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Freitag, d n 12. Juni 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 135 Leite 4 Letzte Meldungen Die katastrophale Gammilaqe in den ASA — Motorfahrzeuge weOen durch bespannte Wagen in der USA-Arme0 ersetzt Genf. Nach Meldungen ans Washington gab das Kriegs- departement bekannt, daß «s 1300 Motorfahrzeuge der Heeres verwaltung bei Armeeposten lagern und Stationen der Armee m ganz Nordamerika durch bespannte Fahrzeuge ersetzen will. Die katastrophale Gummilage in den ASA habe die amerikanische Heeresverwaltung zu dieser Matznahm -gezwungen, denn es sollen, wie verlautbart wird, durch die Umstellung jährlich vnr Lhernd 315 000 Pfund Gummi gespart werden. Schiffsbau mnot zwingt Brasiliens Presse zur Kürzung der Seitenzahl Madrid. Wie „Informaciones" aus Rio de Janeiro meldet, macht sich im brasilianischen Staate Rio Grande de Sul und bejcnders in der Stadt Porto Allegro infolge der Schiffs- raumnot die Papierknappheit außerordentlich bemerkbar. Eine Anzahst Zeitungen hat bereits ihre Ausgaben verringert und die Seitenzahl kürzen müssen. Sport Der Gegner der Sachsenelf in Aue Nunmehr hat auch das Sudetenland seine Fußballelf für den am Sonnlag stattsindcnden Fußballvergleichskampf gegen Sachsen aufgestellt. Sie lautet: Tor: Pfitzner (Egert oder Schaffer (Karlsbad): Verteidiger: Boxleitner (Olmütz), Donner (Prag); Läufer: Matejek (Aussig), Swaton (Karlsbad), Mül ler (Komotau); Stürmer: Köhler (Karlsbad), Rekah (Fal kenau), Janda (Eger), Meier (Falkenau) und Triebe (Komo- tau). Damit stützt sich Sudetenland auf meist neue Leute, über deren Spielstarke noch nicht viel bekannt ist; ein Grund mehr für die Sachsenels, aus der Hut zu sein. In der sächsischen Fußballelf macht sich noch eine Aende- rung notwendig. Weigel (SC Planitz) kehrt wieder zu seiner Truppe zurück. .Für ihn wird sein Vercinskamerad Müller auf Halblinks spielen. Volkstum, Kunst und Wissen Nene Musik beim Robert Schumann-Fest Es entsprach dem Geist Schumanns, daß bei dem Robert- Schumannn-Fcsi auch die neue Musik gefördert wird. So brachie das Städtische Orchester Zwickau unter Kurt Barths Leitung im zweiten Festkonzert die Poesie- und 'Klangweisen „Variationen über ein Thema von Schumann", Werk 35, von Fritz v. Bose und die musikalisch frische und jugcndsrohe Orchestermusik (Werk 8) von dem gefallenen Helmut Bräu- rigam. Beide Aufführungen hatten guten Erfolg, der noch übertroffen wurde von der Wirkung der 4. Symphonie des sin fonischen Meisterwerkes Robert Schumanns, das Barth mit echter musischer Freude wiedergab. — Am dritten Tag kamen in einem Liederabend mit Prof. Gerhard Hüsch (Mün chen) der unbekannte Schumann und Brahms zu Wort. Selten gehörte Gesänge der beiden wesensverwandten Meister er langten durch die große Reise und Gestaltungskunst des Mün chener Baritonisten und die ideale Begleiiertätigkeit von Karl Kohlmeyer (Zwickau) starke Wirkungskraft. Die Kunst im Bürgerhaus um 1850 In der Staatlichen Kunstgewerbe-Vibliothek zu Dresden zeigt der Sammlerkreis Dresden aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens eine interessante Schau von Gegenständen