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Mrntrg, Um 23. März 1942 VnlsiiMr — vdorn-r Nnzetoe- NL « - Wit« I Drei Frachter an der AttanIMWe versentt An der Atlantikküste ist ein Frachtdampfer, der in USA.-Diensten fuhr, der Wachsamkeit unserer Unterseeboote zum Opfer gefallen. Es handelt sich um den früheren jugosla wischen Dampfer „Trepca", der torpediert und versenkt wor den ist. Das USA.-Marineministerium mutz den Verlust des Frachters zugeben. Zwei weitere große nordamerikanische Handelsschisse sind am 21. März an der Atlantikküste der USA. torpediert ^nd versenkt worden. Diese Versenkungen sind jetzt durch das USA.- Marineministerium zugegeben worden. llSA.-8amnenboot Mich Sava «erst»» Das USA.-Marinedepartement teilte mit, daß das Kanonenboot „Ashevtll e" (1270 Tonnen) infolge feindlicher Einwirkung südlich von Java als verloren anzusehen sei. Die Versenkung erfolgte vor mehreren Tagen. Das Kanonenboot „Asheville" hatte eine Wasserverdrän gung von 1270 Tonnen. Als Bewaffnung besaß es drei 10,2-, zwei 4,7- und zwei 3,7-Zentimeter-Geschütze, außerdem fünf Maschinengewehre. Filipinos nur als Kanonenfutter In letzter Zeil tauchen in der USA.-Presse immer wieder Betrachtungen ans, die sich mit der schlechten Behandlung Ler Filipinos in den USA. beschäftigen. Die Filipinos können grundsätzlich nicht USA.-Bürger sein und inr amerikanischen Heer dienen. In Kalifornien sind sie außerdem von der Aus übung einer Rechlspraxis ausgeschlossen und können leinen Grundbesitz erwerben. Gesellschaftlich werden sie fast wie Neger behandelt, werden boykottiert, werden in keine Klubs aufge- nommen und in vielen Lokalen nicht zugelasscn. Die Gesamt zahl der aus amerikanischem Festland lebenden Filipinos beträgt 65 000, von denen Kalifornien allein 45 000 nachweist: hinzukommen etwa 75 000 auf Lawal. Allerlei Neuigkeiten Eingeslbneitc Ortschaften in Schweden von Flugzeugen oerproviantlcrt. Gewaltige Schneeverwehungen nach bisher nie vagewesenen Schneestürmen .in Schweden führten dazu, daß Teile der schwedischen Luftwaffe eingesetzt werden mußten, um durch die Schneemassen isolierte Ortschaften mit Lebensmitteln zu versorgen. Vier eingeschneite Ortschaften wurden durch Bomben- und Transportflugzeuge mit Lebensmitteln versorgt. Die Leiche gab ihm «inen Fußtritt. Ein merkwürdiger Vorfall hat sich vor einiger Zeit in der italienischen Stadt Salerno ereignet. Der Angestellte eines Beerdigungsinstitutes war beauftragt worden, in einem Hause bei einem, Verstorbenen die Totenwache zu halten. Der Tote war vollständig an gekleidet aufgebahrt worden und lag bereits in dem Sarge, der etwas erhöht stand. Der beauftragte Wächter lieh sich, nachdem er sich mit den Angehörigen verständigt hatte, an: «Fußende des Sarges auf einem Schemel nieder, und zwar so, daß er dem Toten den Rücken zuwanbte. Die Wache be gann. Etwa eine Stunde später hörten die Hausbewohner einen gellenden Schrei, und als sie entsetzt zusammsnliesen,' fanden sie auf dem Flur den Angestellten des Beerdigungs instituts, der mit blutüberströmten Gesicht halb ohnmächtig an der Wand lehnte. Auf die entsetzten Fragen brachte der Mann schließlich zitternd heraus, er sei auf seinem Schemel halb eingeschlafen gewesen, plötzlich aber habe ihm die Leiche mit dem Stiefelabsatz einen