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Somrabend/Sonntag, dm 16 /17. Mai 1942 Pol,Ätzer A«rtW« — Otzoraer ««zelga Rr. 113 Sal» « - „Die Sowjets vorzeiten vom Simmel" ; In 36 Stunden weit über hundert Abschüsse bei Kertsch. Von Kriegsberichter Rudolf Brüning. PK. Seit Beginn des Angrisss gegen die Halbinsel Kertsch hat das Geschehen hier unten ein Tempo angeschlagen, daß es fast unmöglich erscheint, die sich Überschlagenden Er folge zu registrieren. Jäger und Sturzkampfslieger, Kampf flugzeuge und Schlachtflieger beherrschten von der ersten Mi nute an die Lage. Schon in den Tagen vor dem 8. Mai hatte die Luftwaffe die gegnerischen Flieger bekämpft. Flugzeuge wurden am Boden vernichtet, den Bodenorganisationen erheb licher Schaden zngefügl und in wenigen Tagen vorher 1Ü6 Flugzeuge in Luftkämpfen abgeschossen. Doch diese Einsätze waren im Vergleich zu dem deutschen Angriff aus der Luft, der am 8. Mai begann, nur ein kleines Vorspiel. Mit ungeheurer Wucht erfolgte im Morgen grauen deS 8. Mai der erste Schlag. Bombenhagel schlugen in die sowjetischen Linien, während weiter ostwärts die Jäger den sowjetischen Maschinen den Weg zur eigent lichen Front verlegten. Kein Sowjetslugzeug darf die deutschen Linien erreichen, lautete die Parole, die bis aus kleine Aus nahmen restlos erfüllt werden konnte. Hier zeigt es sich, welche Kräfte in den deutschen Einheiten steckten, die den Gegner in Stunden vollkommen ausschalteten. „Wir habe» sie zerstampft", meldet ein Oberleutnant dem Kommodore, als er von einem Einsatz zurückkehrle. 25 Me. waren aus ungefähr die gleiche Anzahl sowjetischer Maschinen gestoßen. Ein Gegner nach dem anderen purzelte vom Himmel. Zwei Nata versuchten, als die Sache für sie aussichtslos wurde, ihr Heil in der Flucht. Aber ehe sie nach Osten entwetzen konnten, war die Meute der Me. hinter ihnen her, bis auch sie brennend zu Boden gingen. Kein Sowjetflieger erreichte seinen Heimat hafen wieder. Dieses Jagdtempo hält an. Immer sind deutsche Jäger ln der Luft. Sie stürzen sich nicht nur auf ihre fliegenden Gegner, sondern greifen auch in den Erdkamps ein, jagen ihre Maschinengewehrgarben in feindliche Nachschubzüge und stören den Gegner in der möglichen Entwicklung einer weiteren Widerstaudslinie. In den Mittagsstunden des ersten Kampftages stellten deutsche Jägervcrbände dreimal Weit überlegene Feindeinheiten. Dreimal wurden die Sowjets in sollen Kurbeleien abgefertigt. 36 Maschinen wurden a b - geschossen, ohne eigene Verluste. Kann cs ein besseres Zeugnis für die deutsche Lustwasfe geben, wenn einmal acht Deutsche gegen 20 Sowjets, dann 16 gegen 25 und schließlich sogar 16 gegen 70 so erfolgreich sind? Der Feldwebel, der abends die Erfölgsmeldungen zusammen stellt, saßt sich an den Kopf. Es ist kaum denkbar. 75 Abschüsse am Tag bei einem eigenen Verlust im Luftkampf. Einige Jäger i waren besonders erfolgreich. Schützenkönig wurde der s Leutnant D., der elf Gegner an einem Tage ab- s schoß und damit seinen 63. bis 73. Abschuß erzielte. Leutnant G. war achtmal erfolgreich (79. bis 86. Abschuß), Feldwebel t St. Holle sieben Gegner herunter (52. bis 58. Abschuß), Ober leutnant F. wurde nach seinem Erfolg abgeschossen, erreichte aber wohlbehalten seine Einheit und war bereits wenige Stunden später Sieger in vier neuen Lustkämpscn (32. bis 36. Abschuß). Auch jüngere Jagdflieger standen ihren erfahre neren Kameraden teilweise wenig nach. Leutnant B. erhöhte die Zahl seiner Abschüsse von 15 auf 20. Mehrere