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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dielk Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich SV Rps., bei Lieferung frei Hous 55 Npl. Postbezug monatlich 2.50 NM. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Aeitunxsaukgabe iür Abholer iSglich S—6 Uhr nachuittaes. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen In bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vorur. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich iür den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VIII.2250. Geschäitsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Sti aße t. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur Pcröffcnttiünng der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschasr zu Kamenz, des Ctadtrates zu Pulsnitz und des Ecmeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Montag, den 5. September 1938 Nr. 207 90. Jahrgang GW Rede des WMe« Minister-rDdenten Bedeutung der Horthy-Reise kann nicht genug Budapest. Ministerpräsident 2 mreüy hielt gestern in Kapvsvar vor 40 000 Zuhörern im Beisein mehrerer Mit- gbeder Ler Regierung und etwa 100 Reichstagsadgeordneten seine große angekündigte Rede, in der er sich mit Fragen der Außen- und Innenpolitik befaßte. s Ungarns Außenpolitik, so sagte Imredh n. a.. sei geleitet von Lem Gedanken der Gerechtig keit und deS Friedens. Der beendete Besuch des Rei^- Verwesers in Deutschland sei von derartiger politischer Be deutung, daß man dies nicht genug betonen könne. Die Be sprechungen, die in Deutschland zwischen den beiden Staats oberhäuptern und den führenden Staatsmännern im Geiste d«S Vertrauens, Ler Freundschaft und der Herzlichkeit ge führt worden seien, seien ein neues Unterpfand für die segensreiche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Ungarn. Auf die Konferenz von Med übergehend, sagte Imredy, er betrachte als das wichtigste Ergebnis Ler Konferenz von Dled die Anerkennung Ler militärischen Gleichberechtigung. Die von Ungarn geforderte Besserung Ler Lage der ungarischen Minderheiten in Len Nachfolgestaaten habe keine neue ver tragsmäßige Regelung erfahren können. Daher habe man im Die VI. Reichstag««!, der Ausländsdeutschen geht ihrem Ende entgegen. Nach neun mit ernster Arbeit und festlichem Erleben angesültten Tagen gehen die Deutschen aus aller Welt mit der beglückenden und stolzen Gewiß heit, Angehörige einer starken und stolzen Nation zu sein, wieder hinaus, um mit neuer Kraft an dem Platz weiter zu wirken, an den das Schicksal sie gestellt hat. Der Sonntag, der lebte Tag dieser Reichstagung, stand im Zeichen der großen Rede, die Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Schlußappcll an die Ausländs deutschen hielt. Die Veranstaltungen des Sonntag nahmen ihren Auftakt mit der Ankunft von Dr. Goebbels, der von München kommend gegen Mittag auf dem Flugplatz in Böblingen eintraf. Die Bevölkerung von Böblingen be reitete dem Reichsminister bei seiner Abfahrt nach Stutt- igart stürmische Huldigungen. Auch an den Einfahrts straßen nach Stuttgart und an allen Straßen der schwä bischen Gauhauptstadt bezeugten viele Zehntausende, mit welcher Freude und Spannung Stuttgart und die Aus ländsdeutschen der Rede des Ministers auf dem gewal tigen Schlußappell der Reichstagung der Auslandsdeut- scheu entgegensah. Der Festzug Inzwischen ist die Stunde für das erste große Er eignis des Sonntags herangekommen, das ganz Stutt gart auf die Beine bringt. Denn mit den vielen tausend Ausländsdeutschen will auch die gesamte Bevölkerung der Stadt den großen Festzug anläßlich der Reichstagung der Ausländsdeutschen sehen. Auf der Ehrentribüne am Königsbau haben die Ehrengäste ihre Plätze eingenom men, an ihrer Spitze Reichsminister Dr. Goebbels, der bei seinem Eintreffen von der