kräftigen Tritt in den Rücken versetzt. Halb sinnlos vor Grauen, war der Mann aufge sprungen, wollte Hinausstürzen und war dabei noch so mit dem Kopf gegen die Tür gerannt, daß er sich eine Stirnwunde zugezogen hatte, aus der ihm das Blut über das Gesicht lief. Während er zitternd auf einem Stuhl zusammengesunkeit war, faßten die Hausbewohner Mut und gingen in den Raum,, in dem der Tote lag. Es hatte sich nichts verändert, der Leichnam lag im Sarge wie vorher, nur am Fußende war die Decke verschoben und der eine Fuß sah darunter hervor. Man holte den Arzt, der zunächst feststellte, dah hier keines falls ein Scheintod vorlag, sondern dah der Tote keinerlei Lebenszeichen von sich gab. Den Fuhtritt erklärte der Arzt als eine zwar ungewöhnliche, aber durchaus nicht über natürliche Erscheinung. Es habe sich dabei fraglos um ein augenblickliches Rachlassen der Dervenstarre im Dein des Toten gehandelt, wie es Lurch die Veränderungen, dir in einem toten Körper vor sich gehen, vorkommen könne. Das Wunder des Raubvogelauges. Die Sehleistungen der crdgebundencn Tiere werden bei weitem übertroffen von der Reichweite und Schärfe des Raubvogelauges, dessen Seh vermögen geradezu wie ein Wunder anmutet. Wenn sich der kreisende Raubvogel plötzlich hoch aus den Lüften herabfallen läßt, um ein kleines Mäuslein aus dem Felde zu erhaschen, dann zwingt diese Beobachtung zu dem Schluß, daß er fchär- ser sieht, als die Menschen mit den besten Ferngläsern es vermögen. Man will sogar berechnet haben, datz ein Geier aus 4000 Meter Höhe eine Ratte noch aus 8 Kilometer Ent fernung wahrnehmen kann. Bier Millionen Reisfelder in Thailand. Die Landwirt schaft bildet das Rückgrat Thailands. Die Regierung über wachte den Anbau von vier Millionen Reisfeldern, sie ver kaufte an die Bauern Reissaal in bedeutenden Mengen und gab schriftlichen Rat betreffs des Anbaues und der Ver wertung von Jute, die in diesem Jahre von 1200 Morgen geerntet werden wird. Man schätzt das Ergebnis auf 430 000 Kilogramm, wovon ein großes Quantum bereits durch die Regierung aufgekaust worden ist. Blutige „Schlacht" bei Veracruz 4 Tote, 20 Schwerverletzte. In der Nähe der Hafenstadt Veracruz in Mexiko fand eine große „Schlacht" statt, an der 500 mit Pistolen, Mcsserk und eisernen Gerätschaften aller Art bewaffnete Arbeiter teilnah men. Vier Männer wurden getötet, und 20 Schwerverletzte be deckten das Feld der blutigen Auseinandersetzung, die erst durch das Eingreifen von Militär beendet wurde. Die Unruhen sind durch Mitzstimmiakeiten zwischen Transport- und Landarbei tern wegen sozialer Fragen ausgelöst worden. TNv-ten und Spsrt Planitz ist Sachsenmeister! Im Kampf zwischen dem Planitzer SC und dem Dres dener SC um die Sachsenmeisterschaft im Fußball ist bereits am Sonntag die Entscheidung gefallen. Der Dresdner SC -tnierlag in seinem letzten Spiel am Sonntag in Chemnitz vor 10 000 Zuschauern dem Chemnitzer BC 2:7, obwohl er noch zur Pause ml: 2:0 geführt hatte. Damit mußten die Dresdner alle Hoffnungen begraben, denn die Planitzer haben nun drei Punkte Vorsprung, und es ist sicher, daß ne mindestens zwei aus den beiden noch ausstehenden Spielen gegen VfB Leip zig und Guts Muts Dresden heimbringen. Zwei Mannschaften der Fußballbereichs klaffe trugen Freundschaftsspiele