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Dienstag, den 15. November 1838 rvmsniyer Anzeiger — Ohorner Änzrtgcr Nr. 267 lUKNkkI - ^!> o 2 I - 5 pI k l. Turnerbund Pulsnitz Sandball Turnerbund Pulsnitz 1. schlägt Tv. Oppach-Weigsdorf 19:2 (7:1) In seinem vorletzten Pflichtspiel der ersten Runde kam der Turnerbund zu einem überraschend hohen Siege. Hier zeigte es sich erneut, daß der Turnerbund jetzt sehr beständige Leistungen aufweisen kann. Vor altem zeigte die Stürmerreihe, daß ein je der zu schießen versteht, wenn es am, Platze ist. Auf der schönen Adolf-Hitler-Kampfstätte in Oppach konnte ein gutes Flügel spiel gepflegt werden, da dieser Platz die äußersten Maße eines Sportplatzes enthält. Die Hintermannschaft stoppte die nicht we nigen Angriffe der Gastgeber bereits in der Läuferreihe, wo der Außenläufer Müller wieder ein glänzendes Störungsspiel ent faltete. Mittelläufer Wehofsky 2 stan^ ihm sehr wenig nach. Die Verteidigung zeigte ihr gewohntes Spiel, vor allem ist hier zu erwähnen, daß die Oppacher infolge sehr fairer Abwehr nur 4 Strafwürfe innerhalb der 16-Meterlinie zugesprochen bekamen. Tro tzder hohen Niederlage spielten die Platzbesitzer nicht so schlecht, wie das Ergebnis besagt, nur war ihr Spie! auf einen Mann im Sturm zugeschnitten, der natürlich bei der stabilen Abwehr der Schwarzgelben keinen Erfolg hatte. Anter Leitung von Scheidsrichter Müller, Tv. Ebersbach, entwickelte sich ein sehr schnelles und vor allem faires Spiel, denn der Schiedsrichter brauchte sich nicht genötigt zu fühlen, einen 13-Meter-Wurf zu verhängen. Nach Anwurf setzten sofort die Schwarzgelben ihre Außenstürmer ein, um die Hintermannschaft des Gegners aus einanderzuziehen. Der Erfolg bileb nicht aus. 2n regelmäßigen Abständen konnten die Pulsnitzer das Ergebnis auf 7:1 aus bauen. Nach Wiederbeginn begannen die Gastgeber sehr gut, kamen aber zu keinem Erfolg, da immer ein Pulsnitzer Spieler sich den Bal leroberte oder wenn es nicht gelang, Hofmann im Tor alle Würfe zunichte machte. Fast mit jedem Angriff konnte der Turnerbund einen Erfolg anbringen. Jedenfalls hat der Turnerbund auch in diesem Spiel bewiesen, daß cr auch in dieser Spielzeit einen ehrenvollen Platz in der Tabelle ejnnehmcn wird. Die Tore warfen: Fiebig 8, Wehofsky Walter 5, Vogt 5 und Leuner 1. Vorschau für Mittwoch, den 16. November: h an d ba l l - G r o ß ka mp f: Turnerbund Pulsnitz 1. gegen Tv. Pulsnitz M. S. 1. Anwurf 14 Uhr Turnerbund-Platz an der Hempelstraße. nI kurzer Zeit haben noch beide Vereine einen Freund schaftskampf abgeschlossen. Der Turnerbund hat sich den Orts- gegener verpflichtet. Diese spielen in der ersten Kreisklasse, haben aber schon vielfach bewiesen, daß sie zu kämpfen ver stehen. Sie verfügen vor allem über einen sehr guten Nachwuchs. Erinnert sei nur an das letzte Spiel gegen Tv. Niedersteina, was sie nur mit 16:14 verloren. Also muß der Turnerbund sehr auf dem Posten sein, damit er keine Ueberraschung erelbt. Letztmalig treten die Schwarzgelben mit Leuner und Fiebig an, die ihrer Militärdienstpflicht genügen müssen. — Es sollte be stimmt wieder einen sehr flotten und spannenden Kampf geben, Wie es die beiden letzten Spiele waren. Beide Mannschaften treten