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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Aes, Zeitung erscheint tüglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. D« Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich 50 Sipf., bei Lieferung frei HanS SA Rpt- Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de, Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer rtglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor» 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüdv Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulsnÜ, Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz.— D.A. VIL.. 22^. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Strahe Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafl zu Kamenz, des Stadlrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 226 Dienstag, den 27. September 1938 90. Jahrgang l""iisi"!"— Historische Stunde Europas Der Führer sprach auf der Berliner Volkskundgebung! zum deutschen Volk und zur ett Wie oft schon war der gewaltige Raum des Ber liner Sportpalastes der Schauplatz denkwürdiger Ereig nisse im Kampf um das neue Reich in der Zeit seines Werdens und Erstarkens. Unvergeßlich sind die Stun den, in denen an dieser Stelle deutsches Wollen zur Tat wurde und in denen von aus Kraft, Mut und Be geisterung in das ganze Bolk ausströmten. Aber was sind alle diese Kundgebungen und Veranstaltungen in ver Vergangenheit gegen das einzigartige, aufrüttelndc Er lebnis vom Montagabend. Wer etwa eine oder zwei Stunden vor Beginn der Kundgebung den Raum betrat, blieb zunächst einmal einen Augenblick atemlos und gebannt stehen, um das Bild und die Stimmung, die sich ihm darboten, aus sich Wirken zu lassen. Tausende und aber Tausende füllten die weite Fläche der Halle, die riesigen Tribünen, die Treppen und Galerien, und in dieser Menschenmenge fie berte und glühte cs vor innerer Erregung. Ununterbro chen klangen die alten Kampflieder der Bewegung im stürmischen Rhythmus von Kraft und Zuversicht. Man kann sich nicht erinnern, sie >e mit solcher Leidenschaft und solcher Inbrunst miigesuugen zu haben wie am Abend dieses 26. September 1938. Lie Führer Ser SW. anMsend Ernst und eindrucksvoll war auch der äußere Rah men, in dem sich das weltgeschichtliche Ereignis der Bot- Der Führer während seiner historischen Rede im Berliner Sportpalast am 26. September. schäft des Führers au ffein Volk und an die Welt ab- fpielie. Mächtige Pylonen, aus denen der Hoheitsadler seine Schwingen breitete, bildeten neben einem gewalti gen goldumrahmten Hakenkreuzbanner den Hintergrund der Ehrentribüne, auf der die Mitglieder der Neichs- regicrung, die Reichsleiter und andere führende Persön lichkeiten der Partei sowie die Generalität Platz genom men hatten. Links vom Rednerpult des Führer eine Reihe Männer im schlichten Grau der Zivilkleidung: Irr L^er Ker Lüdetendeutschea Partei. Ueber dieser Ehrentribüne ruft ein mächtiges Spruchband das Gelöbnis in die weite Halle herab: „Die Deutschen in der Tschccho-Slowakei sind weder wehrlos noch sind sie verlassen, das möge man zur Kenntnis nehmen!" Hermann Göring stürmisch begrübt Als die Reichsminister und die Reichsleiter in der Halle erschienen, wurden ihnen stürmische Ovationen dar- gebracht, die beim Eintreffen des Generalfeldmarschalls Göring besonders herzliche Formen annahmen. Der Ju bel, der Hermann Göring umbrauste, wurde abgelöst durch den Sprechchor: „Hermann, wir gratulie ren Dir zur Genesung!" Je näher die Zeit gegen 8 Uhr vorrückte, um so stär ker legte sich eine gewaltige Spannung und eine Stim mung des ungeduldigen Wartens über den menschenge füllten Sportpalast. Die Lieder waren verklungen. Jetzt war nicht mehr die Zeit zum Singen, jetzt war die innere Erregung so groß geworden, daß kein Laut mehr aus der Kehle kommen konnte. Mit den Menschen in der Halle wartete in diesen cntscheidungsvollen Minuten die ganze Nation auf das Kommen des Führers. Der Führer kommt In diese fiebernde Verhaltenheit und Stille schlugen plötzlich die Takte des Badenweiler Marsches ein. Inner halb des Bruchteiles einer Sekunde war alles aufge sprungen, ein brodelndes, unbeschreibliches Gcwogc ent stand, und schon brauste ein einziger Jubclschrci auf: Der Führer hat die Halle betreten! Gefolgt von seinem