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Pulsnitzer Anzeiger : 04.05.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194205048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19420504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19420504
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-05
- Tag 1942-05-04
-
Monat
1942-05
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 04.05.1942
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Montag, d:n 2. Mai 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 102 Seire 2 Lienung ves Luce und uvcr vte Möglichkeit eines ttaltenl- schen Sonderfriedens' in die Well setzte Die Agenzia Ste» sani Hai dieses Lügengestammel soson als ein Machwerk der Remerjuden entlarv,. Die beste Widerlegung der neuesten Ldurchill-Lüqe ist ledoch die herzliche Aussprache des Führers mi, dem Duce, die die enge Wassenbrüderschaf, der beiden Naltonen vor aller Wel, sinnfällig demonstriere Im übrigen sei den Engländern empfohlen, den Text des deuisch-ilaltenisch-sapanischen Ergänzungsabkommens vom II Dezember l941 nachzulesen. Die drei Mächte haben sich damals ..in dem unerschütterlichen Entschluß, die Waffen nicht niederzulegen, bis der gemeinsame Krieg gegen die Ver einigten Staaten und England zum erfolgreichen Ende geführt worden ist", über die restlose Zusammenarbeit im Kriege ge einigt und sich feierlich verpflichtet, „ohne volles gegenseitiges Einverständnis weder ml, den Vereinigten Staaten von Amerika noch mit England Waffenstillstand oder Frieden zu schließen'. An diesem klaren Wortlaut ist nicht zu rütteln, und hinter dieser verpflichtenden Abmachung stehen die mit dem Führer, dem Duce und dem Tenno in unerschütterlicher Siegeszuversicht verbundenen Völker des Dreierpakies Von dieser festen Siegeszuversicht ist nicht zuletzt auch das ita- lienische Volk beseelt. Mit dieser Tatsache müßen Churchill und Roosevelt rech nen Weder törichte Lügenmeldungen noch erfundene ..Infor mationen aus diplomatischen Kreisen' können daran etwas ändern In der erwähnten Stefani-Meldung wird ausdrück lich erklärt, „daß sich die angelsächsischen Mächte im klaren sein müssen, daß Italien mit freiem Willensentschluß in den Krieg eingeireten ist und heute mehr denn se entschlossen ist, den Krieg bis zum vollendeten Sieg über die Koalition der Demo kraten mi, dem Judentum und dem Bolschewismus durchzu- führen' Daniil bestätigt Stefani erneut die feste Kampfem- fchlossenhei, Italiens, die ebenso selbstverständlich ist wie der äußerste Einsatz des deutschen Volkes und der japanischen Ration bis zur Erringung des-endgültigen Sieges. Scharse indische Entschließung „England soll die Rechte auf Indien aufgeben." Die britische Oeffentlichkeit war seit der Rück kehr von Stafford Cripps darauf eingestellt, daß Cripps keinen Fehlschlag in Indien erlitten habe. Cripps habe, wie bei spielsweise das englische Blatt „Daily Telegrap' seiner zeit im amtlichen Auftrage sagte, das historische Verdienst, die Lage in Indien geklärt zu haben. Nm so niederschmettern der wirkt in der englischen Oeffentlichkeit eine Entschließung, die der Arbeitsausschuß der indischen Kongreß partei, der in Allahabad tagte, angenommen hat: „Tie augenblickliche Krise, wie auch die Erfahrungen aus den Ver handlungen mit Cripps machen es dem Kongreß unmög lich, irgendwelche Pläne oder Vorschläge in Erwägung zu ziehen, die auch nur eine Maßnahme zur teilweisen Kontrolle