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Pulsnitzer Anzeiger : 29.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193807293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380729
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-07
- Tag 1938-07-29
-
Monat
1938-07
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 29.07.1938
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ruirncn - 5 »-Oki zpici „Krast-durch-Freudr"-Spsrt > Mr Männer: Sonnabend, den 30. Juli: 19,30 Uhr Abend wanderung evtl, verbunden mit Kegeln. Wir treffen uns bei Menzels Gasthof. DemiHes Turn- und SporlW in Breslau Sonnabend, ZV. Juli: „Tag der Gemeinschaft" 6—9.30: Deutsche Meisterschaft im Vereinsmannschaftssah- ken über 100 Km. <Breslau—Ohlau—Oels—Breslau); 7—17.50:Vorschluß- und Schlutzspiele im Faustball, Schlag ball, Korbball, Ringtennis, Schleudcrball; 7—13: Endkämpse im Rasensport-Dreikamps; 7—17: Forrs. u. Ende der Kämpfe im Kegeln «MeisterschIx 9—12: Entscheidungen im Segeln: 7—18.30 :Schlutz der Wettkämpfe im Schießen; 7.30—19: Forts, d. Schwimmwettkämpfe u. Wasserballsp.; 8: Kricket-Endspiel des Gaues Brandenburg; 8—9.15: Städtclurnier im Männer-Handball; 8—18: Schluß d. Fechtkämpse (Zw.- u. Endkämpfe i. Säbel); 8—18: Kajak-Slalom aus der Oder; 8—19: Forts, u. Schluß d. Tischtennis-Meisterschaften; 8.30-18: Schlutzspiele im Basketball: 8.30—12: Ruderregatta «Zwischenrennen); 9—18: Forts, u. Schluß d.Kämpfe i. Kunstfahren ».Radball; 9-10.45: Fußballturnier «Entsch. um 3. und 4. Platz); 10—19: Frauen-Gaukampf im Tennis, Schles.—Brandenbg.: 10.30—12: Rugby-Gaukamps Brandenburg—Niedersachsen; 10.45—11.35: Endsp. u. d. Deutsch. Frauen-Handballmeist.: 14—18.30: Ruderregatta «Entscheidungen); 15—17.30: Endkamps im Boxturnier der Gaumannschaften; ' 15—16.45: Fußballturnier «Trost-Endspiel); 15—18.30: Ende der Deutschen Leichtathletik-Meisterjchasten (Männer und Frauen); 15—18: Vorführungen i. d. Schlesierkampfbahn G4, Heeres- sportschule Wünsdors, D. Turnbd. d. Tschecho-Sl., Krtegsmar.); 15.30—19: Gemetnschaftsvorführungen d. Fachämter a. d. Frtesenwiese «Fußball, Handball, Schwerathletik. Gauwer tungsturnen); 15LO—16.50: Trost-Endspiele i. Hockey «Männer u. Frauen); 17—17.50: Hockey-Endspiel der Frauen; 18—19.45: Fußball-Endspiel, Schlesierkampfbahn; 18.30—19.50: Hockeu-Endspiel der Männer; 18.30—19.45: Handball-Endspiel, Jahnkampfbahn; 21: Festaufsührung „Feier und Spiel', Iahrhunderthalle; 21: Wehrmachtskonzert, Schloßplatz «500 Musiker); 21.30: Festspiel in der Schlesiertampsbahn. Sochfenßege m Breslau Uebcr 30 000 Wettkämpfer traten an Der Donnerstag, der „Tag der Wettkämpfer', brachte die Eröffnung des eigentlichen Großkampfbetriebes. Ueber 30 00«) Männer und Frauen traten in allen nur erdenklichen Sportarten zum Kamps um größte Ehren an. Auch an die sem heißen Donnerstag konnten bereits in den Vormittags stunden sächsische Erfolge gemeldet werden. Sachsens Fußballer siegreich In der zweiten Fußball-Trostrund« hatte Sachsen gegen Brandenburg anzutreten. Vor einigen tausend Zuschauern er zielten die Sachsen aus der Frtesenwiese einen knappen 2:1- Sieg, nachdem sie zur Pause mit einem Tor Vorsprung en Führung gelegen halten. Die Berliner hatten in ihren Rethen zwei Nationalspieler, und zwar Buchloh als Torhüter und Appel als Mittelläufer. Die