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Dienstag, den 5. Mai 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 103 Sette 4 Letzte Meldungen Tschiangkaischek sieht den Ernst der Lage er» Stockholm. Nach einem Bericht des Londoner Nach- nchtendienstcs aus Tschungking hat Marschall Tschiangkaischek einen Aufruf an das Volk gerichtet, in dem «r auf die ernste Lagc der chinesischen Truppe» in Burma hinweist und seine Untertanen zur Anspannung aller Kräfte aufrief. Linksradikalrr Kadidat liegt hei den kolnmbischen Prästdent- ichaftswahlen Vigo Nach aus Bogota vorliegenden Meldungen endeten die heißumkämpften Präsidentschaftsivahlen in Kolumbien mit einem Siege des linksradikaeln Kandidaten Lopez, der sein Amt im August d I. übernehmen wird. Der britische Versorgt,ngsminister gesteht Schiffsmangel ein Vigo In einem Rundfunkaufruf an die afrikanischen Ko lonien hat der britische Versorgungsminister Lyttleton darauf hingewiesen, daß die britische» Kolonien Lebensmittel und Fer- ttgfabrikake, di« sie früher aus anderen Empireteilen bezogen haben, in Zukunft selbst Herstellen müßten, da Schiffe für der- ärtjge Transporte nicht mehr zur Verfügung gestellt werden könnten. ' Amerikanisches Kanonenboot versenkt Stockholm. Wie das USA-Marinedepartement bekannt gibt, ist das amerikanische Kanonenboot „Mindanao" durch japanische Bombenflugzeuge in de» Gewässern von Lorregidor versenkt worden. Amerikanischer Admiral znr U-Boot-Gefahr Berlin. Der Befehlshaber -er USA-Streibkräfte in England, Admiral Stark, äußerte sich über die Geßchr der deutschen Unterseeboote für England und die Vereinigten Staa ten. Dabei erklärte er, der Krieg könne nicht beendet werden, so lange di« U-Boote nichc vernichtet seien. Di« Verbindungs- und Transportweg« der USA und Englands müßten deshalb vom Feinde befreit werden- — u . - MI»-— Ausbildungslehrgang für Hebammen in Dresden Wie vom Ministerium des Innern mitgeteilt wir», sind im nächsten Ausbildungslehrgang für Hebammen in oer Staatlichen Frauenklinik in Dresden noch einige Plätze frei. Der Lehrgang beginnt am 1. Juli und dauert IS Monate Zu gelassen werden geeignete Frauen und Mädchen im Alter von IS bis 35 Jahren. Der Lehrgang schließt mit einer staat lichen Prüfung. Nach Anerkennung als Hebamme auf Grund einer erforderlichen Prüfung ist die Hebamme nach behörd licher Erlaubniserteilung zur Niederlassung berechtigt. Ein zelheiten teilt die Verwaltung der Staatlichen Frauenklinik im Dresden-A., Pfotenhauerstrabe, mit. Junges Gemüse besonders wichtig Das erste zarte, junge Gemüse ist wieder zu haben., und wir können unsere Küche mit ihm bereichern. Es ist aber nötig, es vorsichtig und zweckmäßig zu behandeln, damit der Nähr wert restlos erhalten und ausgenutzt wird. Verkehrt wäre es beispielsweise, die äußeren grünen Blätter des Salats in den Abfalleimer wandern zu lassen, denn gerade sie sind beson ders vitaminreich. Weiterhin stellt das Grün der jungen Kohl rabi — mit oder allein gekocht — eine Delikatesse dar. Ebenso find auch beim Spinat die Stiele mitzuverwenden. Sogar di« grünen Blättchen der Radieschen können als Vitamimräger > «hackt zur Rohkost, auf Salat gestreut oder für Suppen und Saucen genommen werden. Dasselbe gilt für die zarten, grü nen Blättchen der Karotten und Mohrrüben. lanr limerrltlil «Korn n Ilms Der Unterricht beginnt Sooasbenck, 0. Llai, abeocks 8 llkr, in VeltLruunuS tisstvok. Vierte ^owelckuogeo veräen noch eatgsgeogeoommea. Mnckestattor: