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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt« und Tageszeitung für die Stadt «ud den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dki-r Zettimg erscheint täglich mit «s»nahwe der gesetzliche« So««. m»d Feiertage. D« D-^gSpr^ betrügt bei Abholung wöchentlich SV «pf., bei Lt-fernno frei Han« «Rps. Postbezug monatlich 2.« RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de« Bezugspreise». ZeittmgsauSgabe für Abholer täglich »-« Uhr nachmittag». Preise und Nachlaßsätz« bet Wiederholungen nach Prri»ltste Nr. 4 — Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. IX.: 22SO. Geschäftsstellen: Albertsttaße 2 und Abolf-Hiller-Skaße 4. Fernruf S18 und Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, der Ctadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Sonnabend, den 29. Oktober 1938 Nr. 254 90. Jahrgang In Treue einander verschworen Dr. Goebbels auf der Betriebskundgebung der AEG. sechs Monaten spannungsreiche Tage durchgemacht hatte, „verantwortungsvollere Tage noch hat der Führer durch- gemacht' Es wäre natürlich leichter gewesen, eine solche Ver antwortung ans «ine ParlamentSmehrheit oder aus einen Ausschuß abzuwälzen. Das konnte die Führung deS Reiches nicht. Der Führer ganz allein habe diese Verantwortung getragen, er habe sich ganz allein vor dir Nation gestellt und eine übermenschliche Bürde auf sich genommen. Oer Dank -es Führers ans Volk Nach den vergangnen Monaten der politischen Span- nung stehe er, so betonte Dr. Goebbels, heute vor den omt- scheu Arbeitern, um den Dank des Führers auszuspre chen für die Haltung, dte das Volk in dieser Leit eingenom- men habe. Diese Haltung des deutschen Volkes habe die Welt aus das tiesste beeindruckt. Jetzt könnten wir den Blick von den großen außenpoli tischen Fragen der vergangenen Monate wieder mehr nach innen richten: aus die Fülle der sozialen und wirtschaftlichen Probleme. Wir wünschen nur, daß unser Volk so bleiben möge, wie es heute ist, so ehrlich und vor allem so mutig, wenn es zur Entscheidung geht. Dann, davon bin ich überzeugt wird vor uns eine große nationale Zukunft stehen. Es sei ein beglückendes Gefühl, mitten unter der Gefolg schaft eines großen Berliner Werkes zu stehen. „Unsere deut schen Arbeiter wissen', so erklärte Dr. Goebbels, ,chaß sie sich das Vaterland erobert haben und daß sie das Vaterland, das sie nun besitzen, niemals mehr aus ihren Händen loslassen werden. Wir alle gehören zu diesem Volk, sind Fleisch vo« seinem Fleisch, Blut von feinem Blut und Geist von seinem Geist. Daß dies Volk wieder einen Mann besitzt, der es wirklich führt, ihm Aufgaben stellt und Möglichkeiten zu ihrer Lösung gibt, das muß vor allein den deutschen Arbeiter mit Stolz und Glück erfüllen." „Wenn wir zusammen einen Bund schließen, Führer und Gefolgschaft, uns in Treue einander verschwören und keinen orennenderen Ehrgeiz kennen, als dieses Land groß, stark, mächtig und glücklich zu machen — dann geht Deutsch land einer glorreichen Zukunft entgegen. Dann werden wir unser Schicksal meistern Und wenn wir dann einmal die Bühne des Lebens verlassen dann werden wir, glaube ich, das Land in besserem Zustande den Händen unserer Nachfolger übergeben, als wir es aus den Händen unserer Vorgänger entgegengenommen haben.' Mit minutenlangem Beifall dankten die Arbeiter und Ar beiterinnen der AEG. dem Minister für seine packende Rede, die ihnen neue .Kraft für des Tages Arbeit gab. Gauleiter Reichsmiu stcr Dr. Goebbels sprach in einer überfüllten Betricd^tundgebung der AEG. vor über 7000 Gesolgfchaftsmitglicdern des Kabelwerks und legte unter begeisterten Beifallsstürmen die großen Linien der nationalsozialistischen Staats- und Bolksführung dar. Dr. Goebbels sprach zunächst von der selbstverständ lichen Pflicht einer verantwortungsbewußten