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Donnerslag, d n 4. Juni 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 128 Seite 4 Letzte Meldungen Burmesisch: Politiker für Zusammenarbeit mit Japan Tokio. 13 führende burmesische Politiker, darunter der frühere Premierminister und andere hohe Beamte der früheren Regierung statteten, Domei zufolge am 3. Juni dem Ooer- kommandiereuden der japanischen Streitkräfte in Burma m feinem Hauptquartier einen Besuch am Sie versprachen die voll- Zusammenarbeit des burmesischen Volkes mit Japan beim Auf bau Asiens und der Unabhängigkeit Burmas. Trotz starker Regengüsse japanische Luftangriffe auf einen Flug platz der Provinz Wnuan Tokio. Japanische Luftgsschwader unternahmen am Nach mittag des 2. Juni trotz starker Regengüsse einen Luftangriff auf einen Flugplatz im Osten der Provinz Mnnan. Von 40 feindlichen Maschinen, die auf dem Flugplatz standen, wurden 9 völlig zerstört. Japanische Truppen vor Tschutschou Tokio Japanische Streitkräfte haben mit Unterstützung der Luftwaffe die feindliche Verteidigungslinie bei Tschutschou durchbrochen und erreichten «inen Punkts der nur 4 Kilometer von der Stadtmauer entfernt hegt. Der Rundfunk um Freiing Neichsprogramm: Hans Priegnitz spielt von 11.90 bis 11.30 Uhr die Davidsbündlertänze von Robert Schumann.! „Volkstümliche Weisen" aus Stuttgart erfreuen uns in der Sen dung von 15.30 bis 16.00 Uhr. Hans Müller-Kray bietet mit dem Frankfurter Rundfunkorchester von 16.00 bis 17.00 Uhr gewählte Konzertmusik. Der Fröhlichkeit gilt die Sendung von 17.15 bis 18.30 mit Werken unserer beliebtesten Unterhal tungskomponisten. Die Dichter Gerhart Hauptmann und Hans Christoph Kaergel sprechen in der Sendung für Front und Heimat „Alles herhören!" von 20.20 bis 21.00 Uhr. „Unter haltungsmusik im Felde stehender Komponisten" erklingt von 21.00 bis 22.00 Uhr. Deutschlandsender: Walter Gieseking, Lore Fischer hören wir in der Sendung von 17.15 bis 18.30 Uhr. „Musik ohne Geigen" ist der Titel der Sendung von 20.15 bis 21.00 Uhr. Anton Dvoraks Ouvertüre „In der Natur" und die 4. Sinfonie bilden den Inhalt der Sendung von 21.00 bis 22.00 Uhr. Mehr Gewissenhaftigkeit bei Zimmerbestellungen! Hotelzimmer sind Heuke stark gefragt, weshalb die beste Ausnützung eine Selbstverständlichkeit ist. Mit dieser Notwen digkeit ist es aber unvereinbar, daß vielfach bei Zimmerbe stellungen sehr ungenaue Angaben gemacht werden. Es ist vorgekommen, daß telegraphisch oder schriftlich bestellte Zim mer nicht abgenommen wurden. Der Wirt des Hotels oder Fremdenheims, der entgegenkommend war und die Zimmer auch dann freigchalten hatte, wenn die genaue Anschrift oder ein sonstiger Nachweis der Person nicht vorhanden war, er- »litt dadurch Schaden. Was aber noch viel schlimmer ist: durch diese Ungehörigkeit werden die Zimmer anderen Fremden entzogen, die der Unterbringung bedürfen. Es ist deshalb er forderlich, daß bei schriftlichen Zimmerbestellungen Rückporto beigefttgl und vor allem die genaue Heimatanschrift angegeben wird. Nur dann ist die Belegung auch gesichert. Bon gestern bis heute Unruhen auf den Bahama-Jnseln. In Nassau, der Haupt stadt der Bahama-Jnseln. kam es nach Berichten aus Stockholm