Suche löschen...
Pulsnitzer Anzeiger : 16.05.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194205167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19420516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19420516
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-05
- Tag 1942-05-16
-
Monat
1942-05
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 16.05.1942
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend/Sonntag, d n 16./17. Mai 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 113 Seite 2 Die Schlacht auf Kertsch j 8»santrristen, Gebirgsjäger und Panzer jagte» die Trümmer der Sowjetarmeen aus Kertsch. Von Kriegsberichter Helmut CrouS. PK. In den jungen Morgen des achten Mat schnellen farbige Leuchtkugeln und zerplatzen in viele, leuchtende Sterne rn der nebel- und rauchgeschwängerten Lust des beginnenden Tages. Für Sekunden scheint uns allen, die dies in de» frühen Morgenstunden erhoffte Zeichen sehen, das grollend« Donnern der vielen hundert Geschütze zu verstummen. Fünf- undvierzig Minuten nach dem ersten Feuerorkan unserer Batterien, ehe noch Bomber und Stukas die Bunker der aus- gebauten Parpalschstellung zerschlagen haben, ist der Panzer graben, das Rückgrat des bolschewistischen Verteidigungs- systems, durchbrochen. Das ist der Beginn der Entscheidungs schlacht um die Halbinsel Kertsch! Angelehnt an die Schwarzmeerküste, stoßen Infanteristen und Gebirgsjäger, unterstützt von Sturmgeschützen, nach Ueberwindung des Panzergrabens ins feindliche Hinterland. Ein Pionierstotztrupp hat bereits in einem kühnen Sturm« booiunternehmen einen Landekops hinter der Par« paischstellung gebildet und vereinigt sich wenige Stunde» später mit der Spitze der vordringenden Divisionen. Am frühen Nachmittag kämpft die Jnfanteriespitze bereits l2 Kilo meter hinter dem — mittlerweile in sechs Kilometer Breite überschrittenen — Panzergraben. Gefahr droht aus der offenen Flanke. Noch sind die Bolschewisten im Besitz einer entscheidenden Höhe unmittelbar vor den« Ort Parpatsch. Stunde um Stunde tobt der Jn- janteriekampf um dieses Auge der Feindartillerie. Diese, mit vielen Trichtern vergangener Kämpfe besäte Höhe kostet Blut. Noch einmal stürzen Stukas auf die Höhe und noch einmal setzt die Infanterie zum Sturm an. Schritt für Schritt geht es vorwärts. Jetzt endlich gelingt es. Mit dem Mute der Verzweiflung stoßen Bolschewisten und Sowjeipanzer aus Parpatsch heraus zum Gegenstoß in die Flanke der vorgehen- »en Infanterie. Ein vergebliches Unternehmen. Während in der Nacht deutsche Panzer sich bereitstellen «um Stoß an die Südküste des Asowschen Meeres, orgeln aus den Rohren der bolschewistischen Kriegsmarine auf dem Schwarzen Meer schwere Koffer heran. Die Nacht ist ihre einzige Chance, aber sie ist kurz, und kaum ist der Spuk zu Ende, da rasseln bereits die Panzer, während Infanteristen «nd Gebirgsjäger wieder den zügigen Vormarsch nach Osten ausgenommen haben. Der Talarengraben überschritten Gegen Mittag sind weitere zehn Kilometer geschafft und Sst gleichzeitig Naum nach Norden gewonnen. Im ehemaligen Hauptquartier einer bolschewistischen Armee stehen deutsche Soldaten. Weit über die Jnfanteriespitze hinaus ist eine Vor ausabteilung vorgestoßen und rollt nach Osten. Es gilt, die ausgebamte, aber noch schwach besetzte Sultanowka- Linie zu nehmen. Am frühen Morgen des lO. Mai ist auch diese Stellung erreicht nnd der alte, jetzt ne» armierte Ta- earengraben überschritten. Rumänische motorisierte Infanterie hat zur gleichen Zeit einen vor dieser Linie be findlichen bolschewistischen Feldflugplatz gestürmt und in Be sitz genommen. Ein letzter Hoffnungsschimmer schien sich den Bolsche wisten zu bieten, als am Vorabend schwere Regenwolken auf- tzogen und bald darauf Straßen und Wege in grundlose Moräste verwandelt waren. Mit Traktoren und Raupenfahr- zeugen versuchen sie den Rückzug