und Herrschaft Englands in Indien enthalten'. So heißt eS in der Entschließung, und dann weiter: „Nicht nur die Interessen Indiens, sondern ebenso die Sicherheit Englands und der Friede sowie die Sicherheit der ganzen Welt erfordern eS, daß England seine Rechte aufIndien auf gibt. Nur auf der Grundlage der Unabhängigkeit allein kann Indien mit England oder irgendwelchen anderen Nationen verhandeln'. Diese Entschließung Hai in den politischen Kreisen Lon dons tiefste Bestürzung hervorgerufen, vor allem, weil eine überwältigende indische Mehrheit sich für diese Entschließung ausgesprochen hat. Noch nie hat eine amtliche indische Versamm lung cs gewagt, eine so deutliche Sprache zu sprechen. Eindeutig wird verlangt, daß England seine Rechte auf In dien aufgibt Das ist eine restlose Absage an die britische Re gierung, daß Indien an der Verteidigung des Landes an der Seite der Engländer sich beteiligt. Das englische Volk aber erfährt nunmehr, daß der so viel gelobte Cripps sich entweder über das Ergebnis seiner Verhandlungen in Delhi völlig ge täuscht oder aber die Engländer restlos belogen hat. BestürMng in London über die indische Entschließung DNB- Stockholm. 3. Mai. Die Annahme der Entschlie. ßung zur Unabhängigkeit von England durch den Arbeits ausschuß der indischen Kongreßpartei hat in politischen Kreisen Londons ganz erhebliche Bestürzung hervorgerufen. Die für die Entschließung abgegebene überwältigende Mehrheit beleuchtet nach Londoner Auffassung die der englischen Herrschaft in In dien drohenden Gefahren besonders grell Mehrere aus London vorliegende Berichte lassen den Rückschluß zu, daß die Durch führung der Annahme dieser Entschließungen weitgehende Aus wirkungen haben dürfie. Zunächst dürifte sie die Aktion von dem Erfolg der Cripps-Mission endgültig zerstören, weiter dürfte sie die Stellung derjenigen Kreise stärken, die von Anfang an größeres Entgegenkommen gegenüber Indien vrlangten. Da rüber hinaus nimmt inan an, daß der offizielle englische Kurs in Indien nunmehr wieder auch nach außen hin erheblich ver schärft werden wird. ^Ltionaliktiscke Runägebung in Kuenos Aires Für Neutralität, aber nicht für Verteidigung der AGA DNB. Buenos Aires 3. Mai. Mit eindrucksvollen, na tionalistischen Maikundgebungen wurde in Argentinien der Au ßenpolitik der Regierung Castillo ein begeistertes Echo gegeben. Die von General Bautista Kolina geführte nationalistische Ju gendorganisation veranstaltete am Sonnabend einen Marsch der Neutralität durch die Hauptstadt 20 000 Kundgeber, darunter Delegationen aus Chile und Uruguay, legten ein Gelöbnis ab, für die Neutralität zu kämpfen, nicht aber für die Verteidigung Nordamerikas. Die Manifestanten versammelten sich schließlich vor dem Außenministerium und brachten Hochrufe auf den Außenminister Ruiz Guinazu aus, der auf dem Balkon des Ministeriums erschien und eine Ansprache an die Menge rich tete. Im Anschluß daran versammelten sich die Massen zu Sympathiekundgebungen vor der chilenischen Botschaft. Gleichzeitig veranstaltete die neugegründet: Union National Argentina eine Versammlung im Groß-Stadion Lunapark Da bei hielt der Leiter der Bewegung, der frühere Gouverneur der Provinz Buenos Aichs, Fresco. eine Rede, in der er die Neutralitätspolitik Castillos feiert« Er bezeichnete die Neutra lität als einen Ausdruck der Souveränität Argentiniens und legte ein Geständnis zu Castillo ab, der frei von plutoknatischen Einflüssen seine