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Miittooch, dm 21. Septen.e: 1338 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 221 — Seit« 4 Herb Pappel! der HMer-Jugend Mitgliedersperre der HI. vom 25. September bis 10. Oktober aufgehoben Es liegt begreiflicherweise nahe, datz die wenigen Jungen, die noch nicht von der Hitler-Jugend ersaht wurden oder die aus irgendwelchen Gründen das Frei- -williakeitsprinzip der Hitler-Jugend mißverstanden haben, mit der Zeit in ihrer Entwicklung Zurückbleiben müssen. Tas Staatsiugendgesetz hat der Hitler-Jugend die körperliche und weltanschauliche Ertüchtigung jedoch über die gesamte deutsche Jugend übertragen. Deshalb soll mit einem grob aufgezogenen Herbstappell, an oem sämtliche Gefolgschaften und Fähnlein im Gebiet Sach sen teilnehmen, die Herbstarbeit eingeleitet werden. Die Hitler-Jugend vertritt nach wie vor das Prin zip der Freiwilligkeit und lehnt es ab, bisher nicht erfaßte Jugendliche anläßlich dieses Appells auf zufordern, in die Hitler-Jugend einzutreten. Für jene, die von fick aus den festen Willen haben, sich der großen Gemeinschaft anzuschließen, wird die Mitgliedersperre für alle Fuacndlichen vom l4. bis 18. Lebensjahr mit Wir- kuna vom 25. Septem^ bis 10, Oktober 1938 ausgeboben, was der angeirclenev Einheit beim Appell bekanrugege- ben wird. Ausbildungszeit an den Heeresfachschulen erhöht Wie die Erfahrung lehrt, finden von den Bauern und Handwerkern, die zwölf Jahre in der Wehrmacht gediem haben, nur ganz wenige in ihren ursprünglichen Beruf zurück. Sie wählen zumeist beim Ausscheiden aus der Wchrmachi an Stelle der Abfindung den Zivilversorgungsschein. Diese Entwicklung ist damit zu begründen, daß die Betreffenden in dieser langen Zeit zu sehr ihrem ursprünglichen Berus ent fremdet werden. Um dies in Zukunft zu vermeiden, Hai das Oberkommando der Wehrmacht daher angeordnet, daß die Ausbildungszeit an den Heeresfachschulen im Heer und in der Luftwaffe von einem auf zwei Jahre erhöht wird. Es soll durch diese Verlängerung der Berufsausbildung er- reicht werden, daß der Soldat nach seinem Ausscheiden aus der Wehrmacht die berufliche Vorbildung mitbringt, die er forderlich ist, um mit Erfolg an der Erfüllung der Ausgaben mitzuarbeitcn, die das Dritte Reich ihm stellt. Allerdings hat die Vorbildung nur dann einen Zweck, wenn der Soldat nach seinem Ausscheiden aus der Wehrmacht auch finanziell in den Stand gesetzt wird, einen Bauernhof zu übernehmen. Es wird daher die Abfindung für den Bauern wesentlich höher sein als bisher. Die Ab findung soll bei Uebernahme des elterlichen Hofes, bei Ein heirat, bei Kauf einer Altbauernwirtschaft und bei Ucber- nahme einer neuen Bauernstelle gezahlt werden. Neun unter dem Standrecht Graslrtz. Der „Völkische Beobachter" schreibt: Die infamste Luge des feigen Herrn Benesch aus dem sterbenden Prag war Wohl seine gestrige Behauptung, daß in Durch führung des Standrechtes tm ganzen sudetendeutschen Gebiet lediglich «ine einzige Person, und zwar in Eger, verhaftet worden sei. Herr Benesch soll doch nicht derart dummdre.ste Lügen verbreiten, wenn ihm schon jedes sudetendeutsche Kind aus eigener Erfahrung das Gegenteil aus Lem kleinsten Bezirk Nachweisen kann. Herr Benesch möge sich sagen lassen, daß innerhalb seines zerbrechenden Mosaikstaates eine Organisation steht, der kein Vorgang unbekannt oder verborgen bleiben kann. Draußen warten die Männer des Freikorps, und jeder neue Posten wird zu einer Rechnung zugezogen, die ihre Quittung schon rechtzeitig erhalten wird. Herr Benesch, Wlr wissen allein aus dem kleinen Bezirk Grassttz, gegenüber der reichsdeutschen Stadt Klingenthal, daß am heutigen Tage folgende deutsche Männer unter hem Standrecht in Ketten gelegt, verprügelt und mit unbekanntem Ziel verschleppt wurden: 1. Adolf Prickert; 2. Emanuel Künzl; 3. Franz Koll; 4. Hugo Klier; Wenzel Müller; 6. Karl Kummer; 7. Franz Röhlich; 