Damen 15 für., Herren 16 skr. >4. Kidei, Pavrledrer. Bis einschli ßlich Sonnabend, den 9. Mai bleibt mein Geschäft wegen Trauerfall geschloffen. W. Polske, Mohrendrogerie Amtlicher Teil Fischverteilung auf Abschnitt I der rotem. Fischkavt«» Nr. 1—200 im Lebens mittelgeschäft Alfre- Höfgen, Ohorn. Ohorn am 5 Mai 1942. Der Bürgermeister UmemWm Die Gaufilmstelle der NSDAP., Gau Sachsen, zeigt am Donnerstag, den 7. Mai 1942, 20 Uhr, im Linden- gasthof den spannenden Film „Heimkehr" Als Beifilm: Die neueste Wochenschau Zahlreichen Besuch erwartet MS DAP. Ortsgruppe Oberlichtenau Die Deutsche Arbeitsfront NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude* Sonntag, 10. Mai 1942, 20 Uhr in Menzels Gasthof, Pulsnitz MS. Gastspiel der Landesbühne Sachsen Die Meg» des Peter Mlmm Ein Bauerndrama von Erich Bauer Eintrittspreise: RM 1.25 im Vorverkauf RM 1.55 in der Abendkasse RM -.75 HI. BdM, RAD u. Wehrmacht Vorverkaufsstellen: Lindenkreuz, Lau, Kunze u Hommel. 1 Ilios Vsrm'öbluax zebsa bekannt 8cklsckiet'w erster Hudvlk OutMkllM r. 2t. b. ck. Vebrwsckt und freu Oerlrud geb. Uickalskl Vtsckckeasckeick i. Vestk. Oborn Nclmkclu Milte »««tv 20 Uhr Lope» Mr alle Nothelfer-Entschuldtgungen nur bet Krankheit. Der Ortsführer. Bleck Garage oder andere feuersichere zu kaufen gesucht. Angebote unter L S an die Geschäftsstelle d. Bl. Für wobei neu Landarzt» haushalt Nähe Kamenz wird kinderliebe, möglichst erfahrene Hausgehilfin gesucht. Angebote unter Las an die Geschäftsstelle dieser Zeitung. nahe zum Kalben, zu verkaufen kHerlersNork Xr. rs. VIK erhielten ckle ersckütteracke kür uns uakspbsre -Nachricht, äsp unser eiarixer, über alles geliebter sonniger, tapkerer 8odn onck Lruäer Ärinlisril jksvärrf Gefreiter in einem Ink.-Kegt. sm 3. ^pril 1942 im ^lter von 28 ssbren im Osten clea Delckentock ksnä. Lein lieben vor srküllt von grösster Diebs und tiekster Dankbarkeit. Die grosse 8ekasuckt nach seinen Dieben nabm er mit in sein allru- krükes Orsb. In tisker Iraner Oskar Haaackork «. krau, geb -Hirsche Helga Hausckork als 8ckvester kulsnitr, Lchiepstr. 236 s. vem xleicde» trsk, kann «asera 8<Lrnerr «ktnesseQ Du Dein l^edea, vir unser xsaLe» Olück. V/ir erkleltensckie tiektraurige, kür uns noch unksssbars -Ischricht, 6aß mein lieber guter Qstts unck her- rsn>guter Vater, 8okn, 8ckvisge»soba, Kra cker, 8ckvager unck Onkel OLSSIaw Slepivn ObersLütre in einem Ink.-Kezt. im blübencken ^lter von Sl sabrsn bei cken schweren üämpken im Osten gefallen ist. 8eine grosse 8ebnsuckt, seine Dieben vis- ckerruseden, var ikm nickt vergönnt. Io unsagbarem 8ckmerr Lisa 8tepiea unck Hocker, Litern, 8ckviegersltera, Oesckvister unck alle ^ngekörlgen Oborn, 8ckecktal, Lawenr, Dubrix, Obersteioa unck im kslcks. Vir erhielten ckis nock unkass- bsre sckmerrlicke -lackrickt, ckap mein lieber 8obn, unser guter Helle unck Cousin Oekreiter in siosr klsk-^4btlg. sm 26. ^.pril 1942 im Zelter von21sakren gekallen ist. In tieker trauer Kosa k-edrix unck alle -4ngedörigen vulsnitr KI. 8., vulsnik, Dickteoberg, 8iegmar-8chöngu, köbrsckork b. Vilsckrukl unck im kelcke, sm 4. klai 1942. Von veileicksbesackea bitte ick absebea ru vollen. Vir betrsuern cken Verlust unseres lie ben /.rbeitsksmerscken, cken vir stets in ebrsncksm ^nckenken bebslten vercksn. votr!eb8kLlirer unck Ookolzsckiatt cker kirwa Alax Holling L Oo. Ls ist bestimmt in Oottes Rat, ckap man vom liebsten vss man bst, muss scheicken! vläklich unck unervsrtst entschlief sankt am 8onntsg 12.30 lldr unser lieber derreas- krobss gutes 8öbnchen Heim im ^lter von 7 klonalen. In unsagbarem Veb unck Hsrreleick kamilie keckor Ourten nebst Oeschvistern u. Oroßsltern Obersteioa, cken 4. kckai 1942. Dis Beerdigung Sockst Donnerstag, cken 5. dlsi, vorm. 9 lldr vom Irausrdause aus statt. 