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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dien Zeilung erschein« täglich mii Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feierlage. Der Bezugspreis betrüg! bei Abholung wöchentlich 5V Rps., bei Lieserung frei Haus 55 RW- Postbezug monatlich 2.50 RM. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungsauSgabe sür Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsötzc bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschristleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich 'ür den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; fö^ Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. XI.: 2250 Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-SNaße 4. Fernruf 515 und 55^ Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las znr Veröffentlichung -er amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, di Stadtrates zu Pulsnitz und des Cemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Arn' gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Freitag, den 9. Dezember 1938 Nr. 287 90. Jahrgang Flugzeugträger „Graf Zeppelin" Stapellauf in Anwesenheit des Führers In Anwesenheit des Führers und Reichs kanzlers sowie im Beisein des Gencralseldmarschalls Göring, des Generaladmirals Raeder und weiterer hervorragender Persönlichkeiten der Wehrmacht, insbe sondere der Kriegsmarine und der Luftwaffe, des Staates und der Partei lief in Kiel der erste deutsche Flugzeug träger glücklich und reibungslos vom Stapel. Das Schiff wurde nach der Wcihcrcde des Generalseldmarschalls Göring von Gräfin Hella von Brandenstein-Zeppelin, der Tochter des Grasen Zeppelin, aus den Namen „Gras Zeppelin" getauft. Die Bevölkerung Kiels bereitete dem Führer und seinem getreuen Mitarbeiter Hermann Göring einen be geisterten Empfang. Die Heil- und Jubelrufe der Massen steigerten sich zum Orkan, als der Führer und Reichs kanzler auf dem Bahnsteig von dem Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile und anderen Hoheit Offizieren des Heeres und der Marine begrüßt wurde. Nach dem Abschreiten der Front einer Ehrenkompanie der Dritten Marine- Uuteroffizicrlehrabteilung Plön begab sich der Führer unter dem Jubel der Bevölkerung zur Bahnhofsbrücke und an Bord der Stationsjacht „Nixe" zur Fahrt nach der Bauwerft. Weithin über das Wasser hallten die Jubel- rufc der unzähligen Tausende, in das sich die Hellen Kindcrstimmcn mischten. Während der Fahrt des Führers durch den Hafen blitzte es aus den grauen Stahlrohren aller aus der Förde liegenden deutschen Kriegsschiffe auf. Donnernd fegten die Salutsalvcn über das Wasser. Deutschlands Kriegs flotte grüßte ihren Schöpfer und Obersten Befehlshaber! Zu beiden Seiten des Neubaues, dessen hochauf ragender Bug mit der Reichsflagge und Girlanden ge schmückt war, hatten Abordnungen der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Partei Aufstellung genommen. Reben zahlreichen Ehrengästen hatten sich viele Zehntausende von Volksgenossen aus allen Kreisen der Bevölkerung ein- gcsuuden. Besonders zahlreich war die Gefolgschaft der Bauwerft angetreten. Vor dem Bug des neuen Flugzeug trägers ragte die Taufkanzel empor, zu deren Füßen je eine Ehrenkompanie der Kriegsmarine und der Luftwaffe mit Musikkorps und Spielmannszug Aufstellung genom men hatten. Von der Taufkanzel wehten die Reichskriegs flagge und die alte Kricgsflagge der deutschen Marine. Oer Führer auf dem Werftgelände Beim Betreten der Werft wurde der Führer und Reichskanzler vom Betriebsführer der Deutschen Werke, Generaldirektor Middendorfs, herzlich willkommen geheißen. Nachdem Konteradmiral Mewis Meldung erstattet hatte, schritt der Führer die Front der Ehren formationen ab. Tosender Jubel umrauschte den Führer und den Generalfeldmarschall auf dem Wege zur Tauf kanzel. Nachdem der Führer zahlreiche Gäste begrüßt hatte, bestieg er mit Generalfeldmarschall Göring, Gene raladmiral Raeder, mit der Taufpatin und anderen Herren seiner Umgebung die Tauskanzel. Die Meere stehen dem Starken offen Die Ansprache Hermann Görings. Mein Führer! Der Stapellauf des ersten Flug zeugträgers unserer Kriegsmarine gewinnt durch Ihre Anwesenheit, mein Führer, besondere Bedeutung. Die stolze deutsche Wehrmacht zu Lande, zu Wasser und in der Luft ist Ihr Werk, dem Ihre stete Sorge gilt. Mit stahl- harter Entschlossenheit haben Sie dem Reich ein Schwert geschmiedet, das, wie die jüngste Vergangenheit lehrt, stark genug ist, um dem Reiche inmitten einer unruhigen zer klüfteten Welt die unabdingbaren Lebensrechte des deut- fchen Volkes und den Frieden zu wahren. Ihr Wille allein stellt der Nation die Aufgabe. Kein Volksgenosse, der heute nicht bereit ist, solcher Aufgabe zu dienen! Das stolze Schiss, das hier festgefügt und stark