Volltext Seite (XML)
! , Frettag, de« 16. September 1838 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Wiederholt Prag den 21» Mai? Moskaus Anschlag aus das Abendland — Husfitenhsrden wüten tm Sudetenland Unter der Ueberschrift „Wiederholt Prag den 21. Mark" nimmt der „Berliner Lokalanzeiger" zu den Alarmmel dungen aus der Tschecho-Slowakei Stellung. „Prag legt die Lunte an das Pulverfaß" ist der Ausdruck dieser ernsten Warnung an die Welt, in der das verbrecherische Treiben tschechischer Henkers knechte und die Jnmarschsetznng bewaffneter Horden aus gezeigt wird. Die furchtbare Gefahr, so heißt es in dem Aufsatz, brennt auf den Fingern. Aber das soll noch ein mal gesagt werden, daß Deutschland nicht nur um das Schicksal seiner Brüder unter dem Tschcchenterror ge bangt und gesorgt hat, sondern daß seine Sorge zu- gleichdem Frieden auchder anderen Natio nen galt, wenn es die Finger aus diese schwärende Wunde legte und nachwies, wie Moskau hier eine Fi liale aufrichtete, um das nun zu versuchen, was von Spa nien aus nicht gelang: den Anschlag auf das Abendland. Der Führer hat es in seiner Montagrede in Nürn berg gesagt, daß eine Großmacht wie Deutschland e i n zweites mal dieses niederträchtige Spiel mit einer tschechischen Mobilmachung und mit der verlogenen Be- tzründung, dazu hätte das Reich irgendwie Veranlassung gegeben, nicht dulden werde. Damals bat man dis Lügen und den frechen Aufmarsch der Tschechen an der völlig befriedeten Reichsgrenze zu der hundsgemeinen Be schimpfung verwandt, das Reich wäre ausgerechnet vor diesen Tschechenhorden „zurückgcwichen". Zu dem An schlag aus den Frieden kam dieser Anschlag ans die deutscheEhre. Will Prag tatsächlich noch einmal eine solche frevelhafte Provokation versuchen? Die Nachrichten lassen keine andere Deutung zu. Prag wagt es noch nicht, die vorbereiteten Anschläge mit der Mobilmachungsorder öffentlich zu verbreiten, aber unter der Hand, doch in einem Ausmaß, das alles verrät, wirft die Tschechenregierung massierte Truppen in die Grenzgebiete, in denen ein Polk auf die Erlösung durch daS Selbstbestimmungsrecht harrt, und übergibt den hussitischen Aufruf in die Hand der Armee. Wenn schon dieser Staat in Trümmer geht, so scheint man in Prag die Dinge anzuseben, dann soll mindestens erst noch das Sudetenland dabei in Rauch und Asche aus gehen. dann soll noch mehr in Flammen stehen als das eigene Land, dann soll Europa in die Luft ge- sprcnat werden und die t k cb c ch i l cb s Episode in dCM Mu» uttjchuWüer und jrcmocr Votier errrEeu. Anders als mit einer solchen Geistesverwirrung oder verbrecherischen Gemeinheit läßt sich das nicht mehr erklä ren. was die neuen Meldungen über die Einziehung der Reserven so ziemlich aller verwendbaren Jahrgänge in der Tschechei verraten. Dann aber ist unmittelbare Ge fahr im Verzug! Wir warnen! Warnen Europa: denn hinter Prag erhebt sich sie Fratze des Bolscheswismus. Deutsch, land warnt, auch wenn cs vielleicht überflüssig erscheinen mag. zum letztenmal und mit dem Nachdruck äußerster Entschlossenheit die Prager Drahtzieher, die dieses frevel hafte Spiel zu verantworten haben. Eger im Zeichen von Mord und Terror Der Bezirksleiter der SDP. erschossen — ^Weitere Vlutopser Der SDP. Deutsche Journalisten und Ausländer, die aus Eger in Hof eingetroffen sind, berichten, daß in Eger