Menge wiederum stür misch begrüßt wird. „Das ganze Deutschland soll es sein!" — unter die ser Parole stand der große Festzug, den Stuttgart am letzten Tag der Vl. Reichstagung der Ausländsdeutschen erlebte. Ter Festzug mit seinen 2000 Teilnehmern wurde unter dem Beifall der begeisterten Zuschauer mit den Wagen aus der Ostmark eröffnet. Da zieht eine „Donau-Plätte", ein langgestreckter Kahn, vorüber, auf dessen Brücke eine Ländlergruppe tanzt. Der Kärnten- Festwagen erinnert an die heldischen Freiheitskämpfe die ses Landes. Tirol versinnbildlicht die Geschlossenheit dieses urdeutschen Landes durch einen Wagen mit seinen Städiewappen, über die ein Freiheitsadler seine schüt zenden Fittiche spannt. Ferner zeigt. Tirol eine besonders Bieber Kommunique lediglich zum Ausdruck gebracht, daß eine Einigung über die Gesamtheit des Verhandlungsgegenstandes einzig und allein zustande kommen könnte, wenn vorerst zwi schen Ungarn und den Nachfolgestaaten im Donauraum auf Grund bindender Zusagen hinsichtlich der ungarischen Minder heiten eine entsprechende Einigung erzielt werden würde. Zur Innenpolitik übergehend, bemerkte Zmredy, der wich tigste Programmp-unkt des nach der Berliner Reise erst abge schlossenen großen Ministerrates sei gewesen die Schaffung eines neuen Landesverteidigungsgesetzes, in Lem die allgemeine Wehrpflicht verfügt, Lie Dienstzeit festgesetzt und die bisher als den Zwecken der körperlichen Ertüchtigung dienend pro- llamierte sogen. Levente-Organisation zu «irer Organisation der vormilitärischen Erziehung umgebildet worben sei. Auf das Gebiet der Volksgesundheit übergehend, kennzeich nete der Redner neue wichtige Maßnahmen. Die ungarische Regierung, so erklärte der Ministerpräsident abschließend, wolle ihr Refvrmprogramm evolutionär und nicht revolutionär lösen. Er hoffe, daß diese Warnung verstan den werde. große Trachtenaruppe. Es kommen die Wagen der Steier mark mit den steierischen Wappentieren, die beiden Wagen aus Wien, des Tors zum Osten, der Stadt der Kunst und der Lebensfreude. Der Zug der Nibelungen aus dem Gau Niederdonau folgt, und dann erscheint der Festwagen aus Salzburg, der ein besonders künstlerisches Meisterwerk darstellt. Sehr wirkungsvoll ist dann die Gruppe der Fahnenschwinger, die mit einer Trachten kapelle den Wagen Danzigs anführt. Jetzt beginnt der bunte Reigen der Wagen des Altreiches. Jeder Gau zeigt in vollendeter Darstel lung eines seiner Wahrzeichen oder in einem besonders reizvollen Stück die Eigenart seines Landes, seiner Sit- ren und seiner Bewohner. Und so ziehen in bunter Viel falt Symbole deutschen Seins und deutschen Wesens an den immer wieder von neuem begeisterten und beweg ten Beschauern vorbei. Eine volle Stunde dauert der Festzug, der beschlossen wird von den Festwagen der Stadt der Ausländsdeutschen und dem Wagen der Aus- landsorganisation. Ein riesengroßer, von Hitler-Jungen getragener Hobeitsadler beschließt die Gruppen der Wa gen und Trachten, und dann dröhnt der Marschtritt der Kolonnen aller Gliederungen der Partei. Die Spitze hat die zur Zeit in Stuttgart weilende Ehrenkompanie der Marine-Untcroffiziers-Abteilung. Wundervoll ausgerich tet marschieren sie in dem wuchtigen Paradeschritt der deutschen Armee, umbraust von dem Jubel der Tausende, an der Ehrentribüne vorbei. Ihnen folgen SA, U, NS- KK., Politische Leiter, Hitler-Jugend, NSFK., Reichs- Arbeitsdienst. Dann hat der schönste Festzug, den Stutt gart je erlebte, ein Ende gefunden. Der Schlubappell mit Dr. Goebbels Den unbestreitbaren Höhepunkt der nunmehr Her Geschichte angehörenden VI. Reichstagung der Aus ländsdeutschen bildet der grandiose Schlußappcll mit Reichsminister Dr. Goebbels. Im Mittelpunkt dieser überwältigenden Kundgebung, die nochmals die zusammengeballte Dynamik des ganzen po litischen Deutschlands kundtut und den