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Pulsnitzer Anzeiger : 16.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194202169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19420216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19420216
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-02
- Tag 1942-02-16
-
Monat
1942-02
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 16.02.1942
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Das Heer im Winterkrieg Meisterung der Berssrgnug Von Hauptmann i. G. Pipkörn, SV Die Kriegführung ist zu allen Zeilen von den Möglich keilen der Versorgung abhängig gewesen: sie bestimmte die Größe der Heere und ihre operative Beweglichkeit. Bis -um Ausgang des 18. Jahrhunderts spielte die Versorgung mit Waffen und Gerät neben der Verpflegung kaum eine Rolle. Nachschub gab es im allgemeinen nicht, sondern man lebte aus dem Lande. Die Armeen des 30jährigen Krieges mußten neue Lager beziehen, wenn ihre Beilreibungskomman dos die nähere Umgebung erschöpf! hallen oder vom Gegner in ihrer Tätigkeit gehindert wurden. Friedrich der Große konnte nur in einer gewissen Entfernung von seinen Maga zinen operieren. Nur wenigen Feldherren gelang es, sich über die Schwierigkeiten der Versorgung in unfruchtbaren Gebieten durch Mitführung von Vorräten hinwegzusetzen. Die Heer züge Hannibals über die Alpen odsr Dschingis Khans über die Hochgebirge Vorderasiens geilen deshalb als außergewöhn liche Leistungen, wenn sie auch durch außerordentliche Opfer erkauft wurden. Das Schicksal Napoleons im Winter 1812 wurde dadurch besiegelt, daß die Russen ihr Land verwüsteten und daß das Problem des Nachschubs für die „Große Armee* über so große Entfernungen nicht gemeistert werden konnte. Wenn unsere Gegner nun an diese historischen Ge schehnisse anknüpfen, jo kann dazu gesagt werden, daß die Ver sorgung der im Osten stehenden Verbände unseres Heeres mit den kriegswichtigen Nachschubgüiern s i ch e r g e st e l l l ist. Die Operationen des Sommerseldzuges vollzogen sich in einem bisher ungekannten Tempo, so daß die Welt ihre Ueber- raschung mit der Bezeichnung „Blitzkrieg" ausdrückte. Den vorstürmenden Panzerverbänden und den in bewunderungs- würdkgen Marschleistungen vorwärtsstrebenden Infanterie divisionen mutzten laufend die riesigen Mengen nochgeschoben werden, die sie täglich verbrauchten. Um hiervon einen Be griff zu geben, sei erwähnt, daß jedes Armeekorps täg lich etwa den Inhalt eines E i s e n b a h n z u g e s verbraucht. Zeit und Raum sind Größen, die der militärische Führer in seine Berechnung von den eigenen Möglichkeiten und Ab sichten und denen des Feindes einbezieht. Die Beratung des Truppenfühlers und die laufende Bearbeitung der Versorgung obliegt in allen Stäben von der Division aufwärts den zweiten Gencralstabsoffizieren, den Quarliermeistern. Sie haben in ihrem Quarliermeisterstabe die Sachbearbeiter der verschiedenen Versorgungsgebiele: Nachschub Munttionswesen, Kraftsahrwefen, Verpflegung und Bekleidung, Saniiäls- und Vetermärwesen, Feldpost und Feldgcndarmerie. Aufgabe der Quartiermeister ist es. die Tätigkeil aller dieser Mitarbciler in Einklang zu bringen und straff aus die Ziele auszurichlen, die die Führung gesetzt hat. Im Generalstab des Heeres leitet der Generalquariiermeister die gesamte Heeresver sorgung. Nach