konsequente Politik durchführe. NSA-Truppen duldeten Terrorisierung der philippinischen Bevölkerung Seit Beginn des Ostasienkrieges, so berichtet „Tokio Asahi Schimbun" aus Manila, zogen philippinische Kommunisten niit der Waffe in der Hand raubend und plündernd durch das Land. Besonders hatte die Bevölkerung von Balango und des Zentralberggebietes um Tarlac unter dem Terror dieser Banden zu leiden, deren Unwesen von den USA-Trup- pen stillschweigend geduldet wurde. Mit der Besetzung der Balanga-Halbinsel setzte nun die Aushebung der letzten kom munistischen Stützpunkte ein. Bisher gerieten bereits über 2000 dieser Bandenmitglieder^in japanische Gefangenschaft. Me Sümpfe im Osten Erfolgreiche deutsche Vorstöße Hinterhältige Methoden der Bolschewisten — Außerordentliche Erfolge deutscher Jagdverbändc Wie das Oberkommando der Wehrmacht mit teilt, nahmen örtliche deutsche Angriffe im mittleren Ab schnitt der Ostfront am 2. Mai trotz aller Schwierigkeiten des durch anhaltendes Tauwetter versumpften und kaum passierbaren Kampfgeländes einen günstigen Verlaus. In zahl reichen Vorstößen zerschlugen die deutschen Truppen den feind lichen Widerstand, nahmen mehrere Ortschaften und hart umkämpfte Höhenstellungen, wobei sie außer einigel! hun dert Gefangenen sechs Geschütze und zahlreiche Insanteriewasseu als Beute einbrachten. Bei einem weiteren Angriff, in dessen Verlaus gegen heftigsten feindlichen Widerstand Gelände- gcwinne erkämpft wurden, konnten den Bolschewisten ebenfalls mehrere Stützpunkte entrissen werden. Zahlreiche Maschinen gewehre, Handseuerwassen und große Mengen von Munition und sonstigem Kriegsgerät fielen hierbei in deutsche Hand. Der unerschütterliche Abwehrwille der deutschen Truppen zwingt die Bolschewisten, um auch nur den geringsten Erfolg zu erzielen, zu den hinterhältigsten Kampfmethoden. So näherten sich nach Zerschlagung eines feindlichen Vorstoßes etwa 60 Bolschewisten den deutschen Gefechtsvorposten mit er hobenen Händen zum Zeichen, daß sie sich ergeben wollten. Plötzlich eröffneten sie jedoch aus kurze Entfernung das Feuer. Durch die Aufmerksamkeit der Gefechtsvorposten brach aber auch dieser tückische Ueberfall im deutschen Feuer unter blutigen Ver lusten für den Feind zusammen. Im Südabschnitt der Ostsroni entstanden, abgesehen von der Abwehr feindlicher Spähtrupps durch rumänische Truppen vor Sewastopol und von Artilleriestörungsseuer. keine größeren Kampfhandlungen. Ueber der Krim waren am Sonnabend die deutschen Jagdflieger wieder außerordentlich erfolgreich. Nach ihrem Er folg am Vortage, an dem, wie bereits gemeldet wurde, ohne eigene Verluste 19 feindliche Flugzeuge abgeschossen worden waren, sielen unseren siegreichen Jägern am 2. Mai bei freier Jagd und bei Begleitschutz deutscher Sturzkampfflugzeug angriffe nach Bekanntgabe des Wehrmachtberichtes abermals 33 bolschewistische Flugzeuge ohne eigene Verluste zum Opfer. Wo die seindlichen Flugzeuge auftauchten, wur den sie sofort von unseren Messerschmitt-Jägern gepackt und in heftige Luftkämpfe verwickelt. Dabei zeigten die bewährter deutschen Jagdflieger ihr vom künhnsten Angriffsgeist ge tragenes, unerreichtes fliegerisches Können. Ein deutscher <mgoocroano, oem pcy rem zemoncyes Flugzeug meyr zeigte, ging zum Tiefangriff auf bolschewistische Flakstellungen über, setzte eine Flakbatterie außer Gefecht und zerstörte ein auf freiem Felde abgestelltes bolschewistisches Flugzeug. Dieses