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Pulsnitzer Anzeiger : 08.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193809080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380908
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-09
- Tag 1938-09-08
-
Monat
1938-09
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 08.09.1938
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Donnerstag, den 8. September 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger /»r. 210 — Sette 2 schließen zu können. Das Vorgehen der Polizei in Mäy- risch-Ostrau stehe in krassem Widerspruch zu der im Ne gierungsvorschlag zum Ausdruck gebrachten Absicht, die nationalpolitischen Verhältnisse zu regeln. Die SdP. Abordnung bei Runciman Die SdP.-Abordnung verständigte, so heißt es am Schluß der sudetendeutschen Mitteilung, von der neuent- standenen Lage den Staatspräsidenten und Lord Runci man, der die sudetendeutsche Abordnung unter Führung von Karl Hermann Frank empfing. Der EummilnWvel regiert Tschechenpolizei schlägt auf deutsche Frauen ein. Um Aufklärung über das Schicksal ihrer Kinder zu erhallen, die zwangsweise in tschechische Schulen einge schult werden sollten, zogen 1000 sudetendeutsche Mütter mit ihren Kindern nach Troppau vor das Stadthaus. Die Polizei verhinderte einen weiteren Zug der Mütter zur Sudetendeutschen Parteistelle, wo sie den Kreisleitcr Barwig um Intervention ersuchen wollten. Die tschechischen Polizisten drängten die Kinder und Mütter, von denen viele aus Sorge uud Angst um ihre Kinder weinten, ab, und machten hierbei wiederum in brutalster Weise von den Gummiknüppeln Ge- brauch. Einige verhaftete Frauen wurden vom Polizei- direktor erst auf Einspruch des Kreisleiters Barwig frei- gelassen. Unverrichteter Dinge mussten die Mütter mit ihren Kindern wieder den Heimweg antrrten. Die in Mährisch-Ostrau anwesenden Parlamentarier der Sudetendeutschen Partei sandten an den Staats präsidenten ein Telegramm, in dem sie „be dauern, daß cs angesichts der Zusicherung, die Hultschiner Schulflage in gerechter Weise zu regeln, heute in Troppau wieder zu schweren Zusammenstößen gekommen ist, bei denen die Polizei ohne die geringste Veranlassung in nicht wiederzugebender Brutalität gegen wehrlose Frauen und Kinder den Gummiknüppel gebrauchte und damit die ohnedies gespannte Atmosphäre weiter verschlechterte/ Trotz aller gegenteiligen offiziellen amtlichen Verlaut barungen verharren die untergeordneten tschechischen Be hörden immer noch auf dem Standpunkt, daß durch den Deutschen Gruß die „öffentliche Ordnung gefährdet" werde. Auf die Berufung einer wegen Gebrauchs des Deutschen Grußes verurteilten sudetendeutschen Frau aus Plan stellte sich die Landesbehörde auf den Standpunkt, daß es „notorisch bekannt" sei, daß der Deutsche Gruß zu Sympathiekundgebungen für die „sogenannte Hakenkreuz bewegung" gebraucht werde. Dadurch sei die öffentliche Ordnung und Ruhe an öffentlichen und öffentlich zugäng lichen Orten gefährdet worden und der Tatbestand der Ucbertretung vollinhaltlich gegeben. Die neuen Prager Vorschläge Erst skizzenhafte Darstellung. — Noch keine Stellungnahme der SdP. Von tschechischer Seite sind in der Nacht zum Mittwoch die neuen Vorschläge der tschecho-slowakischen Regie rung zum Nationalitätenproblem verschiedenen internationalen Nachrichtenagenturen zur Veröffentlichung zugestellt worden. Die Sudetendeutsche Partei erhielt diese Vorschläge Mittwoch vormittag durch einen Boten von der Regierung in versiegeltem Umschlag übermittelt. Die der Sudetendeutschen Partei nunmehr zur Kennt nis gebrachten neuerlichen Vorschläge der Prager Regie rung behandeln eine skizzenhafte Darstellung der geplanten Reform; es wird weiterer Feststellungen über die gedachte Ausführung bedürfen, bevor die Sudetendeutsche Partei in die Lage kommt, dazu Stellung zu nehmen. Die Sudetendeutsche Partei wird dabei ge wissenhaft prüfen, ob die neuen Vorschläge als eine geeignete