Volltext Seite (XML)
Donnerstag, d:n 7. Mai 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 105 Seite 2 Neue große Erfolge deutscher Untersee Boote 138000 Brutto-Register-Tonnen versenkt 22 handclsfchisfe vor der Ostküste der USA und im karibischen Meer torpediert DNB Aus dem Führerhauptquortier. 7. Mai. Das Ober kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Km Kampfe gegen die feindliche Versorgungsschiffahrt im Westteil des Atlantischen Ozeans erzielten deutsche U-Boote Widder große Erfolge. Sie versenkten an der Ostküste Nord amerikas und im karibischen Meep 22 Handelsschiffe mit zu sammen 138 OVO BRT. und beschädigten 2 weitere Dampfer mit zusammen 17 000 BRT. durch Torpedotreffer schwer. Hlaökisstkä* — Hekpiei HieöeckaH Sv Der britische Kriegsverbrecher Winston Churchill und sein nordamerikanischer Komplice Roosevelt haben einen „Erfolg* gebraucht. Da nun an den entscheidenden Kampffronten von den Engländern Siege nicht errungen werden können, hat Churchill Streitkräften der britischen Wehrmacht den Befehl erteilt, die Afrika im Osten vorgelagerte französische Insel Madagaskar zu besetzen. Der Uebersall der Briten er folgte mit einer großen örtlichen Uebermacht. Zur Begründung wurde angeführt, daß Madagaskar von Japan her Gefahr gedroht habe Madagaskar ist jedoch Tausende von Meilen von dem Kampfplatz der Japaner entfernt, so daß schon dar aus die Haltlosigkeit der niederträchtigen Verdächtigungen Japans hervorgeht. Der Uebersall aus Madagaskar ist über dies von den Engländern von langer Hand vorbereitet worden. Wieder haben die Briten eine Aktion unternommen, die einem Straßenraub ähnlicher steht als einer militärischen Handlung. Wieder haben die Briten sich dabei ein Land als Opfer ausgesucht, das, nachdem es für den britischen Im perialismus verblutet ist. schon mehrfach Gegenstand englischer Gewaltakte war. Wir erinnern hier nur an das Verbrechen von Oran, das vielen französischen Seeleuten das Leben ge kostet hat. an das allerdings kläglich mißglückte Unternehmen gegen Dakar in Westasrika. an den Einfall in das Mandats gebiet Syrien, an die Hungerblockade gegen die französische Kolonie Dschibuti im Norden von Jtaltenisch-Ostasrika und schließlich an die Bombardierung der Wohnsiedlungen in der französischen Hauptstadt Der Uebersall aus Madagaskar ist von England allein ausaesührt worden, doch hat Roosevelt sich beeilt. Vie französische Regierung daraus hinzuweisen, daß die Vereinigten Staaten dieses Unternehmen voll billigen, ja, daß sie einen Widerstand Frankreichs geradezu als einen An griff aus ihr eigenes Land betrachten würdenl Roosevelt hat sich also angemaßt. Frankreich zu verbieten, sich zu vertei digen So ist der Uebersall auf Madagaskar geradezu ein Schulbeispiel für die Schwäche der britisch- nordamerikanischen Kriegführung und für die moralische Verlumpung der angelsächsi schen Politi kl Deutlich zeigt dieser Uebersall. was Völker von den plutokratischen Weltseinden dort zu erwarten haben, wo diese Mächte glauben, tun und lassen zu können, was ihnen beiliebt. Selbstverständlich hat die englische und nordamerikanische Presse den Einbruch in Madagaskar als eine große „Sieaes- tat* gefeiert. Zum Unglück für diese Volksverderber ist jedoch wenige Stunden später die nordamerikanische Jnselsestung in der Bucht von Manila Corregidor zur Waffenstreckung gezwun gen worden. Diese neue Niederlage im Fernen Osten ist jedoch für die Briten und die Nordamerikaner weit bedeutsamer als der „Erfolg*, den sie in Madagaskar glauben errungen zu haben. Während Engländer und Nordamerikaner am Rande deS Geschehens herumoperieren, führen Deutschland, Italien »nd Japan ihre Schläge dort, wo sie entscheidend sind für den weiteren Verlauf deS Krieges. EnWIoslene Einlatzveremüra-t Helpcntatcn eines jungen Artilleriehauptmanns Für die entschlossene Einsatzbereitschaft des deutschen Sol daten und seine kämpferische Ucberlegenheit sprechen die Taten eines jungen Artilleriehauptmanns, den jeder an der Sewasto polfront von Fort Balaklawa bis aus