andere Flieger buchten drei und vier Luftsicge. Die Sowjets purzel ten nur so vom Himmel. , Der z eite Tag brachte nicht weniger erfreuliche Er gebnisse. Bei geringsten eigenen Verlusten wurden bis in die frühen Nachmittagsstunden 36 Sowjets abgeschossen, und noch immer kehrten wackelnd unsere Me. zurück. Den Sowjets muß in diesem Abschnitt zweifellos Hören und Sehen vergangen sein. Wo deutsche Jäger in starker Zahl zum Angriff ansetzcn, ist kein Kraut zur erfolgreichen Gegen wehr gewachsen. Bienen wandern in die WtbMe Mancherlei Umstände machen es erforderlich, daß die Bienenzüchter in diesem Jahre die Obstblüte in besonderem Matze ausnutzeu. Diesmal sollten auch kleinere Obstanlagen, Obstgärten usw. bewandert werden. Dabei können auch schon verhältnismäßig nahe liegende Obstanlagen besucht werden, weil die Bienen im Frühing weniger weit fliegen als im Sommer, also keinerlei Gefahr besteht, daß die Bienen nicht zu ihren Wohnungen zurückkehren, sondern zu ihrem alten Stand platz fliegen. Diese Tatsache ist bisher viel zu wenig beachtet worden. Der Imker kann also mit seinen Völkern schon zu Obst gärten wandern, die seinem Stande verhältnismäßig nahe liegen, und dazu wird vielfach Gelegenheit sein. Kein Imker sollte sie versäumen, und jeder Besitzer einer größeren Obst anlage sollte bemüht sein, sich Bienenvölker für die Obstblüte zu sichern. Einwandfreie Beobachtungen haben nämlich ge zeigt, daß, je weiter die Obstbänme und die Beerensträucher von einem Bienenstände entfernt sind, desto geringer die Zah! der Früchte, ihrer Kerne und damit auch die Größe der einzel nen Frucht sind. Zwei Beispiele mögen das besonders deutlich zeigen: Bei einem Versuch brachten die großen grünen Rene kloden, nachdem die Blüten von Bienen bestäubt waren. 295 Früchte im Gesamtgewicht von 9,80 Kilogramm, die gleiche Anzahl Blüten, von denen man die Bienen ferngehalten hat, aber nur 21 Früchte im Gewicht von 0,46 Kilogramm. Ein Himbeerbusch brachte ini Durchschnitt mit Vienenbesuch 427,4 Gramm Früchte, ohne Bienen dagegen nur 214,4 Gramm. Dabei waren die Früchte ohne Bienen außerdem noch erheblich kleiner. Der Bieuenbesuch mutz so reichlich sein, datz auch bei ungünstigem Besruchtungswetter ausreichender Besuch der Bäume gewährleistet ist. Ohne Bienenzucht ist also wirklich wirtschaftlicher Obstbau undenkbar. In einer guten Obsttrachi aber entwickeln sich die Bienenvölker sehr schnell, so datz sic spätere Trachten mit Erfolg ausnntzen können. Allerlei Neuigkeiten Die Bedeutung der Mikrophotographie. Mittels Mikro photographie können die Werke einer Bibliothek grotzen Aus matzes so verkleinert werden, datz sie bequem in einem mittle ren Koffer Platz finden. Für die Flugpost kann das Ver fahren besondere Bedeutung gewinnen, denn das etwa 114 Kilogramm betragende Gewicht von rund 10 000 Briefen würde dabei auf nur 1,2 Kilogramm zusammenschrumpfen. Nach dem Transport können die Milrobriefe wieder ver größert werden. 26 Jahre mit einem Schädclbruch. Ein Schädelbruch ist immer eine gefährliche Angelegenheit, und der Heilungsprozeß ist langwierig. Doch rechnet man in der Ziegel damit, daß der Bruch im Laufe einiger Jahre, bei Kindern noch schneller, wieder verheilt ist. Um so überraschter war man dieser Tage, als man in Kopenhagen bei der Obduktion eines Zweiund- fünszigjährigen feststellle, datz dieser Mann 26 Jahre lang mit einem Schädelbruch gelebt hat. In seinem 26. Lebensjahr hatte er sich die schwere Verletzung bei einem Sturz zugezogen. Nach