Staatsführung. zu den vorhandenen geistigen und materiellen Reserven mög- lichst neue hinzuzufügen, eine Pflicht, der die Regierungen der Systemzeit nicht gefolgt seien, die um einer verantwor tungslosen Popularität willen die mühsam gesammelten Reserven des VoltsoermögenS angegriffen und dir vorhan denen Werte verpfändet hätten, um dadurch dem ahnungs losen Volke «in Leben in Schönheit und Würde vorzutäuschen Der wahre Sinn der Demokratie, so äußerte sich Dr. Goeb- bels, liege darin, daß sich ein Volk durch seine besten Söhne regiert, durch Männer, die keine höhere Ausgabe kennen als die. ihre eigenen Pläne und Maßnahmen mit dem Wol- len und Glauben ihres Volkes m Uebereinstimmung zu bringen Die jahrhundertelang ungelösten Fragen der deut schen Geschichte hätten nur dann mit Erfolg angepackt wer den können, wenn sich in Deutschland Führer und Gefolgschaft in Uebereinstimmung befanden. Kein Wunder ist geschehen „Kein Wunder ist geschehen, kein unverdientes Glück wurde der deutschen Staatsführung zuteil', stellte Dr. Goeb- bels unter stürmischer Zustimmung fest, „sondern der Führer konnte die entscheidenden Fragen lösen, weil er sich stets der Mithilfe und Gefolgschaft des deutschen Volkes bedienen! konnte.' Stürmische Zustimmung der Tausende unterstrich die Feststellung des Gauleiters, daß eine wahre Staatsführung! steis so viel Vertrauen besitzt, daß das Volk in unverbrüch licher Treue zu ihr steht, auch wenn es im Augenblick ihre Maßnahmen nicht im einzelnen begreifen kann. „Das Wunderbare in dieser Zeit war", erklärte Dr. Goeb bels unter stürmischen Kundgebungen der Zustimmung, „daß unser Bolt nicht für eine Sekunde seine Haltung verloren hat. Es wäre bereit gewesen, wenn sich keine andere Lösung ge- zeigt hätte, aus Befehl des Führers unsere deutschen Brüder und Schwcstrn mit dem Schwert heimzuholen! Wir standen aus dem Standpunkt, daß es eines 8ü-Millionen-Volkcs un würdig sei, dauernd der Packesel für die Welt -u sein." Der Minister erinnerte an die mangelnde politische Er fahrung des Volkes in früherer Zeit. In den vergangenen! süns Jahren sei unser Volk ein politisches Volk geworden.! Unsere Arbeiter und unsere Bauern wüßten genau, um was es sich bei der Eingliederung Oesterreichs und Sudetendeutsch- lands bandelte Wenn das deutsche Volk in den vergangenen Aufsehenerregender Brand in Marseille In der Rahe des Parteikongreffes In Marseille brach in dem großen Warenhaus „Nouvelles Valeries' ein Brand aus, der sich bei dem starken Wind auch auf das auf der anderen Straßenseite gelegene Hotel „de Noailles' und auf das benachbarte Bankhaus ausdehnte. Unaufhörlich ereignen sich i« dem brennenden Waren haus Explosionen. Decken der Stockwerke falle« ein. Die Straßenfront deS Warenhauses ist bereits emgcftürzt. Hm Innern brennt alles aus. Einige Verkäuferinnen Mußten aus dem vierten Stockwerk i« die Sprungtücher der Feuerwehr springen. Das Hotel Daladiers in Klamme« Das Großfeuer hat trotz der angestrengte« Lösch arbeiten sämtlicher Feuerwehren von Marseille immer größere Ausdehnung angenommen und auf eine Reihe °on benachbarte« Häusern übergegriffen, darunter auf >as Hotel, in dem Ministerpräsident Daladier. Auben- der Radikalsozialisten Minister Bonnet und eine Reihe von anderen Mitglie- i dcrn der Regierung sowie viele Delegierte des Marseil ler Kongresses der Nadikalsozialen Partei abgeftiegen waren. Nach unbestätigten Meldungen sollen bereits einige Todesopfer und eine große Anzahl von Verletzten zu verzeichnen sein. Die Zimmer des Ministerpräsidenten, des Außen ministers und der anderen Kongreßteilnehmer stehen in Flammen. Das Aktenmaterial der Minister konnte nur mit Mühe und Not in Sicherheit gebracht werden. Wie Havas aus Marseille meldet, ereigneten sich in dem brennenden Hotelgcbäude ununterbrochen Explo sionen, die das Zusammen brechen der