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tasie vorstellen kann. Poll Empörung sehen wir, daß die Tschechen selbst vor Bildern des Führers nicht haltgemacht haben. Der Reichsaubenminister im Egerland An der denkwürdigen Fahrt des Führers in das be freite Egerland nahm auch der Reichsminister des Aus wärtigen von Ribbentrop teil. Strafrechtliche Verordnung Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht hat im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Justiz am 30. September 1938 eine „Verordnung über die Anwen dung des Strafrechts aus Anlaß der Besetzung sudeten- deutschcr Gebiete" erlassen. Danach gilt das deutsche Strafrecht für die Personen, die am 30. September 1938 deutsche Staatsangehörige waren, auch dann, wenn sie sich über die Reichsgrenze in das von deutschen Truppen besetzte Gebiet begeben. Alle anderen Personen unterliegen dem deutschen Strafrecht im sudetendeutschen Gebiet, wenn sie sich dort einer Straf tat schuldig machen, die sich gegen das Deutsche Reich oder gegen die deutsche Wehrmacht richtet. Die Straftaten, die sich unmittelbar gegen die Wehr macht richten, werden von den militärischen Gerichten ab- geurteilt. Diese werden tätig nach den für die Friedens- zeit geltenden Vorschriften. Die Verordnung ist am l. Oktober 1938 in Kraft getreten. NSV.-Einsstz im befreite« Gebiet Kaum haben die deutschen Truppen als Befreier der schwer heimgesuchten Sudetendländer die ehemaligen Reichsgrenzen passiert und sind im Vormarsch auf die von der Tschecho-Slowakei abzutretenden deutschen Ge biete begriffen, da folgt ihnen ans dem Fuß auch schon die NSV. Galt es bisher nur für die N S V., die ins Altreich gekommenen Flüchtlinge zu betreuen, so hat sie jetzt auf Anweisung der Parteileitung auch ihr Hilfs- werk auf die in den befreiten Gebieten noch anwesenden deutschen Volksgenossen ausgedehnt. Seit Sonntagabend ist die NSV. in dem bisher von deutschen Truppen besetzten Gebiete tätig. Vor allen Din gen mußten dringend Lebensmittel ausgegebcn werden. So wurden Mehl, Frischgemüse, Hülsenfrüchte, Hefe zum Brotbacken, Salz und Zucker, Essig, Fisch- und Fleischkonferven, Fette in aller Form, Kakao und konden ¬ sierte Milch an die Bevölkerung ausgegeben. Bis Mon tag früh waren allein 25 000 Kilogramm Etzwaren ver teilt worden. Seit Sonntag früh find gleichzeitig achtzig Feldküchen im Betrieb, die vollständige Tagesverpflegun- aen abgeben. So erweist sich auch in den befreiten Ge bieten die Partei mit ihren Einrichtungen überall als Helfer in der Rot. Ribdentro« an Henlein Der Reichsminister des Auswärtigen, von Rib bentrop, hat an Reichskommissar Henlein folgendes Glückwunschtelegramm gesandt: Zu Ihrer Ernennung zum Reichskommissar für das Sudetenland sende ich Ihnen meine herzlichsten Glück wünsche. An dem Tag, an dem der Führer Großdemsch- lands zum ersten Mal sudetendcutschen Boden betritt, beglückwünsche ich Sie in herzlicher Verbundenheit zur siegreichen Beendigung des sudetendeutschen Kampfes um die endgültige Heimkehr ins Großdeutsche Reich. Tie Kampfzeit ist vorüber. Sudetendeutschland steht unter dem Schutz des Großdeutschen Reiches, und in diesem Sinne wünsche ich Ihnen vollen Erfolg bei Ihrer Arbeit für die Einfügung des Sudetenlandes in das Reich unseres Führers. GrWamMase für -es MMM Die Rundfunkwagen begleiten unsere Truppen. Nicht nur in Wort und Bild und Film, auch für den deutschen Rundfunk werden die großen geschichtlichen Er eignisse, die sich in diesen Tagen im Sudetenlande voll ziehen, festgehalten. Als am 1. Oktober die