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Pulsnitzer Anzeiger : 10.06.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194206108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19420610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19420610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-06
- Tag 1942-06-10
-
Monat
1942-06
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 10.06.1942
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Mittwoch, den 10. Juni 1S42 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger UeberrasHender japanischer Angriff ans Dutch Harbour und die Midway-Inseln DNB- Tokio. 10. Juni. Das kaiserliche Hauptquartier gab am Mittwoch uni 14,30 Uhr bekannt, daß im östlichen Pazifik operierende Seestreitkräfte einen Uebrrraschungsangriff auf Dutch Harbour in Alaska, sowie auch gegen die ganze Inselgruppe der Alenten ausführten. Seestreitkräfte unternahmen am 5/ Juni mich heftige Angriffe auf die Insel Midway, wobei den Ver bänden der in diesem Gebiet stehenden feindlichen Flotte schwere; Schäden zugefügt wurden und außerdem auch die Flotten- und Luftwaffeneinrichtungen des Feindes schwer beschädigt wurden- Am 7. Juni kämpften japanische Seestreitkräfte im engen Zusammenwirken mit Truppen des Heeres auch einzelne feind liche Stellungen auf den Aleuten nieder. Sie setzten auch diese Operationen fort. Die japanische Marine versenkte bei den Operationen in der DNB. Perlin 0, Juni. Vor Studenten der Universität Ber lin sprach am Dienstagabend in der neuen Aula Generalgouver neur Reichsminister Dr. Frank über das Thema „Rechtsidee und Volksgemeinschaft". Diesem Vortrag wohnten neben zahlreichen Vertretern von Staat, Partei und Wehrmacht auch Vertre ter der befreundeten auswärtigen Mächte bei- Reichsminister Reichsleiter Dr. Frank ging davon aus, daß selbstverständlich auch das Recht in vollem Umfange in den Kriegsdienst einbezogen ist. i „Der Kriegsdienst des Rechts soll mithelfen, diesen Krieg um jeden Preis , mit einem Sieg der deutschen Waffen enden zu lassen. Das bedeutet, daß sowohl in der Gesetzgebung wle in der Rechtssprechung unserer Nation das gesichert wird, was an äußeren Ovdnungsnotwendigkeiten und an inneren Wertstche- rungen dem Sieg Voraussetzung ist. Auch das Reich das zu nie geahnter geschichtlicher Größe emporsteigen werde bedürfe, betonte Dr. Frank, der inneren Ord nung. die ihm Ewigkeit verleihen wende, denn noch nie sei ein Reich denkbar ohne Recht oder gegen Recht gewesen. Reich und Recht gehörten in der Weltgeschichte zusammen. „Ich glaube an die Verbindungsmöglichkeit von autoritärer Staatsführung und richterlicher Unabhängigkeit", rief Dr Frank unter stürmischem Beifall, „ich glaube an die Möglichkeit des Einbaues von Rechts- Rechtsidee und Volksgemeinschaft Ein Vortrag Dr. Franks Vee Angriff auf Sewastopol Pausenlose Einsätze der deutschen Lustwaffe Zu den bereits gemeldeten deutschen Angriffen im Fe stungsgelände von Sewastopol teilt das Oberkom mando der Wehrmacht ergänzend mit: Der deutsche Angriff begann nach starker Artillerievorberei tung und Bombardierung der Befestigungen durch Kamps- und l Ciurzkampsflugzeuge, wodurch mehrere Festungswerke stark an- geschlagen oder vernichtet wurden. Die Kämpfe finden in einem I unübersichtlichen, zerklüfteten Waldgelände statt, das von zahl» t reichen Schluchten und Steilhängen durchzogen ist. Die Bolsche wisten halten überdies diese natürlichen Hindernisse durch modernste Befestigungsmittel, durch Panzergräben, Minenfelder und Hindernisse weitestgehend ausgebaut. Trotz schwerster temd» licher Artillerieemwirkung. insbesondere der Küstenbatterre, gelang es, nach Abweisung zahlreicher heftiger Gegenangriffe eine Reihe von Festungsanlagen zu erstürmen. Dre Kämpfe dauern zur Zeit mit unverminderter Heftigkeit an. Die deutsche Luftwafie hatte an den bisherigen An» arifsserfolgen durch Bombenangriffe aus die tiefgestaffelten Be festigungsanlagen der Bolschewisten hervorragenden Anrnl. Bomben schwersten Kalibers wurden von den deutschen Sturz- kampflugzeugen über Batterien und Feldstellungen des Feindes ausgelöst, wo sie schwere Zerstörungen anrichteten. Die pausen losen Einsätze der deutschen Luftwaffe hielten so die feindliche Artillerie nieder und brachten den Truppen des Heeres wejeni- deutschen Kampfflugzeuge. Zahlreiche Lastkraftwagen, Betrisbs- Erabensystems. Im inneren Festungsgebiet waren Versorgungs einrichtungen des Feindes lohnende Ziele ?