Tausenden von Ausländsdeutschen, Wohl zum nachhaltigsten Erlebnis dieser Tagung wixd, steht die mit Spannung erwartete Rede des Reichsministers, der zur großen Freude un serer ausländischen Volksgenossen und der gesamten Be völkerung von Stuttgart auch hier wieder sich bereit ge- fünden hatte, die ausklingende Tagung mit seiner An wesenheit auszuzeichnen. . betont werden Dann eröffnet Gauamtsleiter Groiye den 'Lwmv- uppell und erteilt das Wort zunächst dem Oberbürgermeister der Stadt der Ausländsdeutschen Dr. Ströli«, der sich mit Worten folgenden Worten an Reichsminister Dr. Goebbels und an die auslandsdeutschen Freunde wendet: „Die VI. Reichstagung der Auslandsorganisa tion der NSDAP, ist vorüber. Es gilt Abschied zu neh men. Diese Abschiedsstunde erhält ihre besondere Weihe durch die Anwesenheit unseres Reichsministers Dr. Goeb bels. Nach dem Willen des Führers hat die Stadt Stutt gart die schöne und stolze Aufgabe, Heimatstadt der Aus ländsdeutschen zu sein. Ich glaube, am Ende dieses fest lichen Tages sagen zu können: In dieser Woche sind die Stadt Stuttgart und die Ausländsdeutschen nun voll ends zu einer unlösbaren Einheit geworden. Nehmen Sie die Gewißheit mit, daß meine Stadt alles daran setzen will, um für Sie immer mehr zu werben zum Sinnbild der Verbundenheit mit der heimatlichen Erde, mit Blut und Boden, mit dem Begriff der Kame radschaft, der Treue, der Volksgemeinschaft, der Ehre und vor allem der Liebe und Hingabe zu Führer und Volk." Hierauf gibt Gauleiter Rcichsstatthaltcr Murr den Gefühlen der Schwaben Ausdruck, von denen diese, wie schon bei der V. Reichslaguna im vergangenen Jahr, auch fetzt wieder für unsere auslandsdeutschen Gäste er füllt gewesen sind. „Wiederum haben Sie, die Sie von allen Teilen der Welt hierhergekommen sind, erleben dür fen, wie eng wir uns mit Ihnen verbunden fühlen. Wie derum haben Sie unser Volk acseben. wie es seiner Ar beit uachgehi, wie es start uno gläubig in Lie Zukunft blickt und auf seinen Führer vertraut. Als Gauleuer und Reichsstatthalter dieses Landes möchte ich Ihnen dafür herzlich danken, daß Sie hierhergekommen sind, und ich schließe mit dem Wunsch, daß wir uns bei der nächsten Reichstagung wiederum in Stuttgart sehen möchten." Gauleiter Bohle verabschiedet sich dann von den Teilnehmern an der Reichstagung: Nach vielen schönen Tagen in dieser herr lichen Stadt ist jetzt die Stunde des Abschiednehmens ge kommen. Ihr nehmt Abschied von einer Stadt, die in den vergangenen Tagen erneut unter Beweis gestellt hat, daß sie uns allen ans Herz gewachsen ist und aus der Arbeit der Auslandsorganisation nicht mehr fortgedacht werden kann. Als Euer Gauleiter möchte ich in dieser Stunde aus ganzem Herzen meinen Dank aussprechen für die unvergeßlichen Tage und Stunden, die wir in Stutt gart erleben durften. Diese Stadt kann gewiß sein, daß ihr Name überall in der Welt, wo Deutsche leben, in Liebe und Dankbarkeit genannt wird. Nach Gauleiter Bohle ergreift, von den Massen er neut jubelnd begrüßt, Reichsminister Dr. Goebbels das Wort. Der Minister beginnt mit dem Hinweis darauf, wie wünschenswert, ja wie notwendig es sei, daß die deut schen Volksgenossen im Ausland, die ja doch immer wie der der Lügenflut einer feindlichen Propaganda ausge setzt sind, von Zeit zu Zeit den Weg in die Heimat neh men, um sich selbst ein Bild von den Verhältnissen in Deutschland zu machen und die Lüge mit der Wahrheit vergleichen zu können. Für uns sei es nachgerade lang weilig geworden, all die Vorwürfe und Verdächtigungen zu entkräften oder zu widerlegen, die so oft draußen in der Welt gegen das Reich Adolf Hitlers erhoben wür den. Die Gegner irrten sich sehr, wenn sie meinten, daß Deutschland durch die ständige Wiederholung dieser pene- Das Reich vergitzt Euch niet Dr. Goebbels bei den Ausländsdeutschen in Stuttgart