Verhandlungsgrundlage in Uebereinstim mung mit denKarlsbader Punkten zu betrachten sind. Bevor diese Prüfung erfolgt ist, sind alle Behauptun gen über eine Stellungnahme der Sudetendeutschen Partei verfrüht. Das Presseamt der Sudetendeutschen Partei teilt mit, daß seitens Lord Runcimans oder von einem anderen Mitglied der englischen Mission ihr keine Vor schläge übergeben wurden. Die Sudetendeutsche Partei bedauert, daß durch Indiskretionen von gewisser Seite über den Inhalt des Regierungsvorschlages unvoll ständige und tendenziöse Nachrichten ausgegeben wurden, bevor noch der Sudetendeutschen Partei die Vorschläge überreicht worden waren. Die neuen Prager Vorschläge sind am Mittwochvor mittag auch in London überreicht worden. „Times" für Loslösung In sehr bemerkenswerter Weise nimmt die „Times" sn einem Leitartikel zur sudetendeutschen Frage Stellung. Sollten die Sudetendeutschen, so schreibt das Blatt, mehr fordern, als die tschechische Regierung anscheinend bereit sei zuzugestehen, so könne das nur so ausgelegt werden, jdaß die Deutschen über die reine Behebung von Unzuläng lichkeiten hinausgehen und sich innerhalb der ischecho-slo- wakischen Republik nicht wohl fühlen. In diesem Falle könne sich für die tschechische Regie rung die Frage erheben, ob sie den Weg cinschlagen solle, der in gewissen Kreisen Anerkennung gesunden habe, näm lich die Tschecho-Slowakei dadurch zu einem einheitlicheren Staatsgebilde zu machen, daß man sic von den Teilen der Bevölkerung trennt, die an die Nationen grenzen, mit denen sic rassenmässtg eins seien. Auf jeden Fall würden die Wünsche der beteiligten Bevölkerung ein entscheiden des, wichtiges Element bei jeder Lösung darstellen, von der man auf Bestand hoffen könnte. Kundt Md Rosche bei Sodscha Wiederaufnahme der Verhandlungen erst nach Liquidierung der Vorfälle von Mährisch-Ostrau Die Abgeordneten Ernst Kundt und Dr. Rosche spra chen am Mittwoch 18.30 Uhr bei Ministerpräsident Dr, Hodscha vor und teilten ihm den Beschluß der Sudercn- deutschen Parteidelegation mit, daß die Sudetendeutsche Parteidelegation solange nicht in der Lage sei, die Ver handlungen mit der Regierung fortzusetzen, als die Vor fälle von Mährisch-Ost rau seitens der Regie rung nicht liquidiert sind. Der Ministerpräsident sicherte zu, daß die .Vorfälle untersucht würden. - Autorität und Freiheit Unsere Freiheit: Bindung an Pflicht und Schicksal In der Fortsetzung des Partettongresses hielt der Beauftragte des Führers für die Ueberwachung der ge samten geistigen weltanschaulichen Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Rosenberg, eine große Rede über „Autorität und Freiheit". Reichsleiter Alfred Rosenberg legte dar, daß die großen sozialen und politischen Erschütterungen, die heute über den Erdbaö gehen, weder zufällige Erscheinungen sind noch äußere Folgen des Weltkriegs, sondern ihre letzte Ursache in dem Zusammensinken alter Bindungen und Ordnungen haben und in einer nahezu alle Gebiete umfassende Glau- bcnslosigkeil. „Wir hatten viele Kirchen und Sekten", so ries Alfred Rosenberg aus, „aber keine Religion. Wir hatten viele Philosophen und Philosophenschulen, aber keine Weltan schauung mehr Und weil das so war, deshalb besaßen wir 500köpfige Parlamente und keinen wirklichen Führer von Volk und Staat" Las Wertlystem des Mittelalters In seinen weiteren Ausführungen untersuchte Reichs leiter Allred Rosenberg sodann das mittelalterliche Welt system. „Das Mittelalter", so fuhr er fort, „wurde groß durch den Sieg der Lehre von den hohen Werten der Armut, der Deinut und der Askese. Die Lebcnsenthaltung und nicht die Lebensstcigerung wurde als höchste moralische Prüfung be trachtet, und daS Opfer für dieses Wertsystcm schuf jene breite Grundlage zur autoritären weltanschaulichen und dann auch politischen Herrschaft des kirchlichen Mittelalters, das Jahrhunderte der europäischen Entwicklung bestimmt hat. Das der Macht — und zwar einer weltpolitischen Macht — dienende asketische