Volltext Seite (XML)
Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dwft Zetttmq erscheint täglich mit NsSnahm» der gesetzliche« So«»- «d Feiertag». Der ik'MtgOpr^S beträgt bei Abholung wöchentlich SV Kipf., bei Lieferung frei Hau» KS Rpt. PoftbeMg monatlich L.SO Kivi. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de« Bezugspreise-, Aeitungeau-gab« sär Abholer täglich S—S Uhr nachmittags. Preise und Rachloßsätze bet Wiederholungen »ach Preisliste Rr. 4 — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummern und a« bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vorm. 10 Uhr aufzugebrn. — Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. IX.: 22S0. Geschäftsstellen: Albertstratze 2 und Adolf-Hitler-Sti aße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist des zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de« Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu OHorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz __ WWWWWWWMIMIPMMIMWWWWWUWIWWWWMWWWWWWMWWSMWNUMWAgWMIMIIMIWIgWtMMWIAKMIWWIWIUSMI^WIWMSSMWIMiMMaiiomoWUUIUMIMIM Nr. 258 Freilag, den 4. November 1938 90. Jahrgang , — -- -7—-— ———r Reichsminister Dr. Frick in Bremen Festliche Semesterantrittskundgebung der Verwaltnngsakademie — Dr. Frick sprach über die Stellung und die Aufgaben des Beamten im nationalsozialistischen Volk und Staat Bremen. Reichsminister Dr. Frick, der aus Anlatz der VemesterantrittskunLgebung der Ber- waltu ngsakademie Bremen der Hansestadt am Don nerstag einen Besuch abstattetc, unternahm nachmittags zu sammen mit dem Oberpräsidenten der Provinz Hannover, Stabschef Lutze, den Gauleitern Roeder und Telschow, dem Regierenden Bürgermeister der Hansestadt Bremen, SA.- Truppenführer Boehmcker, und weiteren Vertretern aus Partei, Staat und Wirtschaft eine Besichtigungsfahrt, die durch das bremische Landsgebiet bis in die Gegend von Vegesack und zurück über den Blocklander Deich führte. Den Höhepunkt des Besuches des Reichsministers bildete am Abend die festliche Semesterantrittskundgrbung der Dev- waltungSakademir Bremen, die zu einem gewaltigen Treues bekeirntnis der Bremer Beamtenschaft zu Führer und Volk dm de. l ' l ! i ! I i Als Leiter der Derwaltungsakademie Bremen begrüßte Regierender Bürgermeister SA-Gruppenführer Boehmcker den Reichsminister. Darm nahm Reichsminister Dr. Frick das Wort zu einer grundsätzlichen Red« über di« Stellung und die Aufgaben des Beamten im nationalsozialistischen Dvlk und Staat. Einleitend verwies der Minister aus die vergangenen Wochen und Monaie, in denen das ganze deutsche Volk und damit auch die deulfche Beamtenschaft pflichtgetreu und dem Führer verschworen in ruhiger Zuversicht gearbeitet hätte: „Auf höchsten Touren lies in diesen Wochen die Hecresmaschine, aber auch der Staatsapparat zeigte keine Ermüdung, kein Stocken, obwohl auch ihm Kräfte entzogen worden waren und entzogen > werden mußten. Auch der Beamte lat, wie das ganze Volk, seine Arbeit und seine Pflicht bis zum letzten." In seinen weiteren Ausführungen skizzierte der Reichs- Minister den Wandel, den die Beamtenschaft seit der national sozialistischen Revolution durchacmachl bat. Ans dein Fürsten- diener von emit imd dem Staatsdiener von gestern sei deute ein Diener seines Volkes geworden. In dieser Stellung des deutschen Bannen in seinem Volk und zu seinem Volk liege auch der Schlüssel zu seiner Stellung zur Partei und zum Staaic. Kein Bcainter könne die Bewegung oder ihr Programm, sei es auch nur zum Teil, ablehnen, denn sic trage den Staat und damit den Beamten. Niemals dürfe der Beamte vergessen, daß der Führer und Reichskanzler, dem er als Beamter seinen Treueid geschworen habe, zugleich der oberste Führer der Par tei sei „Die Bewegung ist das treibende Element des Staates", so erklärte der Minister, „der Beamte Organ und Repräsentant dcS Staates." Sodann beschäftigte sich Minister Dr. Frick eingehend mit Besoldungs-, Arbeitszeit- und