auH dem sich bereits vor der Parpatschlinie abzeichnenden Kessel und hoffen, die alle Nach- schubstraße noch feindfrei zu finden und einen Angriff in die Flanke der vormarschierenden deutschen Divisionen tragen zu »nnen. Nur wenigen Teilen gelingt der Ausbruchsversuch. Mit jedem Meter, deck die tief einsinkenden Ketten der Panzer dem aufgeweichten Boden zum Trotz schaffen, schließt sich der Ning um die eingeschlossenen Sowjetdtvisionen enger, bis endlich das Asowsche Meer erreicht und die Schlinge zugezogen ist. Der erste Kessel ist vollendet. Beinahe 50 Kilometer weiter ostwärts lasten sich zu gleicher Zeit die Anfänge eines zweiten Kessels erkennen, der die hinter der Parpatschlinie befindlichen Teile der Sowjetarmee auffangen soll. Die Sultanowka-Linie — am frühen Morgen erreicht — wird planmäßig aufgerollt. Damit wird den nach Kertsch weichenden Feindteilen in ihrer eigenen Auffangstellung ein eiserner Riegel vorgeschoben. Das Schicksal der bolschewistischen Armee auf der Halbinsel Kertsch ist besiegelt. Kamp! mit Zett und Rohstoffen Donald Nelson dämpft die Kriegshoffnungcn der Amerikaner. Der Produktionsches der USA., Donald Nelson, erklärte in einer Rede: „Amerika kann seine Produktion nicht unendlich steigern. Früher oder später werden wir einen« Rohstoffmangel gegenüberstehen. Von letzt ab wird der schwierige Punkt des Kriegsproduktionsprogramms darin bestehen, daß man einen endlosen Kampf mit dem doppelten Problem der Zeit und der Rohstoffe führt." Diese Warnung des Produktionschefs steht in sehr deutlichem Widerspruch zu den bisherigen Äußerungen aus USA., die nur immer von einer Produktionsstetgerung sprachen, aber nicht die Schwierigkeiten beachteten, denen sich die Vereinigten Staaten gegenübersehen. USA. und England haben in den letzten Monaten zahlreiche Rohstoffquellen ver loren und — was ebenfalls von entscheidender Bedeutung ist — zahlreiche Schiffe, die die Rohstoffe heranbringen, so daß ein gewisser Mangel zwangsläufig der Ausdehnung der Industrie Grenzen setzt. An diese Tatsachen bat offenbar Herr Nelson ge dacht. als er sich gegen einen zu starken Optimismus wehrte. Die Großsprechereien des geisteskranken Mannes im Weißen Haus werden durch diese Erklärung Nelsons ins rechte Licht gesetzt. Die Briten kniffen wieder einmal NSA. Marineoffiziere über das Verhallen der Engländer in der Schlacht im Korallenmeer Nach Berichten' aus Australien sollen Offiziere eines nordamerikanischen Flugzeugträgers in Gesprächen mitgeteilt haben, daß die britischen Einheiten in der Schlacht im Korallenmeer gezögert hätten, sich dem japa nischen Angriss zusammen mit den USA.-Schisfen in vorder ster Linie zu stellen. Als die Situation kritisch geworden sei, hätten die englischen Kriegsschiffe sogar die Flucht ergriffen. Die nordamerikanischen Schisse seien allein geblieben, und so sei es gekommen, daß die Hauptmacht des USA.-Geschwaders vernichtet werden konnte, während die britischen Verluste verhältnismäßig gering blieben. Es wird bestimmt niemand verwundern, wenn sich diese Aeußerungen nordamerikanischer Marineoffiziere bestätigen sollten. Hai doch schon von jeher die Erfahrung gelehrt, daß die Engländer immer andere für sich bluten lassen. Es sei nur an das Beispiel der Kämpfe im Westen erinnert, wo die Briten auch ganz plötzlich ihre Verbündeten im Stich ließen. Heldengedenktag in Rumänien Ansprache Antonescus am Grabmal des Unbekannten Soldaten Rumänien feierte seinen Heldengedenktag. Da bei kam die Waffenkameradschaft der rumänischen Armee mit der Wehrmacht Adols Hitlers auch in äußerer Weise darin zum Ausdruck, daß zum erstenmal in diesem Jahr aus dem Buka- relter Deutschen Heldenfriedhof mit einer Abordnung der ru mänischen Armee auch eine rumänische Ehrenkompanie ange treten war. Die StaatSfeier fand in Gegenwart Marschall Antones- eus, Mihai Amonescus und aller Mitglieder der Regierung, des