Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulönitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des LandrateS zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulSuitz und Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt »nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts PnlSnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn-und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, freiHaus 1.10 RM.einschl. 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug moaatl. 2.50 RM. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Sttaße 2 — Fernruf nur 551. Nr. 103 Dienstags den 5. Mai 1942 94. Jahrgang Die Erfolge im Rordmeer Kühne Angriffe bei schwerem Seegang und Sturm Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu den gemelde ten Erfolgen der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe im nördlichen Eismeer mitteilt, versuchte der Feind in den letz ten Tagen unter Ausnutzung besonders schlechten Wetters einen Gcleitzug nach Murmansk zu bringen und einen ande ren von dort abzuholcn. Die steigende Bedrohung der Mur- mansk-Noute hatte die britische Admiralität veranlaßt, die Sicherung erheblich zu verstärken. Eine britische Kampfgruppe, bestehend aus zwei Schlacht schissen. einem Flugzeugträger, drei Kreuzern und mehreren Zerstörern, hatte, wie durch Luftaufklärer sestgestellt wurde, eine Ausnahmestellung im nördlichen Eismeer bezogen. Die örtliche Sicherung der beiden Geleitzüge erfolgte durch Kreu zer, mehrere Zerstörer-Flottillen und eine große Zahl von Korvetten. Nachdem deutsche Unterseeboote Fühlung mit einem der Geleitzüge ausgenommen hatten, führte das Boot des Kapi- ränleuinants Teichert einen außerordentlich kühnen An griff aus den größten Geleitkreuzer von 10000 Tonnen Wasser verdrängung durch. Es herrschte schwerer Seegang und Sturm, der in Böen die Windstärke 9 erreichte. Schlechte Sicht und Megen erschwerten in der Nähe der Eisgrenze die Angrifss- Möglichkeiten. Trotzdem gelang es dem Boot, aus kurzer Ent fernung zwei Torpedotreffer zu erzielen. Der Kreuzer wurde schwer beschädigt, geriet in Brand und zeigte sofort starke Schlagseite. Vier britische Zerstörer, darunter zwei von der Tribal- und Iervis-Klasse, eilten zur Hilfeleistung herbei. Andere Unterseeboote schossen aus dem Geleitzug einen Mu- nitionsdampfer von 6500 BRT heraus und beschädigten einen weiteren durch Torpedotresser. Auch dieses S-oisf dürste bei dem hohen Seegang seinem Schicksal nicht entgangen sein. Am nächsten Tag gewannen deutsche Zerstörer Gesechts- -erühruna mit vier britischen Zerstörern, die einen in oer Nähe der Eisgrenze steuernden Geleitzug vergeblich zu sichern such ten Die deutschen Zerstörer stießen durch und versenkten im Artillerie- und Torpedoeinsatz zwei Transportschiffe mit zu sammen 12 000 BRT. In räber Fortsetzung der Verfolgung trotz weiter ver- j schlechterler Wetterlage stießen die deutschen Zerstörer am drit- l ten Tag aus vier britische Zerstörer, die den Schutz des schwer- ! beschädigten Kreuzers übernommen hatten, und gingen gegen diese Feindgruppe zum Torpedoangriff vor. In einem hefti gen Artilleriegefecht brachten sie zwei feindlichen Zer störern schwere Beschädigungen bei. Ein eigener Zerstörer wurde schwer getroffen. Der Pulverqualm des Kampfes und die Sprcngwolken unserer Treffer mischten sich mit der künst lichen Nebelwand, mit der die feindlichen Zerstörer den Kreu zer zu schützen suchten. Als der Sturm die Sicht geklärt hatte, war der Kreuzer untergegangen, und Wrackstücke be deckten das Kampffeld. Die deutsche Lustwasse griff mit Kampfflugzeugen in diese Kämpfe ein. Innerhalb kurzer Zeit trafen die deutschen Kampsslugzeuge trotz hestigsten Abwehrfeuers der Flakgeschütze vier große Frachtschiffe. Nach wenigen Minuten waren drei Handelsschiffe von 8000 BRT, 6000 BRT und 5000 BRT mit ihrer wertvollen Fracht im Nordmeer versunken. Ein weiteres Frachtschiff von 6000 BRT wurde schwer be schädigt. Dem schneidigen Angriff der deutschen Kampsslug zeuge waren somit nach bisherigen Meldungen trotz starker Abwehr 19 000 BRT Schiffsraum zum Opfer gefallen. Dieser Erfolg beweist aufs neue die Schlagkraft der deut schen Kriegsmarine und Luftwaffe, die vom hohen Norden bis zum Mittelmeer alle Seewege des Feindes überwachen und dem Gegner immer wieder schwere Verluste zufügen. Bisher 19 britische Kreuzer verlorengegange« Bei dem im OKW.-Bericht vom Montag gemeldeten See- und Luftgefecht im nördlichen Eismeer verloren die Briten e nen Schweren Kreuzer. Damit hat die britische Kriegsmarine im Verlaufe dieses Krieges bereits neunzehn Kreuzer eingebüßt. Bisher hat nämlich dre britische Admiralität« den Verlust der nachstehenden Kreuzer zugegeben: Effingham, Lurlew, Calypso, Southampton, Benoventure. Elouchester, Fiji, Park Calcutta, Dunedin^ Syonem Neptune, Ealathea, Perth, Exeier, Naiad, Dorsetshire und Lorwall. Meder IS britische Jüger weniger Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, erlitt di« britische Lustwasse auch am Montag wieder eine schwere Nie derlage über dem Kanal. Als kurz nach 10 Uhr britische Bomben flugzeuge in Bealeituno von über 5V Spitsires über der jran- zösikchen Küste einzusliegen versuchten, wurden sie am wolken losen Himmel bei klarer Sicht von deutschen Jägern gestellt. Innerhalb von süns Minuten sielen dem Angriff unserer Jagd flieger sieben Spitsires zum Opser. Die meisten stürzten vor He Havre in den Kanal. Flakgeschütze der Küstenbatterien brach- :n eine weitere Spitsire nördlich Cherbourg zum Absturz. Am Nachmittaa unternahmen britische Jäaer einen Vor ¬ stoß, den über 30 britische Spitsire aussührlen. Ueber dem Kanal stellten unsere Jäger die Spitsires noch vor Erreichen der Küste. Es kam zu einer erbitterten Lustschlacht. Dabei wurden aber mals innerhalb süns Minuten sieben Spitsires abgeschossen. Nach dieser schweren Niederlage drehten die britischen Jäger wieder zur englischen Küste ab. Sn süns Stunden haben die Briten am Montag sünszehn Flugzeuge verloren, ohne mit ihrem Angriff zu irgendwelchen Erfolgen gekommen zu sein. Nur zwei deutsche Läger kehrten aus diesem Kamps nicht zurück. Kampf bis zum totalen Sieg Die Presse der Verbündeten zur Salzburger Begegnung Die Presse der Verbündeten Länder erhielt in diesen Tagen ihr Gepräge durch die historische Begegnung des Führers mir dem Duce. „Dte Zusammenkunsi von Salzburg bestätigt-, so schreibt der diplomatische Milarbei.er der italie- Nischen Nachrichtenagentur Stefani. ..die enge Verbunden heit zwischen Deutschland und Italien seit den ersten Kriegs lagen." Der Kommentar unterstreicht die bedeutende Rolle die dabei die persönliche Freundschaft zwischen dem sichrer und dem Duce spielt, die aus revolutionärem Geist und einem vollkommenen Verstehen beruhe Die Geisteshaltung, in der die Zusammenkunsi erfolgte, sei die Geisteshaltung zwc er Reiche, die wissen, daß der Sieg ihnen gehört, und die entschlossen sind, den Kamps bis zum roialen Sieg sortzusetzen. Auch Japan sei von dem gleichen Geist beleckt. „Die neue Begegnung der beiden Führer des neuen Europa", erklärt die Zeitung ,M e s s a g g e r o". ..die dem Kontinent durch ihre befreienden Revoluiionen Vas Gepräge geben, bedeutet ebenso wie die^vorangehenden Zusammenkünfte grundlegendes Datum tn der Entwicklung des reges." In den Kommentaren der Budapester Presse wird übereinstimmend zum Ausdruck gebracht, daß es sich bei der Salzburger Zusammenkunft um eine neue bedeuiunasvolle Kundgebung sowohl der unerschüiierltchen E»nig- keii zwischen den Achsenmächien als auch deren unbedingter Siegessicherheit handelt. „Pester Llovd" schreibt, noch nie sei die Einigkeit der beiden Völker stärker gewesen als tn diesen Tagen, da große Entscheidungen heranreiften. Die Presse der Slowakei hebt hervor, daß die Zu sammenkunft des Führers mir dem Duce in eine Zeit vor großen Entscheidungen falle und zugleich in eine Zeit, da dte feindliche Lügenagiiation wieder einmal den lächerlichen Per- such unternehme, mit Gerüchten den Kamps gegen die Achse auszunehmen Die Zusammenkunft Hitlers und Mussolinis steht im Mittelpunkt auch der Madrider Presse. „Jnformaciones" schreibt: ..Es ist besonders bezeichnend, daß diese Unterredung gerade ietz, stattfand, nachdem die durch den harten Wtnler bedingte Pause beendet ist Wenn auch schon alle vorangegan genen Besprechungen größte geschichtliche Enischeidungen^nach sich zogen, so sind wir doch überzeugt, daß diesmal bei Salz burg Beschlüsse von ungeahnten Ausmaßen gefaßt wurden Der Sommer 1942 wird die Entscheidung im Osten bringen.. Dann hat das neue Europa von keiner Seite mehr etwas zu fürchten Die Bedeutung der Besprechungen, so schreib, „ABC", liegt in der Tatsache, daß sie am Vorabend kriegs entscheidender Operationen stattgesunden Hai. Dte Begegnung der beiden großen Staatsmänner wird auch dies mal für die Gegner der Achse unangenehme Folgen haben. Tmo bejm Tenno Sondertagung des Japanischen Reichstags am 25. Mai. Der Tenno empfing nacheinander den Premierminister Tojo und den Innenminister Vuzawa zur Berichterstattung über Fragen ihres Amtsbereichs Der neugewählte Japanische Reichstag wurde zum 25 Mai zu einer Sonder tagung einberufen, die zwei Tage dauern soll. Innenminister Yuzawa berichieie dem Kabinett über den Wahlausgang Danach betragen die Stimmenthal- tungen nur 16,8 v H Insgesamt wurden 198 sog „neue Männer" gewählt Von den von der Bewegung zur Unterstützung des Thrones vorgeschlagenen Ab geordneten wurden 381 oder 8l 9 v H gewählt Als be sonders befriedigend unierstrich der Innenminister das Schwinden der Einflüsse von links. In dieser Zeit gibt cs keine selbsthciligcn Erscheinungen mit wohlerworbcucn Rechten, sondern wir alle sind nur gehorsame Diener an den Interessen unseres Volkes. Adols Hitler am 26. 4. 1942 im Reichstag. Cripps droht Indien Das britische Volk hat um die Monatsweud: eine Reihe von Schlägen einstecken müssen die geradezu lähmend gewirkt haben. Noch stand die britische Oesfentlichkeit unter dem starken Eindruck der wuchtigen Vergeltungsangriffe, mit denen die deutsche Luftwaffe die britischen Terrorangriffe auf deutsche Städte und Kulturdenkmäler sühnte, da bildete die Nachricht über die Begegnung zwischen dem Führer und dem Duce tu Salzburg eine neue peinliche Ueberraschung für das englische Volk Churchill war gerade damit beschäftigt, die britische Oesfentlichkeit über die Auswirkung dieses politisch hoch- bedeutsamen Ereignisses zu beruhigen, da lieseu neue Hiobs- posten in London ein, und zwar diesmal vom ostasiatische» Kriegsschauplatz. Gleichzeitig mit der Nachricht von dem Fall Mandalans, dem Zentrum der britisch-tschuiigking-chinesischcii Vcrteidigungsfront in Burma, kam die Schreckensmcldung aus Allahabad. In einer scharfen Entschließung hat der Arbeits ausschuß der a l l i n d i s ch c n Kongreß Partei die Absage seiner Führer an die englisch-amerikanische Adresse bestätigt und damit den völligen Fehlschlag der Indienmission von Cripps vor aller Welt unterstrichen Mit unmißverständliche» Worten wird darin erklärt, daß die Vorschläge von Cripps für Indien undiskutabel seien und daß der indische Kongreß auch in Zukunft keine Maßnahmen mit der indischen Souveränität sür vereinbar halte, die eine auch mir teilweise Kontrolle Indiens durch fremde Mächte, ein schließlich der Bereinigten Staaten vorsehen. Damit hat das indische Volk mit rücksichtsloser Offenheit der englischen Regie- rung eine Absage erteilt, wie sie in