aus. Polizei Chemnitz mußte flch bei der Zwickauer SG mit einem 6:6 (3L) zufrieden geben, dagegen behielt Tura 99 Leipzig mit 6:4 (1:4) die Oberhand gegen TuB Leipzig. « Nur wenig Fußball in der 1. Klaffe In der 1 .Fußballklasse beschränkte sich am Sonntag das Programm auf einige wenige Spiele. Im Leipziger Bezirk wurden zwei Tschammerpokalspiele von LSV Wurzen gegen MTV Wurzen mit 9:1 und von den Sportfreunden Leipzig gegen VfB Zwenkau mit 10:3 gewonnen. In Plauen schlug im Punktspiel der LSV Plauen den Bezirksmeister Konkordia Plauen. In den Pokalspielen des Zwickauer Bezirkes behaup- teien sich SV Niederhaßlau 6:1 gegen Post-SG Zwickau. SG Zwickau II mit 4:2 gegen Reichsbahn-SG Zwickau und TSV Brand-Marienthal mit 5:3 gegen VfL Zwickau. Im Bezirk Mulden-Zschopautal wurde das einzige Pokalspiel von TSG Mittweida 4:3 gegen Sportvg. Hartmannsdorf gewonnen. Im Bezirk Chemnitz gewannen in den Pokalspielen Germania Schönau 4:3 gegen Viktoria Einsiedel und SV Grüna 4:2 gegen SC Limbach, in den Freundschaftsspielen Preußen Chemnitz 4:1 gegen Post-SG Chemnitz, SV 01 Chemnitz 6:1 gegen Reichsbahn-SG Chemnitz und Sportfreunde Harthau 16:1 gegen Spielog. Siegmar. Im Bezirk Dresden behielten im Kampf um den Tschammerpokal Sportfreunde 01 Dresden nut 2:1 gegen LSV Großenhain, SC 04 Freital mit 6:2 gegen Heidenauer SC und BWG Straßenbahn Dresden mit, 3:2 gegen Wacker Dresden die Oberhand. Eder bleibt weiter Meister. Der Deutsche Weltergewichts meister Gustav E d e r - Dortmund, der seinen Titel nun schon seit zwölf Jahren trägt, stellte seine hohe Boxkunst wieder ein mal unter Beweis. Bei den Berufsboxkämpfen in Leipzig fertigte er den Hamburger Georg Sporer überlegen ab. Immer hin zeigte sich der Herausforderer als tapferer Kämpfer und gab sich erst nach zwölf Runden nach Punkten geschlagen. Die Dauerrennen in der Berliner Deutschlandhalle brach ten eine gewisse Enttäuschung, da der Deutsche Meister Loh mann durch Reifenschaden um seinen sicheren Sieg gebracht wurde. Der Berliner Stach, der schärfste Gegner Lohmanns, nutzte diese Chance im Endlauf sofort aus, so daß Lohmatm es nur auf den zweiten Platz brachte. Die nächsten Plätze be legten der Berliner Hoffmann und der Schweizer Heimann. Bei den Berufsfliegern endete' Merkens-Köln in Front vor Derksen (Holland), Danholt (Dänemark) und Schorn (Deutsch land). Haurfrau-war fehlt hier? «utiüMr Ditte sehen Sie sich das Bild an: die Wäsche wandert hier vom Einweichen direkt in den Waschkessel. Da fehlt dazwischen etwas. Können Sie raten, was es ist? Das ist es: die Wäsche mutz nach dem Einweichen erst einmal gespült werden, damit der beim Einweichen gelockerte Schmutz, der an der Wäsche hängt, nicht mit in den Waschkessel hommt. Die Waschlauge würde ja dann davon ganz un nötigerweise schmutzig werden. Bitte vergessen Sie also niemals, Ihre Wäsche nach dem Ein weichen kurz durchzuspülen. Sie erleichtern dadurch dem Waschpulver die Arbeit. Die Wäsche soll im Kessel auch immer gut von Lauge umspült sein. Ab und zu muß man umrühren, damit die Lauge alle Wäsche- tPle gut durchdringen kann. Dann bringt man die Wäsche langsam zum Aufkochen und läßt sie ein Viertelstündchen ziehen. Starkes Kochen ist unbedingt zu vermeiden. Es kostet Arbeit und Kohlen — und schadet nur dem Gewebe. Diele Frauen