ür die Bomben der deutsche Kamoffluazeuae. Zahlreiche Laitkrastwaaen. Betriebs- Nähe der Insel Midway «inen Flugzeugträger der Enter» Prise-Klasse und «inen weiteren der Hormet-Klasse von je 19 SOO Tonnen. 120 feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen^Wichtig« militärische Ziele wurden vernichtet. Im Gebiet von Dutch Harbour wurden 14 feindliche Flug zeuge entweder abgeschossen oder vernichtet und «in größerer feindlicher Transporter versenkt. ' Japanische Luftstreitkräfte vernichteten durch Bombenwurf an zwei Stellen Gruppen großer Oeltanks, die in Brand gesetzt würden, sowie auch «inen großen Flugzeugträger- Dir japanischen Verluste werden wie folgt angegeben: 1 Flugzeugträger versenkt, 1 Flugzeugträger schwer beschädigt, 1 Kreuzer beschädigt und 35 Flugzeuge bisher vernichtet. 1» sicherheft in weitestem Umfange in die autoritäre Staatsführung." In seinen weiteren Ausführungen konnte Dr. Frank auf die bahnbrechenden Taten des Nationalsozialismus auf 'dem Gebiet der Rechtspflege Hinweisen. Die Erbhosgesetzgebung, die Arbeits gesetzgebung. das Wehrrecht, das Kultur- und Rasserecht schufen die großen notwendigen Voraussetzungen der totalen Neuordnung unseres Gemeinschaftslebens und fügtenfie so rechtzeitig, daß daraus die Elemente des Sieges durch ein völlig umgewandeltes, mit neuem Glauben und neuen Impulsen erfülltes Völk geschaffen worden streu. ..Diese Tat des Führers als des größten Gesetz gebers der deutschen Geschichte ist und bleibt die monumentalste Leistung der deutschen Rechtsgeschichte überhaupt." (Stürmischer Beifall,- i Dr. Frank schloß mit einem Bekenntnis zu den Aufgaben, die das deutsche Recht im Rahmen des R ejches zu erfüllen Hai und zu erfüllen haben wird. Er kündigte an, daß er unmittelbar nach dem Kriege den Entwurf des großen deutschen Bolksgesetz- buches dem Führer werde vorlegen können, und dankte dem Füh rer, daß er die Sorge für die Rechtssprechung durch Einsatz seiner «ia«n«n Persönlichkeit übernommen habe. „Das Reckt und das Reich, die Einheit und die Bol^ge- meinschaft — sie sind untrennbar, so wie der Führer und sein Volk", schloß Dr. Frank unter dem Beifall der zahlreichen Pro fessoren und Studenten der Berliner Universität, deren Dank der Rektor der Friedrich-Wilhelm-Universität, Professor Kreuz Ausdruck gab. stofflager und Munitionsdepots gingen in Flammen auf. Beson ders heftig waren die Luftangriffe auf einen von starken bol schewistische Kräften verteidioien Bahnhof am Stadtrand, der mitsamt abgestellten Eiiterzügen nach zahlreichen Volltreffern unter starken Explosionen zerstört wurde. Gleichzeitig belegten Kampfflugzeuge militärisch wichtige Anlagen im inneren Stadt gebiet und den Hafen von Sewastopol mit Bomben aller Kali ber. wobei mehrere Kasernen im Südieil der Stadt in Brand geworfen wurden. Zerstörerflugzeuge bombardierten im Fe- stungsgebie die Flugplätze und verursachten durch Bombentreffer und Beschuß mit Bordwaffen schwere Brände in Hallen und Unterkünften. Tiefangriffe in Nordafrika Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, waren die Flugplätze der Briten an der nordafrikanischen Front auch in der Nacht zum Dienstag das Ziel deutscher Kampfflug zeuge. Die Bomben explodierten in abgestellten Flugzeugen der Briten und in Lagerschuppen aus den Flugplätzen. Die Besatzungen der Kampfflugzeuge