dem im voraus berechneten Bedarf beantragt er die Lenkung der heimatlichen Erzeugung. Bereits bei der Planung von Operationen werden Berechnungen angestelll, wie der Nachschub sichergestelll werden kann. Vor jeder Ope ration werden riesige Versorgungsreserven herangebracht und an den richtigen Stellen ausgelagert, um den Nachschub sicher- zustellen. Der geringen Leistungsfähigkeit des sowjetischen Bahnnetzes entsprechend, wurden bei der Vorbereitung der Operationen gegen Sowjeirußland vermehrt Lastkraftwagen kolonnen bereitgestellt. Diese Verbände bilden ein wichtiges Führungsmittel des Generalquarliermeisters, das schnelle Schwerpunktverlagerung ermöglicht. Es ist selbstverständlich, daß auch jede andere Transporimöglichkeit, insbesondere im Rahmen der jahreszeitlichen Möglichkeiten Fluß- und Küsten- fchiffabrl, ausgcnützl wird. Auch Zuführung von N a ch schub Lurch die Lusl komml dabei in Frage. Während der Generalguarliermeister die Richtlinien gibt und Versorgungsmittel und Versorgungstruppen im großen zuteili, ist es Aufgabe der Obeiquarlicrmeister der Armeen, mit diesen Mitteln auszukommen. Sie spannen alle nur mög- liehen Mittel in den Bersorgungsgang ein — da gehl es z. B. vom Lastwagen auch aus Schiffe oder gar Flöße. In der herbstlichen Schlechtwetterperiode, in der sich die Kraftwagen mit den grundlosen Wegen plagen mußten, organisierten die Oberquartiermeister den Nachschub mil Zugmaschinen und mit Gespannrelais. Wenn ein Fluß ohne genügend tragfähige Brücken den Nachschubstrom unterbrach, wurde mit Träger- kolonnen oder mit Fähren ausgeholsen. Auch Schlitten werden in großem Umfang eingesetzt. Der Quarliermeisterdienst ist — oberflächlich betrachtet — eine undankbare Aufgabe. Während die operative und taktische Führung nach großen Zielen greift und stolz aus den sichtbaren Erfolg zurückblickt, fällt das Wirken des Quartiermeisters nur dann ins Auge, wenn irgendwelche Schwierigkeiten auftreien. Die Quariiermeister und ihre Mitarbeiter haben die schwieri gen Aufgaben gemeistert, die der Krieg bisher gebracht Hal. Planmäßig in Kriegspielen und Studien vorbereitet, baden sie im Sinne der oberen Führung ihre Pflicht erfüllt. Sie durchkreuzten die Hoffnung der Gegner, daß die Versorgung an der Wette, der Armseligkeit und Ver- kehrsfeindlichkit des russischen Raumes scheitern würde. Bestürzung in Englund Seegefecht im Kanal, ein schwerer Schlag gegen Groß- beitannien. — „Times": Nichts Demütigenderes in de« heimischen Gewässern seit dem 17. Jahrhundert. Die erfolgreichen Operationen deutscher See- und Luftstreit- träfte im Kanal werden von den Zeitungen fast aller Länder ausführlich behandelt. Vielfach wird dabei von der kühnsten Teeoperation des bisherigen Krieges gesprochen. In England »«gegen hat dieses Gefecht geradezu Bestürzung hcrvorgerufen. „Seit dem 17. Jahrhundert", so schreibt die Londoner „Times" i« aller Offenheit, „ist für den Stolz unserer Seemacht nichts Demütigenderes in den heimischen Gewässern geschehen. Aber nicht nur unser Stolz ist getroffen, denn die Stärke der See- ftreitkräfte, gegen die wir augenblicklich auf der Hut fein müssen, hat zugenommen. Dass wir diesen Schlag erhalten mutzten zu einer Zeit, da unsere Kräfte zur See angespannt sind wie nie mals zuvor, ist doppelt beklagenswert." „Evening Standard" betitelt seinen Leitartikel mit „Rät sel". Das