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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichts bezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Wer Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlich««- der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulSnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt u»d enthält Bekauntmachunge» des Amtsgerichts PulSnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn-und Feiertage Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM-, freiHaus 1.1VRM. etnschl. 12 bez.15Pf. Trägerlohn. Postbezug mouatl. 2.60 RM. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitier-Straße 2 — Fernruf nur 551. Nr. 1V6 Freitag, den 8. Mai 1942 94. Jahrgang Der Einsatz der Kampfgruppe Scherer Die letzten Eroberungsversuche der Sowjets blutig abgewiesen Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu den Kämpfen der Gruppe von Generalmajor Scheier noch mitteilt, machten die Bolschewisten noch in den letzten Tagen vor der Entsetzung des eingeschlossenen Stützpunktes verzweifelte Versuche, sich der deutschen Stellungen und ihrer Besatzungen zu bemächtigen. Nach starker Artillerievorbereitung und mit Unterstützung von etwa achtzehn Panzern griff der Feind in den frühen Mor- genstunden des 1. Mai von Siiden, Osten und Norden an. 2m Ost- l»nd Nordteil des Stützpunktes konnten die Angriffe mit wirksamer Unterstützung durch die deutsche Luftwaffe „m schwe- ren Kämpfen abgewiesen werden. Im Südtei! des Stutzpunties gelang dem Gegner ein Einbruch, so daß es zu schweren, die ganze Nacht über dauernden Kämpfen kam, bis die Einbruchs stelle abqeriegelt war. Die Bolschewisten hatten an diesem Taz besonders höhe blutige Verluste und verloren sechs Panzer Lurch Abschutz. j Während der Nacht belegte der Feind den Stützpunkt mit anhaltendem Artilleriefeuer. 2n den Morgenjninoen des 2. Mai wurde die Kampfgruppe Scherer erneut von Westen, Süden und besonders stark von Osten her angegriffen, wobei der Gegner wiederum zahlreiche Panzer einsetzte. Mit Unterstützung der deutschen Luftwaffe und der Artillerie, die zusammen mii Len sich Schritt um Schritt herankämpfenden Enrsetzungsiruppen »ordrang und in die Kämpfe eingrifs, brachen auch diese den ganzen Tag über andauernden Angriffe unter schweren blutigen Verlusten für den Feind zusammen, der hierbei weitere zehn Panzer einbützte. Auch am 3. Mai stürmien die Bolschewisten seit dem Mor gengrauen erneut mit starken Kräften, die von Panzern und Artillerie unterstützt wurden, gegen den Stützpunkt an. Auch diese Angriffe scheiterten im Zusammenwirken mit der von den Entsetzunastruppen her feuernden Ariillerie an der helden mütigen Standhaftiakeit der Kampfgruppe Scherer. Drei weitere feindliche Panzer wurden an diesem Tage vernichtet und zwei schwer beschädigt. Durch die entschlossene Abwehr der tapferen deutschen Siützpunktbesatzung hatten die die Bolschewisten bei ihren erfolglosen Angriffen außerordentlich hohe Verluste. Mit der Zerschlagung der feindlichen Angriffe vom 1. bis 2. Mai waren die letzten Versuche des Feindes, den Stützpunkt in seine Gewalt zu bekommen endgültig gescheitert, denn am 4. Mai drangen die den feindlichen Ring sprengenden demschen Truppen im zähem Angriff bis zu dem Stützpunkt vor und stellten die Verbindung mit ihren Kameraden, die dreieinhalb Monate lang einen beispiellosen Kampf bestanden hatten, wie der her. Bolschewistischer Borstotz blutig abgewiesen Im Donezgebiet wurde ein stärkerer feindlicher Vor stost von den deutschen Gefechtsvorposten unter blutigen Ver lusten für den Geaner abgewiesen. An der übrigen Front des Südabschnittes e> n sich autzer Späh- und Slogtruppiätigkeit und örtlichem Art.