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Pulsnitzer Anzeiger ' Ohorner Anzeiger Haupt» mid Taycszcttung fiir die Stadt mrd d«u Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn «ne» «n iprnch «f RückPrhlu», »« VeMgePrehe«. Nr. 176 90. Jahrgang Sonnabend, den 3V. Juli 1938 Der Pulsnitzer «»zeiger ist dos -ur V«M«Mchm»g der «örtliche« Vekormtiuachrmge« der Amtshauptmarmschaft -« Kamenz, de» Etadtrate» zu P«ls«itz mrd des Gemetrderokr z« Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt mrd enthält Bekanntmachnvgen de» «mm- Mcho, kein» «demühr. ««zeig»» find an den SrftheinnsMas«' b» «-»- 1» Uhr «liMVde«. — Vertag; Mahr t Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann m- DebrNSer Hasptschrtstletter: Walter Mohr, PnSnih; Stell»: Walt« Hoffmann, PuWattz. B«a»tu»orrjtch für de» Heinnckteü. Sport » ««zeigen Walt« Hoffman», PnWni-; Mr «oüttr, vilderdteast mrd den üdrtgen Teil Watt« Mohr, PulLuitz. — D. R. Vl.: rmo. GvschüfGstelle» Uliertstrahr 2 und Adolß-Hitker-Straße s. ssernrni !NS und MV Volksdeutsches Bekenntnis Feierstunde des Deutschtums im Ausland Dr. Goebbels spricht vor den Deutsche« aus aller Welt Erhebende nächtliche Feier aus dem Breslauer Schlotzplatz Zu einem unvergleichliche« Erlebnis wurde am Abend deS Freitag die Feierstunde deS Deutschtums im Ausland aus dem nächtlichen Schloßplatz, bei der Reichs» Minister Dr. Goebbels eine hinreißende Ansprache an die deutschen Brüder und Schwestern auS aller Welt hielt, die zum großen Fest der Leibesübungen nach BreS» lau gekommen sind. Den Dank des AuSlandSdeutschtumS sprach der Führer der Sudetendeutschen, Sonrad Hen lein, auS. Durch die Teilnahme des Reichsministers Dr. Goeb bels, der, wie schon beim Sängerbundesfest so auch beim Hochfest der deutschen Leibesübungen in die schlesische Hauptstadt kam, war die abendliche Feierstunde des Deutschtums im Ausland zum Ereignis des Tages geworden. Die Innenstadt selbst im großen Um kreis des Schloßplatzes war für den gesamten Verkehr schon seit Stunden gesperrt, und hier schoben sich nun Kopf an Kopf auf den Bürgersteigen die Menschenmassen, während auf den Fahrdämmen in mustergültiger Ord nung die Kolonnen der Volks- und Ausländsdeutschen, die Männer in ihrer Sportkleidung, die Frauen teils in ihren farbenfrohen und kostbaren Trachten, teils auch im Turn- und Sportkleid, mit klingendem Spiel und flie genden Fahnen zu der Stätte der nächtlichen Feier mar schierten. Ueberall, wo sie in den Straßen erschienen, um brauste sie freudiger Jubel, der auf dem Schloß- Platz zu einem endlosen Sturm begeisterter Freude an schwoll. Der ganze von hohen Tribünen eingefaßte Schloß platz, in dem Girlanden geschmückte Fahnenschirme das gewaltige Viereck andeuteten, bietet mit der Silhouette der Stadttürme über dem Grün der Bäume ein impo santes Bild. Hochauf steigen die von Fahnenmasten ein gefaßten Tribünen, die seit Stunden Kopf an Kopf von einer erwartungsfrohen Menge besetzt sind. Das Redner pult liegt vor dem linken Flügel des Schlosses, genau in Platzmitte. Unmittelbar vor der Tribüne ist eine breite Gasse freigelassen, in die die Fahnen einmarschieren wer den: zur Rechten und Linken dieser Gasse, unmittelbar vor dem Redncrpodium, stehen die Blocks der deutschen Brüder aus aller Welt, im dunklen graugrün das statt liche Aufgebot der sudetendeutschen Turner, im Hellen Grau die sudetendeutsche Jugend, dazu die verschiedenen Abordnungen des schaffenden Su detendeutschtums. unter ihnen auch ein Bergmannsmusik zug in Knappentracht, mit roten Federbüschen an den Kappen. Hinter den Sudetcndeutschen folgen die Abord nungen aus dem übrigen Europa und aus Uebersee, alle mit ihren Fahnen, viele in ihren Trachten oder im sport lichen Gewand. Kurz vor 22 Uhr zieht die sudetendeutsche Jugend einen feurigen Saum um das gewaltige Rechteck, das nun ein einziger Menschenblock geworden ist. Scheinwer fer huschen über die Kolonnen und erhellen lauter glück strahlende, freudig erregte Gesichter. Begeistert begrüßt erscheint Dr. Goebbels, be