dieser schroffen Form den Briten noch niemals zuteil geworden ist. Die Inder denken weder daran, sich an der Seite der Engländer an der Ver teidigung des Landes zu beteiligen und sich als Kanonensuner für Englands egoistische Interessen mißbrauchen zu lassen noch irgendwie weitere Verhandlungen mit London oder Washing ton über diese Frage in Erwägung zu ziehen. Ja, die Ent schließung der Kongreßpartei verlangt in aller Form, daß England seine Rechte Indien endgültig aufgibt. Diese mannhafte Sprache des indischen Volkes hat in Lon don wie eine Bombe gewirkt. Denn seit der Rückkehr von Cripps haben die englischen Illusionspolitiker ihrem Volke immer wieder versichert, daß zwar keine Vereinbarung zustande gekommen, aber eine ungemein günstige Atmosphäre geschaffen, also ein wesentlicher moralischer Erfolg erzielt worden sei. Diese echt Churchillschen Illusionen sind durch die Entschließung von Allahabad gründlich zerstört worden. Indem der indische Kongreß jetzt die Unabhängigkeit und Freiheit Indiens ver- langt, sagt er damit gleichzeitig dem englischen Vizekönig Lin lithgow mitsamt dem Generalissimus Wavell und dem ame rikanischen Sonderbotschafter Johnson und Gradh den Kampf an. Mehr denn je ist damit die britische Herrschaft in Indien in Frage gestellt, und man nimmt deshalb mit Recht an daß der offizielle britische Kurs in Indien nach dem gescheiterten Zwischenspiel von Cripps nunmehr wieder eine erhebliche Verschärfung erfahren wird. Kaum war die offenmutige Sprache des indischen Kon gresses in London bekanntgeworden, da hat der Rattenfänger Cripps auf Grund einer Aussprache mit Churchill von London aus eine Rundsunkrede gehalten, in der er erneut den Indern mit der Peitsche droht und das bezeichnende Wort sallenließ: „Der Augenblick des Zuschlagens naht heran!" Im übrigen wiederholte e^noch einmal alle Lügen und Entstellungen, die er bereits von Neu-Delhi aus über seine Verhandlungen mit den indischen Führern verbreitet hat. Er wiederholt noch einmal das heuchlerische Versprechen der bri tischen Regierung, daß Indien die völlige Freiheit und Selbst regierung erhalten solle, sobald der Krieg vorüber sei und so bald die Inder für sich selbst eine neue Verfassung entwerfen könnten. Mit schlecht verheimlichtem Grimm macht er die Inder dafür verantwortlich, daß sie die in keiner Weise bindende» Zukunstsversprechungen der britischen Regierung abgelehnH haben und beantwortete die Ablehnung seiner „selbstlosen Ver mittlung" mit der Drohung, daß der Augenblick des Los schlagens gekommen sei. Mit dieser Drohung bestätigt Cripps die begründete Vermutung, daß es London mit der Einlösung seines Versprechens an Indien in Wirklichkeit niemals ernst gewesen ist und daß man mit diesen Lockungen nur die Inder als Kanonenfutter gewinnen wollte. Das britische Weltreich wird durch diese Ereignisse, die sich über seinem Kernstück Indien zusammeiibrauen, in seinem innersten Bestand gefährdet, denn Indien ist die Hauptquelle des britischen Reichtums Seit Jahrhunderten haben die Briten das 400-Millionen-Volk der Inder ausgebcutet. Hierbei haben die Juden eine ausschlaggebende Rolle gespielt. Der Jude Disraeli, dessen znnischcr Ausspruch, die Rassenfrage sei der Schlüssel zur Weltgeschichte, der Führer bei seiner Ab rechnung mit den jüdischen Weltparasiten erwähnt hat, hatte als britischer Premierminister vor 70 Jahren zielsicher begon nen die jüdischen Interessen mit den außenpolitischen Zielen des britischen Reiches zu verknüpfen. Unter seiner Führung hat sich England zur Schutzmacht des Judentums entwickelt. Der Schutz der indischen Reichtümer als Grundlage der auf strebenden englisch-jüdischen Machtstellung bedeutete für Dis- raeli den Leitgedanken der britischen Weltreichspolittk. Durch setne^mit Hilfe twr Londoner Rothschilds getätigt« Erwerbung