Chefs der deutschen Wehrmachtmission und Befehlshaber der Luftwaffenmission in Rumänien sowie des deutschen Ge sandten. der Gesandten Italiens. Iavans und der übrigen Mrketer des Diplomatischen Korps' statt. Nach dem Gottes dienst hielt Marschall Antonescu am Grabmal des Un bekannten Soldaten in Bukarest eine Ansprache, in der er er klärte, es sei besser, zu sterben, als die Vernichtung des Heimat bodens zu erleben. „Durch den Glauben unserer Vorfahren*, so rief der Marschall aus. „haben wir den Weg gefunden, den Boden unserer Vorfahren im Osten zu befreien." Allen Helden, die jenseits des Pruth und des Dnjestr gefallen seien, gelte de» Dank und die Anerkennung des rumänischen Volkes. Das ganze rumänische Volk werde Träger der Fackel des Kampfes von morgen sein. Sie Flucht der Vrtten in Vurma „Wie der Auszug der Kinder Israels aus Aegypten" „Mit Elefanten, Mauleseln oder sich an einem Lastwagen festhaltend, versuchen jetzl Tausende von flüchtenden englischen Soldaten auf durch ständigen Regen verschlammten Eebirgs» Pfaden dem immer schneller werdenden Vormarsch der Japaner nach Indien zu entkommen." Dieser Saß aus dem Bericht des letzten britischen Kriegskorrespondenten in Burma, des „Nsws- Thronicle"-Berichterstätters William Munday, dem es nur durch eine abenteuerliche Flucht gelang, aus Burma nach Jn- dien zu entkommen, kennzeichnet die Große der katastropha len Niederlage, dre den Briten hier von den Javanern bereitet wurde. In dem Artikel Mundays, der am 13. Mai in der „News Chronicle" erschien, heißt es weiter: „Dieser Rückzug ist so gewaltig und bunt, wie die Kriegszüge Hannibals und so tragisch wie der Auszug der Kinder Israels aus Aegypten.. Die militärischen Operationen der Japaner in Oberburma stel len Hervorraaende strategische Leistunaen dar. die wert lind in die Kriegsgeschichte einzugehen. In überraschender Schnelligkeit ist es den Japanern bei ihrer geschickten Kriegführung gelungen, das Wort „Ende" unter das Kapitel des Burma-Krieges M setzen. Für die Engländer ist der Auszug aus Burma einst ebenso bittere Pille wie die Chinintabletten in den Tor« nistern, die das einzige sind, was sie aus Burma haben rettew können." » Japanische Streitkräfte räumen auf Japanische Streitkräfte, die gegenwärtig in der Provinz Höper kommunistische Bänden bekämpfen, brachten» einem Frontbericht zufolge, der Hauptmacht einer dieser Ban sen nordöstlich von Kuhsientschen einen vernichtenden Schlag bei. Eine andere kommunistische Bande, etwa 30V Mann starrt wurde zwölf Kilometer südöstlich von Anpint vernichtet. Iran unter der fremden Knute Zunehmende Empörung gegen die sowjetische Negierung Die Zustände in Iran nach der englisch-sowjetischen Be setzung werden von Tag zu Tag unhaltbarer. Die Meldungen Uber verzweifelte Ausstände der ausgeraubten Bevölkerung meh ren sich, die völlige Zerrüttung der Staatssinanzen war da» Thema einer der letzten Sitzungen des iranischen Parlament», der Militärgouverneur von Teheran muß das Standrecht er neuern und Kritik an den Handlungen der Regierung verbieten. Diese Regierung von Londons und Moskaus Gnaden aber steht dem Zusammenbruch haltlos gegenüber. Ihr mit britischen Pfunden gekaufter Kriegsminister scheut sich sogar nicht, über die aus der Empörung des Volkes entstandenen Ausstände zu erklären, daß sie durch ausländische Propaganda noch vergrö ßert würden. Die iranischen Soldaten versuchten, die Revolte zu meistern, und „aus Zartgefühl" seien die Sowjets an dieser Aktion beteiligt. Die Briten aber wissen aus dem Lande, dem sie das größte Elend gebracht haben, nichts anderes zu berichten, als daß in Teheran eine Parade der Sowjetarmee vor einem Mitglied der englischen Königssamilie stattgesunden und der Sowjetkommissar dieses Mitglied willkommen geheißen hätte. Ein einander ebenbürtiaes Pack aibr lick in dem aeauälten Iran ein Stelldichein: England, das skrupellos mit