Witwe nach dem Tode des versicherten Ehemannes Witwenrente, wenn und solange sie mindestens zwei waisenrentenbercchligie Kinder unter sechs Jahren erzieht, ferner wenn sie das 55. Lebensjahr vollendet und mindestens vier lebende Kinder geboren Hal. Rund 160 000 Witwen weiden dadurch sofort rentenberechtigt Die Vergün stigung gilt auch sür Versichcrungssälle die vor dem Inkraft treten des Gesetzes eingetreien sind. Nachzahlungen für die Zeit vorher finden nicht statt. Ferner wird durch das Gesetz die Möglichkeit geschaffen, daß auch die geschiedene Ehefrau eine Rente be kommen kann. In allen drei Zweigen der Rentenversicherung kann die geschiedene Ehefrau Witwenrente erhalten, wenn ihr der Versicherte zur Zeit des Todes Unterhalt zu leisten halte. Die Vergünstigung gilt nicht, wenn der Versicherte vor dem Inkrafttreten des Gesetzes gestorben ist Das Gesetz bringt weiterhin den Wegfall der Warte zeit für den Anspruch aus den Rentenversicherungen, wenn der Versicherte infolge eines Arbeitsunfalls invalide (berufs- unsähigs wird oder stirbt. Diese zugunsten der Schassenden elngeführie Vergünstigung gilt ebenfalls nur sür künftige Un fälle, nicht für die zurückliegende Zeit. Bei Verheiratungen von weiblichen Versicherten ist sür den Anspruch aus Erstattung der halben Beiträge die Erfüllung der Wartezeit und die Erhaltung der Anwartschaft nicht mehr erforderlich. Die bisherigen Vorschriften hatten häufig nur die Folge, daß die Heirat hinausgezögeri wurde. Schließlich bringt das Gesetz, dessen Mehrkosten aus 53 Millionen Mark veranschlagt sind, eine Ermächttgung für den Neichsarbeitsminister, zum Abschluß der Einführung der Reichsversicherung in den Alpen- und Donaugauen, in den ehemaligen teschecho-slowakischen, dem Reich einge gliederten Gebieten sowie in den eingeglicderien Ost gebieten die Leistungen der Rentenversicherung angemessen zu erhöhen, um die Unterschiede auszugleichcn. Das Gesetz tritt mit Wirkung voml Mat 1942 in Kraft und gilt auch in den eingegliedcrten Ostgebieten. Tauschgeschäfte sind unsittlich! Es soll noch vorkommen, daß Kaufleuten Tauschgegen- stände sür Nahrungsmittel und dergleichen angeboten werden. Wenn es sich bei derartigen Beobachtungen auch nur um einen verschwindend kleinen Kreis von Hausfrauen handelt, so ge nügen diese aber, die allgemeine Stimmung herabzudrücken; sie müssen deshalb bekämpft werden. Ein anständiger Mensch wird niemals einem anderen etwas Lebensnotwendiges weg. nehmen wollen, er wird ohne weiteres begreifen, daß im Kriege alle Waren und Lebensmittel dem ganzen Volke gehören und deshalb gerecht verteilt werden müssen. Dar um erwarte und verlange die deutsche Hausfrau vom Ver käufer nur das, was ihr zusteht. Die Hingabe von Tausch mitteln, Ueberpreisen und Schmiergeldern ist ihrer nicht wür dig und außerdem strafbar. lNSG.) Kunst und Wissen Der Inhalt des Films „Der große König" In todesmutigem Ansturm hat Friedrichs Heer den über mächtigen Feind geworfen Schon wehen tief in den gegnerischen Linien die preußischen Fahnen, da wankt das Regiment Bernburg Koman von Xäto lOoüsr Die Wochen vergingen wie Tage. Klaus Jlkings Film-Erwartungen blieben hoffnungslose Wünsche. Wie sehr er sich bemühte, es nutzte nichts: er blieb stets nur einer der Vielen, die das