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„Werne" Snarmöglschletten erweitert Die Bestimmungen über das Eiserne Sparen werden durch einen Erlaß des Reichssinanzministers, veröffentlicht im Reichssteuerblatt Nr. 2, in verschiedener Richtung erweitert and ergänzt. Insbesondere wird die Sparfähigkeit einmaliger Zuwendungen erweitert. So können ab l. Januar auch Urlaubsabgeltungen, Entschädigungen für die Zusammenlegung von Familienheimfahrten. Lehrabschlutz- prämien und Geschüflsjahrsabschlußprämien eisern gespart werden. Voraussetzung für die Sparfähigkeit ist, daß diese einmaligen Zuwendungen aus Grund eines Gesetzes oder einer Tarifordnung oder einer vom Rcichstreuhänder gebilligten Betriebsordnung oder Dienstordnung bezahlt werden. Ein malige Zuwendungen sind auch dann sparfähig, wenn sie aus einem zweiten, dritten oder weiteren Arbeitsverhältnis ge zahlt werden Es sind in diesem Falle bei den zuständigen Kreditinstituten besondere Sparkonten zu errichten. Ein Ar beitnehmer kann von jeder einzelnen Zuwendung bis zu 500 NM eisern sparen. Einberufene können von ein maligen Zuwendungen ihres Arbeitgebers auch dann eisern sparen, wenn sie eine Lohnstenerkarte nicht vorgelegt haben. Für Arbeitnehmer, die außerhalb des Reichsgebiets tätig sind, wird die Frist für ihre Sparerklärung für Weihnachts- und Ncujahrszuwcndungcn bis zum 81 März verlängert. Von Bedeutung ist auch die Bestimmung, daß auch inner halb eines laufenden Kalcndervierteljahres das Eiserne Sparen unterbrochen werden kann, wenn unvorher gesehene Belastungen eintrelen. Der Widerruf der S P a r e r k l ä r u n g kann auf einen bestimmten Zeit raum beschränkt werden, nach dessen Ablauf sie von selbst wieder auflebt. Die Gültigkeit der Sparerklärung ruht für den Zeitraum, für den der Arbeitnehmer keinen steuer pflichtigen Arbeitslohn bezieht, z. B. infolge Erkrankung. Bei der vorzeitigen Zurückzahlung von Sparguthaben wird nicht kleinlich verfahren. Ein dringender Notfall wird in der Regel anerkannt, wenn dem Sparer durch Geburt eines Kindes, Verheiratung eines Kindes, Todesfall oder Krank heitsfall in der Familie, Umzug, Luftbeschädigung usw. so hohe Kosten erwachsen, daß ihm die Zahlung aus dem lau fenden Arbeitslohn oder anderen Mitteln "nicht zugemulet werden kann. Auch der Tod des Sparers kann für die Hinter bliebenen ein dringender Notfall sein. Ebenso wird dem An trag der Arbeitnehmerin, die sich verheiratet, regelmäßig ent sprochen. Auch bei der Veranlagung sind die eisernen Spar beträge für die Steuerbercchnung vom Einkommen abzu ziehen. Die Veranlagungsgrenzen werden aber nicht berührt. Bei der Ermittlung des Einkommens werden somit auch die Sparbeträge eingerechnet. Eisernes Sparen und Rentenversicherung. Im Zusammenhang mit dem Eisernen Sparen verringern sich die Beiträge der Gefolgschaftsmitglieder und der Unter nehmer zu den Rentenversicherungen Infolgedessen ergeben sich bei dem in der Sozialversicherung gellenden Grundsatz Von Leistung und Gegenleistung auch geringere Renten. -Will das Gefolgschaftsmitglied im alten Umfange trotz Eisernen Sparens in der Rentenversicherung versichert bleiben, so ist insofern eine U Überversicherung nach den gelten den Vorschriften durchaus möglich. Die Beiträge zu einer solchen Ucberversicherung müßte an sich der Arbeitnehmer tragen. Der Reichsarbeiisminister stellt jedoch in einem Erlaß fest, daß vom Standpunkt des Lohnstopps keine Bedenken er hoben werden, wenn der Unternehmer den Teil der Beiträge übernimmt, die er bei einer Pflichtversicherung gleichen Um fangs zu übernehmen hätte. Entsprechenden Anträgen der Belriebsführer soll stattgcgeben werden. hoüwerrii er hingertch et Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 28 Oktober l94l wegen Vorbereitung zum Hochverrat und verbotenen Waffenbesitzes zum Tode ver urteilte 48 Jahre alte Siegmund Chlebicki aus Piaski und der ebenfalls vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Unterhaltens eines Wafsenlagers zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ver urteilte 31 Jahre alte Josef Havränek aus Prag sind hin gerichtet worden. Clebicki Hai zu staatsfeindlichen Zwecken Schußwaffen ausbewahri und einen Geldiranspori zu berauben versucht. Auch Havränek Hai sich hochverräterisch beiäligi und ein Wasfenlager umerhallen, das zur hochverräterischen Ver wendung aeaen das Deutsche Reich bestimmt war. Vollstreckung eines Todesurteils. Am 9. Januar 1942 ist der am 2. April 1902 in Hindenburg geborene Alois Maleska hingerichtet worden, den das Sonvergericht in Oppeln als Gewaltverbrecher und Sittlichkeitsverbrecher zum Tode ver urteilt hat. Malejka, ein Trunkenbold, hat mit einem anderen zusammen ein Mädchen überfallen und zu vergewaltigen versucht. Die Deutsche Glocke am Rhein „Geboren aus deutschem Leid, ruf' ich zur Einigkeit" Eine Glocke mutz ihr Schicksal haben, sonst klingt sie nicht, sonst tönt sie nur. Vor Jahren barg man die Glocke eines im Weltkrieg kämpfend versunkenen Kreuzers. Noch einmal wurden die Glocke geläutet; wer ihre Stimme hörte, der hielt deitt Atem an und dachte sehr viel. — Als im Herbst 1923 der Unterweltschreck des Separatismus über die rheinischen Ufer spülte, schlugen die Schmiedegesellen von Oberpleis mit Häm mern die jahrhundertealte Dorfglocke an; da griffen die Leute des Siebengebirges, wehrlos geworden wie wir alle, zu den Knüppeln und Sensen, um bald, die Uebermacht der Fremd linge nicht fürchtend, den Kampf für sich und die Nation zu entscheiden. Doch die Glocke barst im eigenen Sturmgeläut, seitdem ruht sie. znm Mmhus des Rheins gehörend, im Ehren mal der tapferen Gemeinde. Derlei Historien lassen sich viele erzählen, und wo immer eine Glocke teilnahm an großen Geschicken, dort entrinnt der deutsche Mensch nie der erinnernden Gewalt ihrer Stimme. Im gotischen Wunder des Kölner Domes hing einmal die größte Glocke der Welt: die Kaiserglocke. Man haue sie aus deni Metall erbeuteter Kanonen des siebziger Krieges ge gossen. Wann immer zu seitlichen oder trüben Stunden der ungeheure Klöppel gegen den Mantel schlug, horchten die Rheinländer auf: Ties und brummend, fas! einem melodischen Donner ähnlich, scholl der erzene Gesang den Strom hinaus und hinunter — schien er nicht immer ein Lied des Krieges? Im Sommer 1918 erfüllte sich das Schicksal auch dieser historischen Glocke: Zu schwer war sie, um zur Erde gewunden zu werden, also schnitt man sie in hundert Stücke, denn die ringende Front brauchte das Metall, die Waffenschmiede an i derRuhr wartete... Dann kam der Herbst, wir wollen von ihm schweigen. Nach f dem Herbst fror ein Winter wie nie ein anderer jemals zuvor: Der Hochmut heimtückischer Sieger, die ihr Spiel mit falschen f Würfeln gewonnen hatten, ließ sich, alle Tage zwischen trium- j phierender Hoffan und kulturloser Grausamkeit schwankend, i an den Menschen des Westens aus. Wir aber sehmen uns die Herzen blutig, dieser Frieden war friedlos, dieses Vaterland ohne Würde, dieses Volk ohne Kraft. Von dem. der da kom men würde, das Chaos zu ordnen, die Ehre zu reiten und alle Schuld zu tilgen, ahnten wir Einsamen des ewigen Ufers noch nichts. Es geschah also, daß der Kölner Dom, seiner beiden Türme wegen oft als Schwurhand gedeutet, eine neue Riesenglocke erwarb. Im Jahre 1923, als die Erniedrigung der Nation kaum mehr erträglich schien, goß der Meister Ulrich aus Apolda in Thüringen den Koloß