einigen Jahren stellten sich Folgen in seiner Geistesver fassung ein, er wurde immer unberechenbarer, litt schließlich auch unter epileptischen Anfällen und begann zu trinken. Jetzt Hal man festgestellt, daß die Bruchstelle in der Hirnschale nie zusammengewachsen und daß darauf das traurige Lebens schicksal des Mannes zurückzuführcn ist. Sieh, ein Vater ist der Wald, mein Kind. Jeder Fichtenzweig ein kleiner Bube! Laß sie hier, wo sie zu Hause sind. Trag sie nicht in eine fremde Stube. Vater Wald gibt ihnen Bett und Brot, Du verstehsts nicht und sie sterben balde: Hundert Jahre lebt der Zweig im Walde, And bei dir ist er schon morgen tot! Die Sparkasse in der Wurst. Der Landwirt M. im Depar- i tement Meunhe-et-Moselle ist sehr mißtrauisch. Nirgends glaubte er seinen Fünftausendfrankenschein sicher. Endlich kam ? er auf die geniale Idee, den Geldschein in einem leeren s Tablettcnßlasröhrchen zu verstecken und dieses dann beim ! Schlachtfest in einer Wurst zu verarbeiten, die er mit anderen in den Rauchfnng hing. Trotz dieser grotesken Vorsichtsmaß nahme war gerade die wertvolle Wurst eines Tages ver schwunden. Der Verdacht fiel auf den Knecht, und bei der Durchsuchung seines Zimmers wurde die Wurst gefunden. Der Dieb fiel allerdings aus allen Wolken, als er hörte, welches Wertobjekt die Wurst darstellte. Denn er wollte nur eine Wurst mausen, und dabei siel ihm ausgerechnet die Sparkaffenwurst in die Hände. Alle Französinnen muffen Haushalt lernen. Der Hnus- haltsumerricht wird als Pflichtfach für alle französischen Mädchen, die keine landwirtschaftliche Lehre dnrchmachen, ein- gesührt werden. Die Haushallsausbildung der jungen Fran zösinnen umfaßt neben dem Kochen und Herstellen einfacher Bekleidungsstücke für Kinder insbesondere die Unterweisung zur Wohnungspslege, das Nähen von Wäsche, das Waschen und Bügeln und Kleiderpftege. Außerdem sollen die Mädchen in der Hanshaltsbnchführuug und in den die Hausfrau an gehenden Rechtsfragen sowie in der Kinderpflege und Kinder- erziehnng unterwiesen werden. Eine Flaschenpost erreicht ihr Ziel. Nach abenteuerlicher j Reise ist in Genua ein Bries eingetroffen, der in der Straße z von Sizilien abgeschickt worden war. Durch diese Meerenge i fuhr, wie sich aus dem Datum des Briefes ergibt, vor elf , l Tagen ein Lazarettschiff des Italienischen Roten Kreuzes. Der Brief, in freigemachtem Umschlag an Frau G. in Genua ge richtet, war in einer mit Siegellack verschlossenen Flasche von der als Stewardesse an Bord des Lazarettschiffes befindlichen Tochter der Frau G. dein nassen Element übergeben und seinem Schicksal überlassen worden. Das junge Mädchen hatte aus diese Weise der Mutter beim Verlassen der Küsten des Vaterlandes einen letzten Gruß senden wollen. Die Rückseite des Brieses z trägt folgende Aufschrift: „Die treue Seele, die diese Flasche i findet, bitte ich, diesen Brief weiterzuleiten". Diese „treue z Seele" war ein sizilianischer Fischer, der die Flasche in seinem Netz fand, als er es ans Ufer zog. Kaum nach Häufe ge- s kommen, beeilte sich der Fischer, den Brief zur Post zn geben, - so daß er ohne Verzögerung nach Genua gelangte. Els Tage j Reisezeit sind für eine Flaschenpost sicher eine Höchstleistung. Schadenfeuer in der wichtigsten Alkoholdestillcric von Havanna. In der wichtigsten Alkoholdestillerie von Havanna „Gandedo" brach ein Schadenfeuer aus. Der Brand ent stand durch Explosion eines Behälters mit 50 000 Litern Alkohol. Der Schaden wird bisher auf 400 000 Dollar ge schätzt. Dieses Schadenfeuer ist insofern von Bedeutung, als Cuba der Hauptalkohollieferant für die USA.