«eriestörungsseuer keine wesentlichen Kampf handlungen. Deutsche Angriffe erfolgreich M,' Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, brachten im mittleren Abschnitt der Ostfront deutsche Angriffe weitere Erfolge. Bei einem dieser Vorstöße wurde in mehrtägi- aen Kämpfen der Feind aus seinen Stellungen geworfen und Lie über den Flußlauf zurückgedrängt so daß die deutschen Stel lungen bis an das Flußufer voroerlegi werden konnten. Bel diesen Kämpfen verlor der Feind über 3000 Tote. Es wurden ferner über 600 Gefangene eingebracht und 19 Geschütze, 26 Gra natwerfer^ 134 Maschinengewehre sowie zahlreiches anderes ärriegsgerar eröeuiei von vernichtet, vei örr «eseitigung von Minensperren wurden über 4000 feindliche Minen unschädlich gemacht. Beherrschende höhe gemwmen Nächtlicher Vorstoß führt zu bedeutendem Geländegewinn. Im mittleren Abschnitt der Ostfront überraschte ein stär kerer Stoßtrupp einer .^ufanterie-Divinon die Bolicbewisteu in einem nächtlichen Vorstob, warf den Gegner aus seinen Stellungen heraus und nahm eine durch zahlreiche Stel lungen stark befestigte Ortschaft Diesen Erfolg «us- nutzend stießen die deutschen Truppen selbständig weiter vor und entrissen dem Feind ein beherrschendes Höhen gelände Als Folge dieser geglückten Ueberraschung traten nunmehr auch andere Einheiten der Division zum Angriss an und warfen den Feind weiter zurück Der errungene Gelände gewinn erlaubte es der Diviston. die deutschen Stellungen tn günstigere Geländeabschnitte vorzuverlegen Eine schwächere feindliche Gruppe wurde beim Versuch, aus einer Ein kesselung auszubrechen. von Einheiten einer deutschen Panzer division aufgerteben. Im rückwärtigen Frontgebiet wurden zwei starke und gut bewaffnete bolschewistische Banden und zwei weitere kleinere Gruppen von Versprengten durch deutsche Sicherungs einheiten und Polizeiverbändc gestellt, eingeschlossen und ver nichtet und dabei Waffen erbeutet. Kühner Handstreich eines Generalststbsoffiziers. Aus einem schmalen Abschnitt einer Landenge Lrang ein deutscher Generalstabsossizier in Begleitung eines jungen Offiziers und eines wegekundigen Gefangenen im Dunkeln der Nacht tief in den Rücken eines bolschewistischen Verteidi- gungssvstems vor und erkundete bei diesem kühnen Unter nehmen vie Ängrlüsmoglichkeiten. Rach seiner Rückkehr er folgte dann unter feiner Führung der kühne Handstreich im Rücken des Feindes, während das Gros der deutschen An greifer zum frontalen Stotz ansetzte. Bei den Bolschewisten brach eine unbeschreibliche Verwirrung aus Ueber die Stärke des Angreisers getäuscht, verließen sie ihre Stellungen und wurden von den Feuerstötzen der Maschinengewehre nieder gemacht. Der Rest wurde mit Maschinenpistolen und Hand granaten im Nahkamps erledigt Bei geringen eigenen Ver lusten wurden die feindlichen Kräfte völlig zerschlagen und der Durchbruch durch das tiefgestaffelte bolschewistische Verteidi gungssystem erzwungen. Generalmajor Theodor Scherer, der für seinen vorbildlichen Einsatz als Führer und Kämpfer mii dem Eichenlaub zum Rinerkreuz ausgezeichnei wurde, stamm, aus Hochstein an der Donau In kühnen Angrisfs- und Abwehrkämpien Hai Generalmaior Scherer sein vorbild liches Soldareruum bewiesen, und die hohe Auszeichnung ihres Kommandeurs ist zugleich die Anerkennung für feine Soldaten, die mil ihm gemeinsam diesen heldenhaften Kamps bestanden. (Scherl-Wag.) Vie Lorregidor fiel Wie Domei über die Operationen zur Einnahme Lorregi» Lors berichtet, landete am 6. Mai vor Tagesanbruch unier Aus nutzung des Mondscheins eine Vorhur japanischer Truppen an der Nordostküste der Insel und besetzte sofort den Flugplatz von Lorregidor. Gleichzeitig besetzten andere Truppen Len ISO Me ter höhen Malinta-Berg, das Zenirum der Insel. Sofort nach der Landung überflogen starte Verbände japa nischer Heeresflugzeuge die feindlichen Srellungen im Ro-V- rvesten der Insel und belegten sie schwer mn Bomben. Andere Verbände der japanischen