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Pulsnitzer Anzeiger : 17.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193810178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19381017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19381017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-10
- Tag 1938-10-17
-
Monat
1938-10
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 17.10.1938
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Montag, den 17. Oktober 1938 Dul?nitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 243 Seite 8 Chemnitzer Sieg beim Riesaer Bahnrennen Der RV. Adler Riesa hatte für sein letztes Bahnrennen auf der Gröbaer Bahn wieder ein ausgezeichnet besetztes Mannschaftsrennen zustande gebracht. Führende Mannschaften aus Chemnitz, Leipzig, Jena, Berlin und Riesa lieferten sich einen spannenden Kampf. Als Beste in dem über fünfzig Runden führenden Rennen erwiesen sich die Chemnitzer Pre- stofahrer Switalla-Gruß, die in den Wertungen am besten abschnitten und nach 1:11:05,6 mit 40 Punkten Vor sprung gewannen. Den zweiten Platz belegten mit 29 Punkten die Berliner Lang-Manthey vor Kühn-Hackebeil (Wanderer Chemnitz), die auf 20 Punkte kamen. Das Jugend-Mann schaftsrennen über 30 Runden sah die Dresdner Sprunk-Neu- mer mit 25 Punkten als Sieger vor Heinz-Haase (Riesa» und den Leipzigern Pohl-Diettrich. Sachsens Saalsportlcr im Vordcrtreffen Sachsens Vertreter haben sich bei den am Wochenende in Stuttgart ausgetragenen Deutschen Saalsportmeister- schaften mit Auszeichnung geschlagen. Europameister Ma; Frey, Diamant Chemnitz, liest sich den Titel im Einer- Kunstfahren nicht nehmen und fertigte seine Mitbewerber, von denen sich der Grazer Poschgan noch am besten hielt, überlegen ab. Erfreulich war auch das Abschneiden der sächsi schen Radballer. Gebr. Stmeth, TSG. Leipzig-Lindenau, und Schulz-Rudolf, Diamant Chemnitz, besiegten in der Zwischen runde den Titelverteidiger Wanderlust Frankfurt (Mersch- Schreiber) und gelangten zusammen mit den Hamburgern Köping-Schäfter in die Endrunde, vermochten aber nicht die Norddeutschen zu schlagen. Köpiug-Schäster gewannen beide Spiele, davon das Endspiel gegen Gebr. Simeth (Leipzig» mit 8:3 (4:2). Die Leipziger verwiesen Schulz-Rudolf auf den dritten Platz. Im Schulreigen behauptete sich von den drei sächsischen Mannschaften der RC. Falke Leipzig im Vor dertreffen und belegte den dritten Platz. Prehn, Leipzig, siegte in Braunschweig Der Leipziger Prehn kam am Sonntag in dem in Braun schweig ausgetragenen Geher-Wettbewerb über 35 Kilometer zu einem neuen schönen Erfolg. Er siegte in der guten Zeit von 3:06:43,4 mit fast zehn Minuten Vorsprung vor Aren- des-Braunschweig und Thiel-Braunschweig. Ueber 10 Km. auf der Bahn stellte der Hamburger Schmidt über 10 Km. mit 45:38,6 und über eine Stunde mit einer Leistung von 13,092 Kilometer neue deutsche Bestseistungen auf. i - Leberlesener Sandballfies über llnsara Deutschland siegte mit 14:5 Toren. Zum achten Male standen sich die Handball-Nationalmann schaften Deutschlands und Ungarns, diesmal in Budapest, gegen über. Vor 3000 Zuschauern schlug Deutschlands Nationalmann- jschaft die Magyaren überlegen mit 14:5. Wieder einmal sind die deutschen Handballer als Lehr meister ausgetreten, und noch dazu mit einer Mannschaft, die nicht einmal unsere stärkste war. Die Ucberlegenheit des deut schen Handballsports ist zu ossensichtlich, und gegen den Welt meister zu verlieren ist keine Schande. Ja, man kann den »tapferen Magyaren bestätigen, daß sie sich gegenüber der Welt meisterschaft, bei der sie den dritten Platz belegten, weiter ver bessert haben. Wohl mussten die Ungarn