von 25 ONO Kilogramm Erz- gewichl. Bilder und Aufsätze kündigten uns das Werk der Glocke an, und jeder wußte: Wenn sie einmal auf den Dom platz rollen wird, kann keine Willkür, kein britisches Bajonett, kein brutales Verdikt die gequälten Menschen deS Rheines hindern, zum erstenmal wieder zusammenzuströmen und wenigstens in dieser Form eine einigende Kundgebung zu versuchen. Ans den Philippinen. Weltbild Marktplatz auf der Insel Jolo. Die Insel gehört zu der Sulu gruppe zwischen Mindanao und Nordboryeo. Und die Glocke kam. Die Eisenbahn hatte sie aus besonde ren Wagen an den Rhein gebracht. Vom Güterbahnhos Gereon wurde der vorläufig noch stumme Gigant durch überfüllte Straßen langsam, säst schwebend geleitet, Bänder und Blu men, Kränze und Girlanden schmückten den Mantel. Und dort, wo der Dom ragt, war das Getümmel der deutschen Mensche« nicht mehr zu bändigen: Die ersten, allerersten vaterländischen Lieder klangen auf, schollen und schwollen, einem Naturereig nis ähnlich, über die Großstadt hin, machtlos stand der bri tische Feind am Wege: Sangen die unzählbaren Menschen nicht viele Chöre, die man zu singen verboten hatte? Haltet aus im Sturmgebraus! O Deutschland, hoch in Ehren! Der Gott, der Eisen wachsen ließ ... So erhielt die gewaltige Glocke bald ihren eigenen Namen. Erhielt ihn vom Volke, nicht von einer Kommission: Die Deutsche Glocke am Rhein. Im Südiurm, wo sie heute hängt, weiß sie von den Tränen, die ein geknechteter Volksstamm bei ihrer Ankunft weinte. Weiß sie vom Blm, das im Kamps um die Freiheit des Rheins wohl oft im Bereich ihres Klanges geopfert wurde. Weitz sie von der Einsamkeit jenes Weihnachtsabends im Jahre 1924, als wiederum Tausende von Rheinländern in Schnee stürmen und bitteren Frösten am Sockel des Turmes endlcks warten mutzten, um den ersten Klang des metallenen Mundes zu vernehmen... Freilich kam nach stundenlangem Harren dieser erste Glockenschlag, doch er klang zögernd: Das volle Geläute durste nicht schwingen, es hieß, der lauernde Feind hätte es verboten. Wer wußte damals mehr? Nein, um die festliche Stunde des gewaltigen Glockenliedes sind wir damals, so inbrünstig wir es ersehnten, betrogen worden. Das ist viele Jahre her. Den rheinischen Menschen, die seitdem wieder vieles erlebten, die auch vieles wieder auf sich nahmen in gläubiger Hingabe für alle, ist zumute, als müßte die wahrhafte Stunde der Glocke noch kommen. Dann nämlich, wenn sich die letzte Tat im jahrzehntelangen Opfer gang für die Freiheit erfüllt. Einen Sinn hatte die Deutsche Glocke am Rhein von ihrer ersten Stunde an. Ihre Weihe kann sie erst erfahren, wenn sie nicht Schmerz und nicht Zorn, nicht Not und nicht Sturm verkündet, sondern dies eine nur: den Sieg über die Vergangenheit! Abermals wartet der Rhein mit seinen Menschen; ihr Schicksal ist zum Mythus der Glocke geworden. Heinz Steguweit. Allerlei Neuigkeiten Drei 100 000-Mark-Gewinne gezogen. In der Freitag ziehung zur Vierten Klasse der 6. Deutschen Reichslotterie fielen drei Gewinne von je 100 000 Mark aus die Nummer 52 003. Die Lose werden in allen drei Abteilungen in Achtel- teilung ausgegeben. Grotzfeucr im japanischen Außenamt. Fast die Hälfte des Gebäudes des japanischen Antzenamtes ist durch einen Brands zerstört worden. Wie Domei ergänzend mitteilt, dauerte der Brand zweieinhalb Stunden. Alle Dokumente konnten gerettet werden. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Das Fenster als Brandstifter. Bei einem Landmann in Kraul im Kreise Tondern entstand ein kleines Feuer, das aber schnell gelöscht werden konnte. Ursache des Feuers War ein neueingesetztes Fenster. Das Fenster hatte einen Fehler im Glas und wirkte dadurch als Brennglas. Der „gefährliche" Wanderzirkus. Die Furcht vor lapant- schen Bombenangriffen treibt auch in Australien bereits' komische Blüten. Wie aus Sydney gemeldet wird, wurden dort drei Löwen, ein Leopard und ein Tiger eines Wander zirkus „aus Grund der behördlichen Vorschriften zum Schutz der Bevölkerung von Sydney bei Luftangriffen" getötet. Del! „gefährliche". Zirkus sollte die Stadt verlassen, sah fich aber infolge der rigorosen Brennstoffbestimmungen hierzu autze» z stände. Bett mit garantierter Schlaftemperatur. Wenn danach ge strebt wird, die verschiedensten Hilfsmittel des Menschen tech nisch zu vervollkommnen, dann ist eigentlich nicht einzusehen, warum gerade ein so wichtiger Gegenstand wie das Bett nicht - ein Armaturenbrett erhalten sollte. In den Vereinigten Staaten jedenfalls ist jetzt das Bett mit garantierter Schlaf- lemperamr und letztem technischem Komfort, sür Wechselstrom und Gleichstrom, auf dem Markl erschienen. Die Hauptsache daran ist eine Apparatur, die mit Hilse eines Thermostaten die „garantierte Schlaftemperatur" im Sommer wie im Win ter sichert Je nach Neigung des Besitzers kann die Bett- innentemperalur zwischen 18 und 35 Grad Celsius geregelt werden. Ferner Hai das Bett elektrische Anschlüsse für Uhr, Rundfunk, Toaströster und Kasseemaschinc erhalten. Ile N«mrM«!e W WMKS s» Der in den geistigen Besitz der ganzen Natton über- gegangene Begriff von „Blut und Boden" umschließt für die Bauernführung eine Fülle von Aufgaben und Zielsetzungen, die weit über die beruflichen Leistungen der Landwirtschaft in der Sicherung der deutschen Nahrungsversorgung hinaus greifen und die auf der Erkenntnis aufbanen. datz wir im Bauerntum zugleich den berufenen Blmsiräger des germani schen Rassenerbes unseres Volkes zu sehen haben. Bei aller Tatkraft, mit der die Sicherstellung der deutschen Nahrungs- freiheit angestrebt und verwirklicht wurde, und trotz der ge waltigen Beanspruchung aller Kräfte des Landvolkes in der Kriegserzeugungsschlacht wird gleichwohl unentwegt auch an der verantwortungsvollen Ausgabe gearbeitet, die Landjugend zu einer Haltung zu erziehen, die sie zum Garanten der Er haltung und Mehrung bodenständigen deutschen Volkstums macht. Als eine Lebensschule im vollen Sinne des Wortes betrachten wir deshalb vor allem die Bauernschule, in der das Heranwachsende junge Geschlecht zum Bauerntum der Zu kunft herangebildet werden soll. Mitten im bäuerlichen und dörflichen Leben steht die Bauernschule als Erziehungsstätte der jungen Dorfgemein- fchaft. Sie hat deshalb in allem, was sie den Jungen und Mädeln gibt, unmittelbar an die Erscheinungen des bäuer lichen Arbeitskreises und des Lebens aus dem Hose und im Dorf anzuknüpfen und von den Tagesfragen ausgehend den Blick auf die großen Lebensfragen zu lenken. So mutz die Jugend unseres Bauerntums die großen Zusammenhänge Yon Geschichte, Rasse, Kultur, Volkstum und Bauerntum begretsen lernen, und es müssen aus ihrem Denken und Fühlen alle Rückstände einer vergangenen und überwundenen Zeit ent fernt werden. Aus dem Bewußtsein der hohen Verant- wortung, die auf dem deutschen Bauerntum als dem Wahrer Des täglichen Brotes und dem Träger artbcwußien Volks- -tums ruht, muß der berechtigte Stolz aus das bäuerliche Lebensziel und Lebensideal wachsen. Das Bauerntum erlebt in dem größten geistigen Umbruch seiner Geschichte nicht nur eine Neuordnung seines organisatorischen, politischen und wirtschaftlichen Gefüges, sondern die schöpferische Neugestal tung und Wiedererweckung des gesamten Hof- und Dorf lebens. Deshalb ist es auch die Aufgabe der Bauernschule, Menschen heranzubilden, die in Kenntnissen, Weltanschauung und Haltung die Fähigkeit haben, das