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Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 120 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz u. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz 94. Jahrgang Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und I Feiertage. — Geschäftsstelle! Nur Adolf-Hitler-Str. 2. Fernruf nur SSI I Dienstag, 26. Mai 1942 Bezugspreis: Bei Abholung 1s tägig 1- RM., frei Hau« 140 RM. einschließlich 12 bezw. 15 Psg. Trägerlohn. Postbezug monatlich LSO NM „Das Empire in höchster Gefahr" Grabgesang zum Empire-Tag Zum Empire-Tag, den die Londoner Machthaber am Sonn tag veranstalteten, erklärte Jndienminister Amery in einer Botschaft, die von Heuchelei nur so strotzte: „Wir kämpfen für unsere Freiheit und für den Begriff der Demokratie, die wir im Laufe von Jahrhunderten aüsgebaut Haven." Nach feiner Meinung hat England überall in der Welt nur Glück und Segen verbreitet. Indien z. B., so behauptet er, sei früher jahrhunderte lang durch Hunger verwüstet worden, während es in Wirklich keit unermeßlich reich war und Hungersnöte überhaupt nicht gekannt hat, ehe es von England ausg'ebeutet und brural unter drückt wurde. Im Londoner Nachrichtendienst wandte sich Duff Looper am Empire-Tag „gegen die Klagen vieler Engländer über kurzsichtige Führer, eine faule Arbeiterschaft und inkompe tente Offiziere". Diese Kritik versuchte er mit dem Bekenntnis «us der Welt zu schaffen: „Glücklicherweise handeln wir niemals so demütig wie wir sprechen." Damit hat er recht. Es gibt keinen schreienderen Widerspruch als den zwischen Worten.und Taten der englischen Machtyaber. Duff Cooper gibt zu, daß das englische Weltreich „durch Abenteurergeist und durch die Lust einzelner Männer am Gewinn" zustandegekommen sei, behauptet aber im gleichen Atemzug, das britische Empire sei nicht durch Gewalt, «andern durch Einwilligung ausgebaut worden. Wie Liese „Einwilligung" erzielt wurde, erzählt jedes Kapitel der blutgetränkten Geschichte der britischen Weltherrschaft. Man denke nur an Indien, an die Burenfrauen oder an den Raum der Stützpunkte in dzn verschiedensten Teilen der Welt. Duff Cooper muß zugeben, daß dem englischen Imperium heute Gefahr von allen Seiten droht Dabei entschlüpfte ihm ein besonders bemerkenswertes Geständnis Duff Cooper meint nämlich, um einem gleichzeitigen Angriff in Europa, Asien und Afrika zu begegnen, „hatte England über eine Flotte verfügen müssen, die dreimal so stark sein müsse wie die jetzige und über Landstreitkräfte, die zehnmal so groß seien, sowie über eine Luftwaffe, die in einem entsprechenden Ver hältnis hierzu stehen müßte." , Mit anderen Worten: Das engliche Weltreich ist der Situation, in die Churchill es leichtfertig hineinmanövriert hat. in keiner Weife gewachsen. Die Erkenntnis dieser Tatsache scheint sich sogar schon bei der „Times" herumgespro chen zu haben, die ausgerechnet zum Empire-Tag in einem Leitartikel die Erklärung abgibt: „Die Zukunft des Empire ist schon jetzt in gewisser Hinsicht verquickt mit derjenigen der USA." Das ist ein Grabgesana. Das britische Empire ist eine überholte Angelegenheit. Selbst die „Times^ kann sich eine selb ständige englische Zukunft nicht mehr vorstellen, nachdem das Empire, wie an anderer Stelle des Artikels zugegeben wird, im letzten Jahr „fast beispiellose Verluste erlitten" hat. Das Lade der Fmpreß of Wo" Mehr als 2000 Todesopfer Ueber die Lerseutüng oes ilOOO BRT großen kana- bischen Pazifikdampfers „Empreß of Asia" werden jetzt durch gerettete Besatzungsmitglieder Einzelheiten bekannt. Danach wurde das Schiss, das 5000 Mann britischer imv kana bischer Truppen an Bord hatte, unweit der Küste von Suma tra auf der Fahrt nach Singapur durch ein japanisches Bom bengeschwader angegriffen. In wiederholten Angriffen erz-elten die japanischen