genannte Blatt kann nicht begreifen, wieso es den deutschen Schiffen gelungen sei, den Kanal-zu passieren trotz der britischen Erklärungen, die Ueberlegenheit zur Lust und zur See sei sichergestellt. Während des ganzen Weltkrieges sei es keinem Schiff gelungen, in den Kanal einzufahren. Die bri tische Oeffentlichkeit habe durch dieses neue Ereignis einen' schweren Schlag erhalten. Heute würden in England die Verluste der „Prince of Wales" und der „Repulse" schwerer denn je empfunden. Das ganze Erlebnis bleibe um so unver ständlicher, als weder die britische Marine noch die englische Luftwaffe zur Unterstützung hätten herbeigerufen werden können. „Evening News" führt in einer Korrespondenz ihres Marinesachverständigen aus, niemand habe damit ge rechnet, daß Deutschland mit seinen Schiffen den Kanal be fahren werde. In London sei man der Ansicht, daß diese An gelegenheit noch weitreichende Folgen nach sich ziehen könnte. ! Erfolgreiche Angriffe im Osten Erneute AnsriffSakttonen des Feindes gescheitert — SM0-DRT--Transporter nördlich Bengasi versenkt, zwei Frachter schwer beschädigt — Bombentreffer auf zwei leichten Kreuzern und »Wei Zerstörern — Dor der Afrikaküste zwei weitere Handelsschiffe versenkt 49 britische Flugzeug« der dem See- und Luftgefecht im Kanal abgeschosssn vblL. Aus dem Führerhauptquartier, 1S. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten scheiterten auch gestern die an einzelnen Stel len der Front immer wiederholten Angriffe des Feindes Eigene Angrifssunternehmungen verliefen erfolgreich. Kampf- und Sturzkampsverbände der Luftwaffe griffen trotz schwieriger Wctterverhältniffe feindliche Truppenbewe gungen wirkungsvoll an, rieben mehrere Marschkolonnen des Feindes völlig auf und vernichteten zahlreiches Nachschub material. Im hohen Norden wurden Anlagen der Murman bahn zerstört. In Nordafrika bombardierten Sturzkampsslugzeuge der deutschen Luftwaffe motorisierte Abteilungen des Feindes im Naum um Ain el Gazala. Im Seegebiet nördlich Bengasi versenkten deutsche Kampfflugzeuge aus zwei gesicherten britischen Ge- leitzügen einen Transporter von 9000 BRT. und beschädigten zwei weitere Frachter mil zusammen lS OOO BNT. so schwer, datz mit der Vernichtung auch dieser Schiffe gerechnet werden kann. Außerdem erhielten zwei Leichte Kreuzer zwei Zer st ö re r und ein großes Handelsschiff Bomben treffer. Ostwärts Malta wurde ein Vorpostenboot durch Luft angriff vernichtet. Ein Unterseeboot versenkte vor der afrika nischen Küste bei Marsa Matruk zwei Schiffe aus einem Geleitzug. Britische Bomber führten in der vergangenen Nacht mili tärisch erfolglose Störangriffe auf einige Orte Südwestdeutfch- lands durch. Die Verluste der britischen Luftwaffe bei dem See- und Luftgefecht im Kanal gebiet am 12 2 erhöhen sich aus 49 Flugzeuge. Mit dem Abschuß von 13 weiteren feind lich«» Flugzeugen in diesen Luftkämpfen ist zu rechnen. Bet den Kämpfen zeichneten sich die unter dem Oberbefehl des Generalscldmarschalls Spcrrle stehenden Verbände, geführt von General der Flieger Coeler und Oberst Galland besonders aus. Die sowjetische Luftwaffe verlor in der Zeit vom 7. 2. bis 14. 2. 