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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dielr Heining erschein, lögiich mir Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrüg, bei Abholung wöchentlich SV Sipj., bei Lieferung frei Haus 55 Am. Postbezug monatlich 2.5V RM. Tie Behinderung der Lieserung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Heitungsaudgabe sür Abholer täglich 3—6 Uhr nachn ittags. Preise und Nachlatzsütze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis °orw 10 Uhr aufzugeben. - Verlag, Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüde, Mohr Hauptschriftleitcr: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hctmattetl. Spor, u. Anzeigen Walter Hamann, Pulsnitz; s>- Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz-— D. A. XI.: 22>> Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße Fernruf 518 und » Der Pulsnitzer Duzei^er ist k«s zur TeröfienMüung rcr.vmMchen Bekanntmachungen d?r Amtshauptmannschast zu Kamenz, L» Etadlrales zu Pulsnitz und des EeMeindesates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Am gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 286 Donnerstag, den 8. Dezember 1938 90. Jahrgang „Beginn einer dauerhaften Entspannung" Bonnet zum künftigen deutsch-französischen Verhältnis ungen gemacht werden und mit Bezug aus den Reise- Austausch." 2m Rahmen Ler politischen Unterhaltung kam Las Ge spräch auch auf die allgemeinen und über den deutsch-franzö sischen Rahmen hinaus interessierenden Probleme, so u. a. auf die Fragen, die mit dem Spanienkrieg in Verbindung stehen. Der französische Außenminister meinte zu der Frage, ob die vier europäischen Großmächte eine Abmachung über die Be endigung des Spanienkonfliktes finden können: von Mbeutrop im Louvre Der Reichsminister des Aeutzern besichtigte am zwei ten Tag seines Pariser Aufenthaltes eingebend die Kunst schätze des Louvre. Nachdem er am Vormittag etwa ein einhalb Stunden in der Gemäldegalerie geweilt hatte, hatte er Gelegenheit, am Nachmittag ebenfalls etwa ein einhalb Stunden die Skulpturen und Plastiken des erleuch teten Louvre zu betrachten. Ai ifW Der französische Außenminister Bonnet empfing am Mittwoch m Paris den Sonderkorrespondenten der „Pa tron a lze r tung" Essen, Erich Schnehder, Ler mit dem Reichsaußenminister von Ribbentrop nach Paris gereift ist. Minister Bonnet äußerte si chin offenherziger und liebens würdiger Form über seine Ansichten zur Gestaltung des künf trgen deutfch-franzöfischen Verhältnisses. „Die deutsch^frunzösische Erklärung, welche erneu wich tige« Beitrag zum europäischen Friede« darstellt, wurde do« der öffentlichen Meinung Frankreichs nahezu einmütig mit Genugtuung ausgenommen. Das französische Volk, besten friedliche Bestrebungen über einstimmend mit dem Sinn für Ehre und Würde seien, wünscht wirklich, baß sich mit Deutschland «ov. male Beziehungen und «in« aufrichtige Zusammenarbeit herausbilde« mögen.« Donuet stellt mit Nachdruck fest.- „Frankreich wünscht gewiß, daß die eben Unterzeichnete Erklärung den Beginn einer wirk liche« und dauerhaften Entspannung bildet." „Die Gebiete, auf welche sich die Zusammenarbeit der beiden Länder richten kann, sind sehr zahlreich. Wenn die geistige Atmosphäre die erste Voraussetzung aller Zusammen arbeit der beiden Länder ist, so scheint mir der Handels- und Wirtschaftsaustausch eine Ler wichtigsten Be dingungen sür das Wohlergehen des Einzelnen und den Wohl stand der Ration zu bilden. Eine kraftvolle Anstrengung muh ferner auf dem Gebiete der geistigen Wechselbezieh- „Frankreich wünscht lebhaft eine Beendigung des Kon fliktes zwischen den Spaniern, die frei sein muffen, ihr Geschick nach eigenem Willen zu lenke«. ES hat nichts dev säumt und wird nichts versäumen, um die Beendigung dieses mörderischen