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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- mrd Tageszeitung für die Stadt uud den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn -rtch-tm tüaüch mit »er Lm». «ch Yeter«««, b-i »bh-lnns m-chenE S« « «pj. VMbezug monatlich L^v «M- Dir vehinberm^ »er «os««« »Mfirttgt LM«i «nsprsch «f Rück-ahluug «« »«Mk-preis«». ZÄt«-go«l«M* Nr «bh««r Mvch »-» Uhr nochmtttag». Preis« «ud R-chlaßs^e b« Wi-imchÄ-Ng«! »ach P«NW« Kr 4 — Für da» «rschetu-« mm »«»rigk» t» l«stiwwt«k NEMer» mch « bestimmte» PlLtze» keine Gewähr. Anzeigen stnd an den ErschetnungStagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr Z- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hanptschristletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Borantwortlich für den Hetmatieil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. IX.: 22S0. Geschäftsstelle«: Wbertstraß« 2 und Adolf-Hitler-Stiaffe 4. Fernruf 518 und aav Der PulMitzer Anzciser H dse Mr VerGwLiä uug der emtlichev BekmmtWachungeu der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de* Etadtrater zu Pulsnitz und de« GemeinderaLe« zu Ohsrn behördlichersett» bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Mranzamtes -« Kamenz Nr. 267 Dienstag, den 15. November 1938 90. Jahrgang „Verderbliche Methoden!" Englands grausamer Vernichtungskampf gegen die Arader. — Ein bemerkenswerter Aufsatz über Großbritanniens unmögliche Mandatspolitik in Palästina Berlin. Der „Deutsche Dienst" beschäftigt sich in einem bemerkenswerten Aufsatz mit der englischen Pa lästina-Politik und schreibt u. a.: „Seit Jahr und Tag währt nunmehr die grausame Men schenjagd in Palästina, zu Ler sich die Engländer als ultima ratio ihrer Kolonialpolitik entschlossen haben. Die Welch geschickte kennt viele Eroberungszüge und Kolonialkämbfe. Wer noch nie wurde in neuerer Zeit von der herrschenden Schicht mit einer solchen Systematik getötet und vernichtet, noch nie mit solch einer brutalen Herzlosigkeit der Lebenswille eines bodenständigen Volkes bekämpft, wie jetzt in Palästina. Die Vernichtungsmethoden der britischen Behörden gegen die arabische Freiheitsbewegung sind so barbarisch. Sah man sich endlich — ob man will oder nicht — nnt ihnen befassen muh. Weite Kreise in Europa hielten sich jetzt mit jeder kriti schen Stellungnahme zurück, weil sie si ch nich t in s remde Angelegenheiten einmischen wollten. Angesichts des sich immer tragischer gestaltenden Schauspiels muh das kultivierte Europa aber seine Stimme erheben und bas Augenmerk der zivilisierten Welt auf jenen Vernich» tungSkampf lenken, den der britische Imperialismus und die internationale Bodenspekulation gegen die freiheitsliebenden Araber führen. Am so mehr, als Großbritannien und seine Propaganda mit einem leichten Achselzucken großzügig über dieses herzzerb reihende DolksLrama hinweggehen, andererseits aber bei jedem Vorgang völkischer Wiedergeburt in den Ländern Mittel europas in anmaßender Weise Len Finger heben. Wenn die erneuerten und erwachten Nationen Europas ihre innerstaatlichen Verhältnisse regeln und ein paar jüdische Schmarotzer an die Lust setzen, schreit Lie englische Presief- Propaganda und dir ihr hörige westliche Hetzjournaille Zeter und Wordio. Wenn aber in Palästina ganze Dörfer in die Luft gesprengt, Frauen und Kinder dabei getötet und Menschen über den Haufen geknallt werden, nur weil sie gute Patrioten sind, dann findet dieselbe Presse absolut nichts dabei. Eines steht fest: Eine Judenfragr gibt es schon fest Jahr tausenden, eine Araberfrage aber erst, seitdem der englische Vodenkapitalismus Palästina in seinen Besitz gebracht hat. Seit Jahren kämpft die bodenständige arabische Bevöl kerung einen verzweifelten Kampf gegen die von den Eng ländern unterstützte, gewollte und mit einem Wortbruch ver sprochene Einwanderung landfremder Juden. Da sich die fi^iheitsliebbenden Araber Lem Willen der Wandatsherren nicht beugen wollen, weil dadurch ihre Existenz als Bolt ernsthaft bedroht wird, schickt man „zur Herstellung von Ruhe und Ordnung" ihnen eine mit