153 Flugzeuge. Davon wurden 88 in Luftkämpfen und 38 durch Flakartillerie abgcschossen, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 25 eigene Flugzeuge verloren. Bei den Kämpfen im nördlichen Abschnitt der Ostfront zeichnete sich der Wachmeister Kirchner. Geschützführer in einer Sturmgeschützbatterie, dadurch besonders aus, daß er im Verlause von drei Tagen elf angreifende feindliche Panzer, darunter mehrere überschwere, abschotz. Das Seegefecht in» Kanal Noch zwei britische Schnellboote versenkt. — Im Atlantik eine Korvette und drei Handelsschiffe mit 26 500 BRT. vernichtet. — Bombentreffer auf Britenschisfe vor Tobruk. Kowjetangriffe blutig zusammengebrochen. — Britische Bomben aus ein Kinderkrankenhaus. Vk48. Aus dem Führerhauptquartier, 14. Februar. Das Otberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An verschiedenen Abschnitte« der Ostfront fetzte der Feind seine erfolglosen Angriffe fort. Sie brachen unter be sonders hohen feindlichen Verlusten zusammen. In einem Korpsabschnitt verlor der Gegner rund 2000 Tote. In zahl reichen eigenen Angriffsunternehmungen wurden feindliche Kräfte zurückgeworfen, mehrere eingeschloffene Gruppen des Feindes weiter zusammengedrängt und von ihren Verbindun gen abgeschnittene TeiledesGegnersvernichet oder gefangengenommen. Starke Kräfte der Luftwaffe zer sprengten feindliche Ansammlungen und Nachschubkolonnen und bekämpften mit guter Wirkung Feldstellungen der Sowjets so wie Eisenbahnziele. An der MurmanfroM vernichteten Jagdverbände ein feindliches Feldlager. Die Verluste der Sowjet-Luftstrcitkräste betrugen am gestrigen Tage 39 Flug- ?euge Im Verlauf des Seegefechts am Ostausgang des Kanals am 12. Kebrnar griffen deutsche Zerstörer und Schnell- boote britische Schnellboote au, von denen zwei versenkt wur- oeu. «« Mnrenfuchvoot rettete 35 Ueberlebende des gesunkenen BorpostenbooteS, dessen Untergang der einzig« deutsche Schiffs- «rlnst dieser Kämpfe ist. Unterseeboote versenkten bei Angriffen «ch Geleilzüge Vm Atlantik eine Korvette und drei feindliche Handelsschiffe «ft 26 SOO BRT., darunter einen großen Motortanker. Bier «eitere Schiffe wurden durch Torpedotreffrr schwer beschädigt. I« Seegesechtnördlich Tobruk erzielten deutsche Kampfflugzeuge Treffer auf je zwei Kriegs- und Handels schiffen eines stark gesicherten Geleitzuges. Mit dem Unter- gang eines Zerstörers und eines Transporters von 10 000 BRT. fft z« rechnen. Außerdem wurde im Hafen von Tobruk ein kleineres Frachtschiff schwer beschädigt. In der westlichen Marmarica vernichteten Kampfflugzeuge mehrere britische Panzer und Lastkraftwagen. Begleitende Jäger schossen fünf . feindliche Jagdflugzeuge ab. Auf der Insel Malta warfen Kampf- und Sturzkampf- stugzeuge Material- und Betriebsstofflager des Hafens La Valetta in Brand. Britische Bomber griffen in der vergangenen Nacht einige Orte Westdeutschlands an, wobei u. a. ein Kinder- kranken Haus in Essen getroffen wurde. Die Zivil- bevölkerung hatte einige Verluste an Toten und Verletzten. Bei diesen Angriffen wurden zwei feindliche Bomber abgeschossen, drei weitere Flugzeuge verlor der Feind durch Jagd- und Flak- abwehr an der Küste der besetzten Westgebiete. Feindliche Eeleilziige angegriffki Der italienische Wehrmachtbericht vom Sonntag. DIW. Rom, l5. Februar. Der italienische Wehrmachibetichi vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere motorisierten und Panzerstreitkräfte trafen östlich Mechili aus Aufklärungsabteilungen des Gegners und zwangen sie nach kurzem Kamps zum Rückzug. Die wirkungsvolle