natürlich mit ihrem besten Spielermaterial an. Deshalb die Parole am Bußtag für jeden Handballfreund: auf zum Orts kampf und Großkampf an der Hempelstraße! > Turnerbund: Hofmann Friedrich Störr Müller Joh. Wehofsky Paul Mager Wehofsky Walter Fiebig Grundmann Leuner Vogt Domisch Mägel Zeidler Haufe Menschner Schreiber Gräfe Tv. Pulsnitz M. S. Turnerbund Pulsnitz Jgd. gegen Tv. Großröhrsdorf Igd. Anwurf 13.30 Uhr in Großröhrsdorf Jahn-Platz. Abfahrt 12,30 Uhr per Rad von Lindenkreuz Der Ausgang dieses Spieles ist gänzlich offen. Aufstellung i stim Aushangkasten zu ersehen. Allgemeiner Turnverein Oberlichtenau Handball Vorschau für Mittwoch ,den 16. November: ßTB. Oberilchtenau 1. gegen Tv. Kamenz 184k 1. 14,13 Uhr ATV- Oberlichtenau 2. gegen Tv. Kamenz 1846 2. 13,13 Uhr ATV. Oberlichtenau Jgd. gegen Tv. Kamenz 1846 Igd. 15.15 U. Zu einem Handballgroßkampftage kommen am Bußtag 3 Kamenzer Mannschaften zu einem Freundschaftsspiel nach hier. Nachdem die Kirmesfeiertage vom spielerischen Gesichtspunkte gesehen recht kläglich verlaufen sind hoffen wir unseren Hand freunden und -Anhängern durch diese 3 Spiele einigermaßen gerecht zu werden. Denn hier versprechen alle drei Spiele recht spannend zu werden. Während bei den 1. Mannschaftender Sie ger nur durch die augenblickliche Tagesform entschieden werden wird ist wohl damit zu rechnen, daß die 2. und die Jugend mannschaft das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden. Ergebnis vom 13. November: ATV. Oberlichtenau Igd. gegen Tv. Lichtender Igd. 26:2 (13:1) Lichtenberg trat nur mit 9 Mann an. Die Unsrige.r be fanden sich in recht guter Spiellaune. So war es die ganze Stunde lang eine glatte einwandfreie Sache! Hoffen wir, daß auch am Mittwoch solche Leistungen gezeigt werden. Turnverein Niedersteina Handball Ergebnis vom Sonntag, 13. November: Tv .Niedersteina Igd. gegen Tv. Kamenz Igd. 31:0 Vorschau für Mittwoch, 16. November: Tv. Niedersteina 1. gegen Tv. Ohorn 1. Anwurf 14 Uhr in Ohorn. Zu einem Freundschaftsspiel treffen sich morgen obige Mannschaften, und es ist uns die Spielweise des Tv. Ohorn voll und ganz bekannt. Im Vorspiel konnte unsere Elf noch ein Unentschieden erzielen und muß nun morgen alles aufbieten, um bestehen zu können. Wir hoffen, daß unsere aufgestellten Spieler wenigstens zur Stelle sind und daß wir nicht wieder nur mit 8 Mann antreten müssen. Aufstellung: Thomschke E.; Mütze M; Freudenberg H.; Wehner E.; Mütze H.; Prescher R.; Gräfe E.; Mütze G-; Schäfer h.; Rasche L.; Kühne M. Ersatz: Garten Otto; Mütze Willi (bestimmt mit erscheinen!) — Abfahrt 13 Uhr von Görners. Turnverein Ohorn Handball Vorschau für Mittwoch, 16. November: Tv- Ohorn 1. gegen Tv. Niedersteina I. Anwurf 14 Uhr in Ohorn. Das letzte Spiel dieser beiden Mannschaften endete 8:8. Ein deratiges Ergebnis oder gar ein Sieg wird kaum in Frage kommen, denn Ohorn muß durch Einziehungen zum Wehrdienst geschwächt antreten, während Niedersteina die stärkste Mann schaft zur Verfügung steht. Hoffen wir auf ein gutes Abschneiden unserer Elf. Ohorn spielt in folgender Besetzung: Fiedler; Pätzold, Lunze; Kaiser R., Schmidt. Prescher; Benes, Ehrig, Roßner, Mager, Schöne.' Betriebssport Mittwoch, den 16. November: R. E. Schöne