wiederum 14 Tore hinnehmen, aber ihnen gelangen im achten Länderkampf zwei Gegentore mehr. Und dies gegen eine Hintermannschaft, die als das Glanzstück der deutschen Elf bezeichnet werden must. Die Magyaren waren schnell und ballsicher, aber ihre Angriffe »waren nicht planmästig aufgebaut und kraftvoll durchgeführt. Zudem war die Verteidigung nicht sicher und hart genug, um gegen den deutschen Sturm aufzukommcn, so datz sich unsere Fünferreihe mit all ihren großen Fähigkeiten, nämlich Schnel ligkeit, sicherem Kombinieren und unwiderstehlicher Schuß gewalt, voll entfalten konnte. In letzter Stunde wurde doch noch der Breslauer Ortmann eingesetzt, und dieser Stürmer war auf halblinks die treibende Kraft des deutschen Angriffes, gegen den einfach kein Kraut gewachsen war. Noch immer steht der deutsche Handballsport überlegen in der Welt da, und unsere Ländermannschaft trägt zu Recht den Wcltmeistertitel. Zwei deutsche Gehcrrekorde. Im Rahmen des Wettgehens „Rund um Braunschweig" blies der Hamburger Schmidt den seit über dreißig Jahren bestehenden Rekorden über 10 Kilo meter und eine Stunde das Lebenslicht aus. Er bewältigte in der Stunde 13,092 Kilometer (alte Bestleistung 13,009 Kilo meter) und legte die 10 Kilometer in der neuen Rekordzeit von 45 : 38,6 Minuten zurück, während die alte Bestleistung auf 45 : 43,5 Minuten lautete. Puch Marathon-Sieger in Leipzig. Anläßlich der 125-Jahr- Feier der Leipziger Völkerschlacht wurde ein reichsosjener Marathonlauf ausgelragen. Als Erster bewältigte der Pots damer Nachwuchsläufer Puch die 42 Kilometer lange Strecke ,,Rund um das Leipziger Schlachtfeld". Fast fünf Minuten nach dem Sieger traf der Stuttgarter Helber ein und belegte den -zweiten Platz. Weltmeister Metze vor Lohmann. Auf der Bochumer Rad rennbahn lieferten sich Weltmeister Erich Metze und Walter Lohmann einen scharfen Zweikampf, den Metze mit 360 Meter Vorsprung vor seinem Rivalen gewann. Lohmann hatte bei einem Angriff von Metze im ersten Laus für einen Augen blick die Nerven verloren, war von der Rolle abgekommen und hatte viel Boden eingebüßt Der Vorsprung, den Metze bei diesem Angriff gewinnen konnte, sollte für den Endsieg aus reichen Stucks Rekordsieg in Rumänien. Der zweifache deutsche Meister Hans Stuck bestritt das Schulerau-Bergrennen bei Kronstadt in Rumänien und siegle überlegen vor dem Rumänen Christen aus BMW.. Stuck konnte den absoluten Rekord ganz beträchtlich von 3 :39,5 aus 3 :18,4 Minuten verbessern. Neuer Speerwurswcltrelord. Dem finnischen Speer- Werfer Nikkanen gelang in Helsinki ein wundervoller Wurf -über 78,70 Meter. Damit hat der Finne seinen erst im August ausgestellten Weltrekord von 77,87 Meter um säst 1 Meter ver- Um den Eichenschild der Hockey-Frauen. Mit drei Begeg nungen wurde der Eichenschild-Wettbewerb des deutschen' Frauen-Hockeys fortgesetzt. In Mannheim kam Badens »Vertretung zu einem leichten 5:0- Sieg über Südwest. und lehr überlegen fertigte Brandenburg die Mitte-Elf nut 6:1 ab. In Düsseldorf trennten sich die rheini schen Hockey-Frauen unentschieden 1 :1 von der Nors - mark- Mannschaft. Eröffnung der Radsportsaison Deutschlands Amateure schlagen Holland Die Berliner Deutschlandhalle eröffnete vor ausverkauftem Hause die dieslährige Radsportsaison. Unsere Amateure kamen zu einem knappen Sieg mit 29 :28 Punkten über Hollands Weltklasse In einem Mannschaftsmchrkampf triumphierten die deutschen Berufsfahrer mit 44 : 26 Punkten über Belgiens Vertretung. Im Steherrennen war Lohmann ohne Gegner und siegt« überlegen vor dem Franzosen Gabard und den beiden »Deutschen Stach und Merkens. Gleich der erste Abend der Wintersaison der Radfahrer in der Berliner Deutschlandhalle