Ideal war Maßstab für die Beurtei lung einer geschichtlichen Institution in den Augen vieler Volker, und immer wieder, wenn die Führung der mittel alterlichen weltanschaulichen Autorität sich spürbar gegen das gelehrte Wertsnstem verging, entstanden Ketzerbewegungen, die nicht selten einen ganz Europa erschütternden Umfang angenommen haben." Die Philosophie des 18. und das Slaatsdenken des 19. Jahrhunderts kennzeichnete Alsred Rosenberg als Ver- Versaiües — Versagen suche zur Ausrichtung neuer Ideenkräfte. Im Verlaufe dieser 150 Jahre bis zum Weltkrieg sei allerdings nicht ein Fort schritt vor sich gegangen, sondern eine Entartung, wie denn auch das, was Washington als großmütig zu begreifende Konstitution der Vereinigten Staaten geschaffen habe, in den sogenannten Menschenrechten der Französischen Revolution bereits ins Phrasenhafte entstellt worden sei. Auch die im Laufe einer langen und großen Geschichte entstandene eng lische Demokratie habe ursprünglich nichts gemeinsam gehabt mit dem Geraufe in den sogenannten demokratischen Parla menten und mit dem Schiebertum der Demokratie in Deutsch land nach dem Weltkrieg. Was die englische Freiheit betreffe, fei auch die gebunden, weniger allerdings durch den Staat, um so mehr aber durch die Konventionen des gesell schaftlichen Lebens. Schließlich dürfe man nicht übersehen, daß die britische persönliche Unbekümmertheit die Beherr schung und das heißt die Freiheitsberaubung vieler anderer, nicht nur kolonialer Völker, und die Auswertung der Früchte reichster Länder der Erde zur Voraussetzung habe. Alfred Rosenberg fuhr fort: Dieser Zustand ist aber nicht die Folge einer universali stischen, angeblich friedlichen Demokratie, sondern das Er gebnis einer jahrhundertelangen militärisch-politischen, von moralischen Skrupeln nicht belasteten Eroberung gewesen. Und während kein Brite einer fremden Staatlichkeit unter steht, vergißt man in London, daß Millionen ebenso freß heitslicücndcr Deutscher im Joch einer fremden Tyrannei leben, die einst mit Hilfe auch Englands in Europa auf- gerichtet wurde. Die insulare Geschichte als Ganzes ist es, die Groß britannien sein arteigenes Leben ermöglichte, bis fremde, vorwiegend jüdische Finanzinteressen das Gleichgewicht der britischen Lebensform störten und diese der französisch-jüdisch- dcmokratischen, Englands Denken direkt kompromittierenden Haltung annäherten. Das Judentum ist nach den Nor mannen die zweite Invasion auf britischem Boden und hat Londons Politik mehr als einmal nicht britisch beeinflußt, sondern antibrttisch-jüdisch, wie die Ereignisse der Palästina- Politik es seit zwanzig Jahren beweisen. in geschichtlicher Stunde Ausführlich schilderte der Redner sodann Versailles als ein Versagen in geschichtlicher Stunde. Im November 1918 habe die Demokratie die Macht gehabt, die Ideen einer Welt kultur, einer Wellwirischaft und eines Weltfriedens zu ver wirklichen. Die Demokratie, auf der Höhe einer die Welt umfassenden Autorität, so stellte Reichslciter Rosenberg dann fest, zeigte sich unfähig zum wirklichen staatsmännischen Denken, und statt eine versprochene neue Ordnung zu errichten, sind die sogenannten „Großen von Versailles" die Verantwortlichen für die Zersetzung der Welt geworden. Sie haben nicht ein, Weltkultur mitschäffen helfen, sondern sic haben in fast allen Landern die furchtbarste Barbarei und Kulturzerstörung her- aufbcschworen, und wenn nicht überall ein bolschewistisches EhaoS entstanden ist, so verdankt die Well das nur den starken Gegenkräften, die sich wider die Pariser Diktate aufbänntten. Und darum ist es nur folgerichtig, wenn auch der Bol- 'chewismus sich heute schon — demokratisch nennt, weil er in Zusammenfassunq aller entwurzelten Elemente unter jüdischer Iührung praktisch nur das in voller Konsequenz aufweist, was in der Entartung der liberalen Zeitepoche durch korruptio- nierende Finanzpolitik schon Tatsache des sozialen Lebens ge worden war. Alfred Rosenberg