8. Otto Dörfler; g. Max Dörfler. Glauben Sie nicht, Herr Benesch, Sie könnten diese deut schen Männer einfach verschwinden lassen nach alter tschechischer Manier. Die Zeiten sind vorüber. Seien Sie überzeugt, daß für jeden deutschen Mann das Gesindel vielfach wird büßen müssen. Die sudetendeutschen Männer an den Grenzen sind nur noch mit harter Mühe zurückzuhalten, heute schon eindeutig zu beweisen, Laß Liese Rechnung beglichen wird. Jeder deutsche Mann, der von den tschechischen Banditen angerührt wird, soll und wird gerächt werden. Von diesem einfachsten Roü- wehrrecht wird ganz bestimmt Gebrauch gemacht. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden für Donnerstag, den 22. September 1938 Fortdauer Les spätsommerlichen Wetters, nachts Abküh lung ohne Frostgefahr, stellenweise Frühnebel. Neueste Drahtberichte Tschechische Industrielle flüchten in Lie Schweiz München. In den letzten beiden Tagen hat man auf dem Flugplatz München-OberwiesenfelL einen sehr starken Zwi- schenlanLungsverkehr Prag—Zürich festgestellt. Zahlreiche tschechische Industrielle verlassen mit ihren Familien und einem größeren Geldbetrag bereits die Tfchecho-Slowakei in Sonder flugzeugen, die zum Teil aus Ler Schweiz eigens nach der Tfchecho-Slowakei beordert wurden. < Mr Londoner und Pariser Blätter drängen London. Sämtliche Londoner Blätter heben hervor, daß sich Paris und London mit der ersten ausweichenden Antwort Prags nicht zufrieden gegeben habe und nun einen Druck auf Prag ausüben, um eine eindeutige Annahme und eine klare Beantwortung der französisch-englischen Vorschläge Lurchzu drücken. Die französische Oeffentlichkeit und Presse ist sich klar daß Lie Annahme des französisch-englischen Planes durch Prag die einzige Möglichkeit sei, den Konflikt zu lösen und den Frie den Europas zu erhallen. Man betont allgemein, daß Prag schon lange genug gezaubert habe, unü Wohl oder übel den „Friedensplan" annehmen müsse. Der englische und französische Gesandte bei Dennesch London. Reuter meldet aus Prag, Dennesch habe heute früh um 2.15 Ähr die Gesandten Frankreichs und Englands empfangen. Beide hätten ihm geraten, den Londoner-Friedens plan, so wie er sei, anzunehmen. Rach der Unterredung mit den beiden Gesandten sei eine Sitzung des inneren Kabinetts einberufen worden. Bauart prüft eingehend die Lag; Paris. Außenminister Bonnet hatte heute gegen 1 Ähr früh mit feinen Mitarbeitern Besprechungen, die der Prüfung der durch die Antwort der tschechischen Regierung geschaffenen Lage galten. Die Prager Antwort wurde eingehend geprüft. Der Ilüchtlfngsstrom nach Polen hält an W arscha u. Der Flüchtlingsstrom aus dem Olsagebiet nach Polen nimmt stündlich zu. Am Dienstag abend wurden schon über 1000 polnische Flüchtlinge gezählt. Auch Sudeten deutsche trafen an Ler polnischen Grenze ein. Die polnischen Morgenblätter geben heute wieder eindringlich der Forderung des polnischen Volkes nach Rückgabe des geraubten polnischen Gebietes an der Olsa Ausdruck. Ei« schöner, vielseitiger Frauenberuf Die Schwester vom Deutschen Roten Kreuz Die Schwester ist für den Arzt eine unentbehrliche Hilfskraft, wenn sie allen Voraussetzungen ihres Berufes entspricht. Jede Frau, jedes Mädchen, die TRK.-Schwe- ster werden will, mutz sich klar sein über den Pflichien- kreis, den gerade dieser Beruf in sich schließt, größer und schwerer als andere Frauenberufe. Hingabe und Treue zur Arbeit, Hintansetzung des eigenen Ichs und dabei doch starke Persönlichkeit, das sind die Grundlagen des Schwesternberufes. Schwesternarbeit im Deutschen Noten Kreuz ist viel seitig. Es geht hier nicht nur um Linderung von Leiden durch sachgemäße Pflege, sondern auch um Verständnis für seelische Not, um Menschenkenntnis, um feinfühliges Verstehen. Gerade hierin ist die DRK.