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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung fir die SLM und de« AmLsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dtrt, rrtchrio- tSglüy mti b« <ki»»« »»S'KSmtW,. D« betrüg! b« «bhoUmg «SchotNch «S NU^ b»«M»ß«»»»U WSH»M A» «Ml. «onatltch LÜO «M. SHe Veh«»»«»»» K«M-««W «chts»M^ teki« «»sprvch «f Stückzahl««» b« VeMg-preff»». AM»»»M»l>Wch« Dr ALHot« iü»vck S—« Uhr vachnittag-, P«tße NN» ««^chDtze Kei W>D«GD»»»« «ich tfi«<»lDe «r. 4 — Für da» «rschet»« »»» «»Mi,« «, DW»»»»«k«»»»»«» »»»E zuäe-e» krinr Gersühr. Auäeiqcn iind »o dcu (?-rjchririungVtog<m bis oarru. !0 Utzl liu! — iKrlor, '.b!vhl L Hoffmun». Di iu^ Kari Hoffman» u. Gebrüder rüeyr. vaupttchrtjiirtler: Walt.u Nlohr. Pulsnitz: Srelw.: Waller Hoffmann, PulSuttz. »Li den HeimalleU Lpori u. ?!ineiileu Waller Hoffmann, ffwlSnitz: für ^alrrtt, ^Kiderdienst und den übrigen ?eii libailer Lloyr. PuWnitz. — D. A. VI.: 2220. c>etchü'l»fic!iea Älbertst: ah« 2 and Adoli-Hltier-Sn atze t» -rernros 5tp und 520 Der P«ls«itzer ««zeig« P d«s -m B«*ß<«Mkrms drr smiliche« Dekmmtmachuug«» der Amtshauptmannschast -a Kamen-, des Stadtrates zv Prüsnttz nnd des Gemeinderates M Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Fiaau-amtes -n «amen, Nr. 175 Freitag, den 29. Juli 1938 9V. Jahrgang Ein Friedensplan Runcimans Aber deine amtlichen britischen Vorschläge Wie der politische Korrespondent des „Daily Tele graph" meldet, wird Lord Runciman bereits am Montag nach Paris reisen. Der Korrespondent unterstreicht noch einmal, daß Runciman als Privatmann nach Prag gehe und daß ihn kein amtliches Sekretariat, nicht einmal ein Dolmetscher des Foreign Office begleiten werde. Man erwarte, daß Lord Runciman gleich nach seiner Ankunft in Prag eine Besprechung mit Hodscha haben werde, der eine ähnliche Fühlungnahme mit den Sudeten- deutschen folgen werde. In Londoner politischen Kreisen sei man sich völlig klar darüber, daß die Vorschläge, die Lord Runciman machen werde, nicht als amtlich von der britischen Regierung kommend angesehen werden könnten. Von ihr seien keine Vorschläge für eine Bereinigung gemacht worden und wür den auch keine gemacht werden. Von einem britischen „Ein greifen" könne also gar keine Rede sein. Der politische Korrespondent des „Daily Expreß" will wissen, daß Lord Runciman beabsichtige, einen eigenen „Friedensplan" vorzuschlagen, falls die unmittelbaren Be sprechungen zwischen den beiden Parteien zusammenbrcchen sollten. Dieser Plan werde nicht aufgezwungen, aber man hoffe, daß beide Parteien ihn annehmen würden. Entwurf über die territoriale Verwaltung Der Sudetendeutschen Partei wurde jetzt der von der Prager Regierung ausgearbeitete Entwurf eines Gesetzes über die Grundlagen der Organisation der territorialen Verwaltung überreicht. Seitens der Sudetendeutschen Partei wurde der Entwurf, zu dem auch mündliche ju ristische Erläuterungen gegeben wurden, ohne Stellung nahme entgegengenommen. Oie Hoffnungen der Slowaken betrogen Die Forderung der Slowaken nach Berücksichtigung des Pittsburger Vertrages wird enttäuscht. In einer Unterredung mit dem Führer der amerikanischen Abord ¬ nung der Slowaken, Dr. Hletko, teilte Ministerpräsident Dr. Hodscha auf Befragen mit, daß die Einverleibung des Pittsburger Vertrages in die Verfassung der Tschecho-Slowakei nicht in Frage käme. Die Prager Regierung sei aber angeblich bereit, den amerikanischen Slowaken auf eine andere Weise Genug tuung zu geben für das, was sie für die Entstehung der Tschecho-Slowakei getan haben. Die jetzige Reform sei eine Erfüllung des Pittsburger Vertrages, und er selber wolle im Geiste dieses Vertrages arbeiten. Halifax über Runciman Oberhauserklärung zur sudetendeutschen Frage. Im Oberhaus gab Lord Halifax im