Stellvertreter, Reichsminister Rudolf Heß, Reichsminister Dr. Goebbels und Reichsfüh- rcr U Himmler schritt er durch dieses gewaltige Brausen der erregten Stimmung. In fast endloser Reihe klangen die Sieg-Heil Rufe auf, als er auf der Ehrentribüne Platz genommen hatte. Föhnen der Sudelendeulschen Partei Dann kam ein ergreifender», unvergeßlicher Augen blick. Zwei Fahnen der Sudetendeutschen Parte:, für die gerade in diesen Tagen und Wochen so viele der Besten unserer sudetcndeutschen Volksgenos sen ihr Leben aeopfert baben. Hinter den Fahnen marschier ¬ ten in einer breiten Kolonne Angehörige des sudeten deutschen Freikorps durch den Mittelgang in die Halle ein. Scbweigend und ergrissen grüßten sie mit der erhobenen Rechten den Führer. Man merkte es diesen im Kampf und im Leid erprobten Männern an, wie sich in ihrem Innern der Schrei des Jubels und des Dankes für den Führer förmlich losrang. Ihre Fahnen aber wurden aus die Ehrentribüne gebracht, wo sie inmitten der Standar ten und Fahnen der Berliner SA. und sL einen Ehren platz erhielten. Dr. Goebbels Dolmetsch der Volker Der Reichspropagandaleiter der Partei, Reichsmini ster Dr. Goebbels, eröfsneie dann die geschichtliche Kundgebung mit folgenden Worten: „Die Volkskundgebung vom 26. Sepiember im Ber liner Sportpalast, der alten historischen Kampfstätte der nationalsozialistischen Bewegung, ist erösfnei. Mein Führer! In einer geschichtlichen Stunde, die Europa in atemloser Spannung hält, sprechen Sie vom Berliner Sportpalast aus zur deutschen Nation und zur ganzen Welt. In dieser schicksalsschweren Stunde ist Ihr Volk einmütig und geschlossen um Sie versammelt. Die jubelnde Begeisterung und die harte Entschlossenheit, mit der Sic hier im Sportpalast empfangen worden sind, erfüllt in dieser Stunde die ganze deutsche Nation. Auf JhvBolkkönnen Sie sich verlassen, genau so, wie dieses Volk sich auf Sie verläßt. Wie ein Mann steht es geschlossen hinter Ihnen. Keine Bedrohung und kein Druck, sie mögen kommen woher auch immer, können Sie, das wissen mir, von Ihrem und unserem unabdingbaren Rechtsanspruch abbringen. In dieser Ge sinnung und felsenfesten Ucberzeugungskraft ist mit Ihnen das aan-ke deutsche Voll einig. Oft haben wir es in den großen Stunden der Nation gesagt und gelobt. Jetzt, tn der Stunde ernstester Entscheidung wiederholen wir es vor Ihnen aus vollem und starkem Herzen: Führer befiehl, wir folgen! Wir grüßen Sie, mein Führer, mit unserem alten Kampfruf: Adolf Hitler! Sieg Heil! Der Führer spricht." Nicht einen Satz konnte Dr. Goebbels zu Ende spre chen, ohne daß er mehrmals von begeisterten Zu stimmungskundgebungen unterbrochen worden Wäre. Das Gelöbnis, das in diesen Kundgebungen der Massen lag, bewies, daß Dr. Goebbels als Dolmetsch der ganzen Nation zum Führer gesprochen hatte. In diesem Augenblick gab es Wohl niemand unter den deutschen Menschen, mögen sie wo immer wohnen, der nicht in den Worten Dr. Goebbels seinen eigenen Willen und sein eigene? Denken empfunden hätte. Der Führer spricht Als dann Adolf Hitler das Rednerpult betrat, lag atemlose Stille im weiten Raum. Man fühlte den Ernst und die Wucht dieser Stunde, und man fühlte auch, wie alle diese vielen Tausende von Menschen zutiefst im Baunc dieses gewaltigen Erlebnisses standen. Als dann der Führer von seiner zähen Arbeit um die Erstarkung des Reiches und seine Wchrhaftmachung sprach, da löste sich zum erstenmal diese geradezu unheimliche Spannung in brausenden Kundgebungen der Zustimmung und des Dankes. Das gleiche wiederholte sich immer wieder während des großen Rechenschastsberichies Adolf Hitlers über seine konstruktive und entschlossene Frie denspolitik, die sich seit den Tagen der Machter greifung nicht geändert, sondern immer noch weiter ver tieft hat und durch gewaltige Taten bekundet worden ist. Als der Führer nach der Erörterung der Lösung, des österreichischen Problems davon sprach, daß nunmehr nur noch eine Frage sür das Reich und das Volk zu be reinigen sei, brach ein Beifallssturm aus, in dem der Wille des gesamten Volkes mit einer unmißverständliche« Deutlichkeit zum Ausdruck kam. Ungebändigt loderte die ser leidenschaftliche Wille auf, sobald der Führer mit seiner gründlichen Abrechnung mit dem Tsche- chentum begann. Jeher Satz dieser wuchtigen und weltgeschicht-