Kampfflugzeuge zunächst fünf Treffer aus das Schiff, das alsbald an mehreren Stellen in Brand geriet. Vier Bomben trafen das Deck, während die fünfte in die Schifss- küche fiel und dort einen ausgedehnten Brand verursachte, des sen Löschung sich als unmöglich herausstellte. In wenigen Minuten war das große Schiff in «ine undurchdringliche Rauchwolke gehüllt, die jede Sicht verhinderte. An Bord herrschte eine unbeschreibliche Verwirrung Be sehle wurden gegeben, aber nicht befolgt. Die Truppen slürm- tcn an Deck und hinderten die Besatzung an der Durchführung der notwendigen Sicherungsmaßnahmen. Eine Lokalisierung Les Feuers war durch die Unordnung, die auf dem ganzen Schiff herrschte, nicht mehr möglich. Immer wiederJlogen oie Japaner an, und immer wieder traf Bombe auf Bomve das Schiff, das schon starke Schlagseite zu zeigen begann. Insge samt erhielt die „Empreß os Asia" 14 Bombenvolltref- fer, davon zwei in die Maschinenanlage. Die Rettung der Besatzung und der Truppen stieß aus die größten Schwierigkeiten, weil in dem allgemeinen Durchein ander die auf die einzelnen Rettungsboote aufgeteilten Grup pen nicht zusammengeblieben waren. Einzelne Leute sprangen Mit ihren Schwimmwesten ins Meer, wo sie in dem Strudel untergingen. Andere klammerten sich an die Bordwand und achteten nicht aus die Befehle, die hin und her geschrieen wur den. In dem ungeheueren Lärm, den das Gebrüll der Men schen, der Motorendonner der japanischen Bombenflugzeuge und das Geheul dr Schiffssirenen verursachten, war kein Wort zu verstehen. Die australische Schaluppe „Barra", die die „Empreß of Asia" begleitete, gab heftiges Flakfeuer auf die japanischen Flugzeuge, erzielte aber nicht einen Treffer. Dagegen gelang es ihr, einen Teil der Truppen und Besatzung des „Empreß of Asia" an Bord zu nehmen. Insgesamt fänden bei dem Un tergang dieses Truppentransporters über 2060 Mann den Too. Die Erfolge im Dften Vergebliche Ausbruchsversuche südlich Charkow. — An der Lapplandfront zum Angriff übergegangen Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, versuch ten im Raum südlich von Charkow oie eingeschlossenen Bolschewisten seit den srühen Morgenstunden des 24. Mai mit starken Kräften, die von zahlreichen Panzern unterstützt waren, den Einschließungsring der deutschen und verbündeten Truppen zu durchbrechen. Alle diese Ausbruchsversuche wurden abge wiesen. Dem konzentrischen Angriff der deutschen Truppen setzte der Feind verzweifelten Widerstand entgegen, der jedoch ge brochen wurde. Die deutsche Luftwaffe griff mit nachhaltiger Wirkung in die Kämpfe ein. Auch im mittleren Frontabschnitt führte ein deutscher Angriff zu vollem Erfolg. Es kam zu harten Waldgefechten, in deren Verlaus die deutschen Truppen dem Feino über drei ßig Ortschaften entrissen und allein im Gefeehtsstreisen einer deutschen Division 85 feindliche Bunker zerstörten. Im Raum südostwärts des Ilmensees ließen die feindlichen Angriffe an Heftigkeit nach. Fm Kampfgebiet des Ilmensees sowie an der Wolchowsront setzte die deutsche Luft waffe trotz erheblicher Behinderung durch Regen und schlechte Sicht ihre wirksamen Angriffe fort. Mehrere bolschewistische Truppenunterkünfte gingen in Flammen auf. Bei der Be kämpfung feindlicher Eisenbahnziele blieben fünf Transport züge nach Bombentreffern liegen. Einen besonderen Erfolg errangen die deutschen und finni schen Truppen in Lappland. Nach wochenlangen Abwehr kämpfen waren in diesem Frontabschnitt deutsche und finnische Truppen selbst zum Angriff übergegangen. In mehr tägigen erfolgreichen Kämpfen wurde der Feind unter schwer sten blutigen Verlusten in einem Gelände, das durch Regen stürme verschlammt war, zurückgeworfen. Zwei Brigaden kön nen als vernichtet, zwei weitere Schützendivisionen als zer schlagen angesehen werden. Bei diesen Kämpfen zeichnete sich eine Radsahrfchwadron, die