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Pulsnitzer Anzeiger s« . Dhorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung W» nr ^4 b. e «ladt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn neuen Grundlagen ausgenommen wer» greifendes Bild: Tausende und aber Tausende von Ar men strecken sich Dr. Neumann und seinen Mitkämpfern zum Grub entgegen, die den Vorbeimarsch der Verbände abgenommen hatten. Nur langsam strömen die Menschenmassen nach Ab» schlutz der Kundgebung wieder ab. Auf dem Kaiser-Wil- Helm-Platz sieht man die Jugend ganz spontan noch Volkstänze vorführen. Hier oben in dem sonst so nüch ternen Ort bei einer Kälte von mindestens 15 Grad, ge wiß ein ungewöhnlicher und packender Anblick. Noch lange sieht man festlich bewegte Menschenmassen in den Stra ßen Memels, und dann hat dieser unvergeßliche Tag eines gewaltigen Volksbekenntnisses sein Ende gefunden. Keine Arbeitserlaubnis für Juden Das holländische Sozialministerium hat die Anordnung erlassen, daß den in letzter Zeit aus Deutschland zug«vander» len Juden keine Arbeiiserlaubnis erteilt werden darf. Diese Anordnung erstreckt sich auch auf jüdische Hausangestellte. Fackelzüge der Memeldeutschen Machtvolle Freudenkundgebungen über bas einmütige Bekenntnis zum Deutschtum Fünf Tage hat die deutsche Bevölkerung infolge der umständlichen Zählung auf das Wahlergebnis warten müssen. Nun ist das stolze, einmütige Bekenntnis der Memeldeutschen zum Deutschtum und zur Front Dr. Neu manns durch das amtliche Wahlergebnis bestätigt worden und überall in den einsamen Dörfern zwischen dem Me melstrom und der ehemaligen russischen Grenze, von der Reichsgrenze bei Tilsit bis hinauf zu den Fischerhtttien am Kurischen Haff bekräftigt die Bevölkerung in spon tanen Kundgebungen das Bekenntnis, das sie äm Sonntag mit den Stimmzetteln ablcgte. Unter frostklarcm Winterhimmel wehen die grün- weiß-rotcn Fahnen des Memcllandcs auf allen .Häusern und selbst abgelcgcndstcn Baucrnhüttcn haben sich fest lich geschmückt. Dann bricht die Dunkelheit herein. Nun flammen die Lichterketten auf und brennende Kerzen aus unzähligen Fenstern. In der Stadt Memel ist das Standbild der -Borussia, das vor 15 Jahren von Frevlerhand gestürzt wurde und erst seit wenigen Wochen wieder seinen Platz vor dem Landtagsgebäude einnehmen konnte, festlich an- gestrablt. Um 19 Uhr erheben sämtliche Kirche nglocken im ganzen Mcmclland ihre eherne Stimme. Zu gleicher Zeit flammen überall an den Grenzen mächtige Feuer stöße auf. Neben der Jugend aber stehen zu dieser nächt lichen Feierstunde brüderlich vereint die Männer und die Frauen dieses arme» Landes der Bauern und Fifchcr, die nach 15 Jahren der Unterdrückung heute die Gewißheit im Herzen haben, daß ihr zähes Festhalten nicht vergeb lich war, daß leine Macht der Welt ihnen mehr das Recht nehmen kann, sich als Deutsche zu ihrem Volk zu be- kennen. Um 20 Uhr umsäumen dichte Menschenmassen die Straßen der Stadt Memel, um an dem Fackelzug der memeldeutschen Gliederungen leilzunehmen. Dann for mieren sich die memeldeutschen Verbände zu einem ge waltigen Zug, dem sich die Sporwerbände mit der gesam ten memeldeutschen Jugend anschließen. Als der Zug der Fackelträger sein Ende erreicht, kennt die begeisterte Menge kein Halten mehr, die Ab sperrketten der Polizei und des Ordnungsdienstes wer den durchbrochen und nun bietet sich ei» wahrhaft er- Reichsminister Dr. Frank legte am Grabe des Unbekannten Soldaten in Warschau einen Kranz nieder und wurde dann vom polnischen Staatspräsidenten empfangen. Der Verein der tschechischen Medizinstudenten hat Flug- zettel herausgegeben, in denen der Numerus clausus für alle Juden an der Prager Universität verlangt wird. Konrad Henlein schloß mit dem Hinweis, daß der Kampl um die Selbstverwaltung jetzt ausgekämpft sei. Nicht beendet aber sei die Arbeit, die jetzt nach Einführung der deutschen Gemeindeordnung auf neuen Grundlagen ausgenommen wer den müsse. Ausgabe der Bürgermeister sei es, in ihren Ge meinden die Arbeit einzuordnen in die nationalsozialistische Volksgemeinschaft. Damit