8enar Uebe und Ssrukung Kcrmon von k K / Vrt>eder-Le«tlr«ctut»r Ocucrctrc, st.oniLQ-Verlor tUocrscde (Ler, 0r«<t«W 3^1 Sie toll Kurt jagen, er möge st« um den Hals nehmen und küssen? Das wird sie schon besorgen — nicht nur küssen soll er sie — ganz kann er sie haben, heute noch! Dann gibt es wenigstens kein Zurück mehr. Nena steht aus und wischt sich die kleinen braunen Fichten nadeln von ihrem Kleid Wo ist der Bries? Der liegt noch da — lall sie ihn liegen lasten? Aber dann könnte ihn iemand finden. Rein, er muh verschwinden! Schnell kniet sie sich noch einmal hin und grät» mit ihren Händen ein Moosoolster weg und darunter in den weichen Loden eine winzige Gruve — ein Grab Dahinein kommt der Briet — der Bries, der olles vernichtet Hot. was an Wünschen und Hoff nungen in Renas Herzen lebte. Sorgsam deckt sie ihn mit der ichwarzen Erv« zu and brück, oas Moos wieder darüber fest So, nun ist er fort — tür immer verschwunden. Reno starrt die Stelle an. unter der er liegt. Kann ste jeLt ie wieder fröhlich sein? Einmal welnt ste noch hell aus, dann trocknet st» sich das Gesicht und geht schnell über die Wielen rum BfanKnger Hof her unter, ste hat Eile setzt. Aus den Balken spielen di« Buben. Reno wink« einen heran .Franzt, geh. lauf hinunter zum Gasthaus am See - zum Herrn Dering, du kennst ihn so! Sag ihm einen ichönen Gruh von der Fräulein Reno — und ste hott io Lust heut zum Tanzen nach München zu fahren, ob er mitkäm? Behälft du es auch. Ia^ Und richtest es gewiß aus? Dann hopp!* Der Franzl kriegt einen freundschaftlichen Klaps aut den Hosenboden und trollt eilig ab gefolgt vom kaverl — denn bei einer so wichtigen Botschaft muß der doch auch dabei lein, das j lieht ein jeder ein. Da schaut Barbaro um die Ecke: .Rena — was willst du — nach München? Du, do muß ich aber mit!" Reno schüttelt den Kops: .Nein. Babs — bleib Hierl Ich hob« mein» Gründe ich will allein fahren!" ,Na — von wegen allein!' Vie Barbaro zieht ein Schmollmündchen. .Da kannst du mich io bei der Ruth absetzen. wenn du so allein sein mußt." .Barbaro — quäl mich bitte nicht auch noch, nein?" Reno stampft ordentlich ein wenig mit dem Fuß auf: «Ich kann dir deinen Domini ia heraus ichicken. wenn es absolut nicht ohne ihn geht.' »Dank« — der kommt ichoo von selber! Und dir wünsche ich fröhliche Fahrt. Yau ab!' Barbaro ist richtig döse auf Rena. Was hat di« denn? Es guält st« doch kein Mensch! Rena aber steht gleich daraus drin vor ihrem winzigen Spie gel und steht sich an. So allo sieht ein Mädchen au», das sich ielber seinem Stolz opfert? Ach, bloß nicht nachdenken — nur ichnell. schnell den Weg betreten den ste gehen will ohne -Zögern. Schön will ste sich machen — «ür den Dptergang Welche« ist ihr ichön- stes Kleid? Das weiße Seidene? 