zeichnete dann das Bild der auf der Kopf gestellten Weltwirtschaft, den Berrar der sogenannre» Sieger am Völterfricden, das völlige Versagen der Genfer Jnstimtion, die für die wilden Klageschreie der mißhandelten Nationen und Volksgruppen vollständig taub gewesen sei, und di^ Gefahren der Stunde. Wie im Einzclleben ein Bankerotteur durch Gewaltstreiche noch das Letzte zu retten versuche, so wollten jetzt zwar nicht die Böller, aber gewisse Kreise durch unerhörte Herausforde rungen der neu entstehenden Ordnungen durch ein allgemeines Durcheinander die Augen ablenken von dem Chaos ihrer Un fähigkeit. Schiüsalsaustrag an den Nationalsozialismus Aus innerem Instinkt und aus dem schöpferischen Willen deraus, Hütten die Völler sich gegen den Verfall aufgebäumt und Ausschau gehalten nach einer neuen Autorität. Hierin, w legte Alfred Rosenberg dann näher dar, liegt das Geheim nis der großen Erfolge der nationalsozialistischen Bewegung, de.r faschistischen Revolution und mancher anderer neuen Er- cheinung unseres Daseins. Und weil Deutschland in einer der schwersten Stunden deiner Geschichte eine ganz große Persönlichkeit gebar und Menschen fand, die ihre Kraft bedingungslos einer neuen Zeit zur Verfügung stellten, so konnte hier die Antwort auf die gebieterisch gestellten Fragen unserer Epoche gesunden, und Abschied genommen werden von allem, was innerlich nicht mehr traqfähig, überlebt oder untüchtig geworden war, ein großes Volk in eine große Zukunft zu führen. Die deutsche Nation hat Absage erteilt gegenüber den an maßenden Versuchen einer mittelalterlichen Welwerkümme- rung, aber auch einer libcralistischen Gestaltenmißachtung, weil es eingesehen Hal, daß Ideen und Werte, die organisch mit einer Rasse und einem Volk Zusammenhängen, noch lange nicht das gleiche für die Lebensstruktur anderer Rassen und Nationen bedeuten. Die nationalsozialistische Autorität wurde geschaffen durch die Lehre und Vertretung der nationalen Ehre als Höchst wert, der sozialen Gerechtigkeit nach innen als Ausdruck der Gleichwertigkeit aller Deutschen, und der Volks käme- radschafi als Ergebnis eines opferbereiten Kampfes für eine neue Idee und als formende Kraft für die Ewigkeit einer großen Zukunft. Die Ideen des 18. uud 19- Jahrhunderts waren abstrakt., nicht seelisch-willenhaft gebunden und deshalb nicht wirtlich wuchskräslig, die Ideen des Nationalsozialismus sind von vornherein wertbedingt und damit unlöslich mit dem innerste» Charakter des Deutschen verbunden. Die Idee der Freiheit von srüher war die Enisesselung zwar auch vieler schöpferischer Einzelkräfte, aber um so mehr in späterer Auswirkung die Ent fesselung auch chaotischer Kräfte. Sie war die Lehre der Frei heit von einer Bindung, die Lehre des Nationalsozialismus ist die Lehre der Freiheit für eine Aufgabe. Die eine Lehre mußte enden in einer Auslösung in eine Bielzahl subjektiver Wünsche, die andere gipfelt in Pflicht- forderungcn gegenüber einem unübersehbaren und durch ein gemeinsames Schicksal gebildeten und zusammengrhaltcnen Volkstum, darüber hiuauS des europäische» Menschentums. In einem historischen Ueberblick stellte Alsred Rosenberg dann sest, daß durch di« Tal Adolf Hitlers über den germa nischen Herzog, den deutschen Ritter, die preußische Zucht eine neue Autorität verwirklich, worden ,st. die eine lange, lange Entwicklung zukunftsträchtig beschließt, um fortzufahren: Mit der Schöpfung dieses Drillen Reiches sind alle jene Mächte vek Vergangenheit, die einst absolui sein wollten, in den gehörige» Rang ver partikularen Kräfte enigeorvnel worden. Die Släm- mesrivalitälen sind als Faktor ver Politik vahin, ja, sinv ZU einem edlen Wettstreit ver Arbeit geworden, die Zwistiakeiie« ver vielen Fürsten gehören ver Vergangenheit an; Konfessions- strettigkeiten, Vie Deutschland so oft ausrührlen und nahe an der. Abgrund brachten, sinv schon längst im Volksbewußtsei» rein persönliche private Aussprachen, damit zweitrangig ge worden. Was die