Gauelf von Brandenburg er wies sich als äußerst spielstark, so daß sich die Sachsen an strengen mußten, um knapp die Oberhand zu behalten. In der Sachsenelf waren es besonders Rose, Seltmann und Män ner, die gesielen. In der zweiten Zwischenrunde siegte Bayern 2:1 über Schlesien, weiter spielte Mittelrhein gegen Baden 5:2 ,2:1». Das Endspiel der Hauptrunde im Fußball bestreiten Ost mark und Niedersachsen. Ostmark konnte Württemberg schla gen und Niedersachsen brachte es fertig, Südwest klar aus vem Rennen zu werfen. Das Endspiel begegnet ungeheuerem-In teresse, ist doch bei der gegenwärtigen samosen Form der Niedersachsen noch alles drin! In einem weiteren Trostrunden- spiel besiegte Westfalen den Gau Mitte mit 4:2 (1:1). Leipzig gewann, Dresden verlor Mit Interesse hatte man den Begegnungen der Dres dener und der Leipziger Städteels in dem Handball- Städteturnier entgegengesehen. Galt es doch, auf alle Fälle siegreich zu bleiben, da die Verlierer der ersten Runde sofort ausscheiden. Ueberraschenderweise mußte sich Dresdens Els von Hannover überlegen mit 6:12 schlagen lassen. Leip zig dagegen, wohl eine der spielstärksten Mannschaften des Wettbewerbes, schlug Duisburg haushoch mit 14:2 und ist nun das einzige Eisen, das Sachsen in diesem größten Hand- ballspielwettbewsrb noch im Feuer hat. Leipzigs Handballelf trat dann am Donnerstag zum zweiten Spiel gegen Karlsruhe an. Auch dieses Treffen gewannen die Leipziger in überlegener Weise. Sie siegten, wie sie wollten, und erzielten ein Torergebnis von 10:1, nach dem sie zur Pause bereits mit 7:1 geführt hatten. Die Vor schlußrunde werden nach den heutigen Ergebnissen nunmehr folgende Städte bestreiten: Leipzig, Wien, Weibensels, Breslau, Mannheim. Berlin, Magdeburg, München, Ham burg und Hannover. Die sächsische Meistermannschaft im Frauenhand ball, PSV. Dresden, konnte das Trostrundenspiel am Donnerstag gegen Asko Königsberg 6:3 <4:2) siegreich gestalten. Schöne Siege erfochten die sächsischen Hockeyspieler. Erst schlug Sachsens Gauelf die schlesischen Nachwuchsspieler hoch mit 8:1 «2:0), dann traten die Nachwuchsleute des Sach sengaues gegen die Gauelf von Schlesien an und konnten einen kaum erwarteten, desto höher zu bewertenden Sieg von 1;v erringen. Sachsens Frauenelf mußte sich mit 1:4 beugen. Die Leichtathleten kämpfen nm Meistertitel Am Vormittag begannen auf dem Hermann-Göring- Sportseld die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften. Von oen Sachsen war der Leipziger Richter, im 110-Meter-Hürdcn- lauf am eriolgreichsten. In seinem Vorlaus erzielte er die Bestzeit von 15,6 Sek. Im Endlauf mußte er jedoch den Sieg dem Königsberger Strehla» überlassen, der die gleiche Zeit von 15,6 den Meistertitel einbrachte, während Richter als Zweiter 15,7 Sek. benötigte. Im 100-Meter-Lauf kam schon am Donnerstag die Entscheidung. Meister wurde Hornberger, Frankfurt, in 10,5. Harbig, Dresden, der Favorit für die 800-Mcterstrecke, Hal in Eichberger, Wien, einen Konkurrenten erhalten. Beide trafen im zweiten Vorlauf zusammen und erzielten 1:54,6. Harbig nahm zunächst die Spitze, wurde aber in der letzten Kurve von Eichberger überholt. Der Dresdner konnte in der Zielgeraden den Wiener noch äbfangen und um Brustwette schlagen. Die Entscheidung verspricht demnach ein hochklas siges Ereignis