Ohorn gegen Bruno Leunert Bretnig Anwurf vormittags 9,30 Uhr in Ohorn Turnvereins-Platz. Anders Putzke Berndt Schurig Sachsens Ski-Termine Ein großes Veranstaltungsprogramm für den Winter Der TerminkalcrkVN: der sächsischen Skiläufer für den kom menden Winter ist wieder ein Programm geworden, das der Bedeutung Sachsens als Gau der Skiläufer und des Erz gebirges als „Wimersportparadies" entspricht. Das Programm wird, wie seit langem üblich, am 11. Dezember mit dem Finnischen Langlaus der Dresdner Zkikunft in Zinnwald eingeleitei. Erstmals wird dieser reichsoffene und auch stets aus dem Reich hervorragend besetzte Laus zu Ehren eines ver dienten ostsächsischen Skipioniers als Gustav-Karnagel-Ge- dächtmslauf ausgetragen. Die Weihnachtstage und das Neu- lahrsfest bringen in ganz Sachsen eine Hochflut von Sprung läufen. Mitte Januar folgen die Kreismeisterschaften der neun sächsischen Kreise an verschiedenen Orten. Acht Tgae später werden die Sächsischen Skimeisterschaften in Johanngeor genstadt, diesmal in Verbindung mit der Gebietsmeister- schasi der HI. im Sprunglaus, ausgetragen. Wieder eine Woche später ist Oberwiesenthal Schauplatz des SA.- Skitressens der SA.-Gruppe Sachsen, der Gebietsmeisterschaf- ten der HI. und der Gaumeisterschaften im Absahrts- und Torlaus. Vom 3. bis 5. Februar weilen Sachsens beste Läufer und Springer in Oberhof bei den Deutschen Skimeister schaften, wo es die ausgezeichnete Stellung zu verteidigen gilt, die sich Sachsens Skiläufer in den letzten Jahren im Reich erringen konnten. Erstmalig kommt der am 12. Februar statt findende Gau-Staffel- und Dauerlaus nicht in Altenberg zum Austrag, sondern wurde diesmal nach der Lausitz nach Wal tersdorf vergeben, doch wahrt Allenberg, das am 12. Februar aus der Sachsenschanze einen reichsosjenen Sprunglauf austrägt, seine Stasseltradition und veranstaltet am 19. Februar den gauosfenen Osterzgebirgsstasfellaus Am letzten Februarsonnlag ist Mühlleithen und die Vogt landschanze Austragungsort des Gau-Mannschaftsspringens der Gaue Sachsen, Schlesien, Bayern und Thüringen und gleichzeitig Endpunkt des traditionellen Erzgebirgskammlau- ses, der m Johanngeorgenstadt beginnt. Das große sächsische Skiprogramm wird dann am 12. März mit einem rcichsofsenen Sprunglaus in Johanngeorgenstadt, am 19. März mit einem internationalen Sprunglauf in Ober wiesenthal und schließlich am 9. April mit dem Oster sprunglauf des WSV. Aschberg zu Ende geführt. Rodel-Termine 1939 Die sächsischen Gaumeisterschaften im Rodeln werden am 19. Februar 1939 auf der im Vorjahr erneuerten Bahn in Geising im Osterzgebirge zum Austrag gebracht. Am sel ben Tag veranstaltet der Gau Sudetenland seine Gaumeister schaften in Graslitz. Zwei Wochen vorher finden die Europameisterschaften im Rodeln statt, die in diesem Winier nach Reichenberg im Sudetenland vergeben wurden. Aus der Hochwaldbahn in Kurort Oybin werden am 28. und 29. Januar internationale Rodelrennen ausgetragen. Keine Rücksicht gegen Schädlinge. Zu dem Fall des Wie ner Fußballspielers Jerusalem, der kürzlich ohne Abmeldung seinen Verein verlassen hat und nach Frankreich gegangen ist, ist eine amtliche Stellungnahme erfolgt, in der es heißt, daß nie mand einem