im Verband einer finnischen Divi sion kämpfte, besonders aus. Noch weiter nach Norden hinaus führte der Angriff einer Staffel deutscher Sturzkampfflugzeuge vom Muster Fu 87, die in dreimaligem Anslug eine 15 Km. lange Brücke der Murmanbahn mit Bomben belegten. Die zu einem wich tigen Verladebahnhos führende Brücke wurde zerstört und auch der Bahnkörper erheblich beschädigt. Panzer vernichteten bolschewistisches Kriegsschiff Bei der Vernichtung der bolschewistischen Kräfte, die von den deutschen Truppen nördlich und südlich der Stadt Kertsch «inaekesselt waren, versuchte der Feind durch Einsatz zahlreicher Schiffe Teile über die Meerenge von Kertich in Sicherheit zu bringen. Leichtere bolschewistische Marineeinheiten unterstützten diese Versuche, indem sie deutsche Kampfgruppen, oie unmittel bar- an der Küste operierten, unter Feuer nahmen. Es entwickelte sich hierbei ein Gefecht zwischen einem leichten bolschewistischen Kriegsschiff und deutschen Panzern, über das auch die sowjetische Marinezeitung „Krasny Flot" berichtete. Das feindliche Kriegs schiff war ziemlich dicht an die Küste herangefahren und griff durch Eeschlltzfeuer in die Kämpfe ein als es in den Feuerbereich deutscher Panzer geriet. Durch mehrere schwere Treffer wurde das Schiff manövrierunfähig gemacht. Wohl gelang es dem Feind noch, Teile der Mannschaft auf einem anderen Schiff, das zur Hilfe herbeeilte, in Sicherheit zu bringen, doch versank das schwergetroffene Kriegsschiff in den Fluten. Bomben aus Hafen und Festung Sewastopol Stadt und Hafen der Festung Sewastopol wurden auch am gestrigen Tage von deutschen, durch Jäger begleiteten Kampf flugzeugen nachhaltig angegriffen. Bombenvolltreffer beschä digten ein Handelsschiff mittlerer Größe und richteten erhebliche Zerstörungen in den Anlagen der Marinewerft sowie im See flughafen an. Ueber dem Festungsgebiet kam es wiederholt zu heftigen Luftkämpfen mit feindlichen Lägern. Hierbei schoß ein Kampfflugzeug ein feindliches Jagdflugzeug ab. Britischer Flugplatz in Nordasrika bombardiert Kampfflugzeuge des Musters Ju 88 belegten m den Abend stunden des 24. Mai bei wolkenlosem Wetter und guter Sicht den britischen Flugplatz Bir el Abd in Nordafrika wirksam mit Sprengbomben. Schwere Einschläge lagen auf den Abstell plätzen der Flugzeuge und in Murntionsvorrälen, die unter heftigen Explosionen vernichtet wurden. 'Zwei abgestellte feind liche Flugzeuge gerieten in Brand. Weitere Bombenangriffe richteten sich gegen eine Teilstrecke der Wüstenbahn ostwärts Fuka. Zwei Spitfire abgeschossen Britische Jagdverbände unternahmen in den Mittagsstun den des Pfingstmontag Vorstöße gegen die französische Kanal küste. Deutsche Jagdflugzeuge des Musters Fokke Wulf grif fen den Gegner an und zwangen ihn zum Abdrehen über See, Zwei Spitfire. wurden ohne eigene Verluste abgeschosfen. In Lissabon eingetroffen In Lissabon traf der portugiesische Dampfer „Serpa Pinto" mit 84 Deutschen, 76 Italienern und sechs Rumänen aus Bra silien ein. 7k«* süte / Wie Reuter aus London meldet, ist der vor den Japanern aus- , gerückte ehemalige Vizegouverneur von Riederländisch-Jndien, Dr. van Mook, zum holländischen Kolonialminister ernannt worden. Beim Lesen der Meldung muß man zunächst den Kopf schütteln. Wie kann der holländische Emigrantenklub in London, der sich anmaßend „Regierung" nennt, gerade diesen Mann, der an dem Verlust des herrlichen Kolonialreiches einen großen Teil der Schuld trägt, zum Kokonialminister bestellen? An gesichts der strategischen und politischen Lage wird Mijnheer« van Mook ein Minister ohne Portefeuille, eine Attrappe in einem ausgeräumten Schaufenster. Amtsforgen werden ihn »bestimmt nicht drücken, sondern Gähnen und Sichlangweilen werden die Dienststunden ausfüllen. Wenn aber Dr. van Mook einem Interviewer gegenüber die Meinung vertritt, daß