Menschenmaterial für den Hinter grund des Geschehens stellen. War die Arbeit —vom künstlerischen Gesichtspunkt betrachtet — gleich Null, so befriedigte wenigstens der gute Verdienst. Im Augenblick war diese Tatsache das Wich tigste. — Er rief Annelore oft an und verzehrte sich — wenn er die klare Stimme hörte — in Sehnsucht nach ihr. Er schob Arbeits verlängerung und Übermüdung als Grund vor, wenn er ihr klar machte, daß es nicht möglich sein würde, zusammenzutrefsen. Annelore, durch ihre neue Tätigkeit im Thörl'schen Betriebe selbst überlastet, gab sich mit Jlkings Ausführungen zufrieden. Ihre Tätigkeit spannte sie derart ein, daß auch ihr Tageslauf oft erst spät in der Nacht endete. — Aber durch all ihr Schaffen und Tun wob sich der Gedanke an den Freund und ihre Liebe. Sie verzichtete aus manches Glück der Gegenwart zu Gunsten einer hoffentlich schöneren Zukunft. — Illing liebte Annelore; aber b Lust um ihn herum genügte, um einen gefühlsmäßigen Abstam zu ihr zu schaffen. Es war undenkbar, sie auch nur geistig nach hier zu versetzen! Und doch war sie es gewesen, die Jlking angetrieben hatte, die Gegenwart mit Brotarbeit zu überbrücken. Er sehnte sich maßlos nach der Freundin, sein Verlangen nach ihr war ost so stark, daß er meinte, ihre Gedanken zu empfinden, die sich zu ihm drängten. Aber er schämte sich, ihr von seiner bedeutungslosen Arbeit zu erzählen, zumal er seine Ziele auch für die kommenden Monate nicht höher gesteckt hatte. Seine Verpflichtungen liefen bis in den Dezembermönat hinein. — Jlking saß in der Kantine und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Entsetzlich war dieses Warten heute wieder einmal! Er vertiefte sich in die Lektüre einer Tageszeitung. Als er nach einiger Zeit aufsah, hatten eine Frau und ein Mann sich zu ihm an den Tisch gesetzt. Man kam ins Gespräch. „Was spielen Sie in diesem Film für eine Rolle?" erkundigte sich der Mann, der sich als Olaf Swenüsen, Tanzpartner der Frau Valerie Hall, oorgeftellt hatte. im Kartätschenhageh wankt und wendet sich, das Grauen des Todes im Nacken, zur regellosen Flucht. In die Lücke ergießt sich ein Strom frischer feindlicher Regimenter, der anfängliche Sieg wendet sich zur furchtbarsten Niederlage dieses Krieges. Das war bei Kunersdorf. Mehr als die Hälfte der preußischen Armee deckt das Schlachtfeld oder ist gefangen. Unter dem ersten Eindruck der Katastrophe gibt Friedrich den Oberbefehl an den General Finck ab; der König scheint den Glauben an sich und seine Sendunz verloren zu haben. Noch kommt aus den Reihen der Generäle kein Wort der Auflehnung gegen den Obersten Kriegsherrn. Ab-w das verbissene Schweigen sagt beredter als Worte", daß eZ für ihn nur eine Möglichkeit gibt — Frieden zu schließen um leben Preis. Friedrich ist allein. Nur zwei Menschen glauben an ihn: die Königin, die er mit furchtbarer Unabänderlichkeit aus seinen' Lcbensbczirken verbannte, und sein junger Neffe Heinrich, der seinem Oheim heimlich ins Feld nachreist. — Da wagt es Prinz Heinrich, der allgemeinen Meinung Ausdruck zu geben. Mit scharfen Worten wirft er dem Bruder vor, den Bestand delr Dynastie in freventlichem Leichtsinn aufs Spiel gesetzt zu haben. Angesichts dieser jämmerlichen Haltung seiner Umgebung aber wächst Friedrich über sich sechst