Heeresluftwafse führten Mittwoch morgen ein verheerendes Bombardement aus feindliche Artil leriestellungen auf der im Süowesten Corregivors gelegenen Insel Laballo durch. In der Nacht zum 7. Mai gelang es den japanischen Truppen dann, aus Laballo zu landen und noch vor Tagesanbruch die gesamte Insel vollständig in ihre Gewalt zu bekommen. , Nachdem die Insel Lorregidor in sapanische Hände geraten war, begab sich Generalleutnant Jonachan Wainwright ver Oberbefehlshaber der amerikanischen und philippinischen Trup pen, der seit dem Fall der Balanga-Halbinsel den Widerstand auf Lorregidor fortsetzte, mit Offizieren seines Stabes zum Malinta-Derg und ergab sich dort den japanischen Truppen. Der Gipfel der Schamlosigkeit Der britische Nachrichtendienst verbreitet folgenden ..Nach- j ruf" des USA.-Filmgenerals MacArthur für die Verteidiger > von Lorregidor: „Lorregidor braucht keinen Kommentar von ! mir. Mit den Mündungen seiner Geschütze hat es seine eigene > Geschichte erzählt. Es hat seinen eigenen Nachruf in die Tafeln ! des Fc 's eingcgraben. Aber durch den blutigen Dunst seines ! letzten onendonners hindurch werde ich immer die Vision der grimmigen, finsteren und abgezehrten Männer sehen, die immer noch furchtlos kämpften." Damit hat MacArthur nun wohl endgültig den Gipfel der Schamlosigkeit erreicht. Man kann fragen: Was werden die USA-Soldaten, die sich ge schlagen haben und schließlich gefangennehmen ließen, zu solcher Art Großsprecherei des Mannes sagen der sie im entscheidenden Augenblick im Stich ließ? Japan steht einmütig zusammen 2n Anwesenheit sämtlicher Kabinetismitglieder fand am Donnerstagnachmitiaq in der Amtswohnung des Premiermini sters Tojo die angekündiqte Konferenz mit siebzig führenden Persönlichkeiten aus Politik Wirtschaft, Finanz, Presse usw. statt Nach einer kurzen Aussprache wurde einmütig beschlossen, die Regierung bei ihren Bemühungen zur Konzentrierung der politischen Macht im Interesse einer erfolgreichen Durchführung des Krieges in jeder Beziehung zu unterstützen. Bor zwei Zohren Vor zwei Jahren, im Morgengrauen des 10 Mai 1940. trat das deutsche West Heer nach Monaten des Abwartens zum Angriff auf breitester Front an. Der Angriff erfowte in Ab ivehr des vom Feinde geplanten Einfalls in das Ruhrgebiet. Gleich der erste Kampftag gab der Welt einen Beweis von der Wucht des deutschen Angriffs. Den Verbänden des Heeres vor aus zogen die Geschwader der deutschen Luftwaffe, die die Flug plätze in Belgien, Holland und Frankreich, das Aufmarschgebiet oes Feindes und die Nachschubwege des Gegners bombardier ten. Nicht weniger als 72 feindliche Flugplätze erlebten so ein furchtbares Werk der Vernichtung, bei dem Hunderte von Flugzeugen auch vor ihrem Einsatz in Trümmer gingen. Gleich zeitig setzten die Transporlgeschwader unserer Luftwaffe Fall schirmjäger und Luftlandeiruppen im Rücken des Feindes ab. 24 Stunden nach dem Beginn des deutschen Vorstoßes wurde das Fort Eben Emael, das stärkste Verteidigungswerk der - Festung Lüttich, In einer kühnen deutschen Pionierarbeit kampf unfähig. In den nächsten Tagen jagte dann eine Sieges meldung die andere. Die Welt hielt den Atem an! Trotz stärkster Befestigungen, trotz eines gewaltigen Massenaufgebots, trotz der Bereitschaft des Feindes wurden Holland. Belgien und Frankreich von den Truppen der deutschen Wehrmacht genau so überrannt, wie im Jahre zuvor der polnische Staat von den deutschen Truppen zerschlagen worden war. Die Schnelligkeit der deutschen Heeresverbände und vor allem die Tapferkeit der deutschen Fallschirmjäger'und Lust- landetrnppen ließen den Feind nicht einmal dazu kommen, wich tige Brücken zu sprengen. Vier Tage nach dem Einmarsch der deutschen Truppen sah die holländische Armee sich »ur Kapitulation gezwungen. Nunmehr brach das Verderben über Belgien und