-Schwester die beste Helferin des Arztes, weil sich der Kranke während der Pflege mehr offenbart als bei ärztlicher Behandlung. Ver steht die Schwester in kluger Weise, Mittler zwischen Arzt und Patient zu sein, so wird das höchste Ziel, gegensei tiges Vertrauen und kameradschaftliche Zusammenarbeit, zum Wohl der Kranken erreicht. Das TNK. nimmt jederzeit Schwestern auf und bildet junge Mädchen für diesen Beruf aus. Nachsthend geben wir nochmals die wesentlichen Bedingungen bekannt: Aufnahmebedingungen sind: Abgeschlos sene Schulbildung, Alter von 18 bis 34 Jahren, arische Abstammung. (Junge Mädchen unter 18 Jahren, die sich schon für die Ausbildung als Schwester vormerken lassen wollen, können in der Haushaltungsschule der Werner- schule des DNK., Berlin-Lankwitz, ausgenommen werben oder auch in DNK.-Mutterhäusern als Winschaflsschüle- rini. Kosten entstehen der Schülerin durch die Ausbildung nicht. Die Ausbildung in der allgemeinen Krankenpflege dauert zwei Jahre. Wirkungsmöglichkeiten nach ab gelegtem Staatsexamen besteht in gllen Zweigen aer Krankenpflege, bei Spezialausbildungen auf diesen Ge bieten: Operationssaal, Narkose, Röntgen, Laboratorium, Apotheke, Massage und Gvmnastik, Hauptküche, Diätküche, Wirtschaftsbetrieb, Verwaltung, außerdem Tätigkeit als Hebamme und Wochen- und Säuglingsschwester. Fortbildung geschieht in der Schwestern-Hoch- schule der Werner-Schule des TRK. in Berlin-Lankwitz. Hier werden Schwestern in einem Jahreskursus zur Lei tung von Krankenanstalten oder Schwesternschaften vor bereitet. Kurze Fortbildungskurse für alle DRK.-Schwe- stern: Vorträge, Besichtigungen, Besprechungen u. a. m., dienen der Erweiterung von beruflichen Kenntnissen, der Vertiefung weltanschaulicher und allgemeiner Bildung auf den Gebieten von Kunst, Wissenschaft, Volkswirtschaft. Die DRK.-Schwester erhält ein gestaffeltes Taschengeld, freie Station und Kleidung, weitgehendste Krankcnsür- sorge durch das Mutterhaus. Schülerinnen erhalten 14 Tage Freizeit, Schwestern dreißig Tage Urlaub im Jahr und Urlaubsgeld, zwei freie Tage im Monat, einen freien Nachmittag in der Woche und täglich zwei Freistunden. Die DRK.-Schwe- ftern erhalten nach ihrer Pensionierung ein ausrei chendes Ruhegeld, so daß sie, frei von allen Sor gen, in einer eigenen Häuslichkeit ihren Lebensabend ver bringen können. Der DRK.-Schwester, die berufsunfähig oder alt ist, und das Gemeinschaftsleben vorzieht, ist im Altersheim ihres Mutterhauses dazu die Möglichkeit ge geben. Die Schwester, die nicht mehr die Kraft hat, für andere zu sorgen, soll hier selbst einmal umsorgt und gepflegt werden. Anmeldungen sind zu richten an das Deutsche Rote Kreuz, Berlin W 35, Hansemannstraße 10. Von hier werden die Anschriften der im Reich verteilten Mut terhäuser vom DRK., die Schülerinnen ausbildcn. zuge schickt. Für Äie unserer ^ermääfunA in so reicäem Ukasse eniAeAen^edraeicken 6eso/renLe u»ci ^u/merLsamkeiien ckanLen au/s Irer^iie/rsie Achtung! Nur 4 Tage! Der Weihnachtsmann kommt nun auch dieses Jahr wieder nach Pulsnitz und zeigt ab heute bis mit Sonnabend, 24. Sept., im Schützenhaus, Gesellschaftsz.,eine herrliche, bunte Erzgebirgs-Schau Bitte besuchen Sie diese Ausstellung ganz unverbindlich. Sie finden dort crzgebirgische Holzschnitzkunst, kunstgewerb liche Miniaturen praktische Geschenkariikel für groß nnd klein, Holz - Spielwaren für Kinder in jedem Lebensalter. Sehr stabile Ausführungen! Niedrige Preise! Barverkauf! 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Müller G. m. b. H., Pulsnitz 1- Im festen Glauben an clen Allmächtigen enisckliek heute abenci im Ztsckt- krankenhaus im ^Iter von 76 fahren unser lieber Lcb^sger unck Onkel Herr Lrnst lieber 8ein beben war von biebe unck ^ufopkerunA kür ckie Leinen §etrs§en. in stiller Trauer pulsnitr, vrekerstr., 20. y. 1938 tÜL kl!nterbl!ebenen Vie 6eercki§un§ kincket sm freitLA cken 23. September, nsckmittsgss 2 Okr, von cker sirieckkokskslle sus statt. DuZeckscbte klumenspencken bitte beim DotenbeUmeister sb§eben. Die heutige Rümmer umfaßt 8 Seiten