zu blutigen Unruhen zwischen der eingebore nen Arbeiterschaft, die gegen die britischen Hunger löhne vrotestierte, und der Polizei. Dabei habe es auf beiden Seiten Verluste gegeben. Diese Unruhen veranlaßten den Herzog von Windsor, der den Posten des Generalgouver neurs der Bahama-Jnseln innehat, seine Dienstreise in den USA. zu unterbrechen und sofort nach Nassau zurückzukehren. Rätselhafte Brände in Pretoria. Wie Reuter aus Pre toria (Südafrika) meldet, brachen in verschiedenen Teilen der Stadt sechs Brände aus. Das Feuermeldesystem setzte zeit weilig aus. Die Telephonleitungen zur Zentrale waren auf verschiedenen Strecken durchschnitten. Die Feuerwehr erhielt ferner neun falsche Alarme. Auch das Haus des berüchtigten Finanzministers der Regierung Smuts, Hofmeyr, sollte in Brand gesteckt werden. Eine mit einem leichtentzündlichen Gemisch gefüllte Flasche sei am Lauseinaana anfaestellt ae- wesech doch habe die Zündschnur versagt, 'nachdem sie bereits zur Hälfte abgebrannt war. Hofmeyr habe sich zur Zeit des Anschlages in dem Haus befunden. Begegnung der stärksten Schachmeister in Salzburg. Der Großdeutsche Schachbund vereinigt vom 9. bis 20. Juni in Salzburg sechs der spielstärksten Schachtmeister der Welt zu einem doppelrundigen Turnier. Es fehlen nur der zeitweilige Weltmeister Euwe (Holland) und der zweimalige Meister von Deutschland, der Tiroler Eliskas es. Sehr erfreulich ist, daß dafür der jetzige Deutschlandmeister Paul Schmidt und der jugendliche Hamburger Klaus Junge einspringen konnten. Ferner nehmen an dem Turnier teil Weltmeister Aljechin, Paul Keres, der Schwede Gösta Stoltz und Bogoljubow, der mit seinen 53 Jahren der älteste unter den Teilnehmern ist. Tragödie eines Kindes Pflegemutter als Gewaltverbrecherin zum Tode verurteilt. Das Stettiner Sondergericht verurteilte die bisher unbestrafte 31jährige Elfriede Redepenning, geb. Koch, aus Stettin-Odermünde. als Gewaltverbrecherin wegen gefährlicher Körperverletzung eines ihr anvertrauten Kindes zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust. Die Angeklagte, die seit 1932 in kinderloser Ehe verheiratet ist, ist gelernte Kindergärtnerin und erhielt Ende Mai 1941 ein 21Ljähriges Pflegekind Renate anveriraui. Ihr „Erziehungs werk" sah sie darin, das Kind bei der geringsten Gelegenheit zu schsagen, so daß es am ganzen Körper mit blauen Flecken übersät war. Ende September 1941 schlug die Angeklagte die kleine Renate so stark, daß diese bewußtlos ins Kranken haus eingeliesert werden mutzte und an den Folgen eines Blutergusses im Gehirn starb. Der Gerichtsarzt stellte bei der Sektion über 100 Verletzungen am Körper des Kindes fest und erklärte, daß er im Laufe seiner langjährigen Praxis so etwas noch nie gesehen habe. Der Staatsanwalt brandmarkte die Angeklagte als ein verrohtes Ungeheuer, das ein hilfloses Wesen zu Tode gefoltert habe. In der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben, daß der Prozeß die Tragödie eines Kindes aufgerollt hat, wie sie rohex, brutaler und gemeiner nicht gebracht werden kann. Die Angeklagte sei eine Gewaltverbrecherin und müsse für immer ans der Gemeinschaft ausgestoßen werden. Amtlicher Teil Futtermittel für nichtlaudwirtschaftliche