war in doppelter Hinsicht ein arotzer Erfolg. Znnäckst einmal für den Veranstalter, der ein volles Haus erbebte, und für die Zuschauer, die spannende und vielseitige Rennen vorgesetzt bekamen, und schließlich war die Eröffnung der Berliner Winterbahn auch ein sportlicher Erfolg. Unsere Amateure kamen zu einem schönen und mit viel Beifall belohnten Sieg über die starken Holländer, die ihren Fliegerweltmeister vän der Vijver mitgebracht hatten. An dem, wenn auch knappen, so doch schönen Sieg unserer Amateure war nicht zuletzt der Berliner Purann beteiligt, der den holländischen Weltmeister schlagen konnte. Lange wogte der Kampf hin und her, und erst im Punktefahren fiel die Entscheidung. Hier kam wohl der Holländer Derksen zu den meisten Punkten, aber unsere Leute belegten die Mittelplätze, und diese gute Placierung war für den knappen Gesamtsieg ausschlaggebend. Das Match-Omnium Deutschland- Belgien bestand aus einem Malfahren der Flieger, einem 5-Kilomcter-Rennen hinter Motoren, einem Zeitfahren und einem Einzel- und Mannschafts-Verfolgungsrennen. Das Mal- Fahren wurde von Cools und Ehmer gewonnen, während in dem Lauf hinter Motoren die beiden ersten Plätze von Hoff mann und Arents belegt wurden. Auch im Zeitfahren der Flieger erreichten die beiden deutschen Vertreter Ehmer und Engel die besten Zeiten. Im Einzelverfolgungsrennen kam es zur Punkte-Teilung, ebenso wie im Mannschafts-Verfolgungs rennen. Bei den Steherrennen, die in drei Läufen über 15, 25 und 30 Kilometer ausgetragen wurden, war Exweltmeister Lohmann eine Klasse für sich. Nur den ersten Lauf gab der Bochumer an den starken Franzosen Gabard ab, der zehn Meter vor Lohmann die Ziellinie überfuhr. Den zweiten und dritten Lauf entschied Lohmann eindeutig für sich und über rundete im letzten Rennen seine sämtlichen Gegner. Damit hat Walter Lohmann seinen Ehrentitel eines „Adlers der Deutsch landhalle" erfolgreich verteidigt. Sehr matt war die Vorstel lung von Toni M e r k e n s, der der schwächste Mann im Felde war. Dagegen wußte der Franzose Gabard, der zum ersten Male in der Deutschlandhalle an den Start ging, sehr gut zu gefallen und konnte seinen guten Ruf nachdrücklichst unter streichen. Im Sommer hat der Franzose schon einmal auf der Berliner Olympia-Bahn ein ausgezeichnetes Rennen gefahren und bei dieser Gelegenheit im „Preis der Nationen" Welt meister Metze und Merkens hinter sich gelassen. Ueberraschung bei den deutsäM Saalsportkämpfen. Die deutschen Meisterschaften im Saalsport wurden in Stuttgart ausgetragen. Im Kunstfahren behaupteten sich die Titelvertei diger erfolgreich, während es im Radball eine große Ueber raschung gab. Die Nadballmeister Schreiber-Blersch schieden bereits in der Zwischenrunde aus und mußten den Titel an die beiden Hamburger Köping und Schröter abtreten. Leider zähl: der Saalspor: zu den weniger bekannten Sportarten, so daß das Interesse des Publikums auch bei den Meisterschaften in Smltgart nur recht gering war. Dabei gab es interessante Titelkämpfe, die spannend und teilweise auch mit Ueberraschungen verliefen. 235 Aktive beteiligten sich an den fünf Wettbewerben um die Meisterschaften im Kunst- und Reiaeniabren und Radball Mil weniaen Ansnabmen war alles, was im deutschen Saalspor! einen Namen hat, in der schwäbischen Radsportzentrale Stuttgart vertreten. Zum drit ten Male errangen die Gebrüder Beschoien den Meister titel im Zweierkunstfahren, während im Einerkunstfahrcn der favorisierte Chemnitzer Frey den Meister stellte, nachdem der Titelhalter und dreifache deutsche Meister Compes (München- Gladbach) unabkömmlich war und nicht am Start erscheinen konnte. Im Schulreigen konnte sich der