zu werden, auf das. alle gespannt sind. Uebcr 400 Meter lief Linnhoj 48,0. Diese Zeit wurde von keimm anderen erreicht. Long, Leipzig, wieder Deutscher Meister im Wcitsprung Der Leipziger Lutz Long konnte seinen Meistertitel im Weitspung erfolgreich verteidigen, ohne seine Höchstform zu erreichen. Er siegte mit 7,40 Meter vor dem Nürnberger Gott schalk <7,10 Meter) und Biebach, Quedlinburg <7,08 Mtr.). Im Zehnkams der Frauen einen dritten Platz Bei drückender Hitze wurden die Mehrkämpfe der Tur ner und Turnerinnen am Donnerstag durchgesührt. Bei den Männern siegte Friedrich, München, mit 227 Punkten vor dem ehemaligen Leipziger Krötzsch, Leuna <226 Punkte). Bei den Frauen kam Grete Zschorn, Frankenberg, von ins gesamt 437 Teilnehmerinnen auf den dritten Platz mit 182 Punkten. Siegerin wurde hier Berta Rupp, Berlin, mit 194,5 Punkten. Hanni Hölzner geschlagen Im vollbesetzten Schwimmstadion kam es zu außerordent lich interessanten Kämpfen. Sachsens Schwimmer und Schwim merinnen hatten H bei der erstklassigen Besetzung aller Wettbewerbe äußerst schwer, sich zur Geltung zu bringen und kamen über Plätze nicht hinweg. Von den hohen Leistungen, die gefordert wurden, zeugt in besonderem Matz der neue deutsche Rekord von Inge Schmitz, Spandau, im 400? Meter-Kraulschwimmen in 5:41,4. Die Dresdnerin Feldmann endete hier in geschlagenem Feld. Auch Hanni Hölzer mußte sich im 100-Meter-Brustschwimmen mit einem zweiten Platz begnügen. Die Breslauerin Ursula Hartmann siegte in 1:28 vor der Plaunerin, die 1:30,2 benötigte. Im übrigen holten bisher Irmgard Frese, Kirchhain, im Kunstspringen der Frauen Klasse 2a einen dritten, im 100-Meter-Kraulschwim- men der Männer Klasse 2b Oswald Ltngel, Leipzig, eben falls einen dritten Platz für Sachsen. Im Frauen-Brust- schwimmen Klasse 2b kam Elli Börner, Dresden, auch aus den dritten Platz. In der Männer-Altersklasse über 45 Jahre wurde Paul König, Dresden, Zweiter. Ueberaus ehrenvoll war das Abschneiden des Annaberger Brettschneider, der in der Meisterklasse über 200 Meter Kraul einen dritten Platz belegte. In der Meisterklasse der Frauen ging Hanni Hölzner, Plauen, über 200 Meter Brust nochmals an den Start. Sie mußte sich aber mit dem dritten Platz begnügen <3:15,6). Siegerin wurde erwartungsgemäß die Berliner Busse in 3:07 vor Heidemann, Dessau, in 3:08. Einen schönen Erkolg erzielte der Dresdener Ebschke im 100-Meter-Rückenschwim- men der Meisterklasse. Hinter Simon, Gladbach, belegte er den zweiten Platz in 1:20. Sachsens Florettfechterinnen in der Endrunde Sachsens Florettfechterinnen galten nach den erfolgrei chen Kämpfen der Vor- und Zwischenrunde, die alle gewon nen wurden, als besonders stark. Die Endkämpfe nahmen die Mannschaften von Südwest, Bayern, Mitte und Sachsen auf. Den Endsieg errangen die Vertreterinnen von Südwest, di« alle drei Kämpfe gewannen. Sachsen belegt« den zwei- ten Platz. Das Endergebnis lautet: 1. Südwest drei Siege, 2. Sachsen zwei Siege, 3. Bayern einen Sieg. Im Kegeln einen Meistertitel Erfreulicherweise schnitten die Sachsen auch beim Ke geln gut ab. Auf der Internationalen Bahn gab es einen viel umjubelten Sieg von Oskar Wunderlich, Buchholz, mit 1502 Punkten. Damit holte sich Wunderlich den stotzeu Meistertitel zum dritten Mal. Auf dem »ünsten Platz lan det« Trauschke, Dresden, mit 