Rahmen sei ner außenpolitischen Uebersicht u. a. Erläuterungen zum italienisch-englischen Verhältnis. Er gab hierbei dem Be dauern Ausdruck, daß die Vorbedingungen für die In kraftsetzung des englisch-italienischen Abkommens noch nicht erfüllt seien. Es möge sein, daß starke Kräfte in der Welt die Wiederherstellung der alten Freundschaft zwi schen England und Italien nicht wünschten. Lord Halifax wies dabei darauf hin, daß Hoffnungen auf eine Beein flussung der italienischen Achsenpolitik töricht seien. Zum sudeten deutschen Problem übergehend umritz Lord Halifax dann die Stellung Lord Runcimans und hob hervor, daß dieser von der Regierung vollkommen unabhängig sein solle. Lord Runciman habe seine eigene Stellung im übrigen dahin skizziert, daß er gleichsam mit ten im Atlantik in einem kleinen Boot ausgesetzt sei. Das sei, meinte Lord Halifax unter der Heiterkeit des Hauses, tatsächlich die Lage. Lord Halifax gab im Hinblick auf die an der Lösung des sudetendeutschen Problems interessierten Mächte zu gleich der Ueberzeugung Ausdruck, daß keiner derjenigen, die für die Regierungen in Europa verantwortlich sind, heute einen Krieg wünscht. Tschechische Vorschläge ungültig? Eine merkwürdige Auslassung des Tfchecho-flowakischen Pretzbüros Das Tschccho-Slowakische Preßbüro gab eine Stel lungnahme heraus, in der es u. a. heißt: In den letzten Tagen brachten einige ausländische und Prager Blätter Artikel, in denen einzelne Teile aus dem Gesamtwerk der Nationalitätenvorlagen angeführt oder kommentiert wurden, an denen die Regierung soeben arbeitet. Das Tschecho-Slowakische Preßbüro wurde von maßgeben den amtlichen Stellen auf die Tatsache aufmerksam ge macht, daß alle derartigen Auszüge aus den Regie rungsvorlagen kein wirklich erschöpfendes Bild und keine Uebersicht bieten, weil es sich nicht um Werke handelt, deren Redaktion bereits defini tiv abgeschlossen wäre. Weder das politische Minister- komitce noch der sechsgliedrige Parlamentsausschuß haben ihre Arbeiten bisher beendet, und auch die Verhandlun gen mit den Vertretern der politischen Parteien, welche die einzelnen Nationalitäten repräsentieren, wurden nicht abgeschlossen. Es ist also selbstverständlich, daß keine end gültige Entscheidung über diese legislativen Vorbereitun gen ausgesprochen wurde, denen nur der Ministerrat de finitive Form von Anträgen für das Parlament geben kann, der die Vorlagen vor der Einbringung im Par lament definitiv beurteilen und regeln wird. Zu dieser Meldung des Tschecho-Slowakischen Preß büros erfahren wir aus dem Kreise der SdP.-Delegation: Diese Mitteilung maßgebender amtlicher Stellen an das Tschecho-Slowakische Preßbüro muß außerordent liche Verwunderung erregen. Es handelt sich bei der Veröffentlichung des Nationalitätcnstatuts durch Pra ger Blätter unbestreitbar um wesentliche Teile des Wort lautes jenes Vorschlages der Regierung, welcher ver T>e- lcgation der Sudetendeutschen Partei am 30. Juni 1938 offiziell überreicht wurde. Das gleiche gilt für den Ent wurf eines neuen Sprachengesetzes. Die heutige amtliche Mitteilung könnte nur den Sinn haben, daß nunmehr die Regierung die bereits der Su detendeutschen Partei übergebenen Vorschläge nicht mehr als gültig betrachtet und neue Vorschläge unterbreiten will. Hiervon ist der Delegation der Sude tendeutschen Partei aber bis jetzt nichts bekannt. Es bedarf keiner weiteren Ausführung, datz dadurch vor der Ocffentlichkeit falsche Vorstellungen über den ge genwärtigen Stand der Gespräche zwischen der Regie rung und den Vertretern der nichttschechischen Völler und Volksgruppen, insbesondere des Sudetendeutschtums, er- veckt werden. ReLrer Tfchechenierror Drohung gegen Sudctendcutschc, weil ihre Kinder deutsche Schulen besuchen. Aus Hof in Mähren wird ein neuer Fall brutaler