seiner Mit glieder unter dem Titel „Die Kunst im Bürgerhaus um 1850 aus Sammlerbesitz". Es ist eine kleine Ausstellung, die neben Handzsichnungen und Aquarellen auch böhmisches Buntglas, Ähren, Holzstöcke und Stammbücher zeigt. Handschriften (von Raabe, H. St. Chamberlain usw.) ergänzen dis Schau ebenso wie Münzen, unter denen sich auch die kleinste amerikanische Gold münze befindet, die, 1867 geprägt und damals mit einem Bier teldollar bewertet, nur 13 (gegen heute 48) Sterne aufweist Preise vom Kamenzer Wochenmarkt vom 11. Juni Weizen (PMsgebiet W 7) 10,15, Roggen (Preisgebiet R 12) 9,60; Gerste (Preisgebiet G 7) 8.25; Hafer (Preisgebiet H 7) Umlagezuschlag 0,35 und 8.55; Heu 3,40; RoggenstroH 2.00: Weizemstroh IAO; Haferstroh 1,85; Gerstenstroh 1,85; WeiMkleje 6,50 bezw. 6.75—7,00; Roggenkleie 6,00 dezw. 6.25—6)50; Lar.deier 0,10; Ferkel 18,00—25 00; Läufer je Kilo gramm. 1,40 NM- ! Der Rundlunl am Sonnabend Reichsprogramm: Bunte Sendung „Am laufenden Band" von 14.15 bis 15.00 Nhr. Die beliebte Sendung „Vom Hundertsten ins Tausendste" wird von 16.00 bis 1800 Uhr wieder ausgenommen. Die Kapellen Otto Dobrindt, Hans Rehmstedt, Fred Doempke, Heiwzkarl Weigel mit dem Rundfunk orchester u. a. sind an der Sendung „Melodie und Rhythmus" beteiligt, die von 20.15 bis 21.00 Uhr beliebte Unterhaltungs stücke bringt. Deutschlandsender: Prof. Winfried Wolf spielt die Burleske von Richard Strauß im Konzert des Franksurter Rundfunkorchesters von 17.15 bis 18.30 Uhr. „Achtung, aus gepaßt!" Beliebte Opernsänger singen aus Verdi-Opern von 20.15 bis 22.00 Uhr. Wann wird verdankest? Pom 12. Juni 22,19 Ahr bis 13. Juni 4.20 Ahr Amtlicher Teil Verkauf von Erdbeere» Der Verkauf von Erdbeeren hat im Kreis Kamenz nur gegen Vorlegung des im Kreise gültigen Haushaltausweisss zu er folgen. Zunächst werden gegen Abtrennung des Sonderabschnittes A der Haushaltskarte 250 Gramm Erdbeeren, höchstens aber bei Familien bis zu 5 Personen Ve Kilogramm und bei Familien über 5 Personen höchstens 1 Kilogramm abgegeben. Weiter kann die Abgabe von Erdbeeren nur an Einzel händler des Kreises Kamenz auf die gleichen Abschnitte des Em- Heiten-Buches, wie sie von der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel in Dresden zur Verteilung freigegeben werden, erfolgen. Die vereinnahmten und belieferten Abschnitte der Haushaltts- karte wie der Einheitsbücher sind zunächst sorgfältig aufzu- bewahrsn. Der Landrat des Kreises Kamenz — Ernährungsamt, Ab- ^3 am 11. Juni 1942. ' I Olympus - Iksstsr i Z ttreitsx 8-Odr, Zonnubenck 5 30 unä 8 00 vkr, W A Zonnlsß 3.00, 5 30 unä 8.00 Odr I Sein I D Kann ttsrät, Otto Wernicke, Kott Weik, ttermsnn Z I krix, Ist» Wüst, Hilde 8ctmeiäer, Laris k»8t, H (Nax 0üi8torif. D ' Im LeiproZramm: D ttovlALvit -N2 Di« Veutsvkv Z > ZonnabenarvNr«maerv«r8lellunS D UWiM»IWW«WM»!Wtt!!m»IlHWi!N!NIWWlWlWU»»MUU«Dl»»11N Vsmsn5trümpfs (II. Wahl) für 2 Punkte, eingetragen. Kurt DHeiei' Mtisf 0^1 ttsnmng) s Pulsnitz, Adolf-Hitler-Straßs 4 Fischverteilung ab Sonnabend mittag auf Abschnitt 2 der roten Fischkarte bei Richard Geller Nachf. Nr. 1751—1980 bei Max Kunath Nr. 1286—1515 Einpackpapier ist mitzubringen. Pulsnitz, am 