2der das dunkle Thifsonkleid? Ja — das blaue Lhinonkleid mit den eingewebten hellgrauen Blättern Ruth ichickte ihr den Stoss vorige« Weihnachten aus Wien Und es ist wundervoll gearbeitet Wie sine Haut sitzt es au» ihrem schlanken Körper von den Knien aus gan- weit aus- tallend Und nun di« silbernen Schuhe Leicht streicht Reno über das glatte Leder, ihr hobt noch ichwere Arbeit vor heute Abend. Ihr müßt tanzen — tanzen bis ich umfalle DK Haare? Die - sitzen so immer oder nie - wie man es nimmt Frisieren lasten ie sich nichl das heißt, m ein« bestimmte Form bringen — st» ! fallen immer wie sie ielber wollen - aber «in» blau» Samtblüte kann man hinein stecken link« über dem Ohr So — und ,etzt kommt di« groß« Buberquaste Es stäubt ar- ! deutlich, so Handhabt Reno sie Und etwas Roi am die Wangen. ! Die Brauen müssen auch noch .-inen 'einen Schwung bekommen. Run steht eine ganz «remde Reno aus dem Spiegel heraus j Sehr iehr hübich - oder so kalt und stolz! So ch e« recht, j Las kleine Mädchen Reno liegt ja b«i dem Briet unter dem Moos Lies hier ist eine 'remde Frau, die den Weo geht den die Männer wollen — und ihr Stolz. Kommt denn Kurt Dering immer noch nicht? Er Val es sa Icheint s nicht iehr eilig wenn st» ihn ruft! Doch - do tährt grade iein Wagen vor da» Lor Ra — dann geh. Rena' Schade das st» ihr Abendcape nicht mitge- l nommen hat Ra »et Mantel tut es auch! Und Hal» - beinah ' hätte sie etwas vergessen. Reno dreht noch einmal um und zieh» mit zitternden Händen , etwas Lpigenveietzte». vuitige« aus dem Kotier und itopN es m ihr Handtofchchen. dann laust sk wk gehetzt au« dem Himmer. Draußen kommt ihr Kurl Dering schon entgegen, ganz grob i werben sein« Augen, al» er Reno steht i .Reno — wie ichön tehen Sie aus Also hat der Franzt recht gehabt mit seiner etwas verworrenen Botschaft. Sk wollen wirk lich ml» mir nach München? ^Za — ich will tanzen und Licht haben und Musik — aber wenn Sie nicht mögen?" Vielleicht - vielleicht gibt es doch noch ein« Rettung für Reno — vor sich selbst? Doch Kurt Derina strahlt: .Rena — nicht wollen! Glücklich bin sch'- Er zieht ihr« Hand an di» Lirr— ond R«no Sßt es ge schehen — es gehört ia doch dazn « Alle« gehön oaqul Die Fahrt nach München hinein in den dämmernden Abend, die schwingenden Glastüren, die zu dem Vorraum des großen TanzcasLs führen, der betreßt» Portier, der ihr den Mantä abnimmt und der Kellner, der den beiden einen Tisch anweist — einen kleinen blumengeichmückten Tisch ganz in einer Nische versteckt Der Kellner ist Menschenkenner genug, um zu sehen, daß dieser Mann und diese Frau ungestört iür sich iein wollen. Und es gehön dazu, daß KuN Dering Wein bestellt und Rena zutrinkt daß er ste dann in den Arm nimmt und beim Klang der Musik mit ihr über das blank» Pork»U tanzt Er tonzi gut. dieser Kurt Dering! Man könnte tast oergessen. weshalb man hier ist Lr rühr, so sicher und leicht und sein ipoNgestählter Arm 'aßt io sicher um Renas schlanken Körper wirklich es ist ichön mit ihm zu tanzen Und wenn man nicht dies ichrecklich« Vorhaben hätte vor dem man sich fürchtet und das man dock tun will tun must — dann wär» der ganz« Abend schön! Rena trinkt «ehr ölet Wein und ihr« Augen langen bald ge- lährlich an zu blitzen Sk wird ardentlich übermütig »acht Kurt Dering an und ihre Händ« spielen aus Sem Tisch herum, m ge fährlicher Näh« der leinen Der Mann oeobochtet st, »in» Zeitlang aufmerksam Was hat Rena? Sie ist io anders — nicht natürlich' Die« ist nicht ihr echtes Wesen — aber st« gefällt ihm auch >n Plötzlich greift er nach ihren Händen und hält st« kst: ,R«na — was haben Sie henk Abend?' .Ach — ich treu» mich über dl« Männer! Well dk io dumm sind, wissen Sie' Weil ste nichts merken — —' .Was nicht merken RenaV .Wie einer Frau zu Mute ist —, Dumme Männer!' Reno lacht schon wieder. .Bin ich auch dumm?" (Fortsetzung folgt.) Die heutig« Ausgabe umfaßt 4 Seil«,