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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt« und Tageszeitung Mr die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Zttttmg erscheint täglich mit A«S»ah»« der „sitzlich,, »W«. Wch Fiftile,s « Veznadprei» beträgt bei «bhoiuug wbchentltch «0 bet üttf««»» «V- Postbezug monatlich 2^0 «Li. Die vehtnderu«, der vd^r»», kch»« Anspruch ans Rückzahlung de« Bezugspreise». Zeitungsau»gnb, Mr ><»Vch »—« Uhr nachmittag». Preise und Rachlatzsätz« btt wiebmchntnng«, «ich VEtstr Rr. 4 — Für das Erscheinen mm Anzeigen in bekamt« Rnm»«m und an Plütz« ktt« »«wahr. Anzeig« sind an den ErschetnungStag« bt» mnnm 10 Uhr a»f««b«. - vertag: Mohr L HoffmyW. Druck: Karl Hoffman» «. Gebrüder Mohr. Hanptschrtstlttt«: Walter Mohr, Pul»nitz; Stellv.. Walter Hoffmann, Pulsnitz. Bernntwortltch für d« Httmattttl. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D. A. VH.: WSO. PefchüstSstttl«: Aldertskahr 2 und Adolf-Hitler-Straß« 4. «Fernruf 818 und SSO Drr Pulsnitzer Anzeiger ist das zvr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen der Amtshanptmannschast z« Kamenz, der Etadtrate» zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen der Amte- Nr. 1V5 Montag, den 22. August 1SS8 SO. Jahrgang Die Deutschlandfahrt Horthys Ein Ehrengeleit von der Grenze an Der Sondcrzug, der den Ncichsvcrweser des König reichs Ungarn, Seine Durchlaucht vitör Nikolaus Horthy von Nagybanya, als Gast des Führers und Reichskanzlers nach Deutschland brachte, traf am Sonn tag um 9.2V Uhr aus der ersten Station auf deutschem Roden, in Bruck-Neudorf, ein. In einem Sonder- iug war eine deutsche Sondcrdelcgation, der deutsche Ge- landtc in Budapest, von Erdmannsdorff, der Bührer des deutschen Ehrendienstes, Vizeadmiral Schu ster, der Ches des Protokolls, Freiherr von Dörnberg, der Stabslritcr des Perbindungsstabes des Stellvertrr les des Führers, ^-Oberführer Stenger, sowie die übri gen Mitglieder des deutschen Ehrendienstes, zusammen Mit dem Königlich Ungarischen Gesandten Sztojay, zur Begrüßung des Reichsverwescrs nach Bruck-Neudorf ent- llegcnarsahrcn. Festliche Fahri nach Wien Die Strecke, die der Sondcrzug des ungarischen Neichsverwesers auf seiner Fahrt zum Freundschasts- bcsnch in Deutschland durcheilte, prangte in festlichem Schmuck. An der Grenze bei Nikelsdorf überbrückte ein mächtiger Triumphbogen, mit den Fahnen der Bewe gung und den ungarischen Staatsfarben geschmückt, die Geleise. Links und rechts davon erhob sich ein Wald von Masten mit Hakcnkreuzfahncn und dem ungarischen Drei- färb. Alle Stationsgebäude trugen festlichen Schmuck. Ueberaü hatten die Formationen der Bewegung Ausstel lung genommen und entboten mit stummem Gruß dem Reichsverweser den Willkomm. Die Bevölkerung, die an dem Freundschaftsbesuch des Oberhauptes des befreundeten Nachbarstaates Un garn freudigen Anteil nahm, war herbcigecill, um dem Gast des Führers ihren Willkomm zu entbieten, und haue bei den Stationsgebäuden und an der Strecke Auf stellung genommen. DerBahnhos in Bruck - Reu - dor s, wo der Zug seinen ersten kurzen Aufenthalt nahm, war mit rotem Fahnentuch ausgeschlagen, auf dem das Hakenkreuz und das ungarische Wappen prangten. Mäch tige Gewinde aus Tannengrün und die Fahnen der Be wegung zusammen mit den ungarischen Staatsfarbcn schmückten die Säulen des Vordaches der Bahnhofshalle. Nachdem der Zug gehalten hatte, bestiegen zwei BDM.-Mädchen den Wagen, in dem sich das Gästepaar befand, und überreichten Blumengewinde, für die ihnen in herzlichen Worten gedankt wurde. Nach kurzem Auf enthalt und nachdem die Wagen mit dem deutschen Ehren geleit an den Sonderzug des Reichsverwesers angehängt waren, setzte der Zug seine Fahrt nach Wien fort. BegriWog durch SM-Sammt In eindrucksvollem Rahmen fand in Wien die erste Begrüßung des ungarischen Reichsverwesers, Nikolaus von Horthy, und seiner Begleitung auf deutschem Boden statt. Aus den Gebäuden der Partei, des Staates, der Wehrmacht und der Stadt Wien waren zur Begrüßung des ungarischen Gastes die Fahnen aufgezogen worden. Reichen Fahnenschmuck trugen auch die privaten Gebäude in der Umgebung des Westbahnhofes und der Bahn strecke, die Nikolaus von Horthy zu passieren hatte. Von der Stirnseite des Bahnhofes wehte neben der Haken- krcuzsahne eine mächtige ungarische Flagge. Die Wände der Halle waren mit rotem Tuch verkleidet, von dem sich das Hoheitszeichen des Reiches und das