1423 .Holz. Auf Bohle war der Leipziger Robert Müller bester Sachse, der es auf eine» achten Platz brachte. Bei den Senioren errang Zaumscgel, Dresden, einen achtbaren vierten Platz. In der Einzelmeisterschaft auf Asphalt liegen die Sachsen außerordentlich gut. Zeunert, Dresden, führt und hat berechtigte Hoffnungen auf den Titel. Wie erwartet, konnte Zeunert, Dresden, in oex Deutschen Meisterschaft auf Asphalt sich erfolgreich durchsetzen. Auch der zweite Platz fiel an einen Sachsen, den Markkleeberger Pfahl. Ergebnisse: 1. Zeunert, Dresden 858 Holz, 2. Psahl. Mark kleeberg, 856 Holz, 3. Krämer, Cranach, 856 Holz, 4. Niehoff, Braunschweig, 852 Holz. Die Junglehrer in Breslau Am Donnerstag nachmittag traf zum Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau mit rund 1060 Teilnehmern die Reichsstaffel der Iungerzieher und -erzieherinnen ein, die den vom NS.-Lehrerbund veranstalteten Neichsjung- erziehermarsch durchgeführt hatte. Die . ngerzieher un ternehmen in jedem Jahr einen Marsch in eine deutsche Landschaft, um Erziehung und Unterricht aus dem Er lebnis heraus fruchtbringender zu gestalten. Das Deutsche Turn- und Sportfest gab in diesem Jahr den Anlaß, als Ziel Breslau zu wählen. Der größte Teil der Reichs- staffel ist in der Nähe des Hermann-Göring-SportfeldeS in einem großen Lager unlergebracht. Zer Eroklamvl der Mkre rM »Sher Organisationsarbeiten am Sachsenring Die Durchführung des schwersten Motorradrennens der Welt, auf dem sich die Kapazitäten aller motorsport lichen europäischen Nationen treffen, liegt in den Hän den der in solchen Arbeiten schon oft erprobten NS. - K.K. -Motorgruppe Sachsen. Was es bedeutet, eine solche Riesenorganisation aufzuziehen, kann der nicht ermessen, der nicht wenigstens einen Tag im Rennbüro in Hohenstein-Ernstthal oder eine Stunde an der Renn strecke gewesen ist, um einen Einblick in diese gewaltige Arbeit zu bekommen. In allen Städten und Dörfern rund um den Sachsen ring, in allen sächsischen Großstädten hängen Spannbän der, an Plakatsäulen, Gartenzäunen, in Schaufenstern hängen die farbenfreudigen Plakate. Ein Lautsprecher wagen fährt durch das sächsische Land mit Schallplatten und Werbezetteln, überall spricht man von diesem ge waltigen Ereignis, überall verfolgt man die zahlreichen Sportberichte der Zeitungen — wer kann den Großen Preis von Europa erringen, wer wird in der 250er-, in der 350er-, 500er-Klasss siegen? Im Rennbüro in Hohenstein-Ernstthal wird am grü nen Tisch das entworfen und geplant, was wenige Tage später an der Rennstrecke aufqebaut werden wird. Das Zeitnehmerhaus muß, fast auf den Millimeter genau, so an der Strecke stehen, daß im Vorübersahren bei einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometer die Num mern der Fahrer erkannt werden können, gleichzeitig muß die Durchfahrtszeit auf 1/100stel Sekunde errechnet werden: und alles das ist noch nicht genug, die Fahrer werden aucb noch, sveziell für die Zeitnahme, mit farbi gen 'Helmbezügen versehen, damit man hie einzelnen Na^ tionen sofort unterscheiden kann. Die Verlegung von Start und Zieh aus dem Bereich der Queckenbergkurve in den Nordteil! der hier parallel zur Neichsautobahn verlaufenden Strecke^ brachte eine bessere räumliche Konzentrierung von Start' und Ziel, Maschinenabnahme, Zeitnahme und Fahrer