vom Muster He 111 beobach teten nach den Angriffen zahlreiche starke Brände. Kn den ersten Morgenstunden des Dienstag bombardier ten weitere deutsche Kampfflugzeuge größere Fahrzeugkolon nen der Briten aus den Straßen zwischen Tobruk und Sol- lum mit nachhaltiger Wirkung. Die deutschen Flugzeuge gingen trotz stärkerer feindlicher Abwehr zu Tiefangriffen über und zerstörten mit Bordwaffenbeschuß mehrere beladene Lastkraft wagen. Nattens drittes Kriegsjahr beginnt SV Am 10. Juni sind Zwei Jahre vergangen, seitdem Italien an der Seite Deutschlands in den Krleg gegen England getreten ist. Verband die beiden Länder schon vor diefem Zeitpunkt eine herzliche Freundschaft, so ist die Schick salsverbundenheil der beiden Nationen in den vergangenen Kampfjahren noch enger und fester gestaltet worden. Aus der Grundlage der persönlichen Freundschaft zwischen dem Führer und dem Duce haben sich beide Völker in einer unlösbaren Schickfalsgemeinschaft gefunden, die sich nicht nur die Sicherung ihres eigenen völkischen Daseins zum Ziel gesetzt hat, sondern darüber hinaus auch den Kampf für die Neuord nung Europas auf ihre Fahne geschrieben bat. In harter Ent- fchlossenheit führen die Verbündeten den Entscheidungskampf gegen die plutokratisch-bolschewistische Front in der festen Zu versicht, daß den geeinten Waffen der beiden Völker der Sieg in diesem für Jahrhunderte entscheidenden Ringen nicht zu nehmen ist. Diese Siegeszuversicht gründet sich vor allem auf die Tatsache, daß Deutschland, Italien und Japan im Gegensatz zu der verworrenen Situation unserer Gegner in der Achse und in dem Dreimächtepakt ein unerschütter liches p.olitisches Fundament einer ebenso festen militärischen Solidarität besitzen. Die deutsch-italienische Kampfgemeinschaft hat sich aus allen Schlachtfeldern dieses Krieges bewährt. Der Winierkrieg im Osten sah die deutschen und italienischen Soldaten im Kamps gegen einen unmensch lichen Feind und gegen Naturelemente größten Ausmaßes, aber weder der Ansturm der bolschewistischen Menschenmassen noch die Grausamkeit des.Ostwinters hat die Widerstandskraft der deutschen und italienischen Kämpfer im Osten erschüttern können. Fester denn je steht auch die deutsch-italienische Front in Nordasrika, alle Störnngsversuche der britischen Mittelmeer flotte gegen den deutsch-italienischen Nachschub sind gescheitert, und zwar unter schwersten Verlusten sür die Briten Wir er innern nur an die Versenkung des britischen Schlachtschiffes „Barham" und des Flugzeugträgers ..Arc Roval". mit denen der Nimbus der angeblichen Seeberrschast Englands im Mittel meer endgültig zerstört worden ist. Die kommenden Monate werden die Verbündeten zweifellos noch vor schwere Ausgaben stellen, aber andererseits weiß die Welt aus der letzten Zusam menkunft der deutsch-italienischen Staatsmänner in Salzburg, daß Deutschland, Italien und ihre Verbündeten hart entschlos sen sind, den endgültigen Sieg mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Machtmitteln sicherznstellen. Kampf um Sewastopol Mehrere Fcstnngsanlagcn von der Infanterie gestürmt — Von schwerster Artillerie und Luftwaffe unterstützt — In der Mitte und im Norden der Front eingcschlossene Feindtruppen z»> sammcngedriingt — 45 britische Flugzeuge abgeschossen OdlS. Aus dem Führerhanptquartier, 9. Juni. Das Ober kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Fcstungsgelände von Sewastopol halten die Kämpfe an. Von schwerster Artillerie und starken Kräften der Luftwaffe wirksam unterstützt, hat unsere Infanterie eine Reihe von Festungsanlagen aus beherrschender Höhe gestürmt und Gegenangriffe des Feindes blutig abgewicsen. Nordöstlich von Charkow scheiterten schwächere Vorstöße des Feindes. Im mittleren und nördlichen Frontabschnitt wur den die cingeschlosscnen feindlichen Gruppen unter wirksamer Unterstützung durch die Luftwaffe aus kleinem Raum zusam mengedrängt. Oertlichc