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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Mm, »chm-ch «f Rü^ahlov«. »« VeM««p»ts<». ZKt»«gamilW,i W, «HM, so. Jahrgang Nr. 204 Donnerstag, den 1. September 1938 D« »ozetger lp »« «w D«ri!fi«itUchmig txr ««Mch« BeimmtmachuKsr« d« Amtrhauptmannschast z« Kamenz, d« Ctadlrate» ,» Pulmritz m» d« Eemetnderate, W Ohm« S«h»rd»ch«rs»U» bestimmt« »la« »ad «alhUt Bekaimtmachaagea de» «an»- «g Ubr >«szmii»ni — Vortag: Mohr » Hoffman«. Druck: Karl Hoffman« n. Debrüdm »Eb» H«wtschrtfa»tt«: WaV« Mohr, HuWuttz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSach. v««t»-rt!ich fürda»Hetmattotl. Sportu.«-zeigen WalterHoffmami,PEnttz^M vüderMnft und de« übrige« Teil Walter Mohr, Pulsnitz- D. A. ^bV. »eMfMftellr«- «bertstratz» » «b Ädolf-Hitler^trah« 4. gerarnf «S «ab «0 Oesterreich im Ausbau Gauleiter Bürckel über feine Arbeit Die 6. Reichstagung der Ausländsdeutschen stand am Mittwoch im Zeichen npner Grotzkundgebuug in der Mwabcnhalle, aus der Rrichskommiffar Gauleiter Bürckel "»er die bisherige Aufbauarbeit i« der OfttmuL Bericht ^stattete. - Gauleiter Bürckel rief Len Kampf um die Saar in Er- Gerung. in dem damit gerechnet wurde, daß fünfzehn -Jahre Mügen würden, um all dir.alten Geister des Marxismus, des ^"tischen Konfessionalismus und des ehrlosen käuflichen Egoismus wachznrufen. „Demgegenüber", ZV rief der Gauleiter jUs, „verkündete eiu Widersacher gegen alle die Jahrhunderte „"^rer Schwächen, ein Mann, der Träger einer neuen Volks- Staatsider, dcu Appell >rm das deutsche Blut. Und mit . ksem Augenblick -al die europäische Geschichte ihre« Wende- "unit ersahren." Die Lehre mm der Saar - Gauleiter Bürckel sprach weiter von den beiden Welte«, die Ader.Geschichte der Deutschen miteinander gerungen haben, die Al« der Staatsidee und iüc Welt der Val ks idet. Die Ale Welt erschien als Legitimismus, als gottgewollter Anspruch Dynastien, die andere als Separatismus oder als demokra- AM Republik. „Mau will", so lagte Bürckel, „das Volkstum A die Zwangsjacke einer fremden Staatsidee zwingen, und Mn will sich mit dieser Idee den.Schein des Rechts geben!" Redner führte als schlagendes Beispiel für diese Volks- Adelung im Zeichen eines staatlichen Rechtsanspruches die Mar an. „In Versailles wurden die bekannten 160 000 Saar- Mzosen erfunden, nach fünfzehnjähriger Abtrennung hat os 'französische Staatsidee an der Saar auf ganzeLOOO Stimmen Fracht!" Die Lehre von der Saar,,so führte Gauleiter Bürckel "eiter aus, sei die gleiche, wie sie Entwicklung und Zerfall des Oesterreichs gezeitigt habe. Die alte Großmacht Oester- «Mh sei verfallen, weil das Haus Habsburg nur sein egoisti- M Herrscherideal kannte, weil seine Politik nur Hausmachts- war. Das Metternichsche System sei zur Krönung der ^dsburgischen Politik geworden. Abrechnung mit Habsburg „"Der Gauleiter kennzeichnete dann die Steigerung der Zonalen Trennungskräfte als Ergebnis des Metternichschcn UAms und die gleichzeitige Auswirkung der Metternichschcn ^altpolitik in ganz Deutschland. Als schließlich das Reich zM gegründet wurde, blieb es ein Rumpfgebildr. Die Deutsch- ^'«rreicher und die Sudetendeutschen blieben außerhalb des Nches. Mir unerbittlicher Schärfe fuhr Gauleiter Bürckel in Mer Abrechnung mit dem Hause Habsburg fort, das