Kampfes im Rahmen eines allgemeinen Abkom mens z« erreichen, wenn es glaubt, daß di«S eia« notwendige Voraussetzung für ein« allgemeine Befriedung Europas bar- äleber sein Zusammentreffen mit Reichsminister von Rib bentrop und den Ton der Pariser Besprechungen sagte der französische Außenminister u. a.: „Ich bin sehr glücklich ge wesen, den Außenminister des Reiches, do« Ribbentrop, in Paris empfang«« zu dürft». Er ist für mich ein sympathischer Kollege, dessen außerordentliche staatsmännischen und diplo matischen Eigenschaften ich hoch eiaschätze. Dor allem habe ich mich gefreut über die Herzlichkeit, mit welcher die Be sprechungen gepflogen wurden, die ich mit ihm im Verlauf seines Frankreichbesuches führte. Auch möchte ich Ihnen noch sagen, daß Frankreich ein Land ist, welches zutiefst an der öffentlichen Ordnung nnd an dem sozialen Frieden hängt. Es hat hierfür soeben einen schlagenden Beweis geliefert." MeMMI beim deMMn «oMolter Anläßlich des Besuches des Reichsaußenmtnisters von Ribbentrop in Paris gab der deutsche Botschafter Graf Welczek auf der Deutschen Botschaft eine Abendtafel, an der neben dem Reichsautzenminister u. a. teilnahmen: Ministerpräsident Daladier, der stellvertretende Mini sterpräsident Chautemps, Außenminister Bonnet, Innenminister Sarr aut, Justizminister Reynaud, Minister für Oeffcntliche Arbeiten de Monzie, Arbeits minister Po maret. Deutscherseits waren neben dem Reichsautzenminister und dem deutschen Botschafter Mini sterialdirektor Gauß, Ministerialdirektor Wehl und Ge sandter Aschmann anwesend. Anschließend sand ein Empfang statt, zu dem sich außer den Herren des Auswärtigen Amtes und des per sönlichen Stabes des Reichsaußenministers die Mitglie der der Botschaft, der Landesgruppe und zahlreiche Ver- treter aus Politik, Kunst und Geistesleben sowie des Di plomatischen Korps eingefunden hatte. Reichsaußenmimster do« Ribbentrop aus Paris abgeveist Paris. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop ist 10,08 Ahr MEZ. mit dem Sonderzug aus Paris abgerest. Rom —Berlin Mittelpunkt aller Politik Ein Aräfteblock für den solidarischen Schutz der Interessen Deutschlands und Italiens Die deutsch-italienische Solidarität als b e st i m m e n- «er Grundsaktor für die Entwicklung der internationalen Lage und das Echo, das die klare Stellungnahme der deutschen Presse in den wichtig sten europäischen Hauptstädten gefunden hat, bilden auch im zweiten Tage des Pariser Besuchs des Reichsautzen- minister von Ribbentrop das Hauptthema der italie nisch e n P r e s s e. Die römischen Abendzeitungen veröf fentlichen die wiederum ausführlich zitierten deutsche,: Preffestimmen unter Ueberschriften wie „Kräftige deutsche Entgegnung auf die Ofsensiive der antifaschistischen inter nationalen Presse. — Die moralische Kraft und diemili - c arische Stärke der Achse R o m—B e r l i n in Europa". Der Direktor des halbamtlichen „Giornale d'J t a» lia" bestätigt die klare Sprache der deutschen Presse unter der Losung „Einheitsfront". Gegenüber gewissen Verdäch- ngungen des Auslandes habe, so führte er aus, die deutsche Bresse von neuem bekräftigen wollen, daß „die Achse Rom—Berlin intakt und lebcnsstark ebenso sehr im Mittelpunkt der deutschen wie der italienischen Außenpolitik bleibt." Diese Unterstellungen hätten gezeigt, datz gewisse Kreise des Auslandes auch jetzt noch nichts von dem eigentlichen Wesen der Achse Rom—Berlin verstehen. Der Direktor des halbamtlichen Blattes weist in diesem Zusammenhang daraus hin, daß in der Außenpolitik heute die glotzen 'nneren Probleme, die sozialen, die nationalen und ras sischen Zusammenwirken mit den grotzen elementaren Problemen der Weltgeschichte, die sich in der Forderung dach Gleichgewicht zwischen Bedürfnissen, Rechten und Kräften der verschiedenen Volksmaffen