Fußballer, der den Berufssport ausüben wolle, ein Hindernis in den Weg legen werde. Keinesfalls dürfe er aber dabei die Verpflichtung seinen Kameraden und seiner Nation gegenüber lächerlich machen. Wer dies tue, könne nicht damit rechnen, daß er jemals in unsere Reihen zurückkehren könne. „Für Schädlinge der Gemeinschaft gibt es keine Rück sicht." In diesem Zusammenhang hat der Reichssporlsührer eine zweijährige Warlefrist für diejenigen Spieler angeordnet, die jetzt Professionals werden und sich später reamatcurisieren lassen wollen. Um den Tschammer-Pokal. Für die sechste Schlußrunde der Fußballkämpfe um den Tschammer-Pokal am 27. November ist letzt die Zusammenstellung der Spielpanner bekannt gegeben ^worden. Das Los hat folgende Mannschaften zusammenge bracht: 1. FL. Nürnberg gegen Vienna-Wien, SV. Waldhos- Mannhcim gegen Rapid-Wien, Wiener SC. gegen Grazer AC., und im vierten Kampf FSV. Frankfurt gegen München 60 oder Blau-Weitz Berlin. Die kürzlich von München 60 mit 1 :2 geschlagene Mannschaft von Blau-Weitz hat nämlich die Mög lichkeit, doch noch im Wettbewerb zu bleiben, da gegen die Münchener ein Einspruch wegen Nichtbezahlung von Reichs- bund-Abgaben läuft. Das GeheimnisdesVergsees von K KXi-l-bienvintrelr. llrheberrechtsfchutz durch Verlagsanstalt Manz, München 33. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) ,Ha", nickte Lore. „Aber sei zufrieden, ich habe ihn ab gewiesen —« „Er wird wiederkommen. Lore!... Ich habe alles ge hört!« Lore schrie vor Schrecken laut auf und die beiden Frauen sanken sich weinend in die Arme —. Robert durfte von dieser Unterredung nichts erfahren, sonst gab es neue Kämpfe; überdies war er so von seiner Arbeit in Anspruch genommen, daß er für nichts anderes Zeit hatte. Droben am „Sünder" wurde unablässig gehämmert und gebohrt, um tiefe Stollen in die Felswände zu treiben, die durch Minen gesprengt werden sollten; dabei mußte Robert bestäudig die Aussicht führen. Jeden Tag hörte man im Dr-fe den Donner der Explosionen und das Prasseln und Krachen der abstürzenden Felsen. Am See schritt die Arbeit viel rascher vorwärts als in den Bergen. Hier wurde ein fünf Meter breiter Kanal ausgehoben, der in die Wilde Klamm mündete. Das Ost ufer des Sees blieb vorderhand unberührt; ein meter breiter Felsring bildete einen natürlichen Damm, der das Basier im See aufhielt. Gleich nach Ostern sollte dieser steinerne Wall gesprengt und damit das Wasser in den Kanal abgeleitet werden. Vom Karfreitag an ruhte alle Arbeit. Die Leute sollten ausruhen, um neue Kräfte zu sammeln für die schweren Arbeiten der Osterwoche. Um diese Zeit kehrte auch die Mirzl wieder nach Pari- berg zurück. Sie hatte Heimweh nach ihren Eltern und trug schwer an ihrer unglücklichen Liebe. Die Mutter er drückte ihr Töchterchen fast vor Freude, der Vater zeigte zwar ein zorniges Gesicht und schlug einen strengen Ton an, war aber im Herzen unendlich froh, daß er sein gelieb tes Kind wieder hatte. Mirzl aber fühlte sich durch das rauhe Wesen ihres Vaters verletzt und kam sich fremd vor im Elternhause. Wie hatte sich aber auch das einst so stille Wirtshaus ver ändert! Vom Morgen bis Mitternacht ein beständiges Kommen und Gehen, alle Stuben bis zum First