auch am Donnerstag Mord und Totschlag herrschte. In allen Straßen standen Polizei- und Militärposten mit schuß bereitem Gewehr. Die öffentlichen Gebäude waren m i t Maschinengewehren besetzt, desgleichen das Hotel „Viktoria", das gestern von Militär unter Geschütz feuer genommen worden war und dessen Türen und Fen- fter jetzt mit Latten verschlagen sind. Bei den heutigen schweren Bluttaten des tschechischen Militärs wurde auch der B e z i r k s l e i te r der SdP. in Eger, Hausmann, der ganz besonders beliebt bst der Bevölkerung war, erschossen. Polizei und Mili tär stürmen den ganzen Tag über durch die Stadt uns machten Jagd auf Abzeichen der SdP. und auf Kleidungs stücke, aus denen etwa eine Zugehörigkeit zur Sudetcn- deutschen Partei zu erkennen sein konnte. In der Grabenstraße wurden drei Arbeiter be schossen, als sie ihre Werkzeugbuds betreten wollten. Die Bevölkerung ist völlig verängstigt und wagt sich nicht mehr auf die Straße. Der Zugverkehr ist nach den meisten Richtungen unterbrochen, desgleichen der Omnibusverkehr nach Asch, Marienbad und anderen Orten. Das Verlas sen der Stadt ist nur unter größterLcbensgesahr möglich. Vor dem Bahnhof und in den verschiedenen Stra ßen, ferner am Marktplatz befinden sich große Blutlachen, die notdürftig mit Erde be streut sind. Nach Aussagen der Bevölkerung war es infolge der Un sicherheit des Straßenverkehrs nicht möglich, zahlreiche Verletzte in die Krankenhäuser zu schaffen, so daß sie zunächst ohne ärztliche Versorgung in den Häusern unter gebracht sind. SudetendeutWe Geiseln Rekrutierungen mit aufgepflanztem Bajonett — Bereits über 50V0 Flüchtlinge aus dem Sudetenland Die Zahl der sudetendeutschcn Flüchtlinge ist schon auf über 5 0 0 ü angewachsen. Auch am Donners tag wuchs die Zahl der verzweifelten Flüchtlinge aus sudetendeutschen Gebieten rapide an. An zahlreichen Grenzorten kamen ganze Familien an, die zum Teil tage lang ohne Lebensmitteln in den Kellern ihrer Häuser gesessen hatten, weil draußen Stratzenkämpfe tobten. Sie sind verhärmt und elend und haben ihr ganzes beschei denes Hab und Gut im Stich lassen müssen, um wenigsten ihr nacktes Leben vor den bolschewisierten Terrorhorden der Tschechen zu retten. Aus dem Flüchtlingslager in Zittau berichtet u. a. die „Zittauer M o r g en z e i t u n g": Von den meh reren hundert Flüchtlingen, die an der Grenze bei Zittau dem Terror der Tschechen entrannen, stammen die meisten aus den Bezirken Reichenberg, Deutsch-Gabel, Warnsdorf und Zwickau in Böhmen. Die Mehr zahl von ihnen sind junge Burschen, die von den Tsche chen gegen ihre deutschen Volksgenossen eingesetzt werden sollten. Sie erhielten in den letzten zwei Tagen Gestel lungsbefehle mit ganz kurz befristeten Terminen. Bei einem großen Teil von ihnen reichte die Zeit offenbar nicht einmal zur schriftlichen Einberufung, son dern sie wurden durch tschechische Soldaten und Gendar- men au den Arbeitsplätzen abgeholt und so, wie sie waren, in der Lederschürze, in der Schlosserjacke, im bloßen Hemd, zu den schwer eskortierten Lastwagen des tschechi schen Militärs geführt und von dort aus in die Kasernen gebracht. Dort wurden sie sofort eingekleidet. Wem cs in dieser Situation noch irgend möglich war, entzog sich den tschechischen Häschern, oft von Kugeln ver folgt. Zahlreiche dieser jungen Burschen flüchteten