machen sich auch mit der schmut zigen Berufswäsche unnötig Arbeit. Sie ver brauchen eine Menge Waschpulver und müssen dabei doch lange reiben und scheuern, bis der Schmutz herausgeht. Warum das alles? Es gibt gute, fettlösende Reinigungsmittel, die selbst öligen und zähklebenden Schmutz lösen. Man nimmt diese Mittel sowohl zum Ein weichen als auch zum Kochen. Auf eines muh man dabei achten: Sachen mit blut- oder eiweißhaltigen Beschmutzungen — Metzger- und Bäckerkleidung — darf man nicht heiß ein» weichen, weil sonst die Flecken einbrennen. von inackN —'M» PMLSe»-«eo<7L8cttvlr OLlllst NQLIU.«est0LU/5» (37. Fortsetzung.) Ein Stein flog und verletzte einen von der Begleit mannschaft. „Seht drese Hundsfotte, diese Lümmel!" rief ein Gent leman, dem man den Schulmeister schon von weitem an sah. „Seht sie euch nur an, Kinder, diese Männer aus > dem Lande des Satans! Man wird sie ausrotten wie die Männer von Sodom und Gomorra. Ausrotten bis zum letzten Säugling!" Die Menge johlte und pfiff, daß die Worte des mit einem Zylinderhut bedeckten Gentleman in dem Gebrüll untergingen. Maria sah die Männer, denen das Toben der Menge galt. Der Wagen des Marquetz war so zum Stehen ge kommen, daß die Gefangenen mit der Begleitmann schaft dicht um den Wagen einen Bogen machen mußten. Die Gefangenen in der ersten Reihe hielten sich sogar untergefaßt und sangen. Maria hörte die Worte, sie kamen ihr fremd und doch so vertraut vor: „Die Vöglein im Walde ... Da löste sich etwas in ihr, etwas längst Vergangenes, eine Kindheitserinnerung an ihren Vater. Hatte er sie als kleines Mädchen nicht auf den Schoß genommen und dieses Lied gesungen? Freilich, der Tert war etwas anders. Aber von den Vöglein im Wald sang das Lied. Hier waren deutsche Männer, die in Feindcshand ge fallen waren. Gott allein wußte, was sie in den letzten Stunden durchgemacht hatten. Vielleicht waren sie lange Zeit in der Sturmsee umhergetrieben. Waren mit ihrem Schiffe gesunken, im Grauen und Toben der unerbitt lichen Nordsee. Der Mordsee', wie sie sägen. Und jetzt, vom Pöbel verhöhnt und beschimpft, mit Steinen be worfen, auf dem Wege in ein Gefängnis, in das sonst' nur Schwerverbrecher eingeliefert wurden, sangen sie ein Lied, das von den Vöglein im Walde handelte ... „Das. ist LMe MMr, Onkel!" xief sie plötzlich den auf diesen Ausbruch nicht gefaßten Marquetz an. Ihre Hand streckte sich nach dem Wagenschlag. Hätte Ler Marquetz nicht ihr Handgelenk umklammert, sie wäre aus dem Wagen gesprungen und hätte sich zu den deutschen Ma trosen durchgeschlagen. Die Menge pretzte sich immer fester an Len Wagen. Wie eingekeilt lag er inmitten dieser Flut von Haß und Geifer. Der letzte Mann im Zuge der Gefangenen blickte sich nm. Seine Augen trafen Maria. Es waren gute, blaue Augen. Es war Lie Heimat, die Maria aus diesen Augen entgegenleuchtete. Der Wagen war wieder mit einem Ruck angesprungen, raste durch die freigewordenen Straßen, bog endlich in den Park des Herzogs von Norfolk ein. Man mußte eine halbe Stunde durch diesen Park fahren, bis man an das Schloß kam. Ein Heer von livrierten Dienern empfing die An kömmlinge. Maria wurde von ihrem Onkel getrennt. Der Butler wies ihr den Weg zu den Gemächern der weiblichen Gäste. Aus der großen Halle tönte Musik herauf. Das Ge lächter