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Pulsnitzer Anzeiger : 01.04.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194204015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19420401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19420401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-04
- Tag 1942-04-01
-
Monat
1942-04
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 01.04.1942
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Mittwoch, d.n 1. April 1942 »rrieg einem erfolgreichen unv grgreichen Abschluß zuzusüyren und olle Kräfte anzuspannen, „bis die Feinde der Freiheit end gültig zerschmettert sind". Aber schon der nächste Redner, der Generalstabschef der USA., General Marshall, rückte wie der die großen Gefahren in den Vordergrund, die dem amerika nischen Kontinent drohten. Als das Ziel der Vereinigten Staaten bezeichnete er die ,.,Sammlung aller Kräfte für eine groß angelegte Offensive, die zum frühestmöglichen Zeitpunkt beginnen solle". Die Verteidigung der westlichen Hemisphäre sei von überragender Bedeutung, und der Krieg müsse von ihr serngehalten werden. Ein frommer Wunsch, der längst durch die Operationen der deutschen U-Boote zerstört worden ist. Im übrigen stimmte der Generalstabsches dem Marine minister zu, daß die Materiallieferungen für die Verteidigung Amerikas „infolge des eigenen Bedarfs der USA-Armee" bei anderen Aktionen „etwas gemindert" werden müßten. Die Ohnmacht der Vereinigten Staaten tritt übrigens auch in dem Verhalten gegenüber Australien zum Vorschein. Konnte die USA.-Presse noch vor wenigen Tagen bei der An kunft des Fluchtgenerals MacArthur von den Philippinen nicht genug über die „Rettung" Australiens durch die USA.- Armee triumphieren, so kann man heute schon erleben, daß Australien bereits von den USA. abgeschrieben wird. So schreibt der Militärsachverständige der „New Uork Times", im kalten Licht der strategischen Realität betrachtet, sei Australien für die Vereinigten Nationen nicht strate- «isch lebenswichtig <!). Militärisch sei Australien ein Nußcnposten, und zwar einer, der verloren werden könnte, ohne daß der Krieg verloren wäre. Die Anfangserfolge des Feindes seien so groß, die Kriegsschauplätze so gewaltig, die gegenwärtigen Kräfte der USA. so zerstreut und die Aus strahlung ihrer Macht nach Uebersee sei wegen der Schiffs- raumsrage io schwierig, daß man nicht hoffen tonne, aves zu halten. Um das Bild abzurunden, sei zum Schluß noch ein Artikel »es „New Dork Times Magazin" angeführt, in dem unum wunden zugegeben wird, daß die Vereinigten Staaten in der Umstellung ihrer Industrien auf eine Kriegsproduktion min destens fünf Jahre hinter Deutschland zu rück l i e g_e n. Und trotzdem sind die Vereinigten Staaken von oer Pervrecherciique um mooseven in ein rrriegsaven- teuer gestürzt worden, das sie, wie sie anfangs großmäulig er klärten, in spätestens 90 Tagen erfolgreich bestehen wollten, das sich aber nach ihrem eigenen Geständnis heute schon zu einer ernsten Gefahr für ihre Machtstellung in der westlichen Hemisphäre ausgewirkt hat. Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger hl neu Deut mit! Bür» «UL wu Mi M« der rot i« rei w' «r st»- oi tu b< c, «en Sch N,r< got Wei «eh hui die L die Au »r Nu ,e> s° fr » w d g< L Osten zurück. Während die eigenen Verluste bei diesen Kämp fen sehr gering waren, blieben über 300 gefallene Bolschewisten auf dem Gefechtsfeld liegen. Auch an dem mittleren und nördlichen Teil der finnischen Ostfrom erlitt der Feind empfindliche Verluste. Auf dem See Rukajärvi schlugen die finnischen Truppen ein feindliches Ba taillon zurück Der Feind ließ 150 Gefallene auf dem Kampf platz. Bei einem feindlichen Angriff auf ein Dorf in der Oedemark gelang es den finnischen Truppen, den Feind teil weise cinzuschlietzen und zu vernichten, wobei er 350 Mann an Gefallenen verlor. Weiter im Norden wurden 75 Mann einer etwa bataillonsstarken Feindabteilung niedergemacht. Deutsche Sturzkampfflugzeuge zerschlugen im Raum nord ostwärts des Ilmensees in rollenden Einsätzen einen von zahlreichen Panzern durchgeführten bolschewistischen Vorstoß. Unter Zurücklassung vieler zerstörter und beschädigter Panzer- kampswagen zogen sich die Bolschewisten in ihre Bereit stellungsräume zurück, ivo sie jedoch durch weitere Angriff» wiederum hohe blutige Verluste hatten. der «eg der der gm der W« die »äh u s vadi «iliti Aktiv »ranr »arer Men harer sie» Lüb «otisi Kwe chiüs «and Habei kostb« »«utj von Nachtangriff auf Tobruk Im Tiefflug den britischen Nachschub angegriffen. I)ö!8 Rom, 31 März. Der italienische Wehr- machtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Fu der Cyreuaika wurde die Kampftätigkeit durch den Ghibli stark beeinträchtigt. Einer unserer Lustverbände der 3. Fagdgruppe unter dem Befehl von Hauptmann Gin- seppe Tovazzi führte eine kühne nächtliche Aktion durch, in deren Verlaus der Hafen von Tobruk bombardiert und im Tiesflng besonders wirksame Angriffe auf den Nachschub längs der Küste und aus feindliche Lager dnrchgeführt wurden. Zehn Kraftwagen wurden vernichte« und über hundert beschädigt. An verschiedenen Stellen entstanden Brände, und dein Feind wurden in den Lagern schwere Verluste zugesügt. Die aufgestiegenen englischen Jagdflugzeuge wurden zunz Abdrehen gezwungen. Alle unsere Flugzeuge kehrten zu ihren Stützpunkten zurück. BriteNlreuzer „Naiad" oerlenN Der britische Kreuzer „St a i a d", der erst 1940 in Dienst ge stellt wurde, muß jetzt von der britischen Admiralität als ver »Lhurqm verrückt" Englische Gefangene über den Angriff auf St. Nazaire Von Kriegsberichter Franz Bretz Lymchill fürchtet Indiens Frecheitswillen Britische Agitatoren ließen Subhas Chandra Bose sterben U-Boote vor Murmansk Neuer Angriff auf feindlichen Geleilzug. — Zwei Trans porter mit 11000 BNT. versenkt. — 183 Sowjetpanzer vernichtet. — Hauptmann Jhlefeldt errang 82. LuftsieZ. OdiS. Ans dem Führerhauptquartier, 31 März. Das Oberkommando der W e hrmacht gibt bekannt: Im Donez-Gebiet scheiterten erneute Angriffe des Feindes. Bei einem Säuberungsunternehmen im Abschnitt ostwärts Charkow wurde zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet. Im mittleren Frontabschnitt griff der Feind an meh reren Stellen mit starken Kräften an. Die Angriffe brachen nach harten Kämpfen unter schwersten blutigen Verlusten für den Gegner zusammen. Dabei wurden 24 Panzer vernichtet. An mehreren Abschnitten der Ostfront brachten eigene An- griffsnnternehmungen weitere Erfolge. Die Luftwaffe bombardierte eine Flugzeugfabril in Sewa stopol und Hafenanlagen an der Meerenge von Kertsch mit guter Wirkung. Bei Luftangriffen gegen Flugplätze und Eisen bahnverbindungen