12. Juni 1942 -Der VürgrrMeiste« neirvkn Wenn Sie Beschwerden haben, die mit den Nerven M sammenhängen, so sollten Sie es mit der bewährten Lmstossa-Li»- versuchen. Solche Beschwerden sind u.'a. allgemeine Nervenschwäche, neurasthenische und neuralgische Zu stände in den verschiedenen Formen, nervöse Verdauungsstörungen, Herzklopfen, Angstzustände, Herzbeklemmungen usw. Lmstossa darf nur in Apotheken abgegeben werden und kostet für eine Owöchige Kur 6.25 Rm. Verlangen Sie Prospekt von der Marien-Apothcke, Inh. Hans Neumcke, Dresden-A-, Altmarkt 10, Ecke Kreuzkirche, Marien-Apotheke - Dresden A 12. 6. 1467 12. 6. 1942 IklWkÜSMSlKMII Sonntag, den 14. u. Sonntag, den 28. Juni findet im Schüven- haus in der Zeit von 9—12 Uhr das diesjährige ^Vettlrsmpksckieüen statt. Es wird zahlreiche Be teiligung erwartet. Der KameradschaUsführer Mihm oder (um für die Backstube vormittags per sofort gesucht. Walter Rüdr.ch, Hauptmarkt zu kaufen gesucht KönigsbrückerStr. 15 hlödi. 2iinmer oder Schlafstelle für einige Wochen gesucht. Kurt Meier, Pulsnitz, Ad.-Hitler-Str. 4 Wiese sofort dringend zu pachten gesucht. Angeb. unter k 12 an die Geschäftsst. d. Bl. Ivi Lm Mst-Kitung! DME Hort uock unerbittlich trat uns, kür uns noch unkaßbsr, die schwerrlicks Uscki- richt, ckaß mein über alles ivniggsliebtsr, kerrsnsgutsr kckaon, unseres Linckes trsu- sorgsncker Vsti, unser sonniger, strebsamer, bolkouagsvoller 8oko, derrlieber Lrucksr, Lchvsgsr unck Onllel, mein rwsiiee lieber ZLviegersoba Obergskr. unck blaschinsngsvebrkükrsr in eins.' U.-O.-Komp., iw 30. Lebensjahr nach allen überstanckensa kslckrügen in treuer pllichterlüllung kür sein Vaterland aw 12. 5. 1942 bei ckea schweren Läwpksn im Osten xetollen ist. In unsagbarem Ilsrrsleiä Margarete Honkol geb. Philipp unck löchtsrckea, Konrektor kraar Henkel u. krnu blartkn geb. V/eiß, als liltern, seins lieben Keeckvister, kamilie 6. IloaiA Lulsnitr bl. 8. u. alle ^.agsböriKen llsrz.berg i. Harr Nit cksn Angehörigen trauert Lstrisbskührer unck Oskolgschatt cksr Llrma L. W. IVlilller * 31. suli 1869 I f 11. juni 1942 si'ieiii'ieii vuim ^«ism öücksrmslster i. I^. In stiller Iraner lrla veriv. Osvvslä unä ILmäer Uulsnitr hleipner Leite. Oie Lssrckigung unseres lieben Lntschlsls- neo tlncket aw dlontag, cksn 15. juni, 14.10 lldr vom Irsuerdauss aus statt. veakssAuag. Ls ist uns IZeckürknIs, allen ru cksntzen, ckis uns ckurch liebe volle Isilnabms ru trösten suchten. Oer llelcksntock unseres einrigsk ionigst geliebten, unvergeßlichen Lohnes, tinüels, bletksn unck Xousins, ckss Oskr. Willi v/irck UN» ein ewig uaksßbsrsr, schwerster Verlust bleiben. In tiefstem klsrrsleick Lrick Oubr oarl kra« Oberstsiaa sowie alle Angehörigen 311 „Aber Kind, was ist das für ein Unsinn! Traust du mir denn so etwas zu? Ich bin doch nicht gekommen, um dir Vorwürfe m machen. Ich will deine Verteidigung übernehmen! Deshalb habe ich ja immer gewartet, daß du mich rufen würdest." „Oh, ich wußte, daß tch auf deinen Besuch rechnen durfte", sagte sie leise, wobei es in ihren Augen feucht schimmerte. „Nun habe ich doch wenigstens die Gewißheit, daß es einen Menschen gibt, der an mich