Pferdehalter Für die Monate Juli und August" 1942 werden auf Ao- schniic 1 der neu zur Ausgave gelangten FuttevmittelscheinL für Pferde ' ' . ' für ein schwer arbeitendes Pferd insgesamt 240 Kilogramm für ein normal arbeitendes Pferd insgesamt 210 Kilogr. und für ein leicht arbeitendes Pferd insgesamt 180 kg Pferdemischfutter zugcteilt. Die Futtermfttslavschnitte Nr. 1 find bei einem Futter- mittclverteiler ois zum 15. Juni 1942 abzugeben. Die Verteiler Haven die von ihnen gesammelten Fu!t?U- mittclabschnitte Nr. 1 nach Pferdearten getrennt auf Bogen auf zukleben und bei ihrem zuständigen Ernährungsamt Abt. A (Kr-isbauernschaft) bis zum 20. Junl 1942 in einen Verteiler-- Bezugsschein umzutauschen. Der Verfalltag der Verteilerbezugsscheine ist der 25. Juni 1942. Kirchennachrichten Pulsnitz. Sonntag, 7. 6.: 8.30 Uhr Abendm. in d, Zisgen- balgkap, M. 9 Ahr Gottesdienst m. anschl. Abendm,, M 10,30 Ahr Kinderlehve M. 3 Ahr Gehörlosengotlesdienst in der Ziegenbalgkap — Mittwoch, 10. 6.: 7 Ahr! Wochenandacht in der Gottesackerkirche, M. Lichtenberg. Sonn tag, 7. 6.: 8.30 Uhr Predigtgottesdienstt Großnaundorf. Sonntag, 7. 6.: 10 Ahr Predigtgottesdienst) 11,15 Ahr Kindergottssdienst. — Mittwoch, 10. 6.: 20,30 Ahr Fürbittandacht in der Kirchs. Oberlichtenau. Sonnta g, 7. 6.: 10 Ahr Predigtgottesdien? Pfr Hänsch. Lichtenberg 11 Ahr Kindergottssdienst^ 11,45 Ahr Taufen. < Obergersdorf. Sonntag. 7. 6.: 8,30 Ahr Predigtgottesdienst (Ehrenged.), 10 Uhr Kindergottesdienst. — Freitage 12-6 - 11 Ahr Wochenkommunion. f SllsfchWW Imker Pulsnitz. Sonnabend, den 6. Juni, 20 Uhr in SchnmannsGasthaus Versammlung der Vorsitzer. Morgen Freitag ab 9 Uhr Fleisch- u. Wurstoerkauf Hugo Schadt, Roßfleischerei Pulsnitz. Telefon 688. eingetroffen! Suche für sofort oder später KvntvriLtin (auch halbtagsweise). Angebote unter k»2 an die Geschäftsstelle dieser Zeitung. Gebrauchte ' kegisMerkasse (National oder Krupp) evt. äl teres Modell zu kaufen gesucht. Angebote unter k 2 an die Ges chäftsstelle d. Ztg. MrMenaror Morgen >^9 Uhr llebnagnstnacks zur Johan nisfeier im irstokellsn. Erscheinen aller dringend erforderlich. 2 gedrsuclite fmter 90x130 ü RM 10.— z. verkauf. Max Müller, Pulsnitz M.S. Hauptstraße 49 o2. ' Inserieren brinat Gewinn! krZo!8oLsn obns cisn gev/obntsn cmgsnists- tsn Offnsr ist ss clis bssoncisrs Qsstostung ösr Voss, d4cm nimmt ein beliebiges clünnss ^stOllstüclc; /besser oösr 6srglsicbsn, steckt es Zwischen Deckel unö Dntsrtsil 6er krclol6c>se, clrsbt wie beim cmgsmetstsn Dosenöffner, unci Vis 8cl-mks ^altsiF ILilior länds«- sckO' 81 schon steht rum Qebravch bereit 8oaaobeackl, äsa 6. suni, sbsnäs 8 Uke NsmersrßLLksttLsdenci 8tsüt vresüea. ltDss llesckisiasa cler Urlauber- virä ervsrtst Vie LrÄiM äsr Illgs 7oImM Komori VON Ivi. Lor^smoriri Ursdsr-8scvtrcvucr! Ursi vusüsn-VsNsg, USMgsdrllLk <ösr. Orssciso) 24s Man hatte drüben bereits die Boote zu Wasser gebracht und wartete sicherlich nur auf das Eintreffen Brauns und Mallings. Mr ihn stand es zweifellos fest, daß Malling ewas ahnte rind den Versuch unternehmen würde, sich selbst in Sicherheit zu bringen, bevor die Polizei eingrisf. Die anderen Bewohner der Pension, zwei Familien aus Berlin und eine