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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und de« Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn GW, HM,«, «richcknt täglich »N «Wsuch«»» »er E«« »» YetirSa,». Dir »«trägt bei rkbhoinn« «tchenlvch « Npst. W MifirnnG frei H«M » «Pi. VostbeM« »ovackich LLO NM. Di, Behtnö«»», »er 0W««G «d-erNyt Nt»« »«fpmch «i Nä<hahlu«y de» vrzug«pr»ffe», ZrttmrgsemSW», Mr «bhskrr Mtzüch »—« vhr ««choitttag». Preise ns» NnchlaMtz, Wie»«hPdms« m»ch PreNkipe Nr. i — Mir da« Erschein« vm» «iqetze» in »«pdmni« Nnnnner» »d « »«stimmt« Plätze« keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vor». 10 Uhr auszugeb«. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann n. Gebrüder Mohr. Hauptschrtstletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmattril, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. IX.: AiSÜ. Geschäftsstelle«: Albertstratz» 2 und Adolf-Hitler-Sttaße 4. Fernruf 518 und SSV Der Pvlsvttzer Anzeiger ist das Veröfienttichnng der amtliche« VeK«m»tmachunge« der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de» Stadtratrs zu Pulsnitz und des Gemeinderates z« Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, samt« des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 268 Donnerstag, den 17. November 1938 90. Jahrgang GMNN»»MMW»WIIMWMWiiiiiSWS»S«iSSWiNWWMMM«llEM»NWMiM'ÄjMWWMWEN»WM«MWSSW Ernst vom Rath heimgekehrt Die Ueberführung von Paris nach Düffeldorf Der von jüdischer Mördcrhand aus seiner Arbeit für Führer und Voll herausgerisscnc Gcsandtschastsrat Ernst vom Nath ist in seine deutsche Heimat heimgekehrt, um i« deutscher Erde beerdigt zu werden. Die Fahnen des Reiches wehen auf Halbmast, um das Andenken des neuen Blutzeugen zu ehren, und das ganze deutsche Volk nimm! Abschied von dem jungen Diplomaten. Auch er siel für Deutschland, und sein Geist lebt in unseren Reihen fort. In der Nacht zum Mittwoch war der Sarg mit der sterblichen Hülle des Gesandtschastsrats Ernst vom Nath von Paris nach Westdeutschland übcrgeführt worden. Kurz vor Mitternacht setzte sich der Sonderzug vom Pariser Nordbahnhof aus in Bewegung, während in erschüttern» dem Schweigen die deutsche Kolonie noch einmal ihren durch feige jüdische Mörderhand dahingerafften jungen Kameraden grüßte und die Garde Rspublicaine das Ge wehr präsentierte. Der Grub der Heimat Noch graute kaum der Morgen, noch lag dichter Nebel über dem rheinischen Grenzland, als der Sonderzug der französischen Regierung die Grenze erreichte. Kurz hinter dem Ausgang des Gymnicher Tunnels auf deutschem Bo» den entbot ein Ehrensturm des NSKK. dem toten Kame raden den ersten Gruß der Heimat. Wenig später traf der Zug im Aachener Westbahnhof ein. Der Bahnhof trug, wie die ganze Stadt und alle Orte, die der Zug berührte, würdigen Schmuck. Auf dem Bahnsteig war inmitten von vier tannenverkleideten Pylonen, von denen umflorte Lam pen gedämpftes Licht spendeten, ein Katafalk, umgeben von weißen Herbstastern und frischem Grün, aufgebaut. Zu beiden Seiten des Katafalks hatten Ehrenkompanien der Wehrmacht mit Spielmannszug und Musikzug und die Ehreneinheften der Parteigliederungcn Aufstellung ge nommen. Mit Gauleiter Groh 6 und dem Chef des Pro tokolls, Freiherrn von Dörnberg, hatten sich die füh renden Männer der Partei, des Staates und der Wehr macht Aachens und des ganzen Gaugebietes Köln-Aachen, des ersten deutschen Gaues, den der Trauerzug berührte, auf dem Bahnsteig eingefundcn. Auch der schmerzgebcugtt Vater war mit den beiden Brüdern Ernst vom Raths nach Aachen gekommen, um seinen toten Sohn heimzuführen in die Vaterstadt. Tief bewegt entbot Gauleiter Grohe dem als Held ins Vaterland hcimkehrenden Toten den ersten Gruß der Heimat. „Deutschland grüßt dich, du Märtyrer deines Volkes. Heimaterde wird bald das decken, was an dir sterblich war. Dein Geist aber wird ewig wcitcrleben." Gauleiter Grohs machte sich zum Dolmetsch der Ge fühle