Titelverteidiger R. V. Sturmvogel (Suhl) erfolgreich gegen seine gefährliche Kon kurrenz durchsetzen. Den Sechserkunstreigen konnte der R. V. Mainz-Bischofsheim ganz knapp vor dem R. V. Wan derlust-Heilbronn, dem Vorjahrsmeister, für sich entscheiden. Ueberraschend kam dagegen die Niederlage der Radball-Welt- meister Schreiber-Blersch, die bereits in der Zwischenrunde durch Niederlagen gegen die T. G. Leipzig-Lindenau und den R. V. Diamant (Chemnitz) strauchelten. In der Endrunde mutzten aber auch diese beiden Vereine die Ueberlegenheit des vorigen Endspielteilnehmers Falle-Stellingen anerkennen, der mit Köpping und Schäfter den neuen Meister stellte. Die neue« deutschen Motorradmeifter Meier, Winkler und Kluge gewannen die Titel Aus der schnellsten Stratzenrundstrecke Europas, auf dem Hockenheimer Ring in Baden, wurde zum erstenmal das Kur - psalz-Rennen ausgetragen, das gleichzeitig den Schlutz- lauf der deutschen Meisterschaft für Motorräder varstellte. Europameister Georg Meier (BMW.) fuhr mit 176,2 Stun denkilometer die schnellste Runde und errang gleichzeitig die deutsche Meisterschaft in der 500-Kubikzentimeter-Klasse. In der 350-Kubikzentimeter-Klasse fuhr Fleischmann mit seiner Kompressor-NSU. ein großes Rennen gegen die geschlossene Froni der DKW.-Räder und wurde trotz seines Sieges von Winkler (DKW.), der bei den bisherigen Läufen einen aus reichenden Vorsprung gewonnen hatte, entthront. In der 250- Kubikzentimeter-Klasse mußte sich Europameister Kluge (DKW.) mit dem zweiten Platz hinter seinem Stallgefährlen Petruschke begnügen, aber der große Vorsprung, den der Europameister im Laufe der Saison errungen hatte, reichte auch hier für den Titel aus. Auch die Sportwagen gingen auf dem Hockenheimer Ring an den Start und schnitten ausgezeichnet ab. Der Erfurter Unzner siegle überraschend in der Zwei- literklasse und der Düsseldorfer Röse und der Münchener Reichenwallner waren die Sieger der beiden anderen Klassen. Der junge Hartmann ging mit seinem Mercedes- Benz-Rennwagen fünfmal über die Strecke und erreichte dabei 198,5 Stundenkilometer. Diese Geschwindigkeit ist bisher noch aus keiner anderen europäischen Rundstrecke erreicht worden. Durch einen großzügigen Ausbau ist der Hockenheimer Ring noch schneller geworden und ist heute die schnellste Stra - tzen-Rund st recke Europas. Die Eröffnung der jüng sten Rennstrecke Deutschlands brachte ihr gleich einen großen Erfolg, denn hunderttausend Zuschauer waren zugegen, als die Spitzenkönner des deutschen Motorradsports den Schlußlauf ihrer Meisterschaft als Ersatz für das ausgefallene Marienber ger Dreiecksrennen austrugen. Waren schon beim Training aus der mustergültigen, nur 7,25 Kilometer langen Bahn Re korde gedreht worden, so wurden die hervorragenden Trai ningszeiten auf der idealen Rennstrecke am Sonntag zum Teil sogar beträchtlich unterboten. Bereits im Training war Feld webel Meier auf 169,5 Stundenkilometer gekommen, um diese Leistung am Renntag noch beträchtlich zu überbieten. Der junge Feldwebel, der im ersten Jahr seiner Rennlaufbahn Europa meister wurde, hatte die Punkte für die Meisterschaft der 500ter- Klasse an sich nicht mehr nötig. Trotzdem fuhr er nicht auf Sicherheit, sondern setzte sich Mt vollem Einsatz ein, mit dem Erfolg, daß er mit 176,2 Stundenkilometer die schnellste Runde des Tages fuhr. Diese Rekordrunde brachte ihm die Führung, die er dann nicht mehr abgab, und mit einem Durchschnitt von 166,1 Stundenkilometer gewann Georg Meier Sieg und Meisterschaft vor seinem Stallgefährten Krautz und dem Bres lauer Privatfahrer Lommel (DKW.), der eine Runde zurück folgte. Auch in der Klasse der 350-Kubikzentimeter-Räder war Winkler die . Meisterschaft nicht mehr zu nehmen, nnd F l e i s ch ma n N ^ Sieg reichte nicht aus, um die Meisterschaft des DKW.