dann im Mlkrieg „seinen traditionellen Verrat an der deutschen Sache" Ak und damit sein eigenes und das Schicksal des österreichisch- Marischeu Staates besiegelte. „Was blieb?", so fragte der zAuleiter. „Das Rumpfgebilde von St. Germam! Aber dieses L^hkgebilde umfaßte den zahlenmäßig stärksten deutschen Oesterreichs. Der Wunsch nach dem Anschluß wurde so- M laut. Diesen Anschluß konnte erst ei« starkes Reich durch- iAen. Roch war das Versailler System auf dem Höhepunkt Mr Macht. Oesterreich wurde zu einem Hexenkessel! fremden Einflüsse und Machtansprüche. Im »MMen des Versailler Systems wurde es außenpolitisch zur Mon gegen das Gesamtdeutschtum. Da kam dieWenoe. Oesterreich erhiett seine deutsche Ausgabe Adolf Hitler hatte den völkischen Reichsgedankcn geboren, L„,.vun kraftvoll durch die nationalsozialistische Bewegung das erfüllte. Die neue vöMsche Dynamik mutzte die künstlichen Aenzen von St. Germain überspringen. Der politisch und „. "schaftlich hilflose Kleinstaat hatte keine Existenzberechti- ». "g mehr. DaS Volk in Oesterreich verlangte sein Lebens- »M: Es wollte heimkehren ins Reich Adolf Hitlers. So hat U das Schicksal der alten Ostmark erfüllt. Oesterreich hat »A deutsche Aufgabe wiedererhalten, die eine fremde Dyna- U und ihre Epigonen Dollfutz und Schuschnigg dem Volke ^enthielten. z-^Das geschloffene 75-Mwionen BoN des Grotzdeutsche« ^8lk^st°ltct ^in Schicksal selbst. ES ist das deutsche Sieg der oöllischeu Vedautevs h.. Der Gauleiter erinnerte in diesem Zusammenhang daran, 'n Versailles das alte Oesterreich-Ungarn einen aus dem rächen Metternichsche» Geiste geborenen Nachfahren erhalten die Versailler Kreise zerstörten das alte Sesterreich- "nrn und hoben einen neuen Nationalitätenstaat mit allen ' .alten Fehler« aus der Taufe. Die tragende Id« heißt nun .aber nicht mehr Legitimismus und Klerikalismus, sondern liberale Demokratie, obwohl sie mit den gleiche» Mitteln wie 'der Metternichsche Ordnungsstaat arbeitet. Der Versuch aber, kn dieser Weise die fünf anderen Völkerschaften zu beherrschen, muß scheitern; denn diese Völkerschaften haben es st» miterlebt, iwie mau das Selbstbestimmungsrecht der Völler 1918 zum iJriedensziel erhob. Der völkische Gedanke ist die Welt- anschauung des 20. Jahrhunderts. Die Völker kämpfen deS- halb im stärkste« Bewußtsein heiligsten Rechts um ihre Le- bensrechte als Völker. Gauleiter Bürckel zog dann die großen Schlußfolgerungen i«us der Betrachtung dieses Kampfes zweier Welten in der deutschen Geschichte. Ein unaufhaltsames natürliches Blut- gesetz habe sich vollzogen mit der Rückkehr der Saar und der 'Ostmark. Dreioierkl -er Arbeitslosen beschäftigt Gauleiter Bürckel erinnerte daran, wie sich gewisse Aus- landslreise schon «ach der Saarrückkehr bemühten, einen wirt schaftlichen Zusammenbruch zu konstatieren. Die gleiche Be- Auptung sei jetzt im Falle Oesterreich wieder, ty der ganzen Welt verbreitet worden. Diesen nur allzu durchsichtige« Mauö- vern stellte Gauleiter Bürckel die Grundsätze gegenüber, die er im Auftrag des Führers in der deutschen Ostmark zur Durch führung bringt. „Die Einheit des deutschen Volkes verlangt, daß die Eigenstaatlichkeit Oesterreichs restlos überwunden wird. Dieser zur Einheit gefügte deutsche Staat kant-- nur eine Rechtsordnung haben. Ebenso muß die