der Sowjets erlitt der Feind empfindliche Verluste an Flugzeugen und rollendem Material. Kampfflug zeuge bombardierten den Hafen von Murmansk. In der Zeit vom 23. bis 30. März wurden an der Ostfront 183 feind liche Panzer abgeschofsen. Der in dem Wehrmachtbericht vom 29. und 30. März er wähnte feindliche Geleitzug im Seegebiet von Murmansk wurde erneut durch deutsche Unterseeboote an gegriffen. Sie versenkten am Eingang der Kolabucht zwei schwer beladene Transporter mit zusammen 11 000 BRT. Ein dritter Transporter wurde torpediert. Auch mit seinem Unter gang ist infolge des schweren Seeganges zu rechnen. Durch Luftangriffe wurde ein weiteres größeres Handelsschiff be schädigt. In Nordasrtla infolge schwerer Sandstürme nur geringe Kampstatigkeit. In der Marinarica wurden ein Flug platz und die Hnsenanlagen von Tobruk erfolgreich bombar dier« Ein britischer Frachter erhielt Bombentreffer. An der englischen Ostküste beschädigten Kampf flugzeuge ein britisches Handelsschiff mittlerer Große. An der Knnaltüste schoß Marineartillerie vier britische Jagdflug zeuge ab. Störflügc einzelner britischer Kampfflugzeuge führten in das östliche Reichsgebiet. Bei nächtlichen Einflugvcrsuchen bri tischer Bomber in das besetzte norwegische Gebiet wurden drei feindliche Flugzeuge abgeschossen Hauptmann Ihlefeld« errang mit sieben Abschüssen seinen 82. Lustsreg. Das Unterseeboot unter der Führung von KapitSnlrut- nant Endraß, Tröger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, ist von Feindfahrt nicht zurückgekchrt. Ein hervorragender Unrerseebootkommandant ist mit seiner tapsrren Besatzung vor dem Feinde geblieben. * Gegenangriff an der Lapplandfront. An der Front in Lappland schlugen deutsch-finnische Truppen einen überraschenden Angriff stärkerer feindlicher Kräfte ab. Sie gingen darauf zum Gegenangriff über und trieben die Reste der bolschewistischen Anarifssbataillone nack betrug 32,3 Knoten. Zwei Handelsschiffe vor der USA.-Küste torpediert. Ein amerikanisches Handelsschiff kleinerer Tonnage und ein britisches Handelsschiff von etwa 6000 BRT. wurden, wie das amerikanische Marincministerium jetzt zugeben mutz, am 30. 3. an der atlantischen Küste der USA. torpediert und ver senkt. Cripps unerwarteten 'Erfolg gehabt: Die Mutter S. C. Doses in Indien erhielt Tausende von Beileidstelegrammen, aus denen die große Wertschätzung hervorgeht, deren sich Subhas Chandra Bose in Indien erfreut. Von diesen Kundgebungen verdient das Beileidstelegramm Gandhis Beachtung, in dem es heißt: „Die ganze Nation betrauert mit Ihnen den Tod Ihres großen und tapferen Sohnes. Ich teile Ihren Schmerz von ganzem Herzen. Möge Gott Ihnen Mut geben, um diesen »nerwartetelüVerlust zu ertragen." Abul Kalam Azad telegraphierte: „Ich war tief er schüttert, als ich heute morgen die Nachricht von dem Flug zeugunglück las, welches Subhas Chandra Bose und einiM andere Inder betroffen hat. Das tragische Ende Boses, der in d« Blüte seiner Jahre stand, wird alle diejenigen mit tiefem Schmerz erfüllen, die ihn kannten. Es muß zugegeben werden, daß « für die große Sache lebte und starb, der er sein Leben geweiht hatte." Nachdem die Engländer dauernd versuchen, zwischen indi schen Führern Uneinigkeit zu säen und vor allem bemüht waren, Bose als fanatischen Einzelgänger hinzustellen, hat nun der agitatorische Einfall des Herrn