große Erfolg der deutschen Jäger, denen allein auf der Krim in den vergangenen Tagen 76 bolschewistische Flugzeuge im Luftkampf zum Opfer fielen, beweist die überragende Schlag- kraft und Leistungsfähigkeit der deutschen Jagdverbändc. Bombevlager aus Kertsch vernichtet Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt .führten an, 2. Ma, oeuische Sturzkampfflugzeuge unter vorbildlichem Schutz deutscher Jäger in rollenden Einsätzen schwer« An griffe gegen bolschewistische Flugplätze aus der Halbinsel Kertsch durch. Dabei wurden zahlreiche Treffer in abgestellten Flug zeugen und in Bombenlagern erzielt. Im Abflug konnten sie Besatzungen beobachten, wie an einer Stelle einige Mtnut.'n nach dem Einschlag deutscher Bomben eine Reihe außerorvenl- lich heftiger Erplosionen ausbrach, die aus die Vernichtung von Bombenlagern schließen ließen. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, richteten am 2. Mai deutsche Kampfflugzeuge im mittleren Ab- schnitt der Ostfront erfolgreiche Angriffe gegen die rückwär tigen Verbindungen des Gegners, bei Bekämpfungen von Eisen- , bahnzielcn wurde eine Hauptversorgungsstrecke durch zehn I Volltresser aus einen Kilometer Länge unterbrochen. Außer dem fügten Sturzkampfflugzeuge dem Feind durch Angriffe aus seine Stellungen und Unterkünfte schwere Verluste zu. Zu den im Wehrmachtbericht bekanntgegebenen Angriffen, die an der nordafrikanischen Front am 2. Mai durch Verbände der deutschen Luftwaffe gegen britische Fahrzeugansammlun gen in der Mar marica geführt wurden, werden folgende weitere Einzelheiten bekannt: Zerstörerflugzeuge nahmen die feindlichen Kraftfahrzeuge, die sich an einem Kreuzungspuntt wichtiger Wüstenstraßen angesammclt hatten, unter Feuer der Bordwaffen. In Tiefflügen griffen die deutschen Flugzeuge die sich in der Wüste fluchtartig verteilenden Lastkraftwagen an, und bald war das Gelände mit brennenden Fahrzeugen bedeckt. Im Abflug zählte- die Besatzungen der erfolgreichen Zerstörerflugzeuge über 30 .u Brand geratene Kraftfahrzeuge. Auch Materiallager bei Matruk wurde von deutschen Kampf flugzeugen wirkungsvoll mit Bomben belegt. Botschafter General Oshima über den Krieg in Ostaften DNB München 3. Mai. Wie bereits gemeldet, hat sich während seines Münchner Aufenthaltes der Kaiserlich-Japanische Botschafter General Oshima gegenüber Vertretern der Presse ausführlich zum Krieg in Ostasien geäußert. Während im Westen die deutsche U-Bootwaffe die eng lischen Lebenslinien abschneidet, führt« der Botschafter auf einige Anfragen aus, hat Japan im Osten das vielgerühmte stra tegische Dreieck Hongkong—Singapur—Manila zerschlagen. Der Mißerfolg der Mission Cripps' in Indien ist vor der Welt nicht zu vertuschen gewesen. Indien, das 'jahrhundertelang unter dem britischen Joch geseufzt hat, hat nun feine Stimme er- j hoben. Wie Japans Ministerpräsident wiederholt erklärt hat, und Judiens nationaler Freiheitskämpfer Bose und seine Kampf genossen immer wieder betonen, ist für das indische Volk nun die Stunde der Entscheidung gekommen. Zu China erklärte der Botschafter, daß das China Tschiang- kajscheks, das einst auf die Unterstützung der USA und Graß- britanniens baute, heute nicht allein von jeder Hilfe abgeschnitten ist. sondern sein Gut und Blut an der auseinanderbröckelnden Burma-Front für Englands Interessen opsern muß. Die Briten, die immer gern andere Völker für ihre Interessen bluten lassen, haben von Tschungking