und erfolgreiche Tätigkeit der italienischen und der deutschen Luft waffe, die sich gegen das feindliche Hinterland richtet, dauert an. Tie Hasenanlage» von Tobruk wurden bombar diert, Truppen- und Kraftwagenansammlungen wurden zer sprengt. Deutsche Jäger zerstörten in Lustkämpfen fünf Curtiß. ' Deutsche Verbände haben in Tag- und Nachtangriffen die Flotten- und Luftstützpunkte aus Malta unaufhörlich an- gegriffen. Es wurden zahlreiche und heftige Brände beobachtet. MMnmgrMigleit in Nordalrila Depots und Nachschublager zwischen Tobruk und Marfa Matruk in Brand geworfen. OöiS. Rom, l4. Februar. Der italienische Wehr machtberich« vom Sonnabend ba« folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Beschränkte beiderseitige Aufklärungstätigkeil im Gebiet von Mechili. In wiederholten Angriffen von Bomberformationen der Achsenmächte wurden Depots und Nachschublager des Feindes zwischen Tobruk und Marsa Matruk getroffen und in Brand gesetzt. ' Einheiten der italienischen und deutschen Luftwaffe be schossen kriegswichtige Anlagen der Insel Malta. Acht englische Flugzeuge wurden reu deutschen Jägern im Luftkampf zerstört, davon fünf in Libyen und drei über Malta. Die Stadt Argos in Griechenland wurde von feindlichen Flugzeugen angegriffen Opfer sind nicht zu beklagen, einige Wohnhäuser wurden leicht beschädigt. Feindliche Flugzeuge überflogen m der letzten Nacht die Umgebung von Catania und warfen Spreng- und Brand bomben In Biancavilla und S. Maria di Licodia sind sechs Tote und acht Verletzte unter ver Bevölkerung zu be klagen. An einigen Wohngebäuden wurden schwere Schäden ungerichtet In ver Umgebung von Agrigent — Gemeinde von San- tostesano Quisquina — wurde ein feindliches Flugzeug zer stört aufgesunden. Volkstum, Kunst und Wissen Erstaufführung im Komödienhaus: „Der Elfte aus Ver Reihe" Mit diesem „Elften aus -er Reihe" hat es eine sehr sonderbare und geheimnisvoll-spannende Bewandtnis.' Denn ein brutaler Kerl von Ehemann hat testamentarisch verfügt, daß seine Witwe, um in den Genuß der Millionenerbschaft zu kommen, den Elften aus der Reihe der Bettler, die täglich an einer öffentlichen Küche anstehen, heiraten müsse. Lind da die Autoren dieses Stückes — Bruno Corra und Guisseppe Achille — genau wissen, daß selbst eine sehr schöne Frau um einer solchen Erbschaft willen, zu jedem Wagnis bereit ist (so ganz verallgemeinern sollte man das allerdings nicht!), so ergibt sich eine spritzig fesselnde Handlung mit kriminalistischem Einschlag, wobei — wie könnte es anders sein? — die Liebe den Ausgang entscheidet. Heinz Pabst hat dieses von Roland Schacht übersetzte Lustspiel so reizend einstudiert, daß wir das fröhlich-fesselnde Geschehen heiter und unbeschwert genießen können, wie ein Glas Sekt aus hauchdünn geschliffenen Gläsern. Mussi ist wieder einmal der Held des Abends, kann sein ungestümes Temperament als Liebhaber und großer Zauberer entfalten und spielend auch "das Herz seiner Partnerin Thea Thiele erobern. (Mit Herta Windschild wäre die Wirkung des Stückes noch viel stärker gewesen!). Reben Mussi bewährten sich auch diesmal wieder Schindler als besorgter Rechtsanwalt und Wilmenrod als der mit Recht gehörnte! Ehemann. Die anderen Darsteller haben nur kleine Aufgaben zu erfüllen, aber wie sie das tun, das ist vorbildlich. Annelise Bontemps schuf ein ganz entzückendes Bühnen