dec wichtigste Teil seiner Ausgabe den Orient beträfe, so kann man ihm nur den wohlgemeinten Rat geben, diese Sorge doch ruhig seinem dazu berufenen japanischen Nachfolger in Batavia zu überlassen. Auch feine Befürchtung, daß die Japaner mit der Zeit von den Jndonesen immer stärker gehaßt würden, ist über flüssig: Wie die gegenwärtigen Verhältnisse zeigen, sind die Bewohner des ehemaligen Riederländisch-Jndiens durchaus be reit, mit den Japanern zusammen zu arbeiten. Major Zeidler mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz deS Eisernen Kreuzes an Major Zeidler, Kommandeur einer Kampfgruppe z. b. V. Ritterkreuz liir Oberfeldwebel Hausmann Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberfeldwebel Karl Hausmann, Kompanieführrr in einem Jäaer-Reaimeut. Bsm Feindslug nW zuMgerehrt Das Ritterkreuz für Hauptmann Hennings Der Führer vrlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göriug, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Hennings, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader. Längerer Urlaub bes Reichsministers DarrS Mit der Führung der Geschäfte Staatssekretär Backe beauftragt. Reichsminister Darrö hat aus gesundheitlichen Gründen einen längeren Urlaub angetreten. Der Führer hat für diese Zeit den Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Hermann Backe, mit der Führung de» Geschäfte des Reichsministers für Ernährung und Landwirt schaft, des Reichsbauernsührers und des Preußischen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft beauftragt. Restlose Zusammenarbeit Vollsitzung der Dreimächtepakt-Militärkommission in Rom Der italienische Außenminister, Graf Ciano, empfing im Palazzo Chigi in Rom die Mitglieder der vom Dreimächte pakt vorgesehenen Militärkommission. Anschließend trat die Kommission unter dem Vorsitz von Divisionsgeneral Lais zu einer Vollsitzung zusammen, in der im Geiste der restlosen Zu sammenarbeit, der die Beziehungen der Wehrmächte der Dreierpaktmächte beherrscht, einige wichtige Ausschnitte aus dem Tätigkeitsgebiet der Kommission behandelt wurden. Deutschland war vertreten durch General von Pohl, Generalleutnant von Rintelen, Konteradmiral Löwisch, die Obersten Veltheim und Otzen, Major Müller-Clemm. Japan vertraten Konteradmiral Abe, Oberst Shimizu, Kapitän zur See Mitunobu, Oberstleutnant Gondo, Oberstleutnant Jnafa, Korvettenkapitän Uamanaka. Italien war vertreten durch den Vorsitzenden der Kommission, Divisionsgeneral Lais, die Obersten Scalise, Ferrera und Jngravalle, den Obersten der Flieger Brunetti, Fregattenkapitän De Angioy sowie durch hohe Beamte des Außenministeriums. Wieder ein UM.HandelsWff oerfentt Ein amerikanisches Handelsschiff von 6000 BRT., das nach New Orleans (Louisiana) bestimmt war, wurde kurz vor Er reichen des Bestimmungshafens von einem Unterseeboot an gehalten und versenkt Das Schiss, das bewaffnet war, leistete keinen Widerstand Ein Teil der Besatzungsangehörigen wurde in einem Hasen der Golflüste gelandet. Zwei ASA.-Frachler oersenlt Ein amerikanischer Frachtdampfer von 2274 BRT. ivurde im Karibischen Meer von einem Unterseebot gestellt und versenkt. Der Dampser. der mit einer Juteladung nach New port News unterwegs war, suchte sich der Verfolgung durch Las Unterseeboot durch Einnebelung zu entziehen, wurde jedoch eingeholt und mit einem einzigen Torpedotreffer mittschiffs so schwer getroffen, daß er auseinanderbrach. Das Schiff sank: innerhalb weniger Minuten. Ein anderes amerikanisches Handelsschiff von 4832 BRT. wurde im Golf von Mexiko versenkt. Das Schiff, das mit seinem Bordgeschütz vergeblichen Widerstand zu leisten versuchte, sank nach einem Artillerievoll treffer des Unterseebootes. Die Versenkung erfolgte dicht unter« der amerikanischen Golfküste. Den Verlust beider Schiffe gibtj das amerikanische Marineministerium jetzt zu. .