verlangt, daß seine Truppen die Ver teidigung ganz Burmas und damit Indiens übernehmen, während es dem Tschungkingrr Regime lediglich am Schutze Nordburmas und damit der seither abgeschnittsnm Burma-Straße gelegen war. So zeigen sich allenthalben an der Front der sogenannten Alliierten klaffende Risse. Zu Australien betonte Botschafter Oshima, daß dieses Land das Gebot der Stunde überhört und sich den Vereinigten Staaten in die Arme geworfen habe Die USA aber sind, wie so häuft in ihrer Geschichte, wieder einmal gezwungen an fick selbst zusrH zu denken, und wenn die Amerikaner von „wirtschaftlicher UnteH stützung ohne egoistische Absichten" reden, so meinen sie da mir einen politischen Druck, den sie auszuüben wünschen. Diesen Druck üben sie nun nicht allein in Australien, sondern auch in Indien aus. Hinsichtlich der Vereinigten Staaten selbst brachte der Bot schafter zum Ausdruck, daß die USA in gewohnter Weise mit phantastischen Zahlen über ihre Rüstung und ihre Kriegs vorbereitungen prahlen. Mit Zahlen allein ist dieser Krieg je doch. der ein Kanwf der Weltanschauungen ist, nicht zu gewinnen. Auch in Mittel- und Südamerika macht die prahlerische Lügenpropaganda der Vereinigten Staaten alle Anstrengungen, um den ganzen friedlichen Kontinent in den Krieg hineiuzu- zichen; mit Drohungen und mit Lockungen wird dabei nicht ge spart. Was die neue europäische Ordnung und das Verhältnis zu Groß-Ostasien anbelangt, so erklärte der Botschafter, daß sowohl in Europa wie in Ostasien der Aufbau mit Macht ein gesetzt habe und daß sich eine glückliche Ergänzung der beiden Großräume nach Beendigung des Krieges anbahnen werde. Mandalas von den Japanern erodert Tschungking-China von Indien abgeschnitten DaS Kaiserliche Hauptquartier Japans gab bekannt, daß Mandalay in Zcntralburma am 1. Mai von japanischen Streitkräften erobert wurde. Auch alle Stützpunkte in und um Mandalay sind in japanische Hände gefallen. Ter Wider stand der englischen und der Tschungling-Truppen wurde allenthalben gebrochen. In militärischen Kreisen unterstreicht man die große Ve- deutung, die der Einnahme der strategisch und militärisch wichtigen Stadt Mandalay in Zentralburma zukommt. Die Ende Mär, begonnenen Operationen dehnten sich in wenigen Wochen über eine Strecke von 800 Kilometer aus. Mit der Einnahme von Mandalay ist die von Tschungking beabstch- ligte Verbindung zwischen Indien und Tschungking unter- brochen, die über Mandalay und Kunming führen sollte. Ten japanischen Truppen standen außer den englischen Streit- kräften Tschnngking-Truppen gegenüber, deren Stärke auf etwa 60000 Mann geschätzt wurde. Durch die Eroberung Mandalays ist es unmöglich geworden, in Zuknnst über diese Straße Kriegsmaterial nach Tschungking zu liefern. Die Stadt ein glühender Trümmerhauieu Vor ihrer Flucht hatten die britischen und die Tfchungking- Truppen in Mandalcy ein furchtbares Zc störungswerk ver richtet. Die meisten Stahlbrückcn, die in die Stadt führen, waren von den sich zurückzichrnden britischen und Tschungking- Truppen zerstört worden. Die Stadt selbst glich einem glü henden Trümmerhaufen. Der fliehende Feind hatte die zweit größte Stad« Burmas bis aus den Grund nicdcrgebranntl Kein menschliches Wesen war in den Straßen zu sehen. Man dalay glich einer toten Stadt. Aus den schwelenden Ruinen der verbrannten Stadt ragten allein der alte Palast, der nur halb verkohlt war, und ein Teil der Goldenen Pagode heraus, die