bild und half damit, den neuen Seriemerfoig des Komödien-- haüses sicher zu stellen. Ilse Proft. " Die neue Deutsche Wochenschau. Immer wieder führt uns die Deutsche Wochenschau an die Brennpunkte des politischen und kämpferischen Geschehens. Wir besuchen mit dkr Deutschen Wochenschau die Italienische Buchausstellung in Berlin, begleiten Generalfeldmarschall Keitel auf feinem Besuch in Budapest, sind beim Grün- dungstag der Falange in Madrid dabei und erleben die Aus- rusung Vidkun Quislings zum Ministerpräsidenten in Norwegen. Dann aber geht es an die Fronten. Deutsche Untersee boote kehren, mit den Siegeswimpeln geschmückt, in ihre Ein satzhäsen zurück. Auch das Boot des Ritterkreuzträgers Ka- pitänleutnant Bigalk ist dabei, der das britische Flzrgboot- mutterschiff „Unicorn" versenkte und das Boot des Ritter kreuzträgers Kapilänleutnant Lüth, der 159 000 BNT. feind lichen Schiffsraums auf den Meeresgrund schickte. Andere Boote wieder gehen blumengeschmückt auf Feindfahrt an die Küste Nordamerikas. Unaufhörlich ist die U-Bootwasfe an dem Feind und zermürbt feine Widerstandskraft. In weiteren Bildern werden wir Zeugen des Vorrückens der Finnen, die sich auch durch Hindernisse, wie die Sprengung einer Schleuse des Staltnkanals, nicht aushalten lassen. Von den Schwierigkeiten des Nachschubs und von der furchtbaren Härle des Winters geben uns die Bilder von der O st - front eine eindringliche Darstellung. Wir sehen, wie -Lr Atem zu Eis erstarrt, die Pferde mit Reis überzogen und die Kopfschützer eisüberkrustet, und wir freuen uns immer wiever mit unseren Soldaten, wenn der Nachschub wieder Winter sachen aus der Wollsammlung mitbringt. Die Männer der Organisation Tod! aber sind unentwegt an der Arbeit, um die Rollbahnen jchnee- und eisfrei zu hallen. An der vorder sten Front selbst aber reißt der Kampf nicht ab. Immer wieder werden die Massenangrifse der Sowjets blutig abge- wicsen und in kühnen Gegenstößen sowjetische Bereitstellungen zerschlagen. Die Kamera führt uns nach dem Süden und zeigt uns Bilder von dem Italienbesuch des Reichsmarschalls, der nach einem Empfang in Rom in Sizilien Verbände der deutschen Luftwaffe besichtigt, die von hier aus die Kämpfe in Afrika unterstützen und Tag und Nacht der Trutzburg Malta die Schlagkraft der deutschen Luftwaffe vor Augen führen. Dann aber sind wir bei Generaloberst Rommel. Es geht wieder vorwärts. Generaloberst Rommel grüßt seine siegreichen Truppen, die über Agedabia hinaus den fliehenden Tommy weiter gen Osten jagen. Kampf und Vormarsch wechseln unentwegt ab, und immer ist Generaloberst Rommel mitten unter seinen Leuten, um den Erfolg bis zum letzten auszunutzen. Wie ungeheuer auch die Strapazen sein mögen, die sturmerprobten und kampfgestählten Soldaten Rommels zeigen freudige Gesichter und sind bereit, ihr Letztes zu geben. Panzer rollen in Afrika vor! Neben der Wochenschau läuft noch ein Filmstreifen über unsere Fallschirmjäger mit dem bezeichnenden Titel „G anze Männer!" Jede einzelne Szene dieses Films ist dafür auch eine Bestätigung. Wenn man diese Bilder von dem Einsatz und der Äusbildnng der Fallschirmjäger gesehen cm., schlägt einem das Herz höher, und man weiß, daß bei dieser Waffe, in deren Reiben nur Freiwillige stehen, auch nur ganze Männer zu finden sind. G. Beßler.
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