glaubt! Ich bin dir von ganzem Herzen dank bar. Aber sei mir bitte nicht böse, lieber Onkel, deine Vertei digung muh ich ablehnen! Was ioilte ich auch dem juristischen Berater des Mannes sagen, den ich 'umzubringen versucht habe?" Der Justizrat schüttelte den Kopf. „Aber Kind, nun spiel nicht auch noch deinem alten Onkel gegenüber Verstecken! Mich kannst du nicht täuschen. Ich sehe jetzt ziemlich klar. Was ich bisher nicht habe glauben wollen, wird mir jetzt zur unumstößlichen Gewißheit!" Sie wandte ihr Gesicht ab und eine Röte stieg in ihre Wangen, als sie fragte: „Was willst du damit sagen? Du glaubst an meine Schuld? „Nein! Daran habe ich nie geglaubt!" „Was wird dir zur unumstößlichen Gewißheit?" Ihre Augen weiteten sich und hingen mit gespannter Erwartung an seinen Lippen. Die Muskeln an des Iustizrats Kiefer waren angespannt, als er ihre Frage klar beantwortete. ^nge Ferchland schwieg einen Augenblick, als müßte sie erst überlegen, wie sie dazu Stellung nehmen sollte. Dann sah sie den alten Herrn offen in die Augen. „Wenn du es weißt, so möchte ich dir gegenüber auch nicht länger leugnen, Onkel Henrik. Verzeih mir, daß ich dich täuschte, als ich letzthin bei dir war. Aber es ging damals nicht anders. Du hast doch wohl mit niemand darüber gesprochen?" „Nein. Doch ahnt auch Inspektor Hartmann etwas. Er sprach gestern abend im Beisein Else Ferchlands dahingehende Vermutungen aus." „Aber Beweise dafür Hai er nicht?" „Nein — noch nichtl" s Sie atmete auf. Vie 8vkM äer Ings MmM KOUION von U. Lsrssincinn cirsdsk-NseMrcvMr: 0rsl QusUsn-Vs-Isg, UönlgsdrUek (6sr. Orssvso) „Dann ist ja alles in Ordnung." „Das ist es eben nicht! Ich bin in großer Sorge um dich. Du weißt, daß ich dich lieb habe, als wärest du meine eigene Tochter. Ich werde kein Auge mehr schließen des nachts -und keine Ruhe haben, solange du in dieser mißlichen Lage steckst. Warum willst du dich selbst und uns alle unglücklich machen? Ich verstehe dich nicht mehr." „Ich weiß, daß du an mir hängst und mich lieb hast Onkel Henrik. Deshalb wirst du dich-auch nicht um mich sorgen, sondern mir vertrauen. Daß ich völlig schuldlos bin. brauche ich ja wohl nicht mehr zu erwähnen. Aber trotzdem muß ich das tun, was ich jetzt tue!" „Ja. was mußt du denn tun?" „Den Weg zu Ende gehen, den ich einmal beschritten Habel" „Zum Schafott!?" Der alte Herr nahm ihren Kopf in seine Hände und sah mit einem langen Blick in ihr blasses Antlitz. Dann sagte er mit Wärme: „Aber liebes Kind, nun sei einmal ganz vernünftig und hab zu deinem alten Onkes ein kleines bißchen Vertrauen. Denn so, das mußt du doch selbst einsehen, kann es doch nicht weiter gehen. Oder willst du wirklich warten, bis man dir den Prozeß macht! Der Untersuchungsrichter glaubt schon jetzt genügend Be weismaterial zu besitzen, um an Hand der Indizien deine Verur teilung herbeiführen zu können! Sie schüttelte energisch den Kopf. „Ich kann nicht, Onkel! Mein Geheimnis verträgt keinen Mitwisser! Auch will ich nicht, daß noch ein Mensch mit ihm belastet wird. Wenn du mir einen Wunsch erfüllen willst, so bitte ich dich darum, über das, was du jetzt weißt, zu schweigen." Er ließ ihren Kopf