den Kapellenberg kennt. Keine Vorausabteilung gab es ohne ihn. Immer war er bei 4er Spitze des Spähzuges zu finden. Mehr als einmal legte er seine Beobachtungsstelle über Nacht in die feindlichen Li- men hinein und vernichtete dann den Feind überraschend. Mit hinein einzigen Geschütz schoß er einen in Bataillonsstärle vor- getragenen feindlichen Angriff zusammen und erledigte dabei mehrere schwere bolschewistische Panzerlampfwagen in direktem Beschuß. Bei der Erkundung einer B-Stelle nahm er einen Politruk, zwei Ofsiziere und neun Mann gefangen, obwohl seine Maschinenpistole Ladehemmungen hatte. Mit einer nicht zu überbietenden Hartnäckigkeit hatte der Hauplmann umutten schwersten seindlichcil Beschüsses und immer vorgetragencr In fanterie- und Panzerangrisse durch seine Zähigkeit entscheiden- »en Anteil am Gelingen der Operationen. So erbeutete der Offizier kürzlich einen Panzerkampf wagen. Als er gerade dabei war, ihn eingehend zu untersuchen, beobachtete er, wie aus dem gegenüberliegenden Waldrand starke bolschewistische Kräfte mit Panzern zum Angriff hervor brachen. Kurz entschlossen sprang der Hauptmann in den erbeu teten Kampfwagen und fuhr querfeldein in die Flanke der feindlichen Angreifer. Als die Bolschewisten die deutschen «Stellungen erreichten, wurden ihre Kolonnen von den Gra naten aus dem Beulepanzer zerfetzt und ihre Angriffskraft zerschlage». Die feindlichen Panzer drehten schleunigst ab. Im Feuerschutz des Beutepanzers schlugen die Infanteristen die 'weit überlegenen Feindkräste zurück. Hunderte von toten Bol- ffchewisten blieben auf dem Kampsseld zurück. Sowjetische Häsen und Schisssansammlungcn bombardierr Sechs feindliche Flugzeuge abgeschosscn Wie das Oberkommando oer Wehrmacht milteilt, richtete me deutsche Luftwaffe am 5. Mai stärkere Angriffe gegen Hü ffen unv Schiffsansammlungen im Schwarzen und Äsowschen iMeer. Besonders Sewastopol war das Ziel deutscher Bomben- cherbänve, die über dem Westteil der Stadt ihre Bomben aus- slösten und u. a. die Marinelaserne empfindlich trafen. In «den Luftkämpfen über der Krim schossen deutsche Jäger wie derum sechs feindliche Flugzeuge ab. Britische MörMtiz im Sral Drei ehemalige Freiheitskämpfer hingerichtet. Den Jahrestag der Erhebung Kailanis benutzten die Bri ten, um am irakischen Volk erneut einen Wortbruch zu begehen. Obwohl sie seinerzeit vertraglich zugesichert hatten, keine Repressalien gegen die Freiheitskämpfer zu ergreifen, began- neu sie zur Sicherung ihrer Terrorherrschaft sofort mit rigo roser Verfolgung der nationalen Kreise. Die lange Reihe britischer Schandtaten im Irak wurde jetzt durch drei neue Bluturteile fortgesetzt. Unter den vom britischen Kriegsgericht zum Tode Verurteilten befinden sich der ehemalige Wirtschafts minister Junis Sabawi und Oberst Fahmi, der frühere Chef der Panzertruppen der irakischen Armee. Waffenstreckung in Lorregtoor Die USA.-Inselfestung hat sich den Japanern ergeben Bereits gestern kurz berichtet H An einer Neulermeldung aus Saigon beißt eS: „DaS australische Hauptquartier teilt amtlich mit, daß Corregidor sich ergeben hat. * Mit der Kapitulation der USA.-Truppen auf der Jnsel sestung Corregidor in der Bucht von Manila aus den Philip pinen haben di« japanischen Truppen einen neuen stolzen Er folg errungen. Die USA-Zwingburg im Fernen Osten ist gefallen! Damit ist der letzte Rest des feind lichen Widerstände» auf den Philippinen von den japanischen Truppen kraftvoll zerschlagen worden. Der Widerstand oer Nordamerikaner aus Corregidor wurde dadurch begünstigt, daß diese Insel starke natürliche Verteidigungsmöglichkeiten aufwies. Die Insel Corregidor, die der Bataan-Halbinsel im Süden vorgelagert ist. ist stark felsig und weist zahlreiche Forts auf. Die einzelnen Forts waren terrassenförmig in die Felsen eingehauen. Aus dem schmalen Küstenvorland hoben sich die Felsen steil in die Höhe. Die Batterien waren unter irdisch eingebaut, wie überhaupt die Jnselsestung zahlreiche unterirdische Gänge und Magazine ausweist. Die Tarnung aller