österreichische Wirst schast der deutschen eingegliedert werden, und zwar so, daß die Wirtschaft Oesterreichs als ein Glied der deutschen Gesamt« Wirtschaft in ihrer Leistungsfähigkeit gesteigert wird, daß sie bis, ins letzte gesundet mtd von den vielen Fäulnissen und Aus wüchsen des Dollfuß-Schuschnigg-Systems befreit wird. DaS brave Volk in Oesterreich verdient eS, and seine Be währung in der Geschichte verlangt eS, daß wir unsere ganze Kraft an diese Aufgabe geben, und wenn heule die Zahl de« Arbeitslosen kaum mehr ein Viertel der bei der Rückgliederung übernommenen Arbeitslosen beträgt, so ist das ei« Beweis dafür, daß die deutsche Aufbauarbeit wirklich erfolgreich ist. Daß die Aufbauarbeit so schwierig ist, haben wir ja nicht verschuldet. Wir Nationalsozialisten sind ja nicht schuld dar an. daß in der Stadt Wie« etwa 3000 jüdische RechtS« anwälte und Richter jahrzehntelang das Recht verdrehe« und beugen konnten. Wir haben es nicht zu verantworten, daß in Wien nahezu 60 000 jüdische Händler und Geldwechsler ihre Geschäfte treiben konnten. Wir haben es nicht zu verantwor ten, wenn Zehntausende vou Volksgenoffen m Oesterreich in menschenunwürdigen Baracken sitzen. Das alles ist das Werk der allerchristlichsteu Regierung in Oesterreich Wir haben nur gutzumachen, was sie zugrunde gerichtet hat. Es wird gearbeitet Wir haben »och alle Hände voll zu tu«. AVer eS wird nicht gestreikt, es wird nicht demonstriert, eS werden keine Häuser in die Lust gesprengt es wird nur gearbeitet und noch einmal gearbeitet. Das sind alles Tatsachen, die man auch mit den geschick testen Lügen nicht aus der Welt zu schaffen vermag. Das Land sieht heute schon anders aus und mit dem Tag, da meine Aufgabe gelöst sein muß, wird das Menschenmöglichste zu seinem Aufbau geschehen sein. Jedenfalls wird dann ein Jahr nationalsozialistischer Aufbau genügen, um 18 Jahre Genfer Methode zu widerlegen. Die Kirchenfrage Zur Kircheufrage erklärte der Gauleiter: „Wo die Kirchen frage eine religiöse Frage ist, gibt es überhaupt keine Dis kussion, weil es ketnt wahre Religion gibt, die sich anmaßen könnte, das Volk als den Willensausdruck des Schöpfers zu bestreiten. Wer diesem Werk des Schöpfers, das Volk heiß:, dient, Verrichtet einen Gottesdienst, weil eben die Vorsehung das Volk erhalten haben will. Nur wer uns an diesem Volks dienst hindern will, begegnet unserem Widerstand, auch wenn wir dabei mit dem politischen Machtwillen einer Konfession zusammenstotzen. Die Schale gehört dem Staat Wir haben für die Erhaltung unserer Nation kn Dies- seits zu sorgen. Das ist nur möglich, wenn die Sorae eine totale sein kann. Dazu gehört vor allem die Sorge um die Jugend. Die Jugend aber wird in der Schule aus de« Kamps um das eigene Volk vorbereitet. Daher gehört auch die Schule dein für die eigene Zukunft verantwortlichen Staat. Das allerdings schließt nicht aus, daß die Kirche diese gleiche Jnaend religrös betreuen kann. Wir wollen de» Arbeiter gewinnen Ler Gauleiter befaßte sich dann mit einem Problem, das ihm »n der Ostmark besonders am Herzen liegt, der Haltung gegenüber dem Arbeiter: ,,Wenn der Arbeiter der Ostmark von srüheren elenden und gewissenlosen Volksfeinden in die marxi stische Fron» gehetzt worden war, so gehen wir jetzt nichl den Weg der Vernichtung, sondern jenen der