des ganzen deutschen Volkes, indem er mit Worten des tiefsten Abscheus und der Empörung die schändliche Tat des jüdischen Mörders brandmarkte. Nach der Füh rerehrung legte der Gauleiter den Kranz weißer Lilien des Führer am Sarge nieder. Noch einmal erhoben sich die Hände zum Gruß, noch einmal erwies die Wehrmacht die Ehrenbezeigung mit der Waffe, und unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden trugen die Männer des Bahnschutzes den Sarg an den auf der anderen Seite bereitstehenden deutschen Sonderzug. Mütze und Degen des toten Diplomaten ruhten auf dem den Sarg umhüllenden Hakenkreuzbanner. Unter dem Glockengeläut der Kirchen verließ der Zug die Bahnhofshalle zur Weiterfahrt nach Köln. Das rheinische Boll ehrt den Toten Die Fahrt des TrauersonderzugeS gestaltete sich zu einer einzigartigen ergreifenden Totenehrung. Das ganze rheinische Volk von Aachen bis Köln und Düsseldorf war in spontaner Einmütigkeit zusammengeströmt, um den toten Sohn der rheinischen Erde noch einmal zu grüßen. Unbeschreiblich eindrucksvoll war die Ehrung, die die Gau hauptstadt Köln in kilometerlanger Front der Hundert- tausende dem heimkehrenden Helden bereitete. Von gleich ergreifender Wirkung waren die Teilnahmekundgebungen, als der Trauerzug den Gau Düsseldorf und bald dar auf die Vaterstadt Ernst vom Raths erreichte. Gefallen im Dienst Graue Wolken liegen über der sonst so lebensfrohen Stadt am Rhein, als der Trauersonderzug in die Halle des Düsseldorfer Bahnhofs einrollt, erwartet von einer unübersehbaren Trauergemeinde, an der Spitze die beiden Gauleiter Florian und Terboven. Gauleiter Flo rian legt zunächst den großen Kranz des Führers nieder und grüßt dann den Toten, der in seine Heimatstadt heim gekehrt ist. Der Gauleiter zeichnete noch einmal das Bild des politischen Soldaten Ernst vom Raths, der auf Vor posten im fremden Land als Helfer des Führers stand. „Im Dienst für Deutschland haben dich die Schüsse des jüdischen Mörders getroffen. Aber du bist nicht tot, Kamerad. Gleich den vielen, die in der Standarte Horst Wessels marschieren, lebt dein Geist in uns weiter. Wir werden dir morgen nicht daö letzte Geleit zur ewigen Ruhe geben, sondern wir werden dich geleiten auf den Wachposten, den du beziehst für das ewige Grotzdeutschland. Du wirst auf diesem Posten hier in Düffeldorf nicht allein stehen. Neben dir werden viele die Wache halten, »ie gleich dir ihr irdisches Leben für den Nationalsozia. Usmus und für Deutschland Hingaben. Unter ihnen einer, den wir den ersten Soldaten des Dritten Reiches nennen und der hier in Düsseldorf seine Liebe zu Deutschland mit dem Tode besiegelte: Albert Leo Schlageter. So vleibst du bei uns, Ernst vom Rath, als Kamerad und als Mitstreiter im Kampfe um die deutsche Zukunft. Wenn wir Opfer, Mühe und Arbeit auf uns zu nehmen haben im Dienste des Führers, so wirst du uns zur Seite stehen. Wenn wir im Kampfe gegen die Feinde des Reiches, gegen den jüdischen Ungeist, Härte und Entschlossenheit zu beweisen haben, so werden wir an dich denken und nicht znrückwcichcu, sondern mutig und einsatzbereit den Weg der Pflicht und des Dienstes für Deutschland gehen. Mit diesem Gelöbnis grüßen wir dich, Ernst vom Rath, in der rheinischen Heimat, der Stadt Albert Leo Schlageters." Der Mhe Trauerzug Die kurze Trauerserer ist beendet. Unter den Klängen des Horst-Wessel-Liedes wird der Sarg zur Lafette getra gen, hinter der das Trauergefolge Aufstellung nimmt. Voran Musik- und Spielmannszug, die Fahnenblocks und die Ehrenkompanien der Wehrmacht und der U-Verfü- gungstruppe, gefolgt von den Ehrenabordnungen der Gliederungen der Bewegung. Hinter dem Sarge schreiten Gauleiter Florian und Gauleiter Oberpräsident Ter boven, der Vater Ernst vom Raths, Gauleiter E. W. Bohle, Staatssekretär von Weizsäcker, Botschafter Graf Welczeck, der Chef des Protokolls, Gesandter von Doernberg, die Brüder des Ermordeten sowie Landcsgruppenleitcr Dr. Ehrich. Unübersehbar