von den Flammen verschont worden waren. * Die alte burmesische Hauptstadt Mandalay war das Kern- ü ck des britisch-tschungking-chinesischen Verteidigungssystems in Burma. Nack dem Fall von Ranaun setzten die Briten alles daran, wenigstens Mandalay zu halten. Nach wochcnlangcn Kämpfen gelang es den Japanern, den hartnäckigen Wider stand der Briten und Chinesen in den Tälern des Jrawadi nnd Sittang zu brechen und die wichtigsten Oelfelder von Uenangyaung in ihren Besitz zu bringen. Durch eine gleich zeitig einsetzcnde Umfassungsoperation in Ost-Burma wurde die ostwärtige Flanke der Tschnngking-Truppen geworsen nnd in erbitterten Kämpfen zerschlagen. Der Fall von Mandalay war damit nur noch eine Frage der Zeit geworden. Mandalay ist eine Stod von 160 000 Einwohnern. Sie liegt inmitten einer dürren -ene und war von l»oo—ivve» die Hauptstadt Burmas. Von hier wurde l88ü der letzte bm mesische König von den Briten in die Gefangenschaft geführt. Mandalay ist der bedeutsamste Bahnknotenpunkt Burmas. Von hier strahlen die Bahnen nach Rangun, Laschio. nach den Oel- feldern und nach Myttkvina, im äußersten Norden Burmas, aus. Auch in der Flußschifsahrt spielt Mandalay eine bedeu tende Rolle, da der Jrawadi, an dessen Ufern die Stadt liegt, noch für Schiffe von mittlerem Tiefgang befahrbar ist. In wirtschaftlicher Beziehung ist Mandalay, nächst Ran gun, die wichtigste Stadt Burmas. Hier werden Seidenstoffe, kunstvolle Goldschmiedearbeiten und buddhistische Kultgegen stände hergestellt. Ueberhaupt spielt Mandalay im religiösen Leben der Burmesen eine größere Rolle als Rangun. Der Monnt Hill im Norden der Stadt wird aus ganz Burma von buddhistischen Pilgern besucht und gilt als religiöses Heilig tum der Buddhisten. „Verteidigung Mandalays verlohnte fitz nicht" Wie in früheren Fällen, so haben sich die Briten auch Lek dem Verlust von Mandalay zur Anerkennung der Wahrheit nicht aufraffen können. Diesmal veröffentlicht Reuter eine ge wundene Erklärung, in der gesagt wurde, nachdem Lashio be- reits in Feindeshand sei, „verlohnte es sich nicht, für die Ver teidigung Mandalays große Verluste aus sich zu nehmen'. Wenn es in dieser Art wcitergeht, verlohnt es sich auch eines Tages nicht mehr, für die Verteidigung Indiens noch große Verluste aus sich zu nehmen! 6nglrmci linkt von Stufe ru Stufe USA-Truppen auch schon im Mittleren Osten DNB. Berlin. 3. Mäj. Generalmajor Russell Maxwells der Leiter der USA-Militärmission für Nordafrika, gab auf der Pressekonferenz in Kairo bekannt, daß sich USA-Truppen im Mittleren Osten befinden. Reuter muß wohl oder übel eine Meldung darüber verbreiten- Nach ergänzenden Meldungen amerikanischer Agenturen scheint es sich nicht um kämpfende Ein- -heiten. sondern um unausgebildete Soldaten zu handeln Immer hin geht aus diesen Nachrichten klar hervor, daß amerikanische Truppen sich jetzt auch an einer so entscheidenden Verbindungs stelle des britischen Weltxeiches eingenistet haben, wie der mitt lere Osten darstellt. Das ist ein neuer Beweis für die wachsende Schwäche der Engländer, für das Sinken der Macht und des Ansehens -es britischen Empires und zugleich für die Tatsache aus welchen Schauplätzen in diesem Krieg seine „Siege" er ringt: abgesehen von Süd- und Mittelamerika nämlich vor allem im englischen Weltreich Has er nack Kräften beerbt. So sink* Kdas Empire unter Churchills Leitung von Stufe zu Stisc
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