lager, woraus sich höchste Gewähr für eine einwandfreie Abwicklung der gegenseitigen Verständigung ergeben wird^ Bedenkt man, daß die verschiedenen Nationen nicht nur sprachlich, sondern auch in Fragen technischer und organisatorischer Art laufend zu betreuen sind, und daß bei der gegebenen Verschiedenartigkeit sowohl der Fahrer wie auch der Maschinen jederzeit ein planvoller Ablauf erreicht werden muß, so ist unschwer einzusehen, daß eine dergestalt nahe beieinanderliegende Orientierung diese Aufgabe sehr erleichtert, um so mehr als die Fernmelde anlagen vom Streckensicherungsdienst und Sanitätsdienst stark beansprucht werden. Diese Neuanlagen führen bei Berücksichtigung des Streckenumbaues, der den bedeutend erhöhten Geschwin digkeiten der Motorräder angepaßt ist, zu einer völligen Umorganisation des Streckensicherungsdien stes und auch der Anlage der Zuschauerplätze. Bei den heutigen Renngeschwindigkeiten müssen Kurven, die im vorigen Jahr als völlig harmlos bezeichnet werden konn ten. mit den erdenklichsten Sicherungsmaßnahmen ver sehen werden. So wird am Sachsenring Wirklichkeit, was kurz zu vor in den Rennbüros ausgerechnet wurde. Vergessen aber darf man nicht, daß sicher ein viertel Million Menschen kommen. Und die Menschen, die da kommen, wollen ein Rennen sehen: sie kümmern sich nicht um das, was der Veranstalter gearbeitet hat, sie wollen den Kampf erleben. Dabei aber bedenken sie kaum, daß sie vielleicht ihren gu ten Standplatz mitten durch ein Haferfeld erreicht haben — daß sie frische Saaten zertreten, daß sie das, was der Bauer in mühevoller Arbeit erbaut hatte, zerstören! Das darf nicht eintreten! Es genügt nicht, dem Bauern den Flurschaden zu bezahlen, damit ist dem deutschen Volk nicht geholfen! Jeder muß dazu bei tragen, daß Flurschäden verhindtert werden! Jeder muß den anderen warnen, wenn er sich am Volks gut versündigt. Die Rennleitung hat Warnungsschilder aufgestellt, Sperrdraüt gezogen und Brücken gebaut — keiner hat es nötig, dem Bauern das Feld zu zertreten; jeder kann die Rennstrecke sehen, ohne daß er Flurschaden anrichtetl Sestern Frankreich — morgen Jugoslawien Randbemerkungen zu einem großen Ereignis. — Fahren unsere Tennisspieler nach USA.? Man hat das wirklich nicht erwarten können, Viesen glatten sieg Deutschlands über Frankreich in dem Davis-Pokal- Kamps. Unsere Tennisspieler haben hier eine Aufgabe gelöst, sie nach ihrer Form von den Hamburger Tagen der Meister- chaften kaum lösbar erschien. Aber es ist eben doch alles »nders gekommen, und wir können nur sagen, es ist schön, daß I :s so gekommen ist. Die jungen Franzosen, die nicht nur von l ihren Landsleuten favorisiert wurden, sind freundlich, aber j nit sanftem Nachdruck aus dem diesjährigen Wettbewerb um >en Pokal hinauskomplimemiert worden. Muß man erwäh nen. daß es die französischen Sportjournalisten waren, die am meisten über dieses Ergebnis überrascht waren. Sie hatten, als sie in großer Menge zu Sonderberichten nach Berlin 'amen, wohl schon im großen und ganzen ihre Berichte fertig n der Tasche, so daß es für sie plötzlich große Arbeit gab. Da war nun das Wehklagen groß. Denn statt des erwarteten .Begräbnisses' des deutschen Tennis gab es eine peinliche Niederlage der jungen „Musketiere", die man schon fast als Heraussorderer Amerikas angesehen hatte. Grundsätzlich