Cripps, Bose sterben z« lassen, das Gegenteil bewiesen. senkt gemeldet werden. Die „Naiad" hatte eine Wasserverdrängung von 5450 Ton- uud besaß eine Artillerie von zehn 13,2-Zentimeter- und acht 4-Zentimeter-Flak, außerdem besaß sie sechs Torpedorohre und ein Bordflugzeug. Sie gehörte zu der sogenannten „Dido"« Klasse, aus der die Kreuzer „Phoebe" und „Bonaventure" be reits früher versenkt wurden. Die Geschwindigkeit der „Naiad" Der offene Brief, den der indische Nationalistenführer Subhas Chandra Bose an Sie Stafford Cripps richtete, hat in Indien weiteste Verbreitung erfahren und ist den Eng ländern offensichtlich sehr auf die Nerven gegangen. Um die Auseinandersetzung mit diesem, ihnen unbequemen Führer des indischen Nationalismus zu beenden, ist die bri tische Agitation aus die Idee verfallen, Bose einfach sterben zu lassen! Sin Flugzeugunglück aus der Strecke Bangkok—Tokio, bei dem einige Mitglieder des Indische« Nationalkomitees in Thailand den Tod fanden, gab den Eng ländern Anlaß zu der Meldung, daß Subhas Chandra Bow dabei ums Leben gekommen sei. Heute hat nun ein unbekannter Sender, über den Bose fett einiger Zett Erklärungen abgibt, folgende Verlautbarung verbreitet: „Die britischen Nachrichten-Agenturen haben in der ganzen Welt die Nachricht verbreitet, daß unser Führer S. C. Bose auk dem Wege nach Tokio bei einein Flugzeugunglück ums Lc en kam. Diese Nachricht ist vollkommen aus der Luft ge griffen. Unser Führer S. C. Bose ist am Leben und erfreut sich bester Gesundheit. Er wird im Azad-Hind-Radio am Mittwoch, dem 1. April, kurz nach 8.30 Uhr indischer Stan dartzeit wiederum zu feinen Landsleuten sprechen." Bumerang für Churchill Die enaliscke Lüaenmelduna bat aber einen kür Herrn Sv Churchill und sein nach Indien entsandter Minister Cripps haben sich lange Zeit gelassen, bis sie die Katze auS dem Sack gelassen haben. Wie vorauszusehen war, handelt es sich bei den mi« großem Tam Tam angekündigten „Vor- schlügen" für Indien um einen neuen groß angelegten Be- irugsversuch mit dem sich London wohl die Menschen und die Arbeitskraft Indiens für diesen Krieg sichern will, ohne jedoch ernstlich an eine Einlösung seines Versprechens zu den ken. Die Indische Union", die mi« dem Status eines Dominion geschaffen werden soll, angeblich gleichberechtigt und in seiner inneren und auswärtigen Politik unabhängig, ist in Wirklichkeit ein Versprechen für die Zukunft. Im übrigen läßt der sogenannte Vorschlag deutlich erkennen, daß Eng land sich alle Möglichkeiten offenhalten will, durch Schürung der Gegensätzlichkeiten in Indien auch weiterhin die Oberhand zu behalten. Vor allem denk« es nicht darin, feine militärische Vorherrschaft aufzugeben. England will lediglich Zeit ge winnen und die Kriegsproduktion Indiens weiter für seine eigenen bedrohten Interessen einspannen. In der Weltöffentlichkeit ist der britische Täuschungsver- such richtig erkannt worden. So beschreibt ein ostasiattsches Blatt die Vorschläge von Cripps als Meisterstück tradi tioneller britischer Hinterlist. Der diplomatische Mitarbeiter von Agenzia Stefani unterstreicht die bekannte englische Methode, alles aus die Zeil nach dem Kriege zu ver schieben, sofort aber von Indien Kanonenfutter zu verlangen. Der Wechsel, den Cripps mit einem nach dem Kriegsende liegenden Fälligkeitstage akzeptieren will, ist. wie