ersten deutschen Truppen die Reichsgrenze überschritten, waren auch die Rundfunksprecher mit dabei und schilderten im Angesicht der sich vollziehenden großen Ereignisse das weltgeschicht liche Geschehen. In den Dörfern stehen die großen grauen Rundfunk wagen bald im Mittelpunkt des Interesses der Bevölke rung. Man hat ja von tschechischer Seite jeden kulturellen Fortschritt, jede neue technische Errungenschaft vom Sudetenlande bewußt ferngehalten, weil man in Prag glaubte, daß unsere Brüder und Schwestern auf diese Weise am ehesten niedergehalten werden konnten. Daß dieses nicht gelungen ist, beweist am besten der mit so viel Disziplin und Umsicht geführte Befreiungskampf der Sudetendeutschen. Chamberlain an seine Kritiker Antwort an die Opposition im englischen Unterhaus Im englischen Unterhaus fand am Mon tagabend die angelündigte Aussprache über die Außenpolitik statt, bei der die Opposition es nicht unter lassen konnte, an dem Friedenswillen des Premiermini sters Chamberlain herumznmäkeln. Die Sprache der Rcgierungsgegner wurde allerdings leicht widerlegt durch den außerordentlichen nnd herzlichen Beifall, mit dem Chamberlain bei seinem Erscheinen im Haus und bei seinen Aenßcrungen von der weitaus größten Mehrheit des Unterhauses bedacht wurde. Zunächst gab der zurückgetretene Marineminister Duff Cooper eine Erklärung ab, in der er seinen Rücktritt damit zu begründen suchte, daß die britische Regierung gegenüber den „Diktatoren" nicht die klare Sprache anwende, die erforderlich sei. Weiter beschwerte er sich über das Vorgehen Chamberlains bei den Ver handlungen über das Münchener Abkommen. Rach eini gen ausfallenden Bemerkungen gegen Deutschland schloß er mit der Erklärung, vielleicht habe Chamberlain recht, er hoffe es und bete dafür, aber er könne nicht daran glauben. Chamberlain über das Ergebnis von München Ueberwältigender Beifall überschüttete Chamber lain, als er sich unmittelbar nach den Ausführungen Coopers erhob und gleich die Entwicklung der letzten Tage behandelte. Als das Haus am vergangenen Mitt woch zusammengetreten sei, so sagte er u. a., habe man unter dem Schatten einer großen unmittelbar bevor stehenden Drohung getagt. Einem Krieg und zwar in stärkerer und schrecklicherer Form, als man ihn je vor her gekannt habe, habe man anscheinend entgegensehen müssen. Bevor er, Chamberlain, aber damals habe schlie ßen können, sei eine Botschaft eingetroffen, die zu der Hoffnung Anlaß gegeben habe, daß der Friede noch gerettet werden könne. Heute müßten alle dafür dank bar sein, daß Gebete von Millionen erhört worden seien. Chamberlain fuhr dann fort, bevor er das Abkom men von München beschreiben wollte, wolle er das Haus an zwei Dinge erinnern, die man nicht vergessen dürfe, wenn man die neuen Bedingungen prüfe. Zunächst ein mal sei er nicht nach München gegangen, um zu bestim men, daß die vorwiegend deutschen Gebiete des Sudeten landes dem Deutschen Reich übergeben werden sollten, da Lies bereits beschlossen gewesen wäre. Der zweite Punkt, an den man sich erinnern müsse, besteht darin, daß die Zeit einer der wesentlichsten Faktoren gewesen sei. Es hätten alle Elemente für den augenblicklichen Ausbruch eines Konfliktes vorgelegen, der vielleicht überstürzt eine Katastrophe Herbeiführen könne. „Es ist wesentlich gewesen, daß wir schnell zu einer Schlußfolgerung kamen, damit diese schmerzliche und schwierige Operation einer Uebergabe durchgeführl werden konnte und zwar zum frühestmöglichen Zeitpunkt, und damit sie sobald abgeschlossen werden konnte, als dies