dem Schicksal der orientalischen Völker wielt, das Oel des Iran raubte unk» mit atlantischen Freiheitsphrasen seine imperialistische Gewalt politik verbrämte, und die Sowjetunion, die im Bunde miv London die Bevölkerung den furchtbaren Willkürakten der GPU« Kommissare und Sowjetarmisten auslieferte. Das Mitleid packti uns mit diesem einst so stolzen und nun zwiefach geknechteten» Volk, dessen schwächliche Regierungen es nicht verstanden haben, den Iran vor dem begehrlichen Zugriff Englands und der: Sowjetunion zu schützen. Die jetziaeRegierung ist sogar ein will fähriges Werkzeug der Bolschewisten, die auch die letzten Ver- » treter des iranischen Nationalgefühls ausgeschaltet und sich statt dessen mit Juden und Judengenossen umgeben hat. Dio zahlreichen Aufstände im Lande zeigen aber, daß die iranisch« Bevölkerung sich immer mehr gegen diese Verräterregierung wendet und die Hoffnung nicht ausgibt, eines Tages seine poli tische Unabhängigkeit und seine führende Stellung im Mittlerer» Osten zurückzugewinnen. Großzügiger Ausbau des Mutterschutzes Besonderer Schutz der weiblichen Gefolgschaftsmitglieder in allen Betrieben - Keine Lohn minderung bei Wechsel der Beschäftigung, Ausbau des Kündigungsschutzes Inmitten dieses gewaltigen Krieges hat die deutsch« Regierung" ein neues Mutterschutzgesetz erlassen und damit den Schutz von Mutter und Kind auf eine voll kommen neue Grundlage gestellt. Das neue Gesetz mit seinen überaus großen sozialen Fortschritten beweist eindringlich, welche Sorge die Reichsregierung auch im Kriege der Gesund erhaltung und Förderung der werktätigen Volksgenossen zu wendet. Dies gilt insbesondere für den Schutz der er werbstätigen Frauen, die in dankenswerter Weise heute in überaus großer Zahl dem Rufe des Führers gefolgt und an die Arbeitsplätze der zur Wehrmacht einberufenen Männer getreten sind. Hier setzen sie sich mit voller Hingabe und Opferbereitschaft für die Erringung des Sieges ein. Wenn diese Frauen noch dazu für die deutsche Volksgemein, schäft ihre größte Leistung, nämlich die Geburt gesunder Kinder, vollbringen, so ist es die vornehmste Pflicht des Staates, sie selbst, das keimende Leben und das Kind vor allen Schäden und Nachteilen zu behüten. Das im Reichsarbeitsministcrium vorbereitete Gesetz sichert den besonderen Schutz allen weiblichen Gefolgschafts- Mitgliedern in sämtlichen Betrieben der Industrie, des Hand werks, des Handels, der Landwirtschaft usw. Einzelne Schutz- Vorschriften können auch auf andere Frauen, die an sich nicht unter den Geltungsbereich des Gesetzes fallen, z. B. auf Haus- gehilfinnen und Heimarbeiterinnen ausgedehnt werden. Der Reichsnrbeitsminister kann außerdem für Bäuerinnen und mithelsende Familienangehörige in der Landwirtschaft, die heute ebenfalls stark beansprucht werden, Vorschriften über einen ausreichenden Mutterschutz erlassen. An erster Stelle verbietet das neue Gesetz die Be schäftigung werdender und stillender Mütter mit einer Reihe von Arbeiten, welche die Gesundheit von Mutter oder Kind schädigen könnten. Falls durch diese Verbote ein Wechsel der Arbeit notwendig wird, so darf hierdurch keine Lohn- Minderung eintreten. Sechs Wochen vor und sechs Wochen nach der Niederkunft sollen die Frauen von jeder Arbeit vollständig befreit worden. Für stillende Mütter wurde diese Befreiung von der Arbeit auf acht Wochen, nach Frühgeburten sogar auf zwölf Wochen erhöht. Das Stillen der Kinder wird außerdem durch die Gewährung einer be zahlten Stillzeit gefördert. Reu ist auch das Verbot, wer- dende und stillende Mütter mit Mehrarbeit, Nacht- und Feier- tagsarbeit zu beschäftigen. Das für den Lebensunterhalt notwendige Einkommen soll den Müttern auf jeden Fall gesichert bleiben. Das neue Ge setz hat deshalb namentlich den Kündigungsschutz weit über den bisherigen Rahmen hinaus ausgebaut. Wer eine werdende Mutter aus Anlaß der Schwangerschaft