besetzt, Mirzl mußte mit einer dunklen Kammer neben dem Schlaf zimmer ihrer Eltern vorlieb nehmen. In die Wirtsstube wagte sie sich schon gar nicht hinein, weil da wildbärtige Männer saßen, vor denen sie sich fürchtete. Zwei robuste Kellnerinnen bedienten diese Gäste, ein Schenkkellner han tierte am Bierfaß, die Mutter stand beständig in der Küche, der Vater hatte genug zu tun, um Ordnung zu schaffen. Von einem stillen, trauten Familienleben konnte keine Rede mehr sein, alles ging drunter und drüber. Mirzl be dauerte ihre Eltern und gab ihnen den Rat, zu verkaufen. Aber davon wollte ihr Vater nichts wissen. „Der Rummel ist in ein paar Monaten vorbei, nachher haben wir wieder Ruh und einen ordentlichen Batzen im Sparbuch", sagte er, „dann wollen wir es uns wohl sein lassen." Ihm gefiel dieser Tumult, weil er brav Geld verdiente. Mirzl aber hatte schon am ersten Tag genug von diesem Lärm und wäre am liebsten gleich wieder ins „Paradies" nach Innsbruck abgereist. Aber das wagte sie ihren Eltern nicht zu sagen und überdies trat ein Ereignis ein, das all ihre Pläne in Trümmer schlug... Am Karsamstagnachmittag kam ein junger Gast ins Großwirtshaus, bestellte Bier und zu essen. Die Kellnerin, die ihn nicht kannte, brachte ihm beides und ließ sich sofort bezahlen. Der fremde Gast ver schlang heißhungrig die Speise und fragte nach dem Wirt. „Macht sein Schläfchen", erwiderte die Kellnerin gäh nend und stocherte im Haar. „Die Wirtin is in der Kuchel — was wollen Sie denn?« „Grüß Gott sagen." „Geh'n Sie halt hinein!" Der aufgeregte Gast stand aus, ging zur Küchentüre, klinkte sie aus und trat ein... Ein zweifacher Schrei erscholl, die Wirtin sank wie vom Schlag getroffen auf einen Küchenstuhl und die Mirzl brach vor Schrecken in die Knie: „Jesus, Maria — der Lenz!... Ja wo kommst denn du her?« „Direkt aus'm Gefängnis", würgte der Lenz heraus und fügte hinzu: „Wegen Mangel an Beweisen entlasten, und in die Heimat abgeschoben. Unter Polizeiaufsicht g'stellt. Jeden Sonnabend um vier muß ich mich bei der Gendarmerie melden — und wenn ich ausreiß', wird mein Vater an Hab und Gut gebüßt. Aber was werd' ich denn ausreißen, wo ich doch wieder in der Heimat bin — und mein Mirzl seh ...« Der unglückliche Mensch schluchzte wie ein Kind und streckte sehnend dis Arme nach dem geliebten Mädchen aus. „Mirzl, liebste Mirzl", stammelte er, „tust mir net Grüß Gott sagen?" Das Mädchen zitterte an allen Gliedern, raffte sich auf und streckte die Hände nach ihm aus: „O du armer, lieber Bub!« Lenz hatte die Absicht, sich in diese liebenden Arme zu stürzen, aber da fuhr der Wirt wie ein zorniger Löwe zwischen beide und stieß Lenz zurück. „Was fallt dir ein?" schrie er, „einen Mörder duld' ich net in meinem Haus. Marsch, hinaus, sonst hol' ich den Schandarm —« „Aber ich bin doch gar kein Mörder", verteidigte sich Lenz. „Still bist, du Haderlump!« rief der Wirt und gab ihm einen Stoß, daß er taumelte. „Gesessen bist, pfui Schänd! — Und fort gehst auf der Stell'...« Lenz warf einen traurigen Blick auf die Mirzl, dann wankte er hinaus, nahm Hut und Bergstock und verließ wie ein armer Sünder das Wirtshaus, um hincmfzusteigen in die Berge, zu seinem Vater, dem Eisbäuerlein. (Fortsetzung folgt.)