-Faürers zu gefährden. Immerhin ist dem NSU.- Fahrer zu gönnen, datz er^ der in diesem Jahre soviel Rech yarre, enoncy zu einem groyen crrMg ram. ^n oer nrays oer „Kleinen" war der DKW.-Fahrer Ewald Kluge schon vor Beginn des Rennens mit 15 Punkten Meister, so daß er un besorgt den Sieg an den Berliner Petruschke abgeben konnte, der mit einer Minute Vorsprung und 143 Stundenkilometer vor dem Europameister durchs Ziel ging. Alle übrigen Fahrer wurden überrundet. Eder gegen Ianazzo unentlchieden Vor 6000 Zuschauern in Hamburg. Vor nur MX) Zuschauern kämpfte in der Hamburger Han seatenhalle der deutsche Meister Gustav Eder gegen den amerikanischen Weltergewichtler Iannazzo. der sich als ein yeroorragenver Technikeer erwies, unentschieden. In den Rahmenkämpfen schlug der deutsche Bantamgewichtmeister Ernst Weiß den Italiener Tortolino sicher nach Punkten. Knapper fiel der Punktsieg des Berliners Kalter über den Estländer Stepulow aus. Dagegen schlug der Aachener Kreitz den Schweizer Halbschwergewichtsmeister v. Büren haushoch nach Punkten. DeutschlarTös Wellergewichtsmeister Gustav Eder trägt sich mit großen Plänen, denn noch einmal will der Kölner einen Vorstoß auf die Europameisterschaft und vielleicht sogar auf die Weltmeisterschaft, unternehmen. Eine Etappe zu diesen beiden großen Zielen sollte der Kamps gegen den Italo-Ameri kaner Jannazzo darstellen. Wohl lieferte unser Meister dem Mann aus USA. einen guten Kampf, ohne aber recht überzeugen zu können. Schon einmal hat der Ameri kaner dem Deutschen das Leben schwer gemacht, als er nämlich Eder vor zwei Jahren im Ausscheidungskampf den Weg zur Weltmeisterschaft verlegte, indem er dem Kölner eine un glückliche Punktniederlage beidrachte. Jannazzo bestritt dann den Titelkampf gegen Barney Roß, den er nur knapp nach Punkten verlor. Jannazzo gehört also zur Weltklasse und ist auch heute noch ein ausgezeichneter Boxer, was er im Ring der Hanseatenhalle unterstrich. In den ersten sieben Runden verschaffte sich der Amerikaner durch saubere Linksarbeit klare Vorteile und erst in der achten Runde fand der Deutsche die rechte Einstellung zu seinem schnellen Gegner, so daß er den Kampf wenigstens unentschieden gestalten konnte. Das Publikum schien allerdings mit dieser einstimmigen Entschei dung des Kampfgerichts nicht einverstanden und beantwortete das Urteil mit einem Pseifkonzert. Sicherlich war dieser Protest der Zuschauer gegen Eder nicht ganz gerecht, immerhin hatte Mar Schmeling, der dem Kampfe beiwohnte, und von den Zu schauern stürmisch begrüßt wurde, einen Vorsprung für einen Punktsieg Jannazos errechnet, während der belgische Ring richter Palony einen Vorsprung sogar für Eder gebucht hatte. Man kann nicht übersehen, datz Eder nicht mehr der Alte ist. Seine Schnelligkeit hat nachgelassen und auch seine Schlagkraft und Sicherheit sind nicht mehr wie einst. Es bleibt abzuwarten, ob Eder noch unter den Nachwirkungen seiner Königsberger Erkrankung litt, oder ob er tatsächlich den Höhepunkt seiner Laufbahn überschritten hat. ..Marschall Vorwärts" gewann St. Leger Auf der Hoppegartener Bahn bei Berlin wurde das deut sche St. Leger, die diesjährige Abschlußprüfung der Dreijäh rigen, ausgetragen. Nur fünf Pferde bestritten das mit 21000 Reichsmark ausgestattete Rennen, das durch die Teilnahme des ausgezeichneten Ungarn „Dragonyos" international besetzt war. Dem Ungarn waren erste Gewinnaussichten eingeräumt worden, und um so erfreulicher war der sicher errungene Sieg des Schlenderhaners „Marschall Vorwärts", der mit anderthalb i