ein Ma drider Blatt feststelll, oberfaul. Er wird durch die Unterschrif ten von Stalin und Tschiangkatschek bestimmt nicht wertvoller. Die japanische Presse nennt die britischen Vorschläge eine ziemliche Unverschämtheit. Japan verfolge die Entwicklungen mit gespanntem Interesse und es beschränke sich vorläufig dar auf, Indiens Volk daran zu erinnern, daß Japan nichts an deres wünsche, als daß Indien den Indern zurückgegeben werde. Welche Entscheidung Indien selbst treffen wird, bleibt «bzuwarten. Mehr als einmal sind die 400 Millionen Inder von England um ihre Freiheit betrogen worden; vor allem im Weltkrieg, in dem das Land für England etwa 1,3 Mil lionen Mann aufbrachte, hat es für seine Mitarbeit fast genau die gleichen leeren Zuknnftsversprechungen erhalten wie heute. Damals sind diese Versprechungen unerfüllt geblieben, und auch diesmal würde es nicht anders sein. klarten, daß der Angriff auf St. Nazaire die erste große E ntl a st u n g s o f s e n s iv e für die sowjetrussischen Armeen: gewesen sei. Ungeheure Wut über die Londoner Abenteurer Der Lt. Brown war zweifellos seiner Meinung nach ein guter Soldat, er tat seinen Dienst, d. h. er saß tatenlos bisher in den verschiedensten englischen Häsen herum, besuchte deK Abends Bars, tanzte und flirtete und noch vieles desgleichen mehr. Es hatte also bis zu diesem Augenblick seine Richtigkeit mit dem von Churchill versprochenen „reizenden Krieg". Auch- die Soldaten, die meisten Kaufleute und Bankangestellte im Zivilberuf, dachten wie der Leutnant Brown, und ihr mili tärisches Dasein bewegte sich in ähnlichen Bahnen Nun aber ist in wenigen Stunden eine ganze Welt zusammengestürzt. mit einemmal ist es ihnen wie Schuppen von den Augen ge fallen, und nach dem furchtbaren Erleben einer einzigen Nacht entlädt sich jetzt ihre ganze Wut über die Verantwortlichen, die sie in das Abenteuer von St. Nazaire gehetzt haben. Die meister» W von ihnen hatte eine panikartige Furcht gepackt, als plötzlich wie aus heiterem Himmel die deutschen Batterien den stähler nen Willkommensgruß an Europas Westgrenze entboten. Selbstverständlich waren sie so viel Engländer, daß st» mit ihren Aeutzerungen sehr zurückhielten, aber einhelligaeben sie der Ueberzeuguna Ausdruck, daß der Angriff mit abso lut unzulänglichen Mitteln durchgeführt und auch bet stärkstem Einsatz die Kaatastrophe nur um so größere Ausmaß, angenommen hätte. Seine Betrachtung schloß Brown, der- bisher englisch gesprochen hatte, mit einem bezeichnende« „Churchill verrückt", damit jeder der Anwesenden wohl im klaren darüber sei, was er meine, und seine Kameraden nickten ihm beifällig zu. — Wir brauchen diesem Wort nichts hinzu- zusügen. PK. uever dein Hafen von St. Nazaire und der Mün dung der Loire ziehen in den frühe«« Morgenstunden kilometer weit sichtbar dichte Rauchschwaden, die Luft ist erfüllt von einem brandigen Geruch, der von den Wracks herrührt, die einstmals zu der Flotte Ihrer Majestät gehörten. Vollkommen ausgebrannt ist ein Teil von ihnen an den Strand getrieben, die übrigen liegen auf dem Meeresgrund Der Großteil ihrer Besatzungen hat den Tod in den Wellen gefunden, nur wenige haben das nackte Leben retten können. Zum Teil verwundet, ist es dem einen oder anderen gelungen, in einem der kleinen Schlauchboote dem sicheren Untergang zu entgehen. Mit den Füßen im kalten