Witwe mit ihren zwei Kindern, waren völlig ahnungslos, in welcher ^Räuberhöhle sie hier wohnten. Auch das Personal, außer dem Diener Kotschek, hatte mit der Sache nichts zu tun. Sowohl die Köchin als auch die beiden Zimmermädchen hatten erst vor vier Wochen ihre Stellungen hier angetreten. Und was den Diener Kotschek anbetraf, so galt es als einwandfrei erwiesen, daß er wenigstens zwei Jahre mit Malling... Ein Klopsen an der Tür machte den Grübeleien des Inspektors «in Ende. Er steckte schnell das Glas ein und ging in sein Zimmer zurück. „Herein!" Die Tür öffnete sich und Horse Malling erschien auf der Schwelle. „Guten Morgen, Herr Doktor! Entschuldigen Sie bitte die Störung", iagte er in ziemlich kläglichem Ton. „Ich komme heute mit einer Bitte zu Ihnen, die Sie mir hoffentlich nicht abschlagen werden." „Wenn ich sie zu erfüllen in der Lage bin, ganz gewiß nicht", antwortete der Inspektor. „Um was handelt es sich denn?" „Ach meine Frau, die schon seit längerer Zeit an heftig auf tretenden Magenkrämpfen leidet, bekam soeben wieder einen ihrer schweren Anfälle. Da Sie Arzt sind, möchte ich recht herzlich darum bitten, doch einmal nach ihr zu sehen." , , Hartmann war für den Moment sprachlos. Was hatte diese Komödie zu bedeuten? Die Leute kannten ihn doch und wußten sehr genau, daß er nicht Arzt sondern Kriminalbeamter war. Aber dann durchschaute er ihren Plan sofort. . „Selbstverständlich, Herr Malling. Ich werde sogleich mit Ihnen gehen", antwortete er lächelnd und folgte dem schwarzen Horje die Treppe hinunter. „Ist es denn sehr schlimm mit dem Anfall?" „Ich glaube wohl, Herr Doktor. Das arme Kind steht zum ..Erbarmen aus und hat sicherlich auch Fieber."^, „Das ist allerdings sehr bedauerlich. Aber wir werden ja sehen. Liegt Ihre Gattin denn fest? Oder handelt es sich nur um eine vorübergehende Krankheitserscheinung?" „Nein. Die Anfälle treten gewöhnlich alle drei bis vier Wochen einmal auf. Aber heute scheint es besonders schlimm zu sein. Bitte sehr, Herr Doktor, hier ist das Schlafzimmer. Treten Sie ruhig ein. Mich müssen Sie schon entschuldigen. Ich möchte schnell noch zur Apotheke fahren, um die Medizin zu holen, die Herr Doktor Mauert meiner Frau letzthin gegen eventuell auf tretende Magenschmerzen verschrieb." Der Inspektor betrat teilnehmend Lotte Gebhardts Schlaf gemach mit den weinroten Seidentapeten und dem zitronengelben Brokathimmel über dem versilberten Himmelbett. Ein Wunder wäre es nicht, wenn man in einem solchen Milieu und bei diesen Farben Leibschmerzen bekommt, dachte er und trat an das Bett, auf welchem „Frau Malling", schmerzliche Grimassen ziehend, völlig bekleidet, ausgestreckt lag. Sie will mir eine Komödie vorspielen, um mich von meinem Beobachtungsplatz auf dem Balkon wegzulocken! Na warte, du Satansweib! An diese Stunde sollst du denken! ging es ihm durch den Kopf. „Was machen Sie denn für Geschichten, gnädige Frau?" fragte er teilnahmsvoll. „Bei dem herrlichen Frühlingswetter draußen wird man doch nicht krank." Sie stöhnte. „Ich komme bald um vor Schmerzen." „Man sieht es Ihnen auch an. Haben Sie des öfteren solche Anfälle?" „Ach — in letzter Zeit ging es eigent ... au—h—h—h— jetzt setzt es wieder ein! Es ist