deutsche Philosophie in Luther und Kant und Goethe von der Gebundenheit nach außen und von der Freiheit nach innen als germanische Aufsassung des Lebens verkündete, das ist, ohne daß es im einzelnen immer bewußt gelehrt wor den war, politischer Grundsatz unserer Bewegung und unseres Staates geworden. Wir begreifen, daß eine Freiheit ohne Bindung keine Freiheit ist; Freiheit ist nur in einem Typus möglich, sonst bil det sie keine Gestalt sondern ist — namentlich in jüdische» Händen — eine zerstörende Macht. Und den Typus des Deut schen des 20. und der folgenden Jahryunderte zu gestalten, dazu ist die nationalsozialistische Bewegung erschienen. Soziale Gerechtigkeit, Bollstameradichait Die restlose Durchsetzung einer sozialen Gerechtig keit steht uns als große Ausgabe, gleichsam als zweite Etappe nach der Sicherung der deutschen Gleichberechtigung in der Well, immer vor Augen. Die deutsche Nation wird genau wie die Autoritäten der Vergangenheit in Zukunst auch die jetzt aufgerichtcte national sozialistische Autorität daran messen, wie die Führung vo» Bewegung und Staat dieses Wertsystem in der persönliche» und sachlichen Vertretung zu verkörpern vermag, lieber Menschlichkeiten hinweg wird deshalb die große Pflicht unserer gesamten Bewegung darin bestehen, auch auf den Reichspartei- tagen eine innere Ueberprüfung des gesamten Verhaltens vcs vergangenen Jahres bei jedem einzelnen zu vollziehen und »m immer erneuerte Gesamtverpflichlung hinauszugeben für Arbeit der kommenden Zeit. Zu dieser eisernen Geschlossenste» und in der gleichen pflichtbewußten Vertretung, wie sic dc» Kampf um die Macht ausgezeichnet hat, muß auch die Ver bundenheit zwischen nationaler Ehre, sozialem Denken »»" Volkslameradschaft, die alles gestaltende Einheit der Bewe gung und ihrer Gliederungen bilden. Jeder, der sich hier vergeht, vergeht sich nicht nur per sönlich für sich, sondern vergeht sich in den Augen der Paritt und des Volkes vor dieser ganzen Nation, vor dem Sinn be- Geschichte, der uns heule bewegt, und vor dem Urteil einer Zukunft, den, wir alle unterliegen. Sozialismus der Tal Der Stellvertreter des Führers erteilt dann Hauptamts letter Hilaenfeldt das Wort. Er spricht über die Aus gaben des Winterhilfswerkes und der nationalsozialistischen Volkspslege. Eine stolze Bilanz des deutschen Sozialismus der Tat, ein Rechenschaftsbericht, der in der ganzen Welt kein Gegenstück findet, ersteht in dieser Kongreßrede vor den Zuhörern. Hier sprechen nicht Phrasen, hier sprechen Tat sachen und Zahlen: Fast zwei Milliarden Mark an Geld- und Sachwerten konnten durch das Winterhilfswerk des deutschen Voltes in den letzten fünf Jahren mobilisiert und für die national sozialistische Volkspslege verwendet werden, im letzten Jahr 100 Millionen mehr als im ersten WHW.: vier Millionen Besucher zählten die Hilfs- und Beratungsstellen für Mutier und Kind seil dem letzten Parteitag: 952 000 Personen wurden durch dieses Hilsswcrl im Monatsdurchschnitt betreut; 2113 000 Kindern wurde durch die NSV. ein mehrwöchig^ Erholungsaufenthalt zuteil; 76^ Millionen Mark beträgt »n bisherige Leistung für Oesterreich, 127 000 Kinder konnten her aus den Gauen der Ostmark verschickt werden, eine ,1^' stellung, die aus dem Kongreß des Parteitages Großdcuisly' lands mit besonders starkem Beisall ausaenommen wurde. So reibt sich eine Zahl an die andere. Es ist aber keA nüchterne Statistik, die Hilgenfeldt gibt, es sind giganuM Ziffern, bei deren Nennung jeder einzelne dieser Zehnlauseno spürt, welch ein Strom des Glücks, welch unendlicher Scge» von ihnen ausgegangen ist. Welch eine Tragweite hat allem die Feststellung Hilgenieldts, daß die Erfolge in der Bekamp sung der Säuglingssterblichkeit dazu geführt haben, 162>^ Kinder mehr am Leben zu erhalten, die bei der gletme» Entwicklung wie in der Svstemzeit gestorben wären; bei W chen.Vergleichen, die Hilgemeldr zieht, kommt die Größe dm
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