Decken der ver- kchiedcncn Stockwerke zur Folge hatten. Die ganzen Gebäude des Boulevard Garribaldi bis , ur Arbcitsbörse von Marseille sind bereits vom Feuer bedroht. Die Feuerwehr des Marinearsenals von Toulon ist bereits herbeigerufen worden. Selbst gestalten — aber planmäßig Von Herbert Hilbig, Gau-Pressereferent der DAF. Der Nationalsozialismus hat seine eigene Taktik. Die NSDAP, zersplittert nicht ihre Durchschlagskraft, indem sie die Fülle der Probleme gleichzeitig anpackt, sondern sts konzentriert die geballte Kraft der Bewegung und somit der gesamten Nation jeweils auf einige wenige, vordring» Uche Aufgaben. Das war in der Kampfzeit so und wird? immer so bleiben. Das gilt auch für die von ihr geführte« Organisationen und Verbände auf dey ihnen zugeteilten! Arveitsabschnitten. Die Deutsche Wrbektsfrorir hat nach diesem Grundsatz zunächst zwei wesentliche Ausgabe« irr Angriff genommen: die soziale Betreuung und' die Gestaltung der Freizeit. Dasür mußten an» dere an sich auch ganz notwendige Dinge als weniger dringlich stärkstens in den Hintergrund treten. Die Deutsche Arbeitsfront treibt die aufgegriffene« Probleme mit der ihr eigenen Schwungkraft und der reichen Jdeenfülle des Neichsorganisationsleiters Dr. Ley! vorwärts. Aber — das ist auch ein nationalsozialistischer Grundsatz — sie beschränkt sich dabei darauf, Anregungen zu geben, zu lenken und zu führen. Sie will auf keine« Fall den Betrieben und ihren Menschen als Schulmeister oder gar als Polizist gegenübertreten. Sie schuf daS Prinzip der sozialen Selb st Verantwortung und Selbstgestaltung der Betriebe, das seine«! Ausdruck in den Vertrauensräten, den Arbeitsausschüssen, den Arbeitskammern und schließlich der Reichsarbeits» kammer findet. Der Grundsatz des planmäßigen Konzentrierens auf eine Aufgabe gilt auch für die Betriebe, insbesondere im L e i st u n g s k a m p f. Die Deutsche Arbeitssront stellt deshalb die betriebliche Arbeit eines Monats jeweils unter einen bestimmten Leitgedanken, mit dem sich die Ver» trauensräte in erschöpfenden Ausmaß beschäftigen sollen. Der September stand unter der Parole „Wir schaffen ge» sunde Wohnungen für unsere Gefolgschaft'. Im Oktober lautet das Motto „Leistungssteigerung durch Berufser» ziehung und Berufsförderung' und der November, in den Ler 5. Jahrestag der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude' fällt, wird der Förderung der Freizeit» gestaltung und aller unter den Begriff „Kraft durch Freude' fallenden Probleme dienen. Diese monatliche Parolenausgabe und Aufgaben» stellung wird die Vertrauensräte der Betriebe stärkstens! aktivieren. Das ist auch nötig, denn es besteht kein Zweifeß darüber, daß die Verlrauensräte in manchen Betriebe« nur auf dem Papier standen und höchst selten oder über» Haupt gar nicht zu der ihnen durch das Gesetz zur Ord» nung der nationalen Arbeit zugewiesenen äußerst wich» tigen Tätigkeit kamen, dem Betriebsführer beratend zur Seite zu stehen. Durch die monatlichen Parolen erfolg« aber auch ein planmäßiger Einsatz der betrieblichen Kräfte! im Leistungskampf, die dadurch angeregt werden, sich systematisch mit den zahlreichen Anregungen der DAF« und allen nationalsozialistischen Forderungen auf denl einzelnen Gebieten zu befassen. Cs ist somit, fast unbe» merkt von der Oefentlichkeit. durch die Deutsche Arbeits front eine äußerst wertvolle und weittragende Maßnahme ergriffen worden, die dem Betriebsleben stärkste Impuls« gibt und unsere nationalsozialistische Arbeitspolitik kräf tig und einheitlich vorantreibt. Amtlicher Teil Seite 9 Neben dem vom Ministerpräsidenten bewohnte« Hotel „Noailles" stehen ebenfalls das Hotel „Astoria", ms Cafe „La Canebiere", die Büros der Transatlantik- sescllschaft und der Aire France in Flammen, weiter zwei Kinos, die noch rechtzeitig von den Znschauern ge räumt werden konnten.