hermelinbehängter Ladies, Las zarte Klingen von Sektgläsern. Ich kann nicht mehr... empfand Maria. Sie zog den Mantel fest zusammen und lief über eine Hintertreppe aus dem Schloß. Irgendein Diener sah ihr erstaunt nach, als sie atemlos vor Aufregung den breiten Parkweg hinab zur Straße lief. Dann wandte er sich gleichgültig um. Eine Zofe, Lie in den Ort läuft, dachte er vielleicht. Ein Lastwagen, der Benzinfässer geladen hatte, nahm Maria auf der Landstraße auf. Der Chauffeur, ein gut mütiger Bursche aus Lincoln Wolds, wunderte sich wohl über das einsilbige Mädchen und seinen sonderbaren Wunsch. Maria fingerte nervös in ihrem Täschchen. Sie besaß genügend Geld, um zurück nach Leicester zu fahren. Ich habe keinen Patz, dachte sie. Da fiel ihr ein, daß sie heute morgen im Zimmer ihrer Kusine, der Tochter des Lord Darlington, deren Paß hatte liegen sehen. Evelyne Darlington war zum Rennen nach Notting ham gefahren. Sie wurde erst morgen zurückerwartet. Kein Mensch würde etwas argwöhnen. Das Bild der Kusine war ihr ähnlich. Der schwere Lastwagen humpelte über Lie Straße. Maria schloß die Augen. Es war auf einmal alles in ihr klar geworden. Sie sah sich in der weißen Tracht einer Krankenschwester in einem Frontlazarett. Mit der roten Binde am Arm. Sie wußte, daß sie erst in dieser Tracht ihre Ruhe finden könnte. Maria wußte, daß sie die Hei mat erreichen würde. Deutschland! * Es war wie ein wilder Fiebertraum. Der Nordexpreß raste mit abgeblendeten Lichtern nach London. Irgendwo in der Nacht blieb er auf freiem Felde stehen. Maria sah Lie weißen Fangarme der Abwehr batterien, die nach den deutschen Zeppelinen tasteten. Das Donnern der Abwehrgeschütze hörte sich wie das Rollen eines Gewitters an. Maria sah rote Glut aus den Dächern von Fabriken steigen. Sie hörte das Brummen Ler Flugzeuge, das Knattern der Maschinengewehre. Dann raste der Zug wieder weiter. London im Morgennebel. Verstörte Menschen, die hastig an ihre Arbeit eilten. Die grauen Gewölbe und endlosen Gänge in der Polizeistation. Beamte, die Fra gen stellten. Stechende Augen, die sie forschend ansahen. Das monotone Tippen einer Schreibmaschine. Neue Gänge, andere Gewölbe, Uniformen und Wachen vyr Mauern mit vergitterten Fenstern. Und dann der Nachtzug nach Dovyr. Vor Chatam hatte er so plötzlich abgebremst, daß die Koffer aus den Netzen fielen. Das Heulen von Sirenen mischte sich in die schril len Pfiffe der Lokomotive. Die Bahnlinie wurde von deutschen Zeppelinen über flogen. Sturm über der Nordsee, der an den Fenstern rüttelte. Regen peitschte ihr ins Gesicht, als sie über Schienen, durch Berge von Fässern und Kisten zum Dampfer schritt. An der Bordwand das holländische Abzeichen. An Deck einige trübe Lampen. Englische Agenten und Detektive in allen Räumen. Eine deutsche Frau wurde von Bord geholt. Sie hatte ein Kind bei sich, ein sechsjähriges Mäd chen. Sie schrie und weinte, und man riß ihr das Kind von der Seite. Das kleine Kind mutzte allein unter der Obhut eines Stewards an Bord des Dampfers bleiben, die Mutter wurde verhaftet und vor den Augen des wei nenden Kindes abgeführt. ^Jhren Paß, bitte!" Maria öffnete mit zitternden Fingern ihr Täschchen. Wenn ihre Flucht bereits gemeldet war, würde ihr auch der Patz ihrer Verwandten nichts nützen. (Forts, folgt.)