Urlaubsfragen der Beamten schaft. Im deutschen Beamtengesetz und in anderen einschlä gigen Gesetzen seien umfangreiche Maßnahmen sozialpolitischer Ari getroffen worden, um den Beamten materiell besserzu stellen Im Zusammenhang mit den Verbesserungen seien aber auch die Anforderungen gestiegen. „Hat uns das Deutsche Be- amiengesetz von 1937 den Einheilsthp des .deutschen Beamtem gebracht, so ist heute der deutsche Beamte, und zwar gleich, ob im Altreich, in der Ostmark oder im Sudetengebiel, zum Beamten in Großdeutschland und damit zum großdeutschen Beamten geworden. Das darf heule bei seiner Arbeit kein Be amter mehr vergessen. Auch seine Ausgaben sind größer ge worden. auch sein Blick muß sich weiten für neue Dinge. Vie an ihn heraniretcn. Aufgaben, die nicht gemeistert werden können, gibt es im Zeichen des Bierjahrcsplanes nicht, und ebensowenig in Oester reich und im Sudetenland." Rach Beendigung der mit großem Beifall aufgenommenen Rede des Reichsministers wurde die von musikalischen Dar bietungen umrahmte Kundgebung mit der Führerehrung beendet. Hände weg von Palästina! Offener Brief des Araberführers an Roosevelt und Hull Jerusalem. In einem offenen Bries wendet sich der oberste Führer der arabischen Freischärler, Aris Abdul Aezik, an Len Präsidenten Roosevelt, Staatssekretär Hull und Senator Grant und andere mit folgenden Er klärungen: Unwissenheit, Grausamkeit oder Gefügigkeit gegen über dem Zionismus sind die Ursache dafür, daß Verantwort liche amerikanische Persönlichkeiten sich unter daS Loch jüdv- scher Propaganda beugen und Reden wie in der letzten Zeit halten. Ost eS das Amerika, von dem aus im Weltkriege das Hecht der Nationen auf Selbstbestimmung propagiert wurde? Dann wären keine Juden in Palästina! Aber eS ist das Amerika von heute, das jeden Freiheitsdrang unterdrückt, sonst hatten die Juden niemals Rechte auf unser Land geltend Semacht. Wir wissen aber, wie wir diesen Forderungen zu be^ Segnen haben. Weder der Zionismus noch England können ^Uch nur einen Fußbreit Palästina nehmen, solange «in Araber "och lebt. Wir sind no chmächtig und bereit, für unsere Un abhängigkeit zu kämpfen. Wenn Sie großzügig sind, wie be hauptet wird, wenn Sie den Juden zu helfen wünschen, dann öffnen Sie doch die Tore Amerikas für diejenigen, die Sie bemitleiden. Palästina ist zu klein, um das Judenproblem zu ^sea, Amerika aber ist groß genug dazu. Wenn Sie aus!- üchtig wären und «in Gewissen hätten, würden Sie niemals bis blutige Vorgehen der Engländer zulassen, wie es täglich >« Lande Jesu Christi zu verzeichnen ist. Wir wollen nicht Ihre Hilfe, aber wir ersuchen Sie, di« Einmischung in eine Angelegenheit zu unterlassen, die Sie nichts anseht. Wenn das nicht geschieht, werde ich Ihnen einen neuen D«g zur Gerechtigkeit zeigen: Wir werden alle» arabischen Studenten befehlen, die amerikanischen Schulen und Aniversi» täten zu verlassen, amerikanische Waren zu boykottieren, alle amerikanischen Bauten in Palästina zu zerstören und alles amerikanische bewegliche Gut zu beschlagnahmen. Sie selbst tragen die Schuld, wenn wir gezwungen sind, dies zu tun. Wir Araber befinden uns dabei in der Defensive. Imredy dankte Deutschland und Italien Budapest. In einer Rede bei der Begrüßung durch die Regierungspartei würdigte Ministerpräsident Jmredy die Bedeutung Les Wiener Schiedsspruches. Er gab «inen kurzen Rückblick auf die kritischen Septembertage und erwähnte, dah das Münchener Abkommen der Welt Befrei ung, Ungarn aber zunächst nur Hoffnung brachte. Der jetzt erreichte Erfolg habe bewiesen, daß der von der ungarischen Regierung eingeschlagene Weg Ler rich tige war. § Mit Worten aufrichtigsten Dankes gedachte der Ministers- Präsident des befreundeten Deutschlands, Italiens und Polens die immer an der Seite Angarns standen. Der Minister Präsident richtete besondere DankeSworte an Reichskanzler Adolf Hitler und an Mussolini. Hitlers Pläwe, seine Energie nnd dynamischer Schwung