hinaus. Mit eisernem Grifft reißt er zusammen, was ihm von seiner Armee noch verblieben ist. Der Schwung seiner Rede, noch mehr vielleicht die eiskalte Verachtung, die er den „vernünftigen" Erwägungen seiner Rat geber entgegenbringt, zwingt seine Offiziere noch einmal in seinen Bann. Nun kann das Schicksal auf ihn nieder hageln lassen, was es an Furchtbarem noch für ihn bereit hält. 15 Jahre all stirbt der kleine Prinz Heinrich an den Blattern. Aus der Hauptstadt kommen Deputationen verzagter Bürger, die an gesichts der trostlosen Lage mrt dreisten Worten Forderungen' stellen. An Friedrichs Seele vermag das nicht mehr zu rühren Alle Kräfte sind auf ein Ziel gerichtet. Die nächste Schlacht wird das Blatt wenden weil Preußen leben muß. Und jetzt hat das Schicksal ein Einsehen. Friedrichs unver söhnlichste Feindin Elisabeth von Rußland schließt die Augen. Zar Peter schickt ihm, seinem bewunderten Vorbild, die Truppen zur Hilfe, die bisher gegen ihn in Waffen standen. Der König nutzt seine Stunde Czernitscheffs zweigesichtiger Haltung begegnet er mit überlegener Entschlossenheit. 46 000 Mann wirft er dem Gegner bei Torgau entgegen und — schlägt ihn vernichtend. Das Regiment Pernburg hat sich die Tressen wiedergeholt; be wegt zieht Friedrich den Hut vor den gelichteten Reihen der Tapferen. Berlin hat sich gerüstet zu einem festlichen Empfang seines Königs, des „großen Königs". Die goldene Karosse aber fährc inmitten der Generalität, der marschierenden Regimenter leer durch die Straßen. Friedrich hat sich vor dem Jubel seiner Untertanen in das Dämmer einer Kirche geflüchtet zur demütigen, dankerfüllten Zwiesprache mit dem Lenker der Schlachten, dem König der Könige. — Das gewaltige Geschehen spiegelt sich in dem Schicksal dreier Menschen, deren Wege merkwürdig ver knüpft sind mit dem Schicksal des Königs. Da ist Luise, die Tochter des Müllers von Kunersdorf. Die Mühle ging in Flam- mea auf und das Haus ihrer Elteru wurde Quariier des Königs. Luise haßt ihn als den Urheber ihres Leides. Spät erst, als sie sicht, wie selbstverständlich und bedingungslos ihr Mann, der Feldwebel Treskow, sein Leben gibt für seinen Kriegsherrn, wie der Fähnrich Niehoff schwer verwundet die Fahne rettet vor den Verfolgern, kommt ihr ein Ahnen vor der Größe den Königs; und sie beugt sich in Ehrfurcht. Wann wird verdunkelt? Vom 26. Juni 22,24 Uhr bis 27. Juni 4,21 Uhr Amtlicher Teil Die Auszahlung des Familienunterhaltes für Monat Juli 1942 erfolgt Montjag, den 29. Juni 1942 im Rathaus- Sitzungssaal und zwar für die Haus-Nr. 1—150 15—16 Uhr für die Haus-Nr. 151—260 16-17 Uhr. Es wird gebeten, die festgesetzten Zeiten genau einzuhalten. Ohorn, am 26- Juni 1942. Drr Bürgermeister- WMiUiiiRittUMiNNiiNNMWWWi^ I OIvmpis - Iksstsr W ffreitsg 8 Ukr, Zonnsbeoct 2.30 5.30 u. 8I5 Okr W äonoluß 3.00, 5 45 unä 8.30 Ukr I vcr Uvkc WM I 6ia Veit disrlsv^ilm ckee Dobis. M Lia ckrsmaklsches voll kessslackss Lück menschlicher Grüße Z W mit Otto OLbvdr, klristiaa Sockorbsam, Gustav D D keölüick, Haas Divisen, Paul HeaKols D Llisadstli klickeasckilüt, L«rt bleisvk, Hilüe Lörder, Otto Verrücke. , Z Sonnsdenä 2.30 Okr: g M ^cktoag! V/egea 6er Längs 6ss Ltlmss gegackerte ' ^.nksngsreiiea. Mqtenftangen-Verlm uf Sonnabend, den 27. Juni, 17 Uhr am Keulenberg (Lange Wiese nnd Schänkstreiien) Rittergutsverwaltung Oberlichtenau. Kirchennachrichten Pulsnitz. Sonntag, 28. 