den modern sten Waffen ausgerüstete und wohlausgebildete Armee auf den Hals, um sie mit Gewalt zu zwingen. In der rücksichtslosesten Weise wird von den Engländern ' in Palästina von ihrer waffenmäßigM ileberlegenheit Ge-- : brauch gemacht. Man setzt Zehntausende von Soldaten, zahl- ' reiche Kanonen, Panzerwagen und Flugzeuge ein, umstellt ! ganze Städte und Dörfer und räuchert dann die arabische Be völkerung in ihnen aus. Man steht nicht davon ab, die den Arabern zutiefst verhaßten Juden bei diesen Aktionen gegen sie mit zu verwenden. Mit Flugzeugen werden auch die letzten versprengten Kolonnen der arabischen Freiheitskämpfer aus ihren Verstecken aufgestöbert und dann zum Angriff reif gemacht. Die Liste der Toten in Palästina, in weitaus über wiegender Zahl Araber, ist von Monat zu Monat angestiegen: Am 1. November d. 2. wurden nach einer amtlichen Verlaut barung in nur 4 Monaten 1089 getötete Araber gezählt, im Oktober davon allein 449. An Toten und Verwundeten zählten die Araber in 4 Monaten fast 1M0. Zahlenmäßig nicht erfaßt werden kann Las unerhörte, namenlose Elend, Las durch sogen. „Vergeltungsmaßnahmen" hervorgerufen ist und wird. Wegen geringfügiger Aufsässig keiten legt man durch Sprengtrupps einzelne Häuser, ja ganze Stadtviertel und Dörfer in Schutt und Asche. Es wird keine Rücksicht darauf genommen, ob sich darin noch Menschen be finden, man logt sie nieder, um seine machtmähige Äeberlegen- Heft eindringlich zu demonstrieren! Bei einer dieser „Strafaktivnen" wurden in dem arabischen Dorf Äantija im Oktober wahllos vier Häuser in die Luft gesprengt. Zwei Araber, die zu fliehen versuchten, wurden erschossen. Ebenso wurde mit dem Dorf Masmiya verfahren. Die Kette der zum Himmel schreienden Grausamkeiten kann ver längert werden. Angenannt ist die Zahl der Araber, die man in den Jnter- nierungs- und Konzentrationslagern festgesetzt hat, über die kein Sterbenswörtchen an die Oeffentlichkeit dringt. Falls den Um zäunungen dieser Lager „in verdächtiger Weise" Araber zu nahe kommen, werden sie einfach über den Haufen geknallt! Eine schärfste Pressezensur verhütet dazu, baff allzuviel und Uner wünschtes bekannt wird. t Das aber nennen sie Kolonisation! Was aus Palästina an „Vergeltungsmaßnahmen", „Straf aktionen" Todesurteilen, tzäusersprongungen und offenen kriegs mäßigen Handlungen best ausgerüsteter Truppen an die Welt öffentlichkeit gelangt, ist weitaus genügend, um dieses aller Menschlichkeit Hohn sprechende brutale Vorgehen gegen fried liche und zum Teil gänzlich unbeteiligte Zivilisten ausreichend zu charakterisieren. Zur selben Zeit, zu der die Araber verbluten, da entblöden sich die Blätter der sog. Weltpresse, allen voran Lie in Eng land und Amerika, nicht, Deutschland wegen einer zur Abwehr feigen Meuchelmordes getroffenen durchaus gerechtfertigten und in humanen Grenzen gehaltenen Aktion gegen die Juden inner halb seines eigenen Gebietes mit einer wüstesten Greuelhetze zu überschütten. Sie scheuen sich nicht, von ihren eigenen Brutalitäten in Palästina durch tendenziöseste Lügenmeldungen über angebliche Judenverfolgungen in Deutschland abzulenken, und überschlagen sich förmlich in Haßausbrüchen gegen das Reich. Ls ist nachge rade der Gipfelpunkt der Heuchelei, die eigene Kulturschande und das Verbrechen an der.Menschheit, die der ganzen Welt dort unten in Kleinasien demonstriert werden, durch eine in nichts zu übertreffende Greuelaktion gegen Deutschland vertuschen zu wol len. Es ist typisch, daß gerade auch englische und amerikanische sog. „Friedensorganisationen" kirchliche Verbände und andere sog. unpolitische Vereinigungen in diesen Haßgesang einstimmen. Ja. die Ablenkungsmanöver gehen soweit, daß man sich nicht scheut, zu versuchen, die von Deutschland in der Abwehr ge troffenen Maßnahmen gegen die Juden zum Gegenstand einer Debatte im englischen Parlament zu machen. Wir verbitten uns energisch eine solche Einmischung und Bevormung in unseren Angelegenheiten. Wir sind der Ueber- zeugung. daß gerade diejenigen, die heute über Deutschland ze tern, sich ihre eigenen tatsächlich unerhörten