Angriffe des Gegners blieben erfolglos. Auf den, Ladogasee wurde ein Handelsschiff durch Bombenwurf beschädigt In Nordasrika dauern die Kampfhandlungen weiter hin an. Die britische Luftwaffe verlor hierbei 22 Flugzeuge Bei einem militärisch wirkungslosen Tagesangriss auf die Kanalküste schossen deutsche Jäger sieben britische Flugzeuge ab. An der Nordscelüstc brachte Marineartillerie ein feindliches Flugzeug zum Absturz. In der vergangenen Nacht richteten sich feindliche Luft angriffe gegen mehrere Orte Westdeutschlands. Die Zivilbevöl kerung hatte Verluste. Es entstanden Schäden vorwiegend in Wohnvierteln und an öffentlichen Gebäuden. Nachtjäger und Flakartillerie schossen 16 der angreifendcn Bombenflugzeuge ab. Bei der Zerschlagung des für die Sowjetunion bestimmten großen feindlichen Geleitzuges im Nordmeer haben sich Staffel kapitän Hauptmann Flcchner, Knmpfbcobachter Leutnant Richterinn und Flugzeugführer Unteroffizier Fusavec besonders ausgezeichnet. Fortdauer der Kampfe in der Marmariea 14 Curiiß abgcschossen. — Zwei englische N-Boote versenkt. M8. Rom, 9. Juni. Der italienische Wehrmacht berich 1 vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: In der Mar marica dauern die KämHc zwischen den beiderseitigen motorisierten nnd Panzerskreitlräften an. „Macchi"-Stasseln des 4. Jagdstnrms errangen im Kamps mit an Zahl weit überlegenen feindlichen Verbänden glänzende Erfolge. In wiederholten Tressen wurden 14 Curtiß abge- schossen. Alle unsere Flugzeuge sind an ihren Stützpunkt zurück- gekehrt. Deutsche Jäger schossen weitere sieben Flugzeuge der britischen Luftwaffe ab. Ein feindliches Flugzeug wurde von der Bodcnabwchr eines Flugplatzes vernichtet. Ein britischer Einflng aus Tarent ries kleine, sofort cin- gcdäminte Brände und leichte Schäden an Wohngebäuden her vor. Es sind keine Opfer zu beklagen Zwei englische Bomber- Flugzeuge wurden von der Abwehrartillcrie getroffen und stürzten ab Im Mittelmeer wurde ein feindliches Unterseeboot von einem unserer Torpedoboote unter dem Beseh! von Kor vettenkapitän Eugen Henke versenkt. Ein weiteres Untersee- boot wurde von unserer Abwehreinhcil im Zusammenwirken mit Flugzeugen der Seeausklärung angegriffen und versenkt. Dar Eichenlaub ram Ritterkreuz Der Führer hat dem Hauptmann Helmut Lent, Grnp- pcnkomandcur in einem Nachtjagdgcschwader, am 8. Juni das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm nachstehendes Schreiben zukounucn lassen: „In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kamps für die Zukunst unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 98. S o l d a t e n der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes" Atttertreuz sür Mnes Draufgängertum Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberwachtmeiiter Heinrich Banze, Zugführer in einer Sturmgeichiitz-Abteilung.. , . Weiter verlieh der Führer aus Vorschlag des Oberbezehls- habers der Luftwaffe. Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Lion. Stafselkapitän in einem Sturzkampsgcschwoder. Eine Zeit, die gestaltet werden will, und deshalb verbietet, sie zu genießen, durchleben wir heute. Dr. Goebbels. ASA. löüneli kein Erdöl «leiern Sensationelles Eingeständnis Hulls. Die erfolgreichen Operationen der deutschen Unterseeboote in den amerikanischen Gewässern haben in die Schiffstonnage der Vereinigten Staaten so große Lücken gerissen, daß der Wirt schaftsverkehr mit den mittel- und südamerikanischen Ländern säst völlig zum Erliegen gekommen ist. Kein anderer als der USA-Außenminister Hull selbst hat aus einer Pressebespre- chung diese schwerwiegenden Folgen des U-Boot-Krieges zu geben müssen, während sie bisher von den amtlichen Stellen in Washington stets abgeleugnet worden waren. Hull mußte sich zu dem blamablen Eingeständnis bequr men, daß die USA. die südamerikanischeu Länder infolge der Schifssversenlungen nur mit dem lebensnotwendigen