mit einem ordnungsmäßigen Verfahren zu verein baren war." Chamberlain schilderte hierauf die seiner Ansicht nach bestehenden Unterschiede zwischen der Münchener Lösung und den Godesberger Vorschlägen im einzelnen und fuhr dann fort: „Die gemeinsame Garantie, die dem tschecho-slowaki- schen Staat von der britischen und französischen Regierung gegen einen unprovozierten Angriff auf ihre Genze gewährt wird, gibt der Tschecho-Slowakei einen wesentlichen Aus gleich. Auch ist nicht ganz unbekannt, daß Deutschland und Italien sich verpflichtet haben, ihrerseits eine Garantie zu gewähren, sobald die ungarischen und polnischen Minderhei tenfragen geregelt sind." Chamberlain wandte sich dann gegen die Einwände der Opposition gegen das Münchener Abkommen und erklärte: Wenn man ein Urteil über diesen Ausgang fälle, täte man gm daran, zu vermeiden, ihn als einen persönlichen oder nationalen Trumph für irgend jemanden zu beschreiben. Der wahre Triumph bestehe darin, daß gezeigt worden sei, daß die Vertreter von vier großen Mädchten es möglich gefunden hätten, eine Nebereinstimmung über einen Weg zu finden, um eine schwierige Operation durchzusühren, und zwar durch Erörterung anstatt durch den Verlust von Men schenleben. Man habe so eine Katastrophe vermie den, die der Zivilisation ein Ende bereitet haben würde! (Stürmischer Beifall.) Chamberlain zollte dann der Haltung der Tschecho-Slo- wakei volle Anerkennung und teilte mit, daß die britische Re gierung aus das Ersuchen der tschechischen Regierung um eine Anleihe in Höhe von dreißig Millionen Pfund einen Vorschub von zehn Millionen Pfund für den dringen den Bedarf gewährt habe. Chamberlain behandelte darauf die Haltung der verschiedenen Staatsmänner in München und erkannte den wertvollen Beitrag des deutschen Reichskanzlers für das Zustandekommen des Abkommens vorbehaltlos an. Dann würdigte er die großen Verdienste Musso linis und Daladiers, denen Europa und die Welt dankbar sein müßten. Der Meg zum Frieden Europas Der Premierminister kam dann auf die deutsch- englische Erklärung von München zu sprechen. Er führte hierzu aus: Von jeher, seitdem ich meinen jetzigen Posten übernommen habe, ist es mein Ziel gewesen, für die Befriedung Europas zu arbeiten (stürm. Beifall) und jenen Verdacht und jene Feindseligkeit zu beseitigen, die seit lan gem die Luft vergiftet habe. Ich habe keinen Palt abgeschlossen, ich habe keine Ver pflichtungen übernommen, es gibt keine Geheimabkommen. Unsere Unterredung richtete sich nicht gegen irgendein anderes Volk. Das Ziel dieser Unterredung, um die ich ersucht hatte (Beifall) bestand darin, den persönlichen Kontakt, den ich mit Adolf Hitler gehabt hatte, zu vertiefen, wobei ich glaube, daß ein solcher für die moderne Diplomatie wesentlich ist. Eine freundschaftliche, aber in keiner Weise bindende Unterredung wurde durch mich weitergeführt hauptsächlich, um sestzustel- len, ob es gemeinsame Punkte zwischen demHaupt einer demo kratischen Regierung und dem Führer eines totalitären Staa tes geben könnte. Das Ergebnis sehen wir in der Erklärung, die veröffentlicht worden ist und in der Duff Cooper seinen Anlaß zum Verdacht findet. Der Premierminister verlas mit erhobener Stimme un ter dem Beifall des Hauses die deutsch-englische Erklärung noch einmal im Wortlaut, um diesen Eindruck zu widerlegen und erklärte dann: „Ich glaube, es gibt viele, die mit mir der Ansicht sind, daß diese vom deutschen Reichskanzler und mir unterzeichnete Erklärung etwas mehr ist als nur eine fromme Aeußerung der Ansichten. In