über Frankreich mit voller Wucht herein. Unter gewaltigen Marschleistungen durchquerten die deutschen Truppen den Süden Belgiens und stießen von da im Raum von Sedan nach Frankreich hinein. Während sich tn Belgien das Schicksal der dort kämpfenden Truppen vollendete, ergoß sich durch die bei Sedan gerissene Lücke in der Verlängerung ver Maginotlinie ein breiter Strom deutscher Truppen, der in einem Siegeslaus ohne Beispiel am 20. Mai bei Abbeville die Küste des Kanals erreichte. Damit war ein gewaltiger Ring um die feindliche Streitmacht geschlagen, der sich dann in der großen Flandernschlacht von Tag zu Tag sprungbaft verengte. Gepackt von den Fäusten der deutschen Infanteristen, ausgesetzt dem Geschoßhagel der deutschen Artillerie und der deutschen Panzerwagen, zerschlagen von den Bomben der deut schen Kampfgeschwader gingen die belgische Armee, Teile der 1., 7. und 9. französischen Armee und die Masse des britischen Expeditionskorps ihrer Vernichtung entgegen. Am 28. Mai sah sich denn auch die belgische Armee zur Wassen« sireckung gezwungen. Das englische Korps aber hastete in völliger Auslösung den Häfen zu Mit dem Einzug der deutschen Truppen in Dünkirchen am 4. Juni <940 war der Traum der britischen Landnngs- nrmee ausgeträumt. Das britische Erpeditionskorps verlor zahlreiche Gefangene und schwere Waffen in beträchtlicher An zahl. Dünkirchen aber wurde so zum Namen einer militärischen Katastrophe größten Ausmaßes Mit Schimpf und Schande und völlig zerschlagen war das britische Erpeditionskorps von den deutschen Soldaten aus Europa hinausgejagt worden. Wo seitdem britische Truppen noch einmal europäischen Boden mit der Waffe tn der Hand betreten haben, bat sich immer die Katastrophe von Dünkirchen in kleinerem Ausmaß wiederholt. Während die Welt noch völlig unter dem Eindruck dieser gewaltigen historischen Ereignisse stand, hatten sich die deutschen Truppen bereits zum Endkamps gegen Frankreich formiert. Am 5. Juni wurde der Uebcrgang über die Somme er zwungen und die dahinter in aller Hast neu ausgebaute Wey - gand-Linie an verschiedenen Stellen durchbrochen. Am 14. Juni fiel die Hauptstadt Frankreichs, Paris, in deutsche Hand. Nunmehr begann auch der Angriff gegen die Magi« not-Linie in ganzer Breite, in dessen Durchführung am 14. Juni auch über jenes Verdun, das im Weltkrieg so hart umstritten war, die deutsche Fahne gehißt wurde Am 17. Juni wurden schließlich auch Besancon, Metz, Belfort und Dijon genommen. Damit war die Fortsetzung des Kampfes für Frankreich znr Unmöglichkeit geworden Als daher Marschall Pötain die deutsche Regierung um Waffenstillstand er suchte, da war das die einzig mögliche Konsequenz ans der mili tärischen Lage. Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes er folgte am 22. Juni 1940 18.50 Uhr im Walde von Com- piögne Inzwischen waren die deutschen Truppen bis an den Golf von Biscaua vorgestoßen, war Straßburg befreit worden, hatte das französische Osthcer im Elsaß und in Lothrin gen die Waffen strecken müssen. So haben die deutschen Soldaten Im Sommer 1940 in knapp sechs Wochen mit der Waffe Weltgeschichte ge schrieben! Das Ringen mit den Streitkräften Hollands, Bel giens und Frankreichs hatte, wie der Führer es festgcstellt hat. zum grandiosesten Sieg der deutschen Geschichte geführt. Im Westfeldzng hat die deutsche Wehrmacht in An gesicht der Welt den Beweis erbracht, daß sie jeder Aufgabe gewachsen ist. daß sie tn ihrem Siegeswillen und in ihrer Kampfkraft durch nichts gehindert werden kann. Die Kämpfe, die seitdem an den anderen Schauplätzen des neuen Völker- ringens stattgefnnden haben, haben den Rnhm der deutschen Webrmacht immer nur erneuert. So Ist der Sieg im Westen geradezu eine Demonstration der deutschen Ueber» legen heil und eine Verheißung des Endsieges, dessen wir heute völlig gewiß sind.