kaum noch zu ertragen!" Er befühlte den Puls und legte die Hand auf ihre Stirn. „Allem Anschein nach haben Sie auch Fieber. Wo ist denn der Schmerz?" „Hier, Herr Doktor." Sie deutete auf ihre Magengegend. „Na, dann werden wir einmal nachsehen, was da eigentlich los ist." Er setzte sich auf den Bettrand, richtete sie etwas aus und zog ihr mit großer Geschicklichkeit das Kleid aus. Worauf er mit einem raschen Griff die Bänder ihres enganliegenden Mieders abknöpfte. „Wenn Sie sich so einschnüren, kann es wahrlich nicht wundernehmen, daß Sie Magenkrämpfe bekommen", sagte er vorwurfsvoll. Worauf er den Achselschluß ihrer seidenen Wäsche mit den duftigen Spitzen löste und den Oberkörper freilegte, wobei er beinahe vergaß, weshalb er eigentlich hier war. Dann beugte er seinen Kops aus ihre Brust und behorchte das Herz. „Hm — ich glaube, auch Ihr Herz ist nicht ganz in Takt!" Er fühlte mit der rechten Hand ihre Magengegend. „Tut es Ihnen weh, wenn ich hier drücke?" „Nein, Herr Doktor!" antwortete sie mit einem etwas ver haltenen Lächeln. Sie schien sich allem Anschein nach köstlich zu amüsieren -über seine ärztlichen Bemühungen. „Ja, meine liebe gnädige Frau, am besten wird es wohl sein, wenn ich Sie sogleich zu Bett bringe und eine ordentliche Packung mache. Das vertreibt wenigstens das Fieber." Sie sah ihn unter halbgeschlossenen Wimpern spitzbübisch an. „Wenn «ie meinen, daß es Helsen wird, Herr Doktor. Soll ich mich gleich entkleiden?" Der Inspektor war sprachlos. Das war ganz Lotte Gebhardt, wie er sie kannte. Da hatte er sich etwas Schönes eingebrockt! Im selben Augenblick hörte er ein Geräusch im Garten. Als wenn jemand schnell über den kieselbedeckten Gartenweg ginge. Er stand aus und trat an das Fenster. „Wir wollen vor allem erst einmal etwas frische Luft herein- lafsen, gnädige Frau." Er zog die Vorhänge zurück und warf einen raschen Blick in den Garten, wo er gerade noch sah, wie Malling und Braun, mit einem schweren Kösser beladen, hinter den Sträuchern verschwanden. Aha! Deshalb versucht sie mich hier aufzuhalten und mit Einsatz ihres Körpers an ihr Bett zu fesseln! Na, wenn die beiden Halunken, schon einmal türmten, so war es wohl an der Zeit, die KomöoiL zu beenden! -- Als er an das Bett zurücktrat, sah seine Patientin sehr blaß aus. So blaß, daß man sie tatsächlich für krank hätte halten können. Einem etwas spöttischen Blick auf ihren gutgewachsenen Körper werfend, nahm er auf einem Stuhl Platz. „Ich glaube, eine Packung ist doch nicht recht angebracht, gnädige Frau. Sie sind wirklich sehr schwer krank! An ihrer Stelle würde ich keine Minute zaudern, einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. Sie sind noch jung. In Ihrem Atter ist auf eine Befserung wohl noch zu hoffen! Das heißt, sofern auch Jhrer- feits der gute Wille vorhanden ist. Doch ohne eine ein- bis zwei jährige Kur, werden Sie kaum davon kommen!" Ihr soeben noch blasses Gesicht wurde zusehens länger und --k6ar bei seinen nicht mißzuverstehenden Worten in dunkle Röte getaucht. „Eine Kur? Ein bis zwei Jahre? Wie — wie meinen Sie das?" Ihre vorhin so klägliche Stimme war mit einem Male sehr temperamentvoll. (Fortsetzung folgte Die heutige Ausgabe umfaßt 4 Seiten