falsch fft es aber von der französischen Presse, alle Schuld den fran zösischen Jungmannen zuzuschieben. Sie haben in Hamburg eine vorbildliche Leistung gezeigt und konnten selbst nicht erwarten, daß es in Berlin umgekehrt kommen würde, besonders der Verlust des Doppels war bitter, weil Pötra- Lesueur seit einem halben Jahr ungeschlagen waren und noch n Hamburg das deutsche Doppel hatten besiegen können. I« Berlin gab aber die größere Kampfmoral den Aus schlag zugunsten der Deutschen, die wußten, daß es auf jeden Lall ankam. UUter dieser Perspektive betrachtet, kann man nur sagen, daß die einzigen Schuldigen an der französischen Niederlage die — deutschen Spieler waren, deren Ehrgeiz, Kampfkraft und taktische Ueberlegenheit sich den guten Anlagen aer Gegner überlegen gezeigt haben. Für Henkel und Metara sowie für die in Bereitschaft stehenden Redl und Göpfert eröffnet sich jetzt schon eine Woche später du- nächste Ausgabe. Wie vor zwei Jahren, haben wir gegen Jugoslawien die Endrunde in Europa zu bestrei ten Allerdings ein gewisser und -vielleicht sehr ausschlag gebender Untersclneo tsi doch dabei: Danials spielten wir in Agram, fern von der Heimat, und wenn auch unsere Mann schaft damals stärker besetz! war, so dürfte sich Vor- und Nachteil jetzt auf den Berliner Rotweih-Plätzen ausglei chen. Hier haben unsere Spieler nun schon so manchen inter nationalen außerordentlich bedeutsamen Sieg erfochten, hier laufen sie zu ihrer besten Leistungssähigkeu aus, und so wer den sich die Jugoslawen, deren Können anerkannt werden muß, auch nur schwer dieser Atmosphäre entziehen können, Palada, Puncec. Mitic und Kukuljevic haben eben erst gegen Belgien in Brüssel einen großen Kamps geliefert und werden alles daransetzen, auch gegen Deutschland siegreich zu bestehen. Die Aufgabe ist für beide Mannschaften nicht leicht, uno es ist sehr wahrscheinlich, daß die Tagessorm oen Ausschlag gibt. Wir wollen die Wenn und die Aber beiseitelassen und hoffen, daß sich unsere Spieler weiter siegreich durchkämpsen, nachdem sie nun bereits insgesamt zum sechsten- und hinter einander znm vierienmal die Europa-Schlußrunde erreicht haben. Der Sieger sährl nach Amerika, nm dort erst gegen Australien die Schlußrunde zu bestreiten. Dann erst geht es gegen Sen Pokaiverteidiger Amerika in der Her- äussorderungsrunde. und das ist ein schwerer Weg. Die Amerikaner rechnen für die nächsten Tage in Berlin mit einem deutschen Sieg, denn sie haben bereits das deutsche Doppel zu den amerikanischen Meisterschaften eingeladen. Da ist allerdings noch ein kleiner Haken bei der Sache: Deutschland gewann bekanntlich im vergangenen Jahre die amerikanische Doppelmeisterschaft, und die Uankees versprachen, als Gegen leistung ihre Spitzenspieler zu den Deutschen Meisterschaften nach Hamburg zu entsenden. Es ist aber anders gekommen, denn sie Herren Budge und Mako zogen es vor. rund um Deutschlanv zu reisen und während der Hamburger Tage in Ungarn, der Tschecho-Slowaket und Jugoslawien billigere Ernte zu halten Das wollen wir nicht so schnell ver gessen, und darum soll man sich nicht wundern, wenn Deutsch land nachher vielleicht trotz des — durchaus möglichen — Berliner Sieges aus eine Teilnahme an den USA.-Metster- schasten verzichtet. B.
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