gleitet vom Gauleiter und Oberpräsidenten, dem Reichs sportführer, dem Gauleiter und Staatssekretär Bohle, dem Kommandierenden General des VIII. Armeekorps, Konrad Henlein und dem schlesischen Führerkorps. Im feierlichen Zug marschieren die Faynen, an der Spitze das neue Bundesbanner des Rcichsbundes für Leibesübungen, flankiert von zwei Hakenkreuzfahnen und begleitet von den ältesten Traditionsfahnen der deutschen Turn- und Sportvereine im Ausland, ein, gefolgt von der stattlichen Abordnung der schwarz-weißen Fahnen des Sudetendeutschen Turnverbandes und den Bannern der deutschen Turn- und Sportvereine in aller Welt. Man erkennt im matten Licht des Abends und der Scheinwerfer die Fahnen der deutschen Turner Nordamerikas. Chiles. Australiens und all der anderen Länder, aus denen Abordnungen zu dem großen Fest nach Breslau kamen. Dann intoniert die Musik unter atemloser Stille eine feierliche Weise, und die Wiener Singgruppe fällt mit dem Lied „Heiliges Vaterland* ein. Der Reichssportführer eröffnet die nächtliche Feier stunde. Der Laak der «olksdMchen Umbraust von stürmischem Beifall nimmt der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, das Wort: „Deutsche Volksgenossen! Viele Tausende deutscher Män ner und Frauen, Zungen und Mädel aus dem Auslande sind hier in Breslau zu der bisher größten auslandsdeutschen Feierstunde im Eroßdeutschen Reich angetreten. Deutsche aus der ganzen Welt, aus allen Ländern, wohin das Schicksal Men schen unseres Volkes verschlagen hat, sind hier zu einem echten deutschen Volksfest vereinigt. Das deutsche Volk im Reich Hal seine Brüdern und Schwestern von draußen aus das allerherz lichste empfangen: Deutsche aus Uebersee und den ehemali gen Kolonien, Volksgenossen aus allen deutschen Volks gruppen Europas und darunter besonders viele Grenz- Ianoeutsche. Es ist für mich eine ehrende Pflicht, in dieser Stunde im Namen der Deutschen jenseits der Grenzen allen unseren aufrichtigen und tiefen Dank zu sagen. In diesen Tagen ist das Deutschtum des Mutterlandes mit dem Deutschtum außerhalb der Grenzen des Reiches in einer großen und herzlichen Festgemeinschaft verei nigt. Besser als Worte es können, beweist dies großartige Treffen deutscher Menschen aus aller Welt, daß es wieder ein einiges, ein großes und stolzes deutsches Volk gibt, durchdrun gen von einer Weltanschauung und erfüllt von einem starken Glauben. Stets deutsche Lollsbürger Wik Ausländsdeutsche geben dem Staate, was des Staates ist, und dem Volke, was des Volkes ist. Als Deutsche find wir gewohnt, übernommene Pflichte« gewissenhaft zu erfüllen. So nehmen wir auch die Erfüllung unserer Pflich ten gegenüber den Staaten, denen wir angehoren, ernst and gewissenhaft. Aber auch al» Staatsbürger der verschiedensten Länder und Mächte find und bleiben wir deutsche Volksbürger, die sich freiwillig unter die Gesetze deutschen Volkstums stellen. Wir sind ein Volk geworden, die Gemeinschaft aller Deut schen in der Welt. Neues Loll — »euer Staat Ich habe die deutschen Turnfeste von München 1923, Köln 1928 und Stuttgart 1933 miterlebt. Heute in Breslau ist der gewaltige Durchbruch volksdeutscher Erneuerung überall sichtbar. Das Stuttgarter Turnfest stand mit am An fang dieser Neuwerdung des deutschen Volkes. Nur fünf Jahre liegen zwischen Stuttgart und Breslau. In dieser schicksals- vollen Zeitspanne ist ein neues deutsches Volk und ein neuer deutscher Staat entstanden. Dieses neue, vom Führer geschaffene Reich zu sehen, ist für uns Ausländsdeutsche ein freudiges und tiefes Erlebnis. Wir sehen das Reichsvolk Eroßdeutschlands am gewaltigen Aufbauwerk seiner Geschichte und schöpfen daraus auch für uns und unseren Kampf neuen Glauben und neue Zuver- sicht. Wir Ausländsdeutsche erleben das Werk der deutschen Revolution in einer Stärke und in einem Ausmaß, wie sich der Binnendeutsche kaum vorzustellen vermag. Denn wir wissen: Größe und Glück des Eroßdeutschen Reiches ist Größe und Glück des ganzen deutschen Volkes, ist aber auch Größe und Elück ganz Europas und aