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ÄS her GMlWDer M.-KmpfWe Zu einem wahren Fest der Leibesübungen, zu einem Hvmnus körperlicher Zucht, sportlicher Leistung und der Kameradschaft wurden die großen Gemeinschafts vorführungen und die Massendarbietungen aller an den NS.-Kampfspielen beteiligten Formationen, die die sem Tag den Namen „Tag der Gemeinschaft" gegeben hat ten. Unter den Augen des Führers gaben 15 000 aktive Teilnehmer einen Einblick in die deutsche Körperschulung, der dartat, daß Deutschland wirklich ein Volk in Leibes übungen ist. Die NS.-Kampfspiele mit ihren Mannschafts kämpfen und Einzelwettbewerben gaben Aufschluß über Len bollen Leillunaswert des deutschen Sports. Zu einem märchenhaften Schauspiel gestaltete sich der Fackelzug, mit dem 80 000 Politische Leiter ihrem Füh rer huldigten. Leuchtenden Auges schauten die 80 000 Männer, denen die Kämpfer aus der alten Ostmark vor- anmarschierien, zum Führer hinauf, der seine politischen Soldaten mit der erhobenen Rechten grüßte. Am vierten Tage des Reichsparteitages lag wiederum strahlender Sonnenschein über Nürnberg. Eröffnet wurde Ler Tag mit einer Reihe von Sondertagungen. Im Her kules-Saal behandelte Reichsleiter Alfred Rosenberg aus der Tagung des Hauptorganisations- und Haupt- schulungs- und Hauptpersonalamtes Fragen der politi schen Erziehung. Reichsorganisationsleiter Dr. Leh sprach über den Sinn der Organisation der NSDAP. Im Opernhaus, wo Neichsärzteführer Dr. Wagner und Dr. Bartels sprachen, tagte das Hauptamt für Volks gesundheit, im Kulturvereinshaus der NS.-Studenten- bund (Sprecher Dr. Schee l). Auf dem Parteikongreß rief in Anwesenheit des Führers und vor 50 000 Hörern Reichspressechef Dr. Dietrich zum Kampf gegen die Presselüge auf, die von jüdischen Drahtziehern angewandt wird, um die Mächte der Ordnung zu verunglimpfen und die friedliche Zusam menarbeit der Völker zu sabotieren. „Wenn die anderen den Haß und die menschlichen Leidenschaften gegen uns mobilmachen", so rief Dr. Dietrich aus, „dann kämpfen wir mit der gleichen Leidenschaft für die Mobilmachung des Gewissens!" Reichsleiter Dr. Frank gab einen Ueberblick über die Aufbauarbeit auf dem Gebiet des Rechtswesens und bezeichnete dabei unter minutenlangem Sckickfalsgememfckaft Europa Lehre und Aufruf der großen Nürnberger Ausstellung — Lebendig gewordene Geschichte stürmischem Beifall die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche als die größte Rechtstat der deutschen Geschichte. Der zum SA.-Obergruppen- sührer beförderte Nationalpreisträger Dr. T o d t erstattete Bericht über die planmäßige Durchführung des größten Bauvorhabens der Welt, der Reichsautobahn, deren 3000. Kilometer im Laufe der nächsten Monate dem Verkehr übergeben werden kann. Die Neichsautobahn bezeichnete Generalinspektor Dr. Todt als die leistungsfähigsten und verkehrsreichsten Straßen der Welt. Die Mitglieder des NSKK. konnten an diesem Tage ihren Korpsführer Hühnlein zur Ernennung zum Reichsleiter beglückwünschen. Das Schicksal Europas und seiner Kultur steht heute wieder einmal unter dem Einfluß zerrüttender Mächte, die den ganzen Erdball erschüttern. Um so notwendiger ist es, mit einem großen Appell die Völker aufzurufen, sich in dieser Stunde der Not zu der großen europäischen Schick salsgemeinschaft zu bekennen. Die auf dem Reichsparteitag gezeigte Schau war richtunggebend für die weltanschauliche und politische Erziehung zum europäischen Denken. Große Weltreiche entstanden unter der Führung nor disch-indogermanischer Völker. Dreimal in der Geschichte des Altertums sind derartige aus dem Geiste einer geschlos senen Kulturgemeinschaft gestaltete Staaten entstanden: das Reich der Perser, der Staat der Griechen unter Alexander, dem Großen und das Imperium der Römer. Die von den nordisch-tndogermanftwen Potter errich teten Reiche der antiken Welt haben die meisten altorien talischen Staaten zerschlagen, sie haben aber die kulturelle Entfaltung der semitisch-orientalischen Völker nicht ver nichten können. Die Durchsetzung europäischer Völker mit dem Gei st undBlut desJuden- lums ist somit im Laufe der Jahrhunderte der wirkungs vollste und gefährlichste Einbruch ses Orients gewesen. Die Entwicklung des fränkischen Reichs, des Reiches der Ottonen und Salier und der Kampf dieser Staaten gegen den Einbruch des Ostens, gegen die Hunnen, Awaren, Petschenegen und Tataren war in dem Raum „Das Erste Reich der Deutschen" dargestellt. Appell der politischen Soldaten Der Freitag, dessen Höhepunkt der Appell Ler Politi schen Leiter bildete, brachte in der Fortsetzung des Partei kongresses drei bedeutsame Rechenschaftsberichte. Reichs- arbeitsführer Hierl hob mit Stolz hervor, daß die im letzten Jahr durch den Reichsarbeitsdienst, „die Schule Ler sozialen und arbeitsethischen Erziehung des Volkes", bewirkte Ertragssteigerung einem Neulandgewinn von 35 000 Hektar entspricht. In der Ostmark ist der Aufbau Les Neichsarbeitsdienstes jetzt soweit vorgeschritten, daß am 1. November der erste Halbjahrgang einrücken kann. Die Stärke des weiblichen Arbeitsdienstes ist durch eine Anordnung des Führers nunmehr aus 50 000 Arbeits maiden erhöht worden. In dem zweiten Rechenschafts bericht verzeichnete der Reichsminister Darre als Folge der mit erhöhter Aktivität durchgeführten Erzeu gungsschlacht Mehreinsatz von Maschinen, verstärkte Ver wendung von Kunstdünger, neue Produktionssteigerun gen. So dürfte die Getreideernte dieses Jahres mit etwa 25,5 Millionen Tonnen 3,5 Millionen Tonnen über dem Durchschnitt der Jahre 1928/32 liegen. Die Zuckerrüben ernte erhöhte sich von 11,2 Millionen Tonnen in den Jahren 1928/32 auf 15,7 Millionen Tonnen im Jahre 4937, die Erzeugung von Schweinefleisch stieg »on 2 023 000 auf 2 263 000 Tonnen, die von Rindfleisch von 855 000 auf 931000 Tonnen, der Milchanfall von 22 aus 26,2 Milliarden Liter. Neue Steigerungen sind für 1938 zu erwarten. Dank der weit vorausschauenden Marktord nungspolitik ist hinsichtlich des Getreides Deutschlands Vorratswirtschaft günstiger denn je. Mit Stolz rief Reichsminister Darr« aus: „Wir haben Vorräte an Brotgetreide, die die Ver sorgung des deutschen Volkes sür volle zwei Jahre garantieren!" Nachmittags fand in der Kongreßhalle der tradi tionelle Jahreskongreß der NS.-Frauen schaft statt. Ein besonderer Gruß galt den Frauen der Ostmark, deren Leiden und innere Haltung aus dem Wege heim ins Reich, wie Reichsamtsleiter Hilgen- seldt bekundete, uns alle mit Bewunderung und tiefer Achtung erfüllt. Unter dem Motto: „Tradition bedeutet nicht Stillstand, sondern Verpflichtung!" skizzierte die Rcichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink die^Auf- gaoe, oie oen oeuiscyen Frauen im maymen oes Werres des Führers zusällt. Opfer und Einsatz, das sind die Be griffe, unter die die Neichsfrauenführerin die Arbeit der Frau im nächsten Jahre gestellt sehen will: „Der Glaube an die Größe Deutschlands bleibt immer die Voraussetzung zu seiner Zukunft: dieser Glaube fordert immer Einsatz der Tat. Für diesen Einsatz ist kein Opfer zu groß! Mit diesem Willen gehen wir nach diesen Tagen wieder zurück an unser Werk." Seinen wuchtigen Abschluß fand der Tag mit den, Appell der Politischen Leiter. 140000 Män ner der politischen Leitung, unter ihnen 10 000 Politische Leiter aus den sieben Gauen der Heimat des Führers, waren mit 26 000 Fahnen aufmarschiert, um unter dem Lichterdom dos Zeppelinfeldes von Adolf Hitler die Parole für die Arbeit des kommenden Jahres zu hören. Nach einer ergreifenden Ehrung der Gefallenen machte sich Dr Ley zum Dolmetsch der Gefühle des Dankes, der Liebe und der Verehrung, die alle im Herzen tragen. Stürmische Zustimmung fand seine Feststellung: „Tausend Jahre Sehnsucht. Hoffen und Bangen, Schmerzen und Kunimcr, Träne«, Blut und Opfer dei Besten unseres Volkes haben nun die Erfüllung gc bracht. Tausend Jahre deutscher Geschichte sind heut« vollendet worden." Dann sprach der Führer, umtost von den L>eil- rufen seiner Soldaten, die von dieser Feierstunde h-'m. marschierten, erfüllt von neuem Glauben, neuem Willer und neuer Stärke. Wenn ich so zu euch spreche, so rief Adolf Hitler sei ner alten Revolutionsgarde und den Kämpfern der Ost mark zu, dann sehe ich in euch nicht die 180 000 politischer Führer, die vor mir stehen, sondern: Ihr seid die deutsch« Nation! Appell cler Der Sonnabend wurde mit einem Appell der Hitler-Jugend im Stadion eingeleitet, der sich so recht zu einem Festtag des jungen Deutschlands gestaltete, zu einer großartigen Bekundung der Verbundenheit zwi schen Adolf Hitler und seiner Jugend. Zum ersten Male waren auch Abordnungen aus den Gebieten der Ostmark in einer Gesamtstärke von 9000 Jungen angetreten. Helle Freude leuchtete der Jugend aus den Augen, als der Füh rer ihr die Parole für die weitere Arbeit gab. Stürmisch brausten die Heilrufe durch die Luitpold-Arena. Feierlich gestaltete sich wiederum die Vereidigung der jun gen Parteianwärter durch Rudolf Heß. Die 6. Jahrestagung der Deutschen Ar beitsfront erhielt ihre Bedeutung durch eine aufrüt- relnde Rede des Generalfeldmarschalls Göring. Mini sterpräsident Göring rief auf zur Konzentration aller Kräfte auf ein Ziel: Sicherheit der Nation. Stürmisch bekräftigt wurde die Feststellung des General- .feldmarschalls, daß keiner sich dem deutschen Volksschick sal entziehen kann und daß der kategorische Imperativ der Pflicht heute für jeden von uns gilt. Neue Juhel- stürme donnerten durch die bis in den letzten Winkel be setzte Kongreßhalle, als Generalfeldmarschall Göring den deutschen Friedenswillen und die gewaltige Kraft unserer militärischen Stärke unterstrich. Ebenso fand seine Fest stellung, daß die deutsche Ernährungslage unbedingt ge sichert ist, starke Zustimmung. In Auswirkung dieser er folgreichen Vorratswirtschaft konnte Generalfeldmarschall Göring u. a. die Aufhebung des Beimischungszwanges, die Freigabe des Frischbrotverkaufes, die Herabsetzung des Ausmahlungssatzes und die Steigerung der Bier- erzeugung ankündigen. Voraufgegangen war der großen Ein Wikingerfchiff als Zeitdrücke führt hinüber in die Darstellung der großen Normannenzüge, die den Raum Europas mit nordischem Kulturgut durchsetzten. Die Wikingerzüge als erste große Ostbewegung mitteleuro päischer Völker wurden durch die Siedlungspolitik des Deutschen Ordens, der deutschen Fürsten und durch die Gründung der Hanse abgelöst. Nicht kriegerische Eroberer, sondern Siedler und Handwer ker mit überlegener Kultur haben den nörd lichen Teil des Ostraumes für Europa erobert. Aber immer wieder wird die Ostmark bedroht. Doch an dem Bollwerk Europas zerbricht schließlich auch die letzte ge fahrvolle Völkerwelle, der Einbruch der Osmanen. Im Kampf um die Sicherung und Eroberung des Lebensraumes haben sich die Völker Europas gemeinsam die ganze Welt erobert. Die Entdeckungen der außereuro päischen Kontinente führte zu einem Wettstreit der west europäischen Seemächte um den Besitz dieser Ländereien und hat künftighin ihre europäische Politik bestimmt. Da mit aber wandten sie sich von der gemeinsamen europä ischen Aufgabe, der Verteidigung des Kontinents gegen den Einbruch des Ostens, ab. Neben der Abwanderung von Knlturpionieren vollzieht sich auch ihre geistige Abwan derung durch die Aufklärung, die mit ihren Menschheits ideologien eine ungeheure Gefahr für den Bestand der europäischen Kultur heraufbeschworen hat und schließlich in den Parolen des Marxismus und des Bolschewismus ihren Höhepunkt fand. Der letzte Raum war dem Weltkrieg gewidmet, mit dem die geschichtliche Schau der Ausstellung ihren Ab schluß fand, und in die Gegenwartsschau „Europa baut auf" überleitete. Der Aufbauwille der gesunden Kräfte gegen das Vordringen des Bolschewismus und des Judentums wurde durch Belege der technischen, künstleri schen und organisatorischen Leistungen aus den verschie densten Ländern, durch die Darstellung der Entwicklung der Arbeit und ihrer Neuwertung, gezeigt. Mit einem Appell zur friedvollen Verständigung auf der Grundlage europäischer Zusammenarbeit klingt die Ausstellung aus. Ditlep-IugLnä Rede Görings ein von dem Reichsamtsletter Dr. Hupf« au er erstatteter Rechenschaftsbericht Dr. Leys, dessen Leitgedanke lautete: „Wille, Tat und Lebens freude — das ist unser Sozialismus." Auf dem Parteikongreß legte Reichsminister Dr. Goebbels in vielfach von nachhaltigen Zustim mungskundgebungen unterbrochenen Ausführungen die Begriffe Nationalsozialismus, Bolschewismus und Demo kratie klar. Dr. Goebbels zeigte die vielen Gemeinsam keiten zwischen dem Bolschewismus und seinem Schritt macher, der Demokratie, und bewies an Beispielen, wie die Anarchie in der Welt durch die Genfer Institution noch ermutigt wird. Zum Schluß seiner Ausführungen stellte Minister Dr. Goebbels fest, daß Deutschland im Zeichen des Nationalsozialismus zu einem Land des Frohsinns und der Lebensfreude geworden ist. Ehrend für die deutsche Politik ist, daß Dr. Goebbels in seiner Rede ausrufen konnte: „Wir haben der Politik wieder ihren moralischen Sinn zurückgegeben; unter ihren Fitti chen blühen nun Kultur und Wirtschaft neu auf." Sondertagungen hielten ab die Gau- und Reichspro pagandaleiter, zu denen Dr. Goebbels sprach, das Reichs amt für Agrarpolitik, die Kommission für Wirtschafts politik. Den Abschluß dieses Tages bildete ein Groß konzert der Hitler-Jugend unter Mitwirkung von 12 Spielmannszügen und 500 Fanfaren auf dem Adolf-Httler-Platz. Verantwortlich sür den Gesamtinhalt: Richard Posselt, Berlin SW. 68. — Die Bilder stammen von Weltbild (3), Atlantik (2), Schirner (1) und Scherl (1s.