fahren. Seine Hände glitten herab, als hätte er plötzlich einen schweren Schlag bekommen. „Und so willst du auch nicht, daß ich deine Verteidigung übernehme?" „Nein, Onkel Henrik. Wie kannst du auch — mit deinem Wissen! Du würdest in die größten Gewissenskonflikte kommen und könntest mir doch nicht helfen. Denn das kann nur einer — und der ist tot!" Der Iustizrat horchte auf. „Von wem sprichst du, Kind?" Sie sah ihn mit ihren großen Augen an. „Von Paul Ferchland!" Die Miene des alten Mannes hellte sich auf. „Paul Ferchland?" Er nahm wieder ihre Hand und drückte sie. „Dann ist doch noch nicht alle Hoffnung verloren!" Sie wendete überrascht den Kops. „Wie meinst du das, Onkel? Willst du damit sagen, daß Paul gefunden wurde?" „Nein. Noch ist über sein Schicksal nichts in Erfahrung ge brach: worden. Aber man hat eine neue Suchaktion eingeleitet, an der auch Else Ferchland sich beteiligt." „So glaubt man noch immer, daß er lebt'!'" „Solange er nicht irgendwo tot aufgefunden wurde, besteht immer noch die Hoisnung, daß er lebt." „Dann werde auch ich nicht verzweifeln. Onkel Henrik!" Sie senkte den Kops und der alte Mann verspürte, wie sein Handrücken von ihren jetzt emsig rieselnden Tränen feucht wurde. Aber noch bevor er ihr ein tröstendes Wort zu sagen ver mochte. wurde die Zellentür aufgeschlossen und der Justizwacht meister trat herein. In geschäftsmäßigem Ton, als sei das ganz selbstverständlich, verabschiedete der Iustizrat sich von der jungen Frau. Inge Ferchland blieb aus ihrem Hocker sitzen, auch als sie die Schritte des Justizrates längst nicht mehr hörte. Es hatte sie tief erschüttert, wie er sie mit seinen alten, treuen Augen, in denen Angst und Sorge zu lesen gewesen war, beinahe flehend ange- schäut hatte. 'Er glaubte an ihre Schuldlosigkeit. Ein tiefes Glücksgefühl durchströmte ihren Körper und ließ sie an das kleine Fenster treten. Draußen war ein blauer Himmel, die Vögel sangen und die Sonne schien. Und ganz plötzlich fühlte sie, wie es ihr warm wurde. Ihre quälende Angst verflog und in ihr wundes Herz zog wieder neu ( Hoffnung ein. Vielleicht schien auch ihr die Sonne noch eknmal? Sechzehntes Kapitel Else Ferchland lehnte am Mast des großen Segelbootes, das nun schon einige Tage zwischen den dicht beieinander liegenden dänischen Inseln kreuzte. Ihr blondes Haar, zu zwei langen Zöpfen geflochten, hin" ihr über die Brust herab. Ihre Augen, die bei der Ausfahrt aus Warnemünde noch vor Eiser gesprüht hatten, schauten etwas entmutigt über das Wasser. „Sie haben alle Hoffnung endgültig begraben, Fräulein Ferchland?" fragte. Inspektor Hartmann, der m Hemdärmeln dicht zu ihren Füßen saß. Sie machte eine lässige Handbewegung. „Wundern sie sich darüber, Herr Inspektor? Wir sind nun Tage unterwegs und immer noch ohne Resultat. Es ist die letzte Insel, in dieser Gegend. Noch weiter nördlich kann er nicht ge kommen sein. Wenn wir ihn auch dort nicht finden, war alle unsere Mühe umsonst. Es ist zum Verzweifeln! Mit welcher Zu versicht habe ich Warnemünde verlassen — und nun? Muß man da nicht auch das letzte Fünkchen Hoffnung aufgeben?" (Fortsetzung tolgt.1 Die heutige Ausgabe umfaßt 4 Seite«