in die Wälder und gingen auf Schleichwegen über die Grenze» Unter den Militärflüchtlüzgcn befinden sich solche bis zu vierzig Jahren. MH AMsrmtter der SdP. Zur zweiten Gruppe der Flüchtlinge gehören in erster Linie die A m t s w a l t e r d e r S d P., gegen die sämtlich bereits Haftbefehl ergangen war. Sie haben zum größten Teil ihre Frauen und Kinder nur mit Mühe und Not über die Grenze bekommen und sind jetzt, soweit ihnen das nicht gelang, in größter Sorge um ihre Familien. Die Deutschen in Nordböhmen haben seit Jahren schon um ihre Eristenz ringen müssen. Wirtschaftsnot, Arbeitslosigkeit unvorstellbaren Ausmaßes haben sie ihre Familien, ihren Hausstand und ihren bescheidenen Besitz nur unter den größten Entbehrungen gründen und erhal ten lassen. Es hängt saurer Schweiß an jedem Dachziegel, an jedem Möbelstück. In einer einzigen harten Nacht nun haben sie sich blutenden Herzens entschließen müßen, ihr Hab und Gut aufzugeben, um ihr Leben für Deutschland zu retten. Nun stehen sie in den Flüchtlingslagern mit Kinderwagen, wenigen Koffern und dem, was sie gerade auf dem Leibe hatten, und aus ihren Augen spricht das Leid über ihren einem ungewißen Schicksal ausgelieferten Besitz und ihrer Heimat. Immer hin sind sie froh, jetzt im Schutze deutscher Volksgenossen zu sein, die alles tun, um ihnen ihre Situation soweit wie möglich zu erleichtern und ihnen zu helfen. Aus der „Schwarzen Lifte" Vor dem Wäntig-Haus trafen wir zwei junge sude- tendeutsche Frauen aus Machendorf. Die Tschechen haben dort aus freiem Felde seit Wochen Erdbefestigungen er richtet. in die sie in den letzten Nächten in langen Auto kolonnen Munition fuhren. Den Anwohnern konnte natürlich das nächtliche Treiben nicht verborgen bleiben. Sie wurden mit den schwersten Strafen bedroht, wenn sie irgend etwas davon verraten würden. Die beiden Frauen haben ihr Heimatland verlaßen müssen, weil ihnen von tschechischen bewaffneten Kommunisten gedroht wurde, sie ständen mit ihren Männern aus der „Schwarzen Liste" und würden nun drankommen. Auch sie haben all ihr Hab und Gut im Stich lassen müssen. Sogar ihr Vieh mußten sie einem ungewißen Schicksal überlaßen. Die Flüchtlinge werden von der NS.-Volkswohlfahrt mustergültig betreut. Der „Erzgebirgische Generalanzeiger" in Olbernhau an der tschechisch-slowakischen Grenze berichtet: In Olbernhau trafen im Lause des Mittwoch eine große Zahl flüchtender Sudetendeutscher aus den tschechischen Grenzgebieten, insbesondere aus Brandau, ein. die infolge der ihnen Angestellten kurzfristigen G e st e l l n n g s b e f e h l e der tschechischen Negierung auf reichsdeutsches Gebiet geflüchtet sind. Es handelt sich saft ausschließlich um Angehörige der Sudetendeutschen Partei. Ebenso traf eine größere Zahl von Flüchtlingen aus Görkau ein, wo am Montag und Dienstag schwere Zu sammenstöße zwischen einem Demonstrationszug der SdP und tschechischer Polizei stattgefunden hatten, die in den Demonstrationszug hineingeschossen hatte. Die Polizei nahm am Mittwoch wahllos Verhaftungen vor, so daß schließlich eine Reihe von Angehörigen der SdP zur Flucht gezwungen war. Ebenso wurden auch hier die Re krutierungen für die tschechische Armee von Gendarmen mit ausgepflanztem Bajonett vorgenommen. Die Rekru ten wurden wie Verbrecher abgeführt und auf Lastkraftwagen ins Innere des Landes abtransportiert. Es wurde ihnen bei jedem Fluchtversuch mit sofortigem Erschießen gedroht. In Görkau sind tschechische Polizeibeamte und Gen darmen in zahlreiche Wohnungen eingedrungen, haben das Mobiliar zertrümmert und nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen auf das unmenschlichste mißhan delt. Zahlreiche Frauen wissen nicht, was aus ihren Man» nein geworden ist. Es ist bezeichnend, daß jetzt auch Prinz Max zu Hohenlohe-Langenburg aus Nothaus bei Gör- kau, bei dem noch vor einigen Tagen Lord Runciman zu Gatt weilte, in Olbernhau mit seiner Frau eingetrofseu st, weil er nach dem Besuch von Lord Runciman auf einem Gut schlimmsten tschechischen Bedrohungen ausge- etzt und seines Lebens nicht mehr sicher war. In Ebersbachin Sachsen sind ebenfalls zahlreiche Flüchtlinge eingetroffen, die in erster Linie aus Numburg md dem umliegenden Gebiet stammen. Sie berichten, daß m Mittwoch nach einer Demonstration in Numburg die ilendarmcric mit aufgepflanztcm Bajonett und Gummi- nüppcln auf die Bevölkerung cingedrungen sei und füns- ehn Sudetendeutsche durch Bajonettstiche erheblich verletzt oorden seien, darunter sogar ein Siebzehnjähriger. Das Sägewerk in Rumburg wurde von tschechi- chen Kommunisten mit Benzin übergoßen und angesteckt, ks brannte völlig nieder. ! Mr. 217 — Seit« 2 Am Donnerstag fuhren zahlreiche Lastautos durch stumburg und Hollen Hunderte von Männern aus den Vobnungen und Fabriken ab und transportierten sie ohne finberusuna ins Landesinnere. Ein Teil von ihnen ist rach Kollin und nach St. Marlin transportiert worden. Ein in Ebersbach eingetroffener Soldat deutscher stalionolität berichtet, daß bei seiner Truppe alle Sudc- cndeutschen entwaffnet und als Geiseln inBarak - le n untergebracht worden seien. Sie würden mit Maschi- rcngewchren bewacht, und es sei ihnen gedroht worden. >aß man sie bei jeder Unruhe im sudetendeutschen Gebiet irschießen würde. Strafanzeige gegen Konrad Henlein Die Prager Negierung beschließt „Maßnahmen zur Auf rechterhaltung der Ruhe und Ordnung" Das politische Kabinett hielt am Donnerstag zwei Sitzungen ab. Die erste begann um 16 Uhr unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Dr. Hodscha. Daran schloß sich um 17 Uhr eine Sitzung beim Präsidenten der Republik, Benesch, an. In den Sitzungen wurden, wie es heißt, „alle weiteren Maßnahmen zur Aufrechterhal tung der Ruhe und Ordnung beschlossen und nach allen Richtungen hin angeordnet". Weiter verlautet, daß „im Hinblick darauf, daß Kon rad Henlein zwei Kundgebungen an die sudetendentsche Bevölkerung über den Deutschlandscuder verbreiten ließ, das Einschreiten gegen Konrad Henlein in dieser Angelegenheit den zuständigen Staatsorganen übertragen wird". Das heißt also, daß gegen den Führer der Sudetendeutschen Strafanzeige unter Berufung auf das Strafgesetz und auf das berüchtigte „Gesetz zum Schutze der Republik" von der Staatsanwaltschaft erho ben werden wird. Im Laufe des Donnerstag ist über weitere fünf Be zirke das Standrecht verhängt worden, und zwar über die Bezirke Komotau, Schlucken« u, Rumburg, Warnsdorf und Reichenberg. HaWefehle gegen Sie gWMe ssP.