Befestigungsanlagen wurde durch die tropische Vegeta tion erleichtert, die mit ihrem üppigen Pflanzenwuchs alles überzog. Die Wasserreservoire der Festuny waren derart reich haltig, daß sie Tausende von Soldaten für viele Monate ver sorgen konnten. Gestützt auf die Felsen von Corregidor und das angehäufte Material haben die Nordamerikaner Corregidor geradezu als eine „uneinnehmbare Festung* gefeiert. Großmäulig wurde behauptet, daß die Japaner niemals in der Lage sein würden, diese Bastion zu nehmen. Der Befehlshaber der nord amerikanischen Truppen aus Corregidor. General MacArthur, wußte allerdings aus eigener Anschauung nur zu genau, daß auch aus Corregidor ein erfolgreicher Widerstand gegen die siegreichen japanischen Truppen nicht möglich war Als daher am 3. Januar 1942 die japanischen Operationen gegen die Jn selsestung emsetzten, hielt MacArthur es für geraten sich nach einem anderen Posten umzusehen Das ist ihm denn auch sehr bald gelungen. MacArthur siedelte mit seinem Stab von Corregidor nach Australien über, während die Nordamerika- nischen Soldaten aus Corregidor. denen ein so bequemer Fluchtweg nicht offen stand, im Hagel der japanischen Bomben und Granaten den furchtbaren Todeskamps zu Ende führen mußten. Als dieBa 1 aan - Halbinsel von den japanischen Truppen genommen wurde, jammerten amerikanische Journalisten dar über. daß zahlreiche USA -Soldaten die Waffen strecken mutz- ten. Leider sei es nicht möglich gewesen, die Truppen von Bataan aus nach Corregidor in Sicherheit zu bringen. Dafür wurde dann um so mehr die Tapferkeit der aus Corregidor eingeschlossenen Truppen gefeiert, und auch Roosevelt selbs« beehrte die Soldaten mit einem Ausruf Alle Großsprechereien der Bankees haben jedoch den Soldaten aus Corregidor nicht die geringste Hilse und Entlastung gebracht. Japan hielt dir Festung vom ersten Tage der in diesem Raum eingeleiteten Operationen an in einer eisernen Klammer, bis nun endlich auch diese „uneinnehmbare* Festung die Wassen gestreckt Hai Der Zusammenbruch der nordamerikanischen Vev 'n- gung im Fernen Osten zeigt somit, wie gewissenlos der Nummel um den Fluchlgeneral MacArthur war. Karte zum Fall Corregidors Fechner-Deutscher Matern-Verla-. Stützpunkt im Angriff entsetzt Nach mehr als vierteljähriger Einschließung. — Britis, Zerstörer im Kanal beschädigt. — Luftangriff aus Foltt stone. MS. AuS dem Führerhauptquartier, 6. Mai, — Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten waren eigene Angriffsunternehmungen erfolg reich. Mehrere örtliche Angriffe deS Feindes wurden abge wehrt. Im nördlichen Abschnitt der Ostfront stellten deutsche Truppen in kühnem, planmäßig vorbereitetem Angriss die Verbindung zu einem vom Feinde eingeschloffenen wich tigen Stützpunkt wieder her. Die unter dem Kommando deS Generalmajors Scherer stehende Besatzung dieses Stützpunktes hat sei« dem 21 Januar 1942 in hartem Abwehrkainpf zahl reichen Angriffen überlegener feindlicher Kräfte mit hervor ragende» Tapserlelt standgehalten. In Leningrad entstanden bei der Beschießung von Rüstungswerken lang anhaltende Brände. Im rückwärtigen Gebiet der Ostfront wur den an verschiedenen Stellen bewaffnete bolschewistische Ban den vernichtet. Die Kämpfe in Lappland und an der Mur man- Front nehmen ihren Fortgang. Nach Abwehr der feindlichen Angriffe sind unsere Truppen an vielen Stellen zum Gegen angriff angetreten. Kampfflugzeuge bombardierten mit guter Wirkung mili tärische Anlagen in Sewastopol aus der Halbinsel Kertsch und im kaukasischen Hinterland In Nordafrtka bei andauernden Sandstürmen geringe beiderseitige Aufklärungstätigkeit. Dir Aügriffe aus La Valetta und Flugplätze der Lnscl Molta wurden mit guter Wirkung fortgesetzt. In der Nach« zum 5 Mai gerieten im Kanal operierende leichte Seestreitkräftr in Gefechtsberührung mit fünf britischen Zerstörern, von denen einige durch Artillerietreffer beschädigt wurden. Leichle deutsche Kampfflugzeuge griffen am gestrigen Tage Eisenbahn- und Fabrikanlagen der englischen Küstenstadt Folkestone erfolgreich