ungarische Wap pen scharf abhobcn. Dazwischen zeigten mit Blattgrün verkleidete Schmucksäulen, die ebenfalls die Fahnen der beiden befreundeten Länder trugen, das Hakenkreuz und die Wappen Ungarns. Ansprache des Aeichsftatthalters Immer höher stieg die Spannung. Von fern auf brausender Jubel verkündete, daß sich der Zug des Reichs verwesers näherte. Um M.58 Uhr fuhr der Zug, dessen Lokomotive an der Stirnseite mit den ungarischen Far ben und dem Wappen geschmückt ist, langsam in die Die erste Begrüßung des ungarischen Reichsverwefers aus deutschem Boden. Reichsstarthalter Dr. Seyß-Jnquarl entbietet dem ungarischen Reichsverweser Admiral von Horthy aus dem Wiener Westbahnhof den ersten Wisikommensgruß. des Groydeutschcn Reiches. Neben dem Reichsverweser seine Gattin, hinter chm der ungarische Völker als Kameraden Zur Ankunft des ungarischen Reichsverweser«. In Budapest sind die Festtage zu Ehren des heiligen Königs Stefan l. kaum verklungen, die das Bekenntnis des ungarischen Volkes zu seiner tradUionsreichen Geschichte be- deuten, da kommt der ungarische Reichsverweser Admi ral H o r t h y als Gast nach Deutschland, von dem deut schen Volk aufs herzlichste begrüßt. In Wien, Kiel und Berlin, auf allen Wegen, die der Reichsverweser, Admiral Horthy, durch deutsches Land macht, wehen die Banner der Freude und Freundschaft. Diese alte Freundschaft zwischen Ungarn und Deutschland hatte ihre stärkste Bekräftigung in dem Heldenk-mpf des Weltkrieges erfahren. Die beiden Völker haben in unverbrüchlicher Treue nebeneinander ge standen und haben nach dem Weltkrieg beide tiefste völkische No» kennengelernt, und beiden wurden Männer geschenkt, die zu Rettern des Vaterlandes werden sollten. In Ungarn war es der Soldat Nikolaus von Horthy, der sein verzweifeltes und zerrissenes Vaterland zu neuer Eintracht und Ordnung führte und so wieder zu einem wichtigen Faktor der europäischen Geschichte machte, und in Deutschland ist es der Gefreite des Weltkrieges, Adolf Hitler, gewesen, der sein Volk zu neuer Freiheit, Einheit und Größe zusammenfügte. Ungarn ebenso wie Deutsch land wurden von diesen beiden großen Männern dem Bol. schewismus und der Verelendung entrissen, und der gleich artige Kämpf, den beide Völker führen mutzten, führte diese Völker auch in gleicher Gesinnung und Anschauung zu sammen. Ungarns Reichsverweser hat sich in seiner Heimat die Herzen des Volkes erobert. Er begeistert durch seine Ritter lichkeit, und das ungarische Volk ehrt in ihm den Helden, der letzter Admiral der ruhmreichen ungarischen Kriegs marine gewesen ist und Ungarn von der Geißel Bela Khuns befreite. Eine besondere Freude bereitet es uns, und Horthy selbst wird es als eine Auszeichnung seiner seemännischen Vergangenheit betrachten, datz er in Kiel den Stapellauf eines neuen deutschen Kreuzers beiwohnen kann, der seine Lause durch die Gemahlin des Reichsver wesers empfangen wird. Ungarn und Deutschland sind verbunden durch die gleiche Mission, Hüter der mitteleuropäischen Kultur zu fein; sind verbunden durch gegenseitige Treue und Kame radschaft. In dieser freundschaftlichen Verbindung zwischen Ungarn und Deutschland gibt cs keine politischen Gegen sätze, noch irgendwelche wirtschaftlichen Rivalitäten, im Gegenteil. Beide Länder haben durch ihre innigen Be ziehungen immer nur Gewinn davongetragen. Und wenn das Volk heute besonders herzlich den ungarischen Neichs- verweser begrüßt, so weiß es, daß dieser Besuch eine neue Befestigung des Bollwerkes des Friedens in Europa be deutet. Halle ein. Admiral von Horthy verließ nun seinen Wagen und wurde von Neichsstatthalter Dr. Seyß- Jnquart mit folgenden Worten begrüßt: „Ich habe die Ehre, Eure Durchlaucht im Namen dcS Führers und Reichskanzlers auf dem Boden des Deutschen Reiches begrüßen zu dürfen. Es ist für mich eine besondere Genugtuung, Eure Durchlaucht aus diesem Anlaß im Lande Oesterreich willkommen heißen zu können. Das Land Oester reich verbindet mit dem Königreich Ungarn der Weg gemein- Miner Geschichte. Diese Geschichte ist eine gemeinsame stolze Erinnerung, soweit sic die Erfüllung der deutschen Aufgabe dieses Landes und das Wohl der ungarischen Nation be deutet hat." Der Neichsstatthalter überreichte darauf der Gemah lin des Reichsverwesers einen Blumenstrauß. Nikolaus von Horthy dankte mit herzlichen Worten für die Begrüßung und ließ sich dann die führenden Männer des Staates, der Wehrmacht und der Partei vorstellen.