unseren Beziehungen zu anderen Ländern hängt alles davon ah, daß Aufrich tigkeit und guter Wille auf beiden Seiten vorhan den sind. Ich glaube, daß hier Aufrichtigkeit und guter Wille auf beiden Seiten bei diesem Dokument vorhanden sind. Das ist der Grund, warum für mich seine Bedeutung weit über die in ihm vorhandenen tatsächlichen Worte hin- ausgeht. Chamberlain wandte sich zum Schluß gegen seine Kri tiker. Diese behaupten, daß er sich einem leichten Optimis mus hingebe und daß es besser sei, wenn man jedem Wort mißtraut, das von den Herrschern der anderen großen Län der Europas gesagt werde. Er, Chamberlain, sei ein zu gro ßer Realist, um zu glauben, daß sich das Paradies an einem Tag verwirklichen lasse. Man habe nur den Grundstein zum Frieden gelegt. Das Gebäude sei jedoch noch nicht einmal begonnen worden. Niemand würde glauben, daß, weil dieses Abkommen zwischen den vier Mächten in München er zielt worden sei, Großbritannien es sich nunmehr leisten könne, in seinen Rüstungsanstrengungen nachzulassen oder der Ausrüstung Einhalt zu tun. Chamberlain schloß mit den Wor ten, daß Großbritannien, während es Lücken in seiner Rü stung füllen müsse, damit es in der Lage sei, sich zu vertei digen, und seine Diplomatie wirksam zu gestalten, neue Mög lichkeiten einer Bebandluna der Abrustungsfrage sehe. Diese Aufgaben der Zurückgewinnung des Vertrauens und der allmählichen Beseitigung der Feindschaften zwischen den Nationen, bis diese empfinden, daß sie mit Sicherheit auf ihre Waffen verzichten könnten, wünsche er die Energie und Zeit, die ihm verblieben sei, zu widmen, bevor er sein Amt an einen jüngeren Mann abtretc. Die Aussührungen Chamberlains wurden zu wieder holten Malen durch Gelächter und Zwischenruse der Opposi tion und Beifallskundgebungen der Regierungsparteien unter brochen. Anerkennung für ChaMderlain Der Vollzugsausschuß der englischen Labour partei hatte am Montag in einer Sitzung eine Ent schließung gefaßt, in der die Außenpolitik der Regierung in der letzten Krise gebilligt und Chamberlain für die von ihm geleisteten „großen Dienste" Anerken nung gezollt wird. Die Sitzung fand unter dem Vor sitz des Parteiführers Attlee statt. Aus dieser Entschlie ßung der Labourpartej ging schon vor der Umerhans- sitzuna hervor, daß die Opposition keinen Mitzlraueus- antraa einbringen wollte. Die Regierung würde in die sem Fall sofortige Wahlen verlangt haben, was der Opposition im Augenblick sehr ungelegen kommen würde. Lord Verth bei Ciano Eine bedeutsame Unterredung. Der italienische Außenminister Graf Ciano hat den englischen Botschafter Lord Perth zu einer langen Unter redung empfangen. Obwohl eine amtliche Aeußerung über den Gegenstand der Besprechungen noch nicht vorliegt, wird in politischen Kreisen Roms allgemein angenommen, daß die Entwicklung der italienisch-englischen Beziehungen einer eingehenden Aussprache unterzogen worden ist. Man schenkt der Unterredung um so mehr Beachtung, als fast zur gleichen Zeit der englische Premierminister vor dem Unterhaus den bedeutsamen Einfluß Mussolinis bei den Viererbesprechungen in München vorbehaltlos anerkanm hat. „KMWW M MMe Mms" Telegrammwcchsel zwischen Führer und Admiral Horthy Seine Durchlaucht der Neichsverwcser des König reiches Ungarn, von Horthy, sowie der ungarische Ministerpräsident von Jmrcdy haben dem Füh rer und Reichskanzler zu der in München erzielten Einigung ihre Glückwünsche übermittelt und gleich zeitig ihren herzlichen Dank für die verständnisvolle und tatkräftige Unterstützung ausgesprochen, die der Führer