empor ragt, ist Sinnbild deutscher Kraft und Ausdruck eines Strebens zu höchster Leistung, das alle beseelt, die es er sannen und erbauten. Als monatelang eine Flut von Verleumdung an die deutschen Grenzen brandete, ais ver antwortungslose Hetze eine gefährliche Kriegspsychose er zeugte, wurde hier in dieser Werkstatt mit Fleiß und doppeltem Eifer gearbeitet in dem untrüglichen Bewußt- fein, daß unser Volk solcher Verteidigungswaffen bedarf, um sich zu behaupten. Die Meere stehen nur dem Starken offen. Das Schiff erstand dank der Zusammenarbeit von Technikern und Arbeitern verschiedener Vorbildung und mannigfaltiger Fähigkeiten. Der Gemeinschaftsgeist, in Stapellaus des Flug zeugträgers „Gras Zeppelin" im Beisein des Führers. Der erste deutsche Flug zeugträger, der nach der Weiherede des Ge neralfeldmarschalls Gö ring von Gräfin Hella von Brandenstein-Zep pelin, der Tochter des Grafen Zeppelin, auf den Namen „Graf Zep pelin" getauft wurde, lief in Kiel vom Stapel. (Weltbild (M.) Ncr MM Aeuvau unserer Kriegsflotte Deutschland ist in die Reihe der Nationen eingetreten, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Kriegsmarine und Luftwaffe durch den Bau großer Flugzeugträger verwirk licht haben. Unsere junge Wehrmacht ist in der glücklichen Lage, sich mit dem Bau dieses neuen Schiffsthps die Er fahrungen anderer Marinen zunutze zu machen und so von vornherein den jüngsten Neubau unserer Kriegsflotte mit einem Höchstmaß von Sicherheit und Schlagkraft aus- zustatten. Aus primitivsten Anfängen entwickelt, gilt heute der Flugzeugträger als eines der unentbehrlichsten Kampf mittel und als wichtigste Einheit der Flotte nach dem Schlachtschiff, eine Tatsache, die sich selbst dem Nichtsach» mann beim Anblick dieses Schiffskolosses mii zwingendes Gewalt einprägt. - - > - Es war eine Selbstverständlichkeit, daß unsere Kriegs marine dieser neuen Waffe im Hinblick auf die stolze Ent-- Wicklung der deutschen Luftwaffe ihre ganz besondere Aufmerksamkeit widmete. Der imposante Neubau des Flugzeugträgers lenkt die Gedanken zurück auf eine andere Waffe, die dank der Einsatzbereitschaft und dem wagemutigen Geist der deutschen Marine, aufbauend auf der genialen Schöpfung des Grafen Zeppelin, unvergäng liche Ruhmeslettern in das Buch der Geschichte des größ ten Krieges aller Zeiten eintrug: Unsere Marineluft schiffe, als ausgesprochene Kampfwaffe, haben zwar dem Fortschritt der Technik das Feld räumen müssen, der Geist ihrer Schöpfer und Gestalter aber und der kühnen Kämpfer der Welt wird in den neuen deutschen Flugzeugträgern fortleben, die wie sie Schützer und Schirmer der Heimat sein werden. Es ist ein schönes Beispiel einer in die Zu kunft weisenden groben Traditon, daß die Tochter des Pioniers der deutschen Luftfahrt, des GrafenZeppe- lin, Gräfin Hella von Brandenstein-Zeppelin, dem ersten deutschen Flugzeugträger die Taufworte sprach. dem es geschaffen wurde, lebt auch im Werke selbst. Sein späterer Einsatz in die Front der Reichsverteidigung er- fordert ebenfalls gewissenhaftes Zusammenwirken vieler deutscher Männer. Ein Flugzeugträger vereinigt die Kampfkraft der Kriegsmarine mit der der Luftwaffe. See offiziere und Flieger, Schiffsbesatznng und Mannschaft der Flugzeuge — sie siud im tägliche» Dienst anfeinander angewiesen. Nur gemeinsam können sie die dauernde Be reitschaft des Schiffes sichern, und, wenn der Führer ruft, den Erfolg des Einsatzes gewährleisten. Darum müssen aus diesem Schiff stets vorbildlich die Grundtugenden des Soldaten herrschen: Kameradschaft soll alle eng mit einander verbinden, in treuer und gewissenhafter Pflicht erfüllung darf keiner zurückstehen; opferbereit ein jeder, bis zum letzten Atemzug! Ich erinnere daran, daß heute vor 24 Jahre« ein deutsches Geschwader vor den Falklandinseln nach helden mütigem Kampfe gegen einen weit überlegenen Gegner mit wehender Flagge untcrging. Und ich erinnere an die heldenhaften Kriegssahrten unserer Luftschiffe und besonders an die bei den letzten Angriffen gebliebenen Helden. Traditionsbewusstsein ist eine Quelle starker Kraft. Darum sollst du stolzes Schiff auch traditions gebunden sein. Du sollst den Namen eines Mannes tragen, dessen Leben in großen klaren Linien vor uns liegt. Er war ein guter Deutscher und ein unerschrockener Soldat. Als Verfechter einer Idee, als Erfinder und Konstrukteur hat er sich jahrelaug gegen Mißtrauen und Unverstand durchsetzen müssen. Kein Rückschlag und keine Enttäuschung konnten seinen Akut brechen. Das Lebcns- merk dieses leidenschaftlichen Kämpfers galt der Er oberung des Luftraumes, galt deutscher Größe. Seine Sorge galt bis zu seinem letzten Atemzug: dem Vater lande. Der erste deutsche Flugzeugträger soll auf Befehl des Führers „Graf Zeppelin" heißen. Der Name birgt ein heiliges Vermächtnis.