an. Planlose Störflüge britischer Bomber führten in der Nacht zum 6. Mai nach Süddeutschland Einzelne Bombenabwürfe aus kleinere Städte und Landgemeinden verursachten geringen Sachschaden Nachtjäger und Flakartillerie schossen drei der angrcisendcn Bomber ab. Leutnant Koeppen errang gestern an der Ostfront seinen 85. Luftsieg. Sandstürme in der Lyrenaita Flottenstützpunkte und Flugplätze auf Malta erneut bombardiert. DM Rom, 6 Mai Der italienische Wehrmacht- bericht vom Mittwoch Hai folgenden Wortlaut: An der C h r e n a i t a F r o n I schränkten Sandstürme die Aampftätigkeit aus beiden Seilen ein. Jlalienischc und deutsche Luftverbändc führten hinterein ander Bombenangriffe aus die Flottenstützpunkte und die Flugplätze aus Malta durch. Deutsche Jäger schaffen eine Spitsire ab. Bor der USA-Küste versentt Die Versenkung erfolgte so nahe, daß die Besatzung schwim mend das Land erreichen konnte. Ein norwegisches Handelsschiff, das bei Kriegsausbruch widerrechtlich von der Regierung der USA. beschlagnahmt worden war. wurde in Höhe der amerikanischen Allantikküste torpediert und versenkt. Das Schiss war 4800 BRT. groß und hatte eine Ladung Zinn an Bord Eine Anzahl Ueber- lebender konnte einen Hafen der Ostküste erreichen. Des wei teren wurden zwei feindliche Handelsschiffe mii ll 200 BRT. durch Torpedovolttresfer versenkt Es handelt sich um ein amerikanisches Frachtschiff von 6000 BRT- und ein britisches Schiff von 5200 BRT Die Versenkung erfolgte so nah an Land, daß ein großer Teil der Besatzungen schwimmend das Land erreichen konnte. Roosevelts Krieg verschlingt Rielenlummea Erhöhung der Dollarkredite an die Verbündeten. An Washington Hai der Kongreß die Erhöhung der de» verbündelen Nationen aus Grund des Leih- und Pachigesetzes gewährten Kredite auf 50 Milliarden Dollar beschlossen Dieser Betrag stellt das Fünffache aller im ersten Weltkrieg von de» USA. eingeräuntten Kredite dar. Rußland allein, so heißt «-» habe auf Grund des Pacht- und Leihgesetzes über drei Mil liarden Dollar erhalten. Die viertgrWe Insel der Welt Die Insel Madagaskar, das jüngste Opfer eine- britischen Raubüberfalls, ist die viertarößte Insel der Welt. Ihre Oberfläche beträgt 592 000 Quadratkilometer, das sind SO 000 Quadratkilometer mehr als die Oberfläche des Vor- kriegsfrankreichs. Sie ist im südwestlichen Teil des Indischen Ozeans gelegen und von der afrikanischen Küste durch die 400 Kilometer breite Straße von Mozambique getrennt. Die strategische Bedeutung Madagaskars rührt von der im äußerste» Nordwestzipfel der Insel gelegenen Flottenbasis Diego Suarez her, die als einer der sichersten und bestausgerüsteten Stützpunkte der südlichen Regionen angesehen wird. Gegen Diego Snarez richtet sich der britische Angriss vor allem. Die Bevölkerung von Madagaskar, die nach den jüngsten Statistiken 3105 000 Einwohner zählt, besteht im westlichen Teil der Insel aus negerähnlichen Madegassen und im östlichen aus den helleren Howa von malaiisch-polynesischer Abstam mung. Die Bevölkerung besiedelt das gesunde Hochland, das den größten Teil der Insel aussüllt. Die Insel wurde 1898 zur französischen Kolonie erklärt. Landwirtschaftliche Produkte» Graphit, Phosphat und Gold sind Hauptausfuhrartikel Mada gaskars. B»mbeoanWas in Syrien Der Täter verhaftet und hingerichtet. Ein Bonibcnattental mtt schweren Folgen ist in Syrte» auf die Eisenbahnlinie Ladakije—Idlib erfolgt. Die Bombe explodierte, als ein Zug mit gaullistischen Truppen vorbeifuhr. Drei Waggons wurden zerstört. Die Gleise wurden auf fünf Meter Länge anfgcrissen. Ein arabischer Nationalist, Moham med el Bakri, der den Anschlag auSgeftthrt hatte, wurde ver haftet und hingerichtet. 30 Jahre Völkerschlachtdenkmal. Am 13 Mai 1912 wurde der Schlußstein zum Völkerschlacht denkmal in Leipzig gelegt, das für alle Zeiten ein Ehrenmal für die Gefallenen, Ruhmesmal für das deutsche Volk und Mahnmal für kommende Geschlechter ist. Das Denkmal hat eine Höhe von 91 Meter und wurde mit ein n Kostenaufwand von über 5 Millionen RM. erbaut. — Weltbild.