entläßt» macht sich künftig strafbar. Auch aus sonstigem Anlaß darf Müttern von, Beginn der Schwangerschaft bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Niederkunft nicht gekündigt werden. Die den Frauen vor und nach der Niederkunft gewährte Arbeitsbefreiung erfüllt aber nur dann ihren Zweck, wenn mit ihr keine Schmälerung des Einkommens ver bunden ist. Künftig erhalten die Mütter deshalb während der erwähnten Schutzfrist ein Wochengeld in Höhe des vollen Ar beitsentgelts. Frauen, die nicht in der gesetzlichen Kranken- Versicherung versichert sind, muß der Unternehmer das regel mäßige Arbeitsengelt weiterzahlen. Außerdem wird den Müttern ein erhöhtc Stillgeld sür die Dauer von 26 Wochen aewäbrt. Das Gesetz enthält schließlich Vorschriften über die Ein richtung und Unterhaltung von Kindertages stätt-en, durch welche erwerbstätigen Müttern die Betreuung ihrer Kinder erleichtert werden soll. Das neue Gesetz ist ein beredtes Zeichen des Dankes^ den die Nation den im Erwerbsleben stehen den Müttern ab stattet, die trotz erschwerter Lebens bedingungen dem Vaterlande Kinder schenken. Varleieinsatz zum Muttertag In allen Ortsgruppen der NSDAP, wird der Muttertag 1942 festlich begangen. In besinnlich-frohen Feier stunden soll den Müttern in den harten Tagen des Krieges eine: Stunde der inneren Entspannung und Freude geboten werden- Im Rahmen dieser Feierstunden erfolgt auch die Ver leihung der Mütterehrenkreuze. Außer den aus zuzeichnenden Müttern werden vielfach als Ehrengäste auch, Mütter eingeladen, die dem deutschen Volk ein Kino geborfi» haben, Mütter von Gefallenen und Mütter im besonderen Krtegseinsatz. Der Reichsjugendführer hat Anordnung getroffen, wonach am Muttertag eine Entlastung tm Haushalt herbeigesührt werden soll. Dafür stellen sich besonders dis Mädel und Führerinnen zur Verfügung. Im übrigen ist der« Muttertag für die Jugend dienstfrei, damit die Jungen uni» Mädel zu Hause und mit ihren Müttern zusammen sein können. Vor allein für die ländlichen Gaue wird der in einigen Gauen, bereits geübte Brauch empfohlen, alle diejenigen Häuser mit! einem Kranz oder einer aus Grün gebundenen Lebensrune zu schmücken, in denen im Laufe des letzten Jahres ein Kind ge boren wurde. Die Feiern am Muttertag stellen zugleich eine Anerkennung des großen Anteils dar, den die deutsche Frau und Mutter an dem Freiheitskampf des deutschen Volkes hat- Arbeit am Psingstsonnabend im Bank- und Versicherungsgewerbe Nach einer Anordnung des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz finden die für die privaten und öffentlichen Bank« und Versicherungsunternehmungen geltenden tariflichen oder betrieblichen Bestimmungen über eine Arbeitsrube am Sonn abend vor oder am Dienstag nach Pfingsten in diesem Jahr^ keine Anwendung. Gegen den Schwarzhandel mit Veförderungsausweiscn Nach einer Anordnung des Reichskommissars für die Preis bildung und des Reichsverkehrsministers ist es verboten, für die Ueberlassuna eines Personenbeförderungsausweises (z. B. Fahrkarte, Zulauungskarte, Platzkarte) ein Aufgeld oder einen sonstigen Vorteil zu fordern, anzubieten, zu gewahren oder an zunehmen. Auch ist es unzulässig, einen auf einen fremden Namen ausgestellten Personenbeförderungsausweis (z. B. Bettkarre, Flugschein) zu benutzen oder einen solchen Ausweis zum Zwecke der Weiterveräußerung zu erwerben. Zuwiderhandlungen wer- den bestraft. Durch die Anordnung soll etwaigen Versuchen entgegenge- treten werden, die Manaellage bei Beförderungsgeleaenheiten zu gewinnsüchtigen Zwecken auszunützen. Es muß sichergestrllt werden, daß allen Volksgenossen die Benutzung der Befördeungs« mittel im Rahmen der verfügbaren Möglichkeiten zu den amt lichen Preisen möglich ist. Lie staatlichen Ueberwachungsorgane werden durch scharfe Kontrolle die Beachtung der Anordnung ficherstellen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)