stehen Hunderttausende stumm und un bewegt an den langen breiten Straßen Düsseldorfs und grüßen ehrfurchtsvoll den toten Kameraden, bis der Trauerzug die Rheinhalle erreicht, wo der Sarg aufge bahrt wird. Stundenlang erweisen dann die trauernden Volksgenossen dem für Deutschland gefallenen Kameraden den letzten Gruß. Ein aufrechter Nationalsozialist Graf Wclczccks Nachruf für Ernst vom Rath. In der „Deutschen Zeitung in Frankreich" veröffent licht der deutsche Botschafter Graf Welczeck einen Ge denkartikel für den verstorbenen Gesandtschaftsrat vom Ratb. „Deutsche in Frankreich", so heißt es in dem Artikel, „es ist mir ein Bedürfnis, Sie alle an der Trauer und der Empörung teilnehmen zu lassen, die der Tod des von feiger Mörderhand niedergestreckten Gesandtschaftsrates vom Nath nicht nur im engeren Kreise der Vertretung des Deutschen Reiches in Frankreich hervorgerufen hat. Seine schlanke, junge Erscheinung, sein Helles Auge, seine liebenswürdige und doch bestimmte Art, werden vielen von Ihnen vor Augen stehen. Und darüber hinaus wer den auch die, die ihn nicht kennen lernten, als Deutsche und als Gefolgsmann des Führers mit uns von der Bot schaft um Ernst vom Rath trauern wollen, der im Leben und im Sterben ein Deutscher und ein aufrechter Nationalsozialist gewesen ist." Der Botschafter umreißt dann kurz den Lebenslauf des Ermordeten sowie seine bisherige diplomatische Tätigkeit: „Vom Rath war mit Leib und Seele National sozialist, und er hatte sich im Herbst 1932 der SA. ange schlossen. Im Dienst der Botschaft und Partei lebte und wirkte er und in ihren Diensten hat er den Tod gefunden, den ihm ein ausländischer Feigling bereitet hat. Unsere Empörung über das Verbrechen ist grenzen los, Verachtung mischt sich hinein und Schaudern über die Gemeinheit, zu der ein Mensch herabsinlen kann. Wir vertrauen der französischen Justiz, wir vertrauen dem Gc- rechtigkeitscmpfindcn der französischen Volksseele, daß sic für den Mörder unseres Ernst vom Rath die Sühne finden werde, die der Größe des Verbrechens entspricht. Der Dahingegangene über wird uns unvergeßlich vor Augen stehen, als ein junger deutscher Mensch, dem es gegeben war, auf dem Felde der Ehre für fein Vaterland und seinen Führer zu fallen, in einer Zeit, die von keiner Epoche der deutschen Geschichte an Größe übertroffen wird." Vollstag deutscher Kunst Am Jahrestag der Rcichsknlturkammer. Einer Anregung des Reichsministers für Volksauf klärung und Propaganda, Dr. Goebbels, und des Reichsorgauisationsleitcrs der NSDAP., Dr. Ley, fol gend, werden die Theater, die Film- und Varictvbühnen Grotzdcutschlands am 25.11. 38, dem Jahrestag der Grün dung der Rcichskulturlammer und der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", zum erstenmal einheitlich einen Vollstag deutscher Bühncnkunst veranstalten. Die Organisation dieses Polkstages, der es dem schaf fenden deutschen Volksgenossen ermöglichen wird, zu bil ligsten Preisen die Theater, Lichtspielhäuser und Varietes zu besuchen, hat die NS.-Gemeinschaft ,sKraft durch Freude" übernommen. Alle Volksgenossen, die an den Veranstaltungen dieses Volkstagcs teilnehmen wollen, wenden sich rechtzeitig an die zuständigen KdF.-Stellen. Freude und Frohsinn Die Kunst dem Volke! Dieses Bekenntnis ist dem Nationalsozialismus keine leere Phrase. Am 25. Novem ber, dem Jahrestag der Gründung der Reichskulturkam- mer und der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", werden die deutschen Theater, die deutschen Film- und Varictvbühnen in festlichen Aufführungen zum ganzen deutschen Volke sprechen. An diesem Volkstag deutscher Kunst wird das schaf fende Volk überall im Großdeutschen Reich an den Dar bietungen der deutschen Bühnen teilnehmen. Das deutsche Volk wird seinen Künstlern in Freude und Froh sinn verbunden sein und seinen Dank abstatten für die vielen Stunden der Erbauung, die ihm das deutsche Theater geschenkt bat. gcz. Dr. Goebbels. gez. Dr. Ley.