-Muninons- fabrikation ist. Erdstötze in Guayaquil, 6V Tote Wie erst jetzt bekannt wird, wurde die Hafenstadt Guava- quil in Ekuador in der Nacht zum Mittwoch von heftigen Erd stößen heimgesucht. Zahlreiche ältere Häuser, aber auch moderne als erdbebensicher geltende Stahlbetonbauten sind eingestürzt, darunter ein Krankenhaus. Die Bevölkerung flüchtete in un beschreiblicher Panik aus den Wohnungen. Die Zahl der Todes opfer wird bisher mit 60 angegeben. Viele Hunderte wurden verletzt. Die Erdstöße wurden selbst in der mehrere hundert Kilometer entfernten Hauptstadt von Ekuador, Quito, verspürt. Die Mauern des Regierungsgebäudes sowie des erzbischöf lichen Palastes weisen starke Risse auf. Auch in anderen Pro vinzen forderte das Erdbeben mehrere Todesopfer. Der Schaden ist bisher noch nicht annähernd festznstellen. — Das Erdbeben wurde auch von den Instrumenten der Reichsanstalt für Erdbebenforschnng in Jena ausgezeichnet. Der Golf von Guavaguil ist als Herd heftigster Erdbeben berüchtigt. Dieses Einbruchsgebict der Erdrinde ist der gewaltigen Bruchzone des Hochlandes von Quito vorgelagert und tritt dort ins Meer über. Lennex-Lxerse srnci Lax-Greise - Lettner-NonatsAoniett - Kentter-^a^ltn^ser/eicMerunge» OZ7 o7s Wer soll Landarbeit leisten? Diese Frage muß einmal klar und blank und kompromiß los gestellt und ebenso beantwortet werden: jeder deutsche Volksgenosse, der nach Alter, Gesundheit, Beruf und Familien stand irgendwie dazu befähigt ist, in der Front des Kampfes um die deutsche Nahrungsversorgung in die Bresche zu sprin gen, die durch den bestimmt härteren und opfervolleren Einsatz der Millionen von Bauern, Landwirten und Landarbeitern an der Front des deutschen Schicksalskampfes gegen die tödliche Drohung des Bolschewismus entstanden ist! Niemand in der Heimat hat heute das Recht, in beschaulichem Müßiggang ab seits zu stehen, während ein Teil der Nation täglich und stünd lich Gesundheit und Leben im entscheidendsten aller Kriege der Geschichte für diese Heimat etnsetzt, während weiter ein anderer Teil in den Rüstungsfabriken bis zur Hingabe letzter Kräfte für Waffen und Munition sorgt und während (chlicßlich das deutsche Landvolk in hartem Ringen um das tägliche Brot für Front und Heimat Uebermenschliches leistet. Wo heute irgendein Truppenteil tn besonders schneidigem Vorstoß gegen den Feind in Bedrängnis geraten sollte, da wissen scine Führer und Soldaten, datz hinter ihnen Kameraden stehen, die sie in kürzester Frist und mit verbissenem Heldentum heraus hauen werden! Es braucht kaum noch gesagt zu werden, daß unser tüchtiges Landvolk angesichts der Größe der ihm gestell ten Aufgaben ebenso auf die Kameradschaft des übrigen Heimatvolkes bei der Gestellung von Arbeitskräften berechtigten Anspruch hat. — Natürlich kann keine Rede davon sein, daß nun etwa ein jeder hier zu Hause seine bisherige Berufsarbeit hinlegen und dafür Landarbeit leisten solle. Im totalen Krieg versteht es sich ohnehin von selbst, daß alle Schaffenden nur noch kriegs wichtige Arbeit leisten, und der Gemeinschaftsgeist des national sozialistischen deutschen Volkes bürgt dafür, daß vor der Ge schichte auch der Einsatz der Heimat in Ehren neben dem kämpferischen Heldentum der Front bestehen kann. Dennoch gibt es in der Vielfalt des sozialen und wirtschaftlichen Ge füges zweifellos noch sehr vnle, die bei gerechter Selbstprüsuug sagen müssen: drei oder vnr, vielleicht sogar fünf Stunden täglich könnte ich gut noch für eine landwirtschaftliche Arbeit oder für die Unterstützung der über Gebühr hart schaffenden Bäuerin einsetzen. Soweit es sich hierbei um die auf dem Lande oder in ländlichen Kleinstädten lebenden Männer und Frauen handelt, ist durch Verordnung des Reichsmarschalls, des Beauftragten für den Vierjahresplan, seit dem 7. März dieses Jahres die gesetzliche Handhabe für eine Dienstverpflich tung geschaffen worden. Erfaßt werden hierdurch „alle nicht oder nicht vollbeschäftigten landarbeitssähigen Volksgenossen, insbesondere aus dem Lande und in Landstädten", soweit ihnen „nach Alter Familienstand und Gesundheitszustand sowie nach ihrem Pflichtenkrxis die Aufnahme landwirtschaftlicher Arbeit zuzumuten ist". Die Verpflichtung erfolgt durch den Orts bauernführer im Einvernehmen mit dem Bürgermeister und dem Ortsgruppenleiter der NSDAP. Bei der Zuweisung an die Betriebe entsteht ein Arbeitsverhältnis, innerhalb dessen der ortsübliche Lohn gezahlt wird. Unbegründete Verweige rung der zugewiesenen Arbeit zieht Geld- oder Gefängnis strafe nach sich sowie für bisherige Selbstversorger den Verlust des Anspruchs aus Selbstversorgung. Im Vordergrund stehen bei dieser Maßnahme alle Männer und Frauen, die schon srüher landwirtschaftliche Arbeit ge leistet haben und daher dem Landvolk besonders wertvolle Unterstützung bieten können Neben ihnen bleibt aber auch für viele andere Dorf- und Landstadtbewohner die moralische Verpflichtung zum freiwilligen Einsatz entweder in der Landarbeit oder im bäuerlichen Haushalt bestehen. Die vom Reichsnährstand und der NS.-Frauenschaft zu Beginn des Krieges ins Leben gerufene „Hilfsgemeinschaft des Dorfes" wird durch Vorbild und direkte Aufforderung alle noch nicht mittätigen Frauen veranlassen, sich z. B. der auf dem Felde schaffenden Bäuerin, deren Mann und Söhne an der Front stehen, entweder in deren Haushalt oder durch Beaufsichtigung von Kleinkindern, durch Uebernahme von Flickarbeit usw. hil^ reich zur Seite zu stellen. Ihnen ist mit gutem Beispiel schon so manche Kriegerfrau vorangegangen, die den Fronteinsatz ihres Mannes als eine mahnende Verpflichtung für sich selbst empfand, für die ihr vom Staat zukommende Unterstützung als Dank die Bereitschaft zum eigenen Einsatz an der Fron der Heimat zu beweisen. Diese Frauen haben es mit dem Herzen begriffen, datz Bauer und Bäuerin auch nicht für sich so unsagbar hart schaffen, sondern datz sie es für die Ge meinschaft des deutschen Volkes tun, — sür die Millionen von Frontkämpfern und für die grotze Masse der Volksgenoffen, die ohne eigenen Besitz an Grund und Boden hungern müßten, wenn nicht das Landvolk in zäher Pflichttreue trotz aller kriegsbedingten Schwierigkeiten die schwer errungene Nah- rungssreiheit der Nation tagtäglich verteidigen und halten würde! Bei der Ueberwindung der größten Schwierigkeit, nämlich des Mangels an Arbeitskräften, muß und wird das ganze deutsche Volk Hilfsstellung leisten. So erweist sich die Frage, die wir eingangs stellten, zwar im juristischen Sinne als geklärt. Sie wird aber sür jeden von uns damit um so mehr zu einer Frage des eigenen Herzens, wenn wir uns prü fen, ob nicht auch wir, auch ohne Dienstverpflichtung, in irgendeiner Form einen Beitrag zum Kampf des Landvolkes leisten können Und dieses deutsche Herz hat vor den Augen der ganzen Welt noch immer den Beweis dafür geliefert, daß es dem Anruf der inneren Stimme freudig Folge leistet!