würden sie am besten dem Führer für seine befreiende Tat danken. „W ir bauen uns unsere Hei mal an den Grenzen unseres großen deutschen Vater landes als starkes und festes Bollwerk im Gefüge des Reiches >ur das nationalsozialistische Großdeutschland und seinen Füh rer Adolf Hitler." » Nationalsozialistischen Arbeiterpartei die Vertreter des Sudetendeutschtums aus ^"^?l1""^örderschasten Gemeinden entfernt außerdem die selbst nach dem Gesetz fälligen G e - vorenlhalten wurden, konnte von einer veivstverwaltung überhaupt nicht mehr gesprochen werden. m Sommer ,936 die Gemeindcwahlen durchaesührt b>» Erfolg der mit geballter Kraft geführten Sudetendeutschen, die den stärksten Rückhalt in dem M Wiederaufstieg Deutschlands unter Adols Hitler -k^°"«'"dewahlen haben nach der Mobilisierung Ar tschechischen Armee am 21. Mai 1938 unter den aufge- Vaionetten stattgesunden. Die Beharrlichkeit und Eni- der Sudeten deutschen hat es dennoch zuwege gc- »cch "unmehr die sudetendemschen Gemeinden zum Heüukehttn k"Er ^"^ung ihrer Bürgermeister in das Reich Aus der ersten kommunalpolinschen Tagung der sudeten- deutschen Gemeinden in Teplitz-Schönau sprach Gauleiter Henlein vor etwa 800 Bürgermeistern. Die große Tat des Führers hat, wie Konrad Henlein aussührte, einen jahrhun dertealten Kamps um die Lebensrechte der sudetendeutschen Volksgruppe beende!. Der Gauleiter erinnerte daran, wie vor SO Jahren im Schloß zu Teplitz-Schönau die Vertrauensmän» ner der deutschen Volksgruppe in Böhmen eine reinliche Scheidung ihres Sprachgebietes in der Verwaltung und eine aus Selbstverwaltung gegründete.Gemeindeverfassung begehr- ten. Das alte Oesterreich Hal die Forderung nach Selbstver waltung auf gemeindlichem Gebiet erfüllt, allerdings aus einer klassenmäßigen Grundlage, in dem Vorrechte des Besitzes und des Standes die Kommunalverwaltung beherrschten. Eine Lösung der nationalen Frage blieb ans. In sinnloser lieber» heblichkeit haben dann die von Benesch geführten Verantwort lichen tschechischen Staatsmänner durch eine maßlose Machtpolitik die im alten Oesterreich erkämpften Rechte der ^Selbstverwaltung systematisch bis zur Vernichtung eingeengt. Die staatliche Beamtenpolitik, die Bodenreform, die Errich- tung zahlreicher tschechischer Minderheitenschulen, die Benach teiligung der deutschen Wirtschaft waren die augenfälligsten sMittel, mit denen das deutsche Siedlungsgebiet zu einem ge- mischtsprachigen Gebiet zu machen versucht wurde. Schließlich mußten die Städte sogar die tschechische Staatspolizei über sich ergehen lassen, die ein System der Demütigung bedeutete. 'Die sinanzielle Zerrüttung der Gemeindcwirtschafi ist auch aus das Cchuldlonio dieser Zielsetzung gegen die Selbstverwaltung zu buchen. Unbalibar wurde der Zustand, als mit der Auf- Wir bauen uns unsere Heimat Die Arbeit in den sudetendeutfchen Gemeinden Aufsehenerregende Berhastnng Jüdischer Waffenschicbcr als sowjetrussischer Vertrauensmann Die Amsterdamer Polizei hat den Juden Holzmann we gen Meineides verhaftet und damit einen skrupellosen Grotz- schieber und Wasfenlicferanten der Sowjets unschädlich ge macht. Sowohl in der Wohnung als auch in den Geschäfts räumen des Juden erfolgten Haussuchungen, in deren Ver lauf umfangreiches Belastungsmaterial sichergestellt werden konnte. Holzmann trat auch als Vertrauensmann der sowjetrus- sischen Regierung aus. Durch die Waffenschiebungcn hatte ei es verstanden, sich ein riesiges Vermögen zusammenzuscharren. Dementsprechend war sein Auftreten. Sein Sohn, der in den Wintersportplätzen des Schuschnigg-Oesterreichs ein vielgese- Heuer Gast war, trat dort großspurig und frech als „Baron Holzmann" aus und veranstaltete üble Sektgelage. Außer der Anklage wegen Meineides, die durch die Haa ger Staatsanwaltschaft erhoben wird, läuft gegen Holzmann eine Untersuchung, die durch die staatliche Geheimpolizei durch- gcführt wird. Diese erstreckt sich in erster Linie auf interna» lionale Geschäfte Holzmanns, und vor allen Dingen auf wei tere Schiebergeschäftc mit Rotspanien. Holzmann ist Ostjude und ist seinerzeit in Deutschland