zusammenfassen lassen. Gerade aus dem Zusammenströmen dieser Pro bleme, die in Italien und in Deutschland mit dem gleichen Verständnis und mit einem größeren verantwortungsbe wußten Willen als in vielen anderen Nationen empfunden werden, sei die natürliche starke Solidarität zwischen den Führern der beiden Revolutionen entstanden. Europa, io schließt das halbamtliche Blatt, mutz also mit der Festig keit und der funktionellen Kraft der Achse Rom—Berlin nicht nur als allgemeines Werkzeug der europäischen und der Weltpolitil rechnen, sondern auch als Kräfteblock sür den solidarischen Schutz der Interessen der beiden Natio nen im Rahmen jenes gerechten Gleichgewichtes der Rechte und der Stellungen, das zum Gesetz des neuen Europa und seines Aufbaues gehört. Gute Aarfichte»! Die Pariser Presse ist zufrieden Auch am Mittwoch zeigt sich die Pariser Presse über den Besuch des Reichsministers des Auswärtigen, die Unterzeichnung der deutsch-französischen ErNärung ebenso wie die Kommentare, die sowohl der Reichsautzenminister als auch der französische Außenminister im Anschluß an ihre Unterredung abgegeben haben, sehr zufrieden» weil sie in allen diesen Handlungen einen ehrlichen und ersten Versuch für die Vessergestaltung der deutsch-französischen Beziehungen und darüber hinaus für die allgemeine Befriedung Europas erblickt. Der „Temps" widmet diesen Bemühungen zum drittenmal seinen Leitartikel und stellt fest, daß der Besuch des Reichsautzenministers sich in einer Atmosphäre abge wickelt habe, zu der man sich wegen der Aussichten, die sie für die Weiterentwicklung der deutsch-französischen Bezie hungen erlaube, beglückwünschen dürfe. Der „Jntransigeant" bezeichnet es als sehr bedeutend, Latz die deutsch-französische Grenze in Zukunft nicht mehr Gegenstand zu Streitigkeiten sei. Man müsse es begrüßen, daß zwischen beiden Ländern nunmehr g u t- nachbarliche Beziehungen aufrechterhalten wür den. Es könne keineRedevomBruch derAchse Berli n—R o m sein, ebensowenig wie von einer Spal tung des Blockes zwischen Frankreich und England. Man könne aber hoffen, daß Europa in Zukunft nicht mehr in zwei Teile geteilt, sondern di« Aktion der beiden Achsen einander augeglichen werde. (Siehe auch Seite 5) Dr. Esebbek in den AndreasseWlea Besuch einer Ortsgruppenversammlung Dr. Goebbels besuchte am Mittwochabend völlig über raschend eine Ortsgruppenversammlung der Ortsgruppe Küstriner Platz in den Andreasfestsälen. Die Parteigenos sen, die im Bereiche dieser Ortsgruppe überwiegend Ar beiter sind, bereiteten ihm einen stürmischen und jubelnden Empfang; man spürte, wie sehr sie sich freuten, daß ihr Gauleiter gerade zu ihnen gekommen war. Erneut kam an diesem Abend zum Ausdruck, wie eng sich Dr. Goebbels mit den Parteigenossen seines Gaues verbunden fühlt und wie sehr ihm gerade auch die Kleinarbeit in der Partei am Herzen liegt. Im Verlaufe des Abends ergriff Dr. Goebbels selbst das Wort. Er sprach über wichtige Tagessragen und über die großen unabdingbaren Aufgaben, die im Rahmen des Volksganzen nach wie vor gerade der Partei zufallen. roie Flugzeuge abgeschoffeu Die nationale Luftwaffe im November. Nach einer amtlichen Mitteilung des Kommandos der natioualspanischen Luftwaffe wurden im November 73 bol schewistische Flugzeuge abgeschossen. Im einzelnen handelt es sich dabei um 41 Curtis-Jäger, 29 Boeing-Maschinen und einen Martin-Bomber. Von zwei Jagdflugzeugen war die Herkunft nicht mehr festzustellen. Von der Flak wurden vier Flieger abgeschossen und von Jagdflugzeugen 61. Die restlichen acht Feindflieger wurden durch Bom ben- und Kampfflugzeuge vernichtet. Bei 19 bolschewistischen Flugzeugen erscheint der Ab schuß wahrscheinlich, konnte aber nicht mit Sicherheit sest- gestellt werden, da die Maschinen auf sowjetspanischem Gebiet niedergingen.