Bedarf an Benzin und Oel beliefern tonnten. Nicht allein in den USA., sondern in der ganzen westlichen Hemisphäre müsse der Verbrauch der Zivilbevölkerung eingeschränkt werden, da die Verschiffung von Erdöl in erster Linie nach den Erfordernissen des Krieges vorgenommen werde. Auch der Hinweis Hulls, daß die Benzinversorgung Süd amerikas „hauptsächlich ein Problem des Wassertransportes" sei, beweist, daß die Vereinigten Staaten infolge des fehlenden Schiffsraums nicht in der Lage sind, dieses Problem zu lösen. Bekanntlich befindet sich nämlich unter den von den deutschen U-Booten in amerikanischen Gewässern versenkten Schissen ein hoher Prozentsatz an Tankern, die gerade sür die Yel- und Benzintransporte unentbehrlich sind. Wie anders haben sich die Hetzer vom Schlage Hulls noch vor sechs Monaten den Krieg vorgestellt! Auch in den neuen Berichten aus Mittel- und Südamerika treten die Folgen des Mangels an Schiffsraum immer deut licher hervor Aach einem Bericht des spanischen Blattes „Da" ans Meriko verderben aus den Kais von Vera Cruz riesige Mengen zur Ausfuhr bestimmter Waren, da keine Schiffe zuni Abtransport zur Verfügung stehen. Die Schifssnot hat sich schä digend vor allem aus die mexikanische Filz-, Leder- und Spinn- stösfindustrie ausgewirkt, und viele Fabriken rechnen mit ejner baldigen Schließung ihrer Betriebe. Schwierig ist anck) die Lage in der Erzeugung, da Meriko wohl über reichliche Erz- Vorräte verfügt, aber nicht genügend Hütten- und Walzwerke besitzt. Hemmend wirkt sich weiterhin der Mangel an Alumi nium aus. Die USA. müssen ihre Pläne ändern Die Verhandlungen des britischen Produktionsministers: Lvttel ton mit dem amerikanischen Produktionsleiter Do nald Nelson und maßgebenden Stellen der USA.-Rüslungs- industrie werden durch zwei Fragen--beherrscht: 1. durch die Schiffsraumfrage, 2. durch den Ausfall der ostasiatischen Roh-, stossguellen. Wie ein schwedisches Blatt in einem New-Uorker Bericht hervorhebt, sehen sich die amerikanische und die eng lische Regierung im Sommer des Jahres 1942 vor die Not- s Wendigkeit gestellt, ihre R ü st u n g s p 1 ä n e infolge der Nieder- > lagen in Ostasieü nnd der schweren Verluste an Handelstonnage- durch den U-Boot-Krieg einer umfassenden Neuord nung zu unterziehen — eine Notwendigkeit, mit der man weder in London noch in Washington zu Beginn des Jahres auch nur im entferntesten gerechnet hätte. Der britische Produktionsminister Lyttelton erklärte Journalisten gegenüber, daß die unzureichende Tonnage weiter hin ernste Besorgnis bei den Regierungen in London und Wa shington hervorruft nnd daß „bis jetzt keine Lösung zu diesem Problem gefunden" wurde. London: Die Schissahrtslage ernster denn je In den letzten Ausgaben der englischen Zeitungen zeigt sieg nach Meldungen aus London in den Leitartikeln eine immer größere Besorgnis über die englisch-amerika nischen Schifssverluste aus dem Atlantischen Ozean durch die harten Schläge der deutschen U-Boote. In einem Teil der Blätter kommt zum Ausdruck, daß die Verluste der letzten Wochen die höchsten seien, die bisher bekannt wurden. Das britische Empire und die Verbündeten als Ganzes genommen, hingen, wenn sie aus-diesem Seekriege siegreich hervorgehen oder auch nur ihr Leben retten wollten, von der Aufrechterhal tung ihrer Verbindungen mit den überseeischen Ländern ab, io stellt der „Observe r" in einer Erörterung der seestrategi- schen Lage sest. Sinke die beherrschende Stellung der Anglo- Amerikaner aus See unter einen gewissen Standard, der es ihnen nicht mehr ermögliche, in angemessenem Umfang ihren Ueberseeverkehr aufrechtzuerhalten, dann seien Nieder lagen ihr schließliches Los. Die Lage der Schiffahrt sei ernst, jammert „Observer", ja, sogar vie 1 ernster, als sich der Durchschnittsleser einer eng lischen Tageszeitung im allgemeinen vor Äugen halte.
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