wegen Beamtenbestechung verurteilt und des Landes verwie sen worden. Appetitliche Weihnachtsdöckereie» Polnische Polizei hebt Zuckcrbäckereien aus Neunzig Prozent der in Polen festgenommenen Lcbens- mittclsälscher sind Juden. Diese Feststellung veranlaßt auch in diesem Jahr wieder die polnische Polizei, vor dem Weih nachissest auf die Zuckerbäckcreien und Bonbonfabriken, deren Verstecke sich gewöhnlich in den finstersten Ecken der War schauer Judenstadt befinden, ihr besonderes Augenmerk zu lenken. Die Erwartungen wurden auch diesmal wieder bestätigt. In schmutzstarrenden Winkeln jüdischer Wohnungen, die jeder Beschreibung spotten, konnten die Beamten vier Fabriken aus heben, die Zuckerwaren für den Weihnachtsbaum herstellten. Um dem Zugriff der Polizei zu entgehen, hatten die Juden die sertiggestellten Erzeugnisse unter schmutziger Wäsche und in den widerlichsten Löchern ihrer Behausungen versteckt. Die Vorgefundenen Waren enthielten, wie ärztliche Untersuchun gen ergaben, sogar Giftstosse, so daß die Polizei kurzerhand die gesamte jüdische Weihnachtsbaumware vernichten ließ. Lord Perth bei Ciano Außenminister Graf Ciano empfing den englischen Botschafter Lord Perth, um, wie man annimmt, mit ihm vor seiner Abreise nach Budapest nochmals über die all gemeine politische Lage und insbesondere über den Be such des englischen Ministerpräsidenten in Rom zu spre chen. Der italienische Außenminister wird am Montag um 8 Uhr nach der ungarischen Hauptstadt abreisen. Kein panamerikanische; Bündnis Südamerika mißtraut USA. Die Nachrichten aus Lima lauten für die USA. immer unerfreulicher und zeigen die unverhüllte Abneigung Argen tiniens und anderer ibcro-amerikanischer Staaten, ins nord amerikanische Kielwasser zu steuern. Nunmehr ist auch der Plan eines panamerikanischen Bündnisses ins Wasser gcsal- len. In Washington hat es peinlichstes Aufsehen hervorgeru- fcn, daß die Ablehnung Argentiniens von der sehr drastischen Begründung begleitet war, daß ja eines Tages Nordamerika aushörcn könnte, für Südamerika ein „guter Nachbar" zu sein. „KaM Mt mehr beim Süden!" In der Slowakei Boykott gefordert In Pretzburg und auch in anderen Städten der Slowa kei wurden in rot-weiß-blauen Farben gehaltene amtlich« Plakate ausgcklebt, die zum Bovkott der Juden auffordcrn. Die Plakate tragen folgenden Wortlaut: „Slowaken! Di« Juden sind schon immer Eure Ausbeuter gewesen. Heut« müssen sich alle Nichtjudev zu einem einzigen antijüdische» Block zufammcnschlicßcn! Kauft nicht mehr beim Juden!" Nur mit Hilfe der Juden sind nach zwanzig Jahren 276 000 Slowaken wieder an Ungarn abgetreten worden. Vor 1918 gaben sich die Juden als Ungarn aus, vor dem 6. Okto ber 1938 waren sie Tschecho-Slowaken und in dem von den Ungarn besetzten Gebiet sind sie jetzt wiederum Ungarn. In der Slowakei wollen sic aber nun Slowaken sein. Wir glau ben ihnen nicht mehr, wir lassen uns nicht länger täusche«. Jude bleibt Jude. Vernichten wir nicht das Eigentum der Juden, sondern bewahren wir es sorgfältig, denn heute oder morgen wird cs das Eigentum des slowakischen Volkes sein! Der Ausruf endet: Wer heute noch Juden unterstützt, ist ein Volksver räter! Nr. 2S4 SO. Jahrgang Sonnabend, den 17. Dezember 1938 Etadlrates zu Pulsnitz und d« « ^""Ü^Echnng ter amtlichen Detzannlmachnnge» d-r AmtshauPtmannschast zu Kamenz, di memderates Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Am erichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Dkl» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- «ud Feiertage. Ler Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich 00 Rps., bei Lieferung frei HauS » Rpf. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreise». ZritungsauSgabe für Abholer täglich S—K Uhr nachmittags. Preise und Rachlaßsütze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für da» Erscheine« von Anzeige» in bestimmte« Nummer« und a« bestimmten Plätzen keine Gewühr. Anzeige» sind an den ErscheinungStagen bis vorn, 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. 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