brachten die versumpfte europäische Politik in eine neue Strömung, die auch das Angarntum in der Slowakei Angarn zurückbracht«. Der Ministerpräsident widmete ähnliche Dankeswortr Mussolini, dem ersten Verant wortlichen Staatsmann der Großmacht, Lie sich di« ungarischen Revisionsbestrebungen zu eigen machte. ( Dar Halenkrem ia der Slowakei Die slowakische Regierung hat das neue Abzeichen der Deutschen Partei zugelaffen. Das Abzeichen enthält das Hakenkreuz, das jetzt in der Slowcckei zum ersten Male offiziell getragen werde» kann. Thüringen erwartet den Führer Gautag in Weimar Weimar. Die RSK. teilt mit: Der Gau Thüringen Ler RSDAP. feiert in Weimar seinen Gautag 1938 in An wesenheit des Führers. Am SstmaLend, 5. November, wird der Führer nach Weimar kommen. Nach der Einweihung des neuerbrutän HauseS „Elephamt" durch den Führer, der als «rster Gast mit seinen alten Mitarbeitern und Mitkämpfern aus Partei, Staat und Wehrmacht zum Gautag hier wohnen wird, findet «in Staatsempfang im Schloß statt. Hier wird der Gauleiter den Führer namens d«r thüringischen Regierung und des GaueS begrüßen Nm Abend ist eine Festaussührung von „Aida" im Deutschen Nationaltheater, an der der Führer ebenfalls teilirimmt. h - > - Am Sonntag, 6. November, mittags, nimmt der Führer den Vorbeimarsch der Partei am Karlsplatz ab und spricht am Nachmittag aus der Großkundgebung in der thüringischen Landeskampsbahn. < Glückwunsch des Führers an das Kronprinzenpaar von Griechenland Der Führer und Reichskanzler hat dem Kronprin zen und der Kronprinzessin von Griechenland anläßlich der Geburt ihrer Tochter drahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Graf Ciano ms Wien abgereift Kurz vor 22 Uhr wurde der königlich italienische Außenminister Graf Ciano von Reichsaußenminister von Ribbentrop zum Wiener Südbahnhof geleitet, von dem aus Graf Ciano die Rückreise nach Italien antrat. Es waren eine Ehrenkompanie des Wachbataillons und ein Ehrensturm der ^-Standarte „Der Führer" angetreten. Zur Verabschiedung hatten sich u. a. der italienische Bot schafter Attolico, der Reichsstatthalter Sevß-Jnquart, der und der Kommandierende General des VII. Armee korps eingefunden. (Schirach zur Buchwoche Kundgebung in der Wiener Hofburg. Im großen Festsaal der Wiener Hofburg fand eine feierliche Kundgebung zur ersten großdeutschen Bijchwoche statt. Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, erklärte, man könne die Bücher in drei Kate gorien einteilen: In solche, die man wieder liest, in solche, die man nie wieder liest, und schließlich in solche, von denen man wünscht, daß sie auch von anderen überhaupt nicht gelesen würden. „Wenn es richtig ist", fuhr der Reichsjugendführer fort, „daß gute Bücher erst beim wiederholten Lesen ihren wahren Wert zu enthüllen beginnen, so mutz das Bestreben unserer Zeit darauf gerichtet sein, unsere Bücher nicht nur in die öffent lichen Bibliotheken, sondern auch an den Mann und die Frau zu bringen. Unser Volk muß Bücher besitzen können, und wir müssen einst dahin gelangen, daß unsere Volksgenossen aller Berufe! Hausbüchercic» haben. Es ist heute durchaus möglich, auch! mit geringen Mitteln eine eigene Bibliothek sich aufzubauen, denn längst schon sind die bedeutendsten Werle unserer Natio- nalliteratur sowie die der Weltliteratur in Ausgaben gedruckt, die in einfacher Ausstattung nur einige Groschen losten. Wir können daher eine hohe und für die Welt einzigartige Buch kultnr unser eigen nennen. Leider kann ich eine bittere Bemerkung gegenüber man- chen Verlegern sogenannter Jugendbücher nicht unterdrücken. Ich möchte für diese in Abwandlung des bekannten Wortes ocn Satz prägen: Viele fühlen sich zum Verdienen berufen, aber nur wenige sind zum Erziehen ausgewählt!" Zum Schluß erinnerte der Reichsjugendführer daran, daß das neue Deutschland auch die Bücher der Geschichte durch- iorscht und dabei bewiesen hat, datz es aus der Geschichte das Notwendige gelernt habe.