tschechischer Erpressung bekannt. Der beim dortigen Post amt angestellte Briefträger Josef Demel wollte seinen Jungem der den ersten Jahrgang der dortigen tschechischen Schule besucht, in die deutsche Schule schicken, da das Kind in der tschechischen Schule einen schlechten Fortgang zu verzeichnen hatte. Als er den Jungen abmelden wollte, erklärte der tschechische Lehrer Kubes, Demel könne ver setzt werden oder überhaupt seinen Posten verlieren. Kubes habe hieraus Einfluß, und der Briefträger möge daran denken, ob er sein Gehalt vom Staate oder von den Sudetendeutschen beziehen wolle. Der Briefträger war durch diese freche Drohung so verängstigt, daß er von einer Abmeldung seines Sohnes absah, um so mehr, als ihm auch noch von zwei anderen tschechischen Beamten in gleicher Weise gedroht wurde. Aus dem Bezirk Tu sch kau wird mitgeteilt, daß tschechische und jüdische Gutsbesitzer deutschen Arbeitern kündigen und für sie tschechische Arbeiter anstellen, weil die deutschen Arbeiter ihre Kinder in den deutschen Schu len anmelden. polnischer Protest in Prag Die Tschechei Herd kommunistischer Wühlerei. Polen hatte bereits in einer Note vom 22. März dar aus hingewiesen, datz sich die kommunistische Partei in der Tschecho Slowakei zu einem Ausfalltor der Ko mintern gegen Polen entwickelt hat. Polen hatte damit das unterstrichen, was schon deut scherseits immer wieder als Befürchtung herausgestellt wurde, daß nämlich die Tschechei die Vorpostenstellung des Bolschewismus darstellt. Die ständige gegen den polnischen Staat gerich tete Wühltätigkeit der tschechischen kommunistischen Partei hat die polnische Regierung jetzt veranlaßt, in Prag erneut Protest einzulegen. In der neuen Note wird unter anderem festgestellt, daß zwar das tschechische Außenministerium die in der ersten polnischen Note angeführten Tatsachen nicht in Ab rede gestellt habe, daß es aber trotzdem den Anschein habe, als ob die tschechischen Sicherheitsorgane geneigt seien, die Wühlereien der kommunistischen Partei zu ba gatellisieren. Die Mittel zur Beseitigung dieser destruktiven Aktion der tschechischen kommunistischen Partei müßten als wir kungslos betrachtet werden. Die polnische Note enthält überdies eine Reihe neuer Tatsachen und unbestreitbarer Beweise dafür, daß die in der Tschecho-Slowakei legal bestehende kommunistische Partei ihre gegen Polen gerichtete umstürzlerische Betätigung fortsetzt. Erbhofgesetz auch in der Ostmark Wesentlicher Schritt auf dem Wege des Rcchtsanglcichs. Nach einer am 27. Juli erlassenen Verordnung tritt das Reichserbhofgesetz mit den dazu ergangenen Durch- führungsvorschriftcn am 1. August 1938 im Lande Oester reich in Kraft. Die Bestimmungen des Altrcichs werden ohne sachliche Aenderung übernommen. Mit dieser Verordnung ist ein weiterer wesentlicher Schritt auf dem Wege der Rechtsangleichung getan. Seine Bedeutung besteht darin, datz das Neichserbhofgesetz nun auch in der wieder heimgekehrten Ostmark seine Aufgabe übernimmt, das Bauerntum als Blutquelle des deutschen Volkes zu sichern. Die Ostmark war seit je ein ausgespro chenes Bauernland. Sie ist es auch bis heute geblieben. Der gesunde Sinn der bäuerlichen Bevölkerung hat in den meisten Bezirken die überkommene gute Art der bäuer lichen Geschlechterfolge ohne Teilung der Höfe erhalten. Hier bedeutet die gesetzliche Festlegung dieses der bäuer lichen Lebensordnung entsprechenden Rechts nur die Her stellung der Rechtseinheit für Großdeutschland. Für die Bezirke, in denen unter der Einwirkung bauernfremder Rechtsvorstellungen die Gewohnheit der Teilung sich aus gebildet hatte, wird das Reichserbhofgesetz auch in Oester reich die Grundlage für das Wiedererstehen eines gesunden Hofgedankens und damit für ein völkisch besonders wert volles Landvolk schaffen.