6.: 9 Uhr Gottesd. mit anschl, Abdm. (kirchenmusik. Darb.) Pf. Kühn. 10,30 Uhr Kdg., Pf. Kühn. Mittwoch, 1. 7.: 19 Uhr Wochenand. in der Gottesac Pf. Müller. riÄMNM keaervckr «Vorn Die dienstplanmäßtge Uebung am Sonnabend källt aas. Der Bürgermeister. Die Treibstoffsorgen bet ihren Lastkraftwagen sind behoben durch Einbau eines: lenck - Mrgsz - Krnersior sofort ab Lager lieferbar, kurz fristig. Einbau durch d.Generast vertretung und Eiubauwerk Ernst Martin L Co. ! Tresden-N 23, Bürgerstr. 56 Tel. 51740 Wir suchen StenchpWu oder Mrogehilün evtl auch Anfängerin zum bok- digen oder späteren Antri: Aeberlandkraftwertte Pulsnitz A-G kickte jleimsrkeit gibt aus C F. Werdnitzer, Bandfabrik Großröhrsdorf. Anzeigenschluß 9 Uhr Der MMurtt am Sonnabend Retchsprogramm: „In einem Spielwarenladen* be titelt sich die heitere Sendung von 11.00 bis 11.30 Uhr mit tänzerischen Charakterstücken. Blasmusik mit Werken von Geb hardt, Saidenspiuner, Künneke und Bruno Stein bietet von 15.00 bis 15.30 Uhr ein Musikkorps der Luftwaffe. „Hoppla, jetzt komm ich!": Zwei bunte Filmstunden von 16.00 bis 18.00 Uhr. Kn dem fröhlichen Wochenausklang von 20.15 bis 21.00 Uhr lind bekannte Kapellen mit Solisten beteiligt. „Stimmen aus öem Olymp" bringt das Funkbrettl von 21.00 bis 22.00 Uhr mit Aufnahmen verstorbener Bühnen- und Filmlünstler. Deutschlandsender: Gerhard Hüsch singt Lieder von Richard Wetz, Siegfried Grundeis spielt Liszts ^-Dur-Klavier konzert im Nachmittagskonzert von 17.15 bis 18.30 Uhr. Von 20.15 bis 22.00 Uhr die schönsten Melodien aus Webers „Frei schütz". ck- „Unbedeutend", gab Jlking zur Antwort. Er fühlte, wie ihm Scham das Blut in die Wangen trieb. Swendsen zog ihn mit Gewalt in eine Unterhaltung. Als er hörte, daß Jlking nicht allein Film- sondern auch Bühnsn-Künstler sei, zeigte er großes -nieresse an ihm. Er ließ sich Rollenbilder vorlegen, fragte nach Jlkings Kritiken und Repertoir und rückte nach längerer Zeit mit einem Plan heraus: Er und Valerie Hall suchten für eine neue Variete-Nummer einen blonden Mann sür einen Sketch, mit dem sie das In- und Ausland bereisen wallten. Ob Jlking nicht prinzipielles Interesse habe? Oder ob er ander weitig gebunden sei? „Gebunden... nein!" Aber Jlking glaubte nicht an große Chancen. Er sei kein Typ sür derartige Dinge! Valeris Hall lächelte. „Ich glaube sogar, daß Sie — wenig stens rein äußerlich betrachtet — der Figur, um die es geht, sehr nahe kommen." Jlking überlegte. „Ich gehe ungern aus Berlin heraus. Das ist auch der Grund, weshalb ich diese Zeit mit kleinen Filmaufgaben über brücke." „Verständlich" entgegnete Valerie Hall. „Sie sind künstlerisch bereits sür den Winter gebunden?" „Nein,... das weniger." „Oder... privat?... Verzeihen Sie, ich frage nur aus Vs- rufsgründen,... nicht aus persönlicher Neugierde." Annelores Gesicht stieg vor Klaus Jlkings Seele auf. Unbe schreibliches Sehnen nach ihr erfüllte sein Denken. Blitzartig erwog er alle Möglichkeiten für die Zukunft. Annelore! Wie lange hatte er sie nicht gesehen — nicht gesprochen! Wenn sie jetzt hier wäre, — ihm raten könnte, ihm sagen würde, welchen Weg er wählen sollte!?!... Jlkings Augen irrten unruhig