- Mnmn Eine Nachricht von „A-Zet" Die der Partei des Staatspräsidenten Benesch nahe stehende Zeitung „A-Zct" verzeichnet die Nachricht, daß ein Haftbefehl gegen Konrad Henlein bereits ausgegebcn worden sein soll. Auch fügt sie hinzu, daß aus diegesamteFührungderSudetendcutschcn Partei ähnliche Haftbefehle ausgestellt worden sein sol len. Boll i« Not Erschütternde Berichte sudetendeutscher Flüchtlinge Im gesamten Grenzgebiet der Obcrlausin treffen ununterbrochen Flüchtlinge ein, die ein erschütterndes Bild von der völkischen Not der Sudetendeutschcn ent werfen. Die Flüchtlinge berichten, wie in Numburg und anderen Orten sudetendentsche Dienstpflichtige aus Last- krasiwagen verladen wurden. Von Soldaten mit anfge- pflanztem Bajonett wurden sic abtransportiert wie Ge fangene. „Selbst nachts um 3 Uhr", so berichtet ein Flüchtling, „kamen Soldaten in die Wohnung seines Schwagers und nahmen ibn mit. Er' durfte sich nicht einmal von seiner Mutter verabschieden." ' Die Sudetendeutschen, die eingezogen worden sind, er halten keine Wassen, sondern müssen niedere Dienste verrichten und werden auf jede Weise gepeinigt. In Seifhennersdorf trafen am Mittwoch 32 und am Donnerstag 18 Flüchtlinge ein. Da es nicht überall leicht war, über die Grenze zu gelangen, sind zahlreichs sudetendeutsche Männer aus Leitmerltz nach Warnsdorf gefahren, um von dort aus nach Sachsen zu gelangen. In .Seifhennersdorf sind zwei Mütter mit drei Kindern ein getroffen, Frauen, die kurz vor der Entbindung stehen. Sie sind aus Warnsdorf geflüchtet, weil in ihrem Hause von Kommunisten und von tschechischer Grenzpolizei riesige Mengen von Handgranaten aufge stapelt worden sind, und da sie ihres Lebens nicht mehr sicher waren. In Warnsdorf wurden überdies weiter zahlreiche Häuser mit Waffen angefüllt oder mit Spreng ladungen versehen. In Warnsdorf waren von den Tschechen drei Sude- iendeutsche festgenommen und nach dem Kreisgerichtsge fängnis in Böhmisch-Leipa gebracht worden. Die Warns- dorfer Bevölkerung wurde durch diese Uebergriffe derart aufgebracht, daß sie von dem Oberkommissar die Heraus gabe der Gefangenen verlangte und, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, die Post, das Gericht und die Be zirksbehörde besetzte. Der sudelendeutsche Abgeordnete Rösler verbürgte sich für die Disziplin der Bevölkerung, wenn die Verhafteten wieder herausgelassen würden. Bals darauf trafen Gendarmerie und Militär, darunter Pan zerkraftwagen, in Warnsdorf ein. Das Militär besetzte die Straßen und Maschinengewehre wurden in Stellung gebracht. Trotzdem gelang es den Sudetendeutschen, durch ihre entschlossene Haltung die verhafteten Kameraden freizubekommen. Als diese auf dem Marktplatz in Warnsdorf eintrasen, marschierte die Warnsdorfer Bevöl kerung zu einer Kundgebung auf. Ueber 150N0 Men schen füllten den Marktplatz? Der Abg. Rösler hielt wie derum eine Ansprache an die Bewohner und verbürgte sich dasür, daß sie in kurzer Zeit in Ruhe auseinandergehen würden. Trotzdem wurde durch das Prager Jnnennüni- sterirum das Standrecht über Warnsdorf verhängt. Es wurde gedroht, daß innerhalb 15 Minuten geschossen würde, wenn bis dahin der Marktplatz nicht völlig ge räumt wäre. Infolge der Verhängung des Standrechtes sind anch die Abgeordneten der SdP. vorgelsrei. Generalstreik als Protest In den meisten Orten des sudetendeutschen Gebietes wurde aus Protest gegen den unerhörten tschechischen Terror und den Einsatz von Panzerwagen und Maschinen' gcwehren gegen friedliche Bevölkerung der General streik proklamiert.