Erziehung. Wir wol- le« ihn gewinnen, ihm sein Recht geben, um uns auf ihn in. allen Zetten verlassen zu können. Wenn daher einige AuS- landszeitungen das deutsche Volk besudeln, dabei aber glauben, die Interessen des deutschen Arbeiters zu verteidigen, so muß ihnen gesagt werden: Wer das deutsche Volk besudelt, besudelt den Arbeiter. Dieser Arbeiter gehört nur uns und sonst nie mand. Und wo er sich als Deutscher fühlt, aber noch nicht unserer Weltanschauung ist, da wird er nicht terrorisiert, son dern da werden unsere Leistungen sür die Gesamtheit ihn über zeugen von der Richtigkeit unseres Glaubens. Wir werden weder ihn erschießen, noch wird er streiken, sondern gemeinsam werden wir uns aus den Weg machen, um das ganze Volk immer mehr zu finden." Lösung -er Zudenfrage Einen weiteren Punkt der Auslandshetze über Oesterreich griff der Gauleiter auf: die angebliche „sinnlose Versolgungs- welle" gegen die Juden. „Man täte gut daran", so rief er aus, „zu schreiben von einer Berfolgungswelle aller Juden in der Welt gegen alles, was deutsch ist. Wir sind großzügig genug, uns für die Vergehen, die andere in gewissen Staa ten zur Zeit begehen und die die Juden in Wien begangen haben, nicht zu rächen. Das ist uns aber Grund genug, erst recht die Judenfrage gründlichst zu lösen. Wir werden sie aber so lösen, wie es einer» völkischen Rechtsstaat geziemt." Zum Schluß feiner immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochenen Rede patzte Gauleiter Bürckel die tragende» Gedanken seiner Ausführungen zusammen: Die Sprache -es Blutes ist stärker Die Sprache des Blutes hat in unserer Zeit nach einem Jahrtausend sich Gehör verschafft. Sie ist stärker als eS alle mobttlsierten blutsfremden Ideen, Mächte, Spekulationen und Systeme je sei» können. Ave Deutsche« verstehen diese Sprache, und sie bekenne« sich z« dem Gesetz, das sie verkündet und Ost und West wollen Sünder dieses gewaltigen Geschehens sein. Richt für den Machthunger, nicht für dynastische Belange, nicht für Geld, nicht für Einzelintcresscn, nicht für Klaffen und Stünde, nutzt jur sreM>e Mächte stehe« wir uut dem eigenen Schicksal gerade, »ein, wir ave find mir einem cingcschwore»^ und das ist unser Balk. Jahrhunderte haben dieses Glück m»S verweigert. Und wenn eS ei« allgewaltiges Mittel gibt. Ms diepeS Glück zu erhalten, so ist es das, was uns der Führer geschenkt hat, die Gemeinschaft aller Deutschen. Und wem» der Führer mit der Heimkehr der Ostmark seine größte Bost- zugsmcldung der Geschichte dem Volk gemacht hat, so bedeutet das auch nichts anderes, als daß er Deutsche au Deutsche schmiedete zur unlösbaren Gemeinschaft." Henderson wieder in Berkin Loudon gegen unbegründete Gerüchte. Der britische Botschafter Sir Neville Henderson ist mit dem planmäßigen Flugzeug aus Loudon nach Berlin zurückgekehrt. An zuständiger englischer Stelle wird betont, daß der britische Botschafter in Berlin, Sir Neville Henderson, sich mit voller und genauer Kenntnis der Ansichten des bri tischen Kabinetts nach Berlin zurückbegibt. Berichte jedoch, dl? wissen wollen, daß er eine Note der britischen Re gierung zur Uebergabe an die deutsche Regierung oder geheime Botschaft an den Führer in Gestalt eines persönlichen Briefes mitbringe, werden, an amtlicher Stelle als gänzlich unbegründet bezeichnet.