Bauerntum der Zu kunft zu führen und alle in ihm ruhenden Werle des Volks tums und der Nasse zur vollen Entfaltung zu bringen. Bei der Einweihung der Bauernschule „Wolfserbe" der Landes- bauernschast Dänzig-Wcstpreutzcn bezeichnete der Reichshaupi- abteilungsleiier I des Reichsnährstandes, Bauer Haidn, als notwendig, die Bauernschulen in erster Linie als Charakter schulen aufzusassen. Als Richtpunkte der Unterrichtsgestaltung betonte er: 1. Vermittlung der Erkenntnis der hohen bäuerlichen Lebcnswene, die zugleich Volkswerte sind. 2. Appell im Sinne dieser bäuerlichen Lobenswerte an alle Charakter- und Willenskräfte im Menschen und ihre Festi gung zu unerschütterlichem Bekenntnis. 3. Erziehung zu klarer und fester Haltung als der Vor aussetzung für einen bäuerlichen Lebensstil. Wie zur Erreichung dieser Ziele die Arbeit des Land lehrers ausgerichlct und ausgobam werden mutz, ist in der Presse bereits mehrfach dargelegi worden. Der Grundstein zu aller Belehrung wird linmer in der Naturbetrachtung zu suchen sein, die an das tausendfältige Leben in Hof und Feld anzuknüpfen hat. Wird rechtzeitig das Verständnis sür die biologischen Zusammenhänge im Ausbau des Bodens, im Leben der Pflanze und des Tieres geweckt, so ergibt dies die Grundlage für alle späteren Erkenntnisse in der beruflichen Ausbildung. Aus den kleinen Dingen in Dors und Flur, in Feld und Wald weitet sich die Schau allmählich zu einem Querschnitt durch die Fülle aller Erscheinungen in Volk nnd Welt. Gerade die Landschule bieiei die Möglichkeit, in solchem Rahmen auch die so wichtige Frage der Vererbung schon dem kindlichen Verständnis nahezubringen und den Jugendliche« an die Begriffe Nasse unh Volkstum heranzusühren. Zum Mittelpunkt des Weltbildes werden auf solche Weise Hof und Dors, die in das schöne Bild der Heimat eingebettet liegen, wie das Leben des einzelnen Hofes in dem größeren Umschluß des Bauerntums nnd des ganzen deutschen Volkes. Niemand handelt sür sich allein, sondern er ist zugleich den ewigen Lebensgesetzen des Volkes verpflichtet und stchi in der Verantwortung für Gegenwart und Zukunft der Nation Aus dieser Schau sind alle kulturellen Fragen im Lebenskreise des Dorfes und des Bauerntums zu beirachien, und der einzelne ist zur Einfügung in diese große Ordnung, aber auch zum verantwortlichen Milschaffen in feinem Wirken und seiner Lebenshaltung verpflichtet. Da der Bauernhof die Heimat für ein tüchtiges Bauerngeschlecht sein soll, so ,.nd natürlich ganz besonders auch die Fragen der Wohnungsgeslattuna und Wohnkultur in Anknüpfung an Ueberlieserung und Välersitte zu behandeln. Dazu gehört nicht nur die arigemätze Aus stattung der Bauernstube, für die sich ;. B in, Tirol, dem Schwarzwald und anderen Gegenden Deutschlands wunder volle Beispiele bis zur Gegenwart erhallen haben, sondern ebenso auch die schöne und ftilgemäße Gestaltung des Bauern hauses selbst. Was hier unsere Vorfahren in voller Harmonie von Material und Form geschaffen haben, ist zu pflegen und daraus das Verständnis sür eckte bäuerliche Baukultur auszu- richten. Pslege der bäuerlichen Tracht, aber auch der Volks musik und vor allem des Volksliedes und des dörflichen Ge meinschaftslebens überhaupt in Spiel und Tanz — vieles noch wäre hier zu nennen, bas in feiner Gesamtheit dem Be griff des Bauerntums ein frohes und zukunstschafsendes Leben verleiht. So sind der Bauernschule alle Möglichkeilen gegeben, unsere Jugend in Ehrfurcht vor dem Blu« und den Ahnen zu tüchtigen bäuerlichen Menschen mit hohem Verant wortungsgefühl und wellofsenem Sinn zu formen, die be rufen und befähig! sind, dereinst als Träger völkischen Blut« erbes die Zukunft des Bauerntums zu gestalten.