durch den Raum. Da traf ihn Valerie Halls Blick. Fest und tragend, lockend und lächelnd. Swendsen, den der Hilfsregisseur um eine Unterredung bat, entschuldete sich und ging. „Würden Sie mir eine Zigarette geben?" „Gern, gnädige Frau!" Jlking bot ihr Etui und Feuer an. „Danke. — Mein Partner wurde abgerufen, wir können uns aber allein auseinandersetzen. Gewissermaßen bin ich die Unter nehmerin der geplanten Tournee — — Sie haben mir meine Frage zwar nicht beantwortet, aber . . ." Jlkings Hände trommelten leicht auf der Tischplatte. Er war offensichtlich in Verlegenheit und sagte nach kurzem Zögern: „... Es liegt daran, weil ich mir selbst nicht klar bin, ob ich... es sertig bringe, mich von einem Menschen zu trennen, der mir... sehr nahe steht" Valerie Hall hob bedauernd die Hände: „Wenn Ihnen diese Bindung über Ihre eventuelle Karriere geht?...?!" „Ich bin verlobt, gnädige Frau." Sie sah ihn an. „Aber Sie sind doch ebenso Schauspieler und streben nach Erfolg? — — Schade! Sehr schade! — Sie gefallen mir. Sie wären für meinen Begriff der richtige Mann für unseren Sketch gewesen. — — Ich sagte es sofort zu Swendsen. als wir herein kamen. — Wenn sich Ihr künstlerisches Wesen mit Ihrem Äußeren deckt, und Sie vor allem Lust gehabt hätten?!.. Unsere Abschlüsse laufen schon heute bis in den Sommer hinein, und die Bedingungen zu einer Mitarbeit sind für Sie günstige. — Schade!" Valerie Hall sah, daß Jlking mit sich kämpfte. „Sie müssen sich übrigens nicht unbedingt auf der Stelle entscheiden. Überlegen Sie sich alles noch einmal reiflich!" sagte sie, das Gespräch abschließend. Dann verlor man sich in allgemeinen Betrachtungen über Theater und Film. Swendsen kam zurück. Er blickte fragend auf Jlking. „Ich habe leider kein Glück gehabt", sagte Valerie Hall lächelnd, ehe Swendsen eine Frage stellen konnte. Dabei sah sie Klaus Jlking in die Augen. Er fühlte sich merkwürdig irritiert durch ihren Blick. Erst, jetzt bemerkte er, daß Valerie Hall sehr schön war. . Er sarschtstI' in ihrem Gesicht; empfand die Gewalt ihres Willens, der sich vor Annelores Bild drängte. Etwas — von dieser Frau ausgehend — stürzte sich in Jlkings Blut, etwas Fremdes, anderes, als er bis her Frauen gegenüber gekannt hatte. Zum ersten Male empfand er seine materielle Armut als hoffnungslos drückend und hemmend. Gewaltsam flüchteten seine Gedanken zu Annelore von Gehlen, ebenso gewaltsam dachte er an seine moralischen Pflichten dem Mädchen gegenüber, und noch mehp zwang er sein Denken nach ersehnten Zielen fürffich und Annelore. Swendsen sah das Spiel der Zuneigung und Abwehr zwischen den beiden Menschen. Er kannte Valerie Hall, er wußte, daß sie siegen würde, wenn sie es ernstlich wollte. Das-Interesse für den jungen Mann hatte tiefere Ursachen. Nicht berufliche Gründe allein waren es, die Valerie handeln ließen. Der blonde, schlanke sehnige Kerl gefiel ihr, wahrscheinlich auch die Träumeraugen, in deren Tiefen Leidenschaft schlummerte. Wenn ich jetzt ginge, wäre der junge Mann in kürzeste? Zeit unrettbar in Valeries Reize verstrickt! Er wird es über kurz oder lang sowieso sein! Valerie hält fest, was ihr gefällt! Sein betontes Kühlbleiben ist die Furcht, zu verlieren! sann Swendsen. (Fortsetzung folgt!) Dir heutig« Ausgab« umfaßt 4 Seit«,