hierbei der ungarischen Volksgruppe zuteil werden ließ. Der Führer und Reichskanzler hat in seinem Ant wort tclegramm an den Neichsverwcser von Horthy und den Ministerpräsidenten von Jmrcdy seiner Hoff nung auf eine baldige gerechte Lösung der Frage des ungarischen Volkstums in der Tschecho- Slowakei Ausdruck gegeben. Rom warni Prag Unverzügliche Verhandlungen mit Ungarn gefordert. In der halbamtlichen „Jnformazione Diplomatien" wird zur Frage der ungarischen Volksgruppe in der Tschecho-Slowakei darauf hingewiesen, daß man in dem verantwortlichen Kreisen Roms die Absicht habe, nach derf Bereinigung der Probleme der Sudetendeutschen und derf Polen in der Tschecho-Slowakei die Liquidierung des noch- verbleibenden Problems der Magyaren so sehr als möglich zu beschleunigen. Es liege im allgemeinen auch irw Interesse der Prager Regierung, nicht drei Monate lang, mit dem chirurgischen Eingriff zu warten, der nunmehr festgesetzt und unvermeidlich geworden sei. Die Frist von drei Monaten sei nicht für die Auf nahme der Verhandlungen zwischen Prag und Budapest gestellt worden, sondern damit bis dahin gemäß den Grundsätzen der Münchener Vereinbarung die ganze Aktion abgeschlossen werde. Nach Ansicht der verantwortlichen Kreise Roms sei es daher notwendig, die Verhandlungen zwischen Prag und Budapest ohne die geringste Verzöge rung aufzunehmen. Die Magyaren, rund eine Million an der Zahl, die innerhalb der Grenzen der Tschecho-Slowakei wohnten und dem Elend und den Mißhandlungen verantwortlicher und unverantwortlicher tschechischer Elemente ausgesetzt seien, könnten nicht mehr länger warten. Andererseits ge winne Prag nichts und könne im Gegenteil nur neuen Komplikationen entgegengehen, wenn es die Durch führung einer Bedingung verzögere, die die vier Staats männer in München in unzweideutiger Weise festgelegt hätten. Ungarn habe zwanzig Jahre gewartet, um Gerech tigkeit zu erfahren: Es habe in dieser Zeit nichts zur Störung des Friedens unternommen, es habe nicht einmal versucht, den Apparat von Genf in Gang zu fetzen, in dessen Gesellschaft es sogar verblieben sei. Es verdiene, daß nicht bis zum letzten Stundenschlag der drei Monate ge wartet werde, um die Magyaren den Ungarn zurückzu geben und das in München begonnene Werk zu vollenden." Neuaufbau Europas im realistischen Geist Die französisch: Press: über die Folgerungen aus der neuen Lage Parts. Die neue Lage in Europa, die sich nach den Münchener Besprechungen langsam herausbildet, veranlaßt die einsichtigen politischen Kreise Frankreichs, sich mit den Schluß folgerungen aus den Veränderungen in Mitteleuropa zu be fassen. Der „Temps" bespricht schon seit Tagen die Möglich keiten, die für Lie Herausbildung eines neuen Gleichgewichts in Europa bestehen, allerdings in ziemlich allgemeinen Aus lassungen. In seinem Leitartikel greift der „Temps" am Montag erneut diese Frage auf. Es handele sich darum, so schreibt n. a. das Blatt, jetzt die Realitäten der Stunde mutig zu behandeln, d. h., einmal dem neuen tsch:ch o-slswakischeu Staat dir Lebens- und Arbritsmöglichkeiten zu gewährleisten, zum anderen aber brr allem aus Der Münchener Be sprechung alle für eine weitgehende und fruchtbare internationale Zusammenarbeit notwendigen Fol gerungen zu ziehen. München habe den Beweis er bracht, daß Die Zusammenarbeit der demokratischen und autoritären Mächte auf europäischem Gebiet mög lich sei, trotz der grundlegenden Anterschiede ihrer inneren Regime. Dieser in die Augen springende Be weis müsse zum Ausgang einer neuen Politik werden.