ängen vor „Elbgraf" und hem ungarischen Hengst „Dragonyos" > siegte. tzoüey-Lönderfieg über Belgien Aber nur unentschieden gegen Holland. Anläßlich seines 40jährigen Bestehens veranstaltete der Niederländische Hockeybund in Amsterdam ein Länderturnier, in dem Deutschland und Holland vor Belgien und Frankreich die Favoriten waren. Vielversprechend war der Auftakt, der einen klaren 5:1-Sieg der deutschen National-Els über Bel gien sah, während im zweiten Kampf Holland gegen Frankreich mit 2 :1 gewann. Das Hauptspiel bestritten also Deutschland und Holland, die sich unentschieden 2:2 trennten. Belgien kam zu einem 3:1-Sieg über Frankreich. Seit vielen Jahren sind Deutschland und Holland die bei den Rivalen um die Hockey-Vorherrschaft auf dem Kontinent. Wechselvoll waren die Kämpfe der letzten Jahre, und die Bilanz der bisherigen 16 Länderkämpse — Deutschland ge wann neun, verlor drei, während drei Kämpfe unentschieden endeten — gibt über das wirkliche Kräfteverhältnis leicht ein falsches Bild. Im vergangenen Jahre Warde Deutschland knapp mit 0 :1 geschlagen, während der letzte Kampf allerdings 3 :1 für die deutschen Farben endete. Zweifellos ist Hollands Kampfstärke in den letzten Jahren merklich gewachsen Und der 17. Länderkampf bewies, Hatz Holland als die älteste Hockeynation auf dem Festland Deutschlands europäische Spitzenstellung am stärksten gefährdet. Wohl kam das Unent schieden unter Begleitumstänhen zustande, die als etwas un glücklich zu bezeichnen sind. Während des Länderspiels ging ein feiner, aber alles durchdringender Regen nieder, der den Deutschen mehr zu schaffen machte als den Holländern. Zudem verfügten die Holländer über den moralischen Rückhalt von 1500 Landsleuten, die ihre Elf mit einer Riesenbegeisterung anfeuerten, und schlietzlich war die deutsche Mannschaft vom Schußpech verfolgt. Eine große Anzahl ausgezeichneter Schüsse verfehlte knapp ihr Ziel, und es war wirkliches Pech, datz ein drittes deutsches Tor — Deutschland hatte nach der Pause geführt, bis die Holländer durch eine Strafecke zum Ausgleich kamen — keine Anerkennung fand. Diese Feststellungen sollen den Erfolg der Holländer in keiner Weise schmälern. Immerhin zeigte es sich, datz in dem Hexenkessel von Amsterdam den jüngeren deutschen Spielern noch die nötige Reife und Härte fehlt, um einen Gegner niederzuringen, der über sich selbst hinauswuchs nnd von seinem Publikum mächtig aufgepulvert wurde. Beide Innenstürmer unserer National.Elf waren der psychischen Be lastung nicht gewachsen und benötigen noch eine längere Spiel praxis, um auch unter erschwerenden Begleitumständen die Nerven zu behalten. Trotzdem wäre es verfehlt, zu behaupten, daß unsere Mannschaft schlecht gespielt hätte. Im Gegenteil, sie hat hurchaus ein gutes Spiel geliefert, war aber vom Glück wenig begünstigt und traf aus einen Gegner, der sich in einer besonders ausgezeichneten Tagesform befand. Ein kleines Pflaster auf das magere Unentschieden gegen Holland ist der klare Sieg über Belgien. Bisher hatten wir gegen Belgien fünf Kämpfe ausgetragen, von denen wir vier gewannen, wäh rend her letzte Kampf im Dezember v. I. überraschenderweise 1:1 unentschieden endete. Weltmeister verliert einen Finger. Bei einem Kamps gegen den Amerikaner Durich zog sich der Fltegengewichtsweltmeister Peter Kane (England) eine empfindliche Verletzung zu, so daß er sich einer Operation unterziehen mußte. Hierbei büßte der 19iahrige Weltmeister den kleinen Finger der rechten Hand ein. Man hofft jedoch, datz Kane trotz dieser Operation nichts von seiner Schlagkraft — die Rechte war seine stärkste Waffe — ver loren hat.
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