Meerwasser hängend, waren sie stundenlang dem Spiel der Wellen preisgeaeben, und als sie, wie der eng lische Lt. Brown, nach elfstündiger Irrfahrt vollständig durchnäßt, zitternd vor Kälte, mit klappernden Zähnen, in vollständig erschöpftem Zustand an Land getrieben wurden, da empfanden sie es erst als ein Glück, wenigstens noch lebend dem Grauen dieser Nacht entronnen zu sein. Die erste „Maisky-Offensive" Es find nicht allzu viele, denen das Glück in dieser Weise hold war. aber auch für sie haben die Schrecken ihre Spuren hinterlassen. Angstverzerrt blickten ihre Augen, als sie dem zuständigen Offizier zur Vernehmung vorgesührt werden. Ihren Worten ist zu entnehmen, daß sie sich den Krieg und den Dienst in der königlichen Flotte wesentlich anders vor gestellt haben. Das ist zu verstehen, denn bislang kannten sie das kriegerische Geschehen nur aus den Schilderungen der von plutokratischen Kriegstreibern ausgehaltenen Presse, und so gab es für sie. die sie im Vorgefühl eines sicheren Sieges die Reise über das Meer angetreten hatten, ein böses Erwachen. Wenn die Welt heute allgemein von der „Maiskv-Ossen- M>t" spricht, so findet das seine Bestätigung durch die Aus- iaae der «xalikche» Soldaten, wie sie übeeeinsttmmend er. Tagesbefehl des Befehlshabers derllnlerfeeboott Zum Heldentod des Kapitänleutnants Endratz Der Besehlshaber der Unterseeboote, Admirl Dönitz, hat an die U-Bootwafse folgenden Tagesbefehl erlassen: „Kapitänleuinant Engelbert Endraß, Träger des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, «st von einer Unter nehmung nicht zurückgekehrt. Ein hervorragender U-Bootsko:n- mandant ist mit seiner braven Besatzung vor dem Feind ge blieben. Als Wachoffizier Priens trat er in diesen Krieg. Bei dem kühnen Unternehmen gegen Scapa Flow war er nicht nur der Torpedojchütze, er war der Waffengefähne seines Kommandan ten, der mit ihm Angriffsgeist und Siegeswillcn gegen den Feind trug. Als Kommandant hat er auf vielen Unternehmungen sein Können bewiesen. Stets im Angriff an den Brennpunkten des Kampfes, im harten Riaen mit Zerstörern, Bewachern und Flugzeugen bat er durch kühles Wägen und entschlossenes Wagen zahlreiche Erfolge errungen. 2m Kamps gegen Eeleitzüge, der härtesten Form des U-Bootkrieges, Hut er sich aufs höchste be währ«. 2m Kamps gegen einen sehr schwer gesicherten Eeleitzug hat sich nach erfolgreichem Angriff sein Soldatenleben vollendet. Ein zäher und harter Kämpfer, ein vorbildlicher Soldat, ein treuer, zuverlässiger Kamerad ist uns genommen. Doch über feine letzte Kampfstätte hinweg ziehen neue Boote gegen den Feind." Norwegische Seeleute in USA brutal mißhandelt Das Schicksal der in USA verhafteten norwegischen Seeleute wird in den norwegischen Zeitungen weiterhin ausführlich be sprochen. Die Blätter prangern den himmelschreienden Undank Englands und der USA an. der gegenüber ven norweqiihen Seeleuten in aller erschreckender Deutlichkeit zum Ausdruck komme. Die Seeleute, die früher gut genug gewesen seien, die Kastanien für England aus dem Feuer zu holen und damals „freie Norweger" genannt wurden, erführen nun in den Ge fängnissen der USA jene Behandlung, die allen englischen Hilfs- völkern sicher sei, sobald sie nicht mehr bereit seien, ihr Leben Mr die Plutokraten bedingungslos hinzugeben.
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