Grausamkeiten hin ter den Spiegel stecken sollten! Die englische Geschichte der Kolonisation ist durch ein Meer vergossenen Blutes gezeichnet. Wir erinnern an Indien, wo die Waziris zu Paaren getrieben wurden, an den Burenkrieg, in dem unschuldige Mütter und Kinder in Konzentrationslager einge- schlosscn und in einer menschlichen Gesetzen hohnsprechendcn Weise behandelt wurden. And jetzt Palästina! Heute heuchel: die Presse dieses Volkes Empörung, nun empfindet sie Schmack und Schande über Deutschland, daß dort den Juden einmal auf die Passe geklopft wird — nur weil sie von den eigenen Brutalitäten, Greueln und Grausamkeiten, die unmenschliche Opfer an Blut und Gut von dem unschuldigen, friedlichen Araberoolk fordern, ablenken wollen. Dw eigene Schande aber die sie dadurch verdecken wollen, wird zum Zeug nis wider sie selbst! vom Rath; Ehrengeleit Abfahrt des Sonderzuges von Paris am Dienstag abend Die sterbliche Hülle des einem feigen jüdischen Meu chelmord zum Opfer gefallenen Gesandtschaftsrates vom Rath wird am Dienstag abeyd von Paris nach Düssel dorf übergcführt. Der Sonderzug, den die französische Regierung zur Verfügung gestellt Hal, geht vom Nord- friedhof um 22.50 Uhr französischer Zeit (23.50 Uhr MEZ.) ab. Neben dem Staatssekretär Frhrn. von Weiz säcker, dem deutschen Botschafter Graf Welczeck und vem Landesgruppenleiter Gesandtschaftsrat Dr. Ehrich wird eine Abordnung der Botschaft, der Landesgruppe und der deutschen Gemeinschaft dem verstorbenen Kameraden das Geleit in die Heimat geben, u. a. der stellv. Landesgrup penleiter Geiger, der Ortsgruppenleiter von Kirschien, der Vorsitzende der deutschen Gemeinschaft Mack, Gesandl- fchaftsrat Quiring, der Luftattache Oberst Hanesse, der Vertreter des Militärattaches Major Frhr. von Lieben stein, ferner Prof. Grimm, der sich zur Zeit in Paris aus- hält. In Aachen werden die Eltern des Gesandtschafts- rales vom Nath in Begleitung des Attache der Deutschen Botschaft in Paris, Dr. Aschenbach, den Sonderzug be steigen. Um 22.30 Uhr wird der Sarg des Gesandtschasts- rates vom Rath von der deutschen Christus-Kirche aus oen Pariser Nordfriedhof übergcführt und durch einen mir Trauerflor geschmückten Gang durch ein Spalier mobiler Garde in den Leichenwagen gebracht werden. 14 große Kränze werden den Sarg umgeben, darunter die Kränze des Führers, des Reichsaußenministers, des Reichspropa gandaministers, des Gauleiters der AO. der NSDAP., des französischen Ministerpräsidenten, des französischen Außenministers, des italienischen Außenministers, oes deutschen Botschafters und des italienischen Botschafters. Tie deutsche Kolonie wird am Bahnhof Abschied von dem ermordeten Parteigenossen nehmen. Dieser letzten Ehrung werden auch Vertreter des französischen Außenministers beiwohnen. Oer Führer ehrt pariser Aerzie Verleihung des Ehrenzeichens des Roten Kreuzes. Der Führer und Reichskanzler, als Schirmherr des Deutschen Roten Kreuzes, hat den französischen Aerzten Professor Dr. Baumgartner und Dr. Paul als Zei chen seines Dankes für ihre von großer menschlicher Teil nahme erfüllten Bemühungen um den durch Meuchelmord tödlich verunglückten Gesandtschaftsrat vom Rath die 1. Klasse des Ehrenzeichens des Deutschen Roten Kreuzes verliehen. Südafrikanischer Besuch in Berlin Empfang Pirows beim Führer vorgesehen Am 17. November wird der Wehr- und Wirtschafts- Minister der Südafrikanischen Union, Pirow, zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin erwartet. Der Minister wird vom Führer empfangen werden. Außerdem sind Empfänge bei Generalfeldmarschall Göring, dem Reichs- Minister des Auswärtigen von Ribbentrop, bei Wirt schaftsminister Funk und beim Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, vorgesehen. Neue bulgarische Negieruug Die scft Freitag schwebende Regierungskrise in Bulga rien ist durch eine durchgreifende Umbildung des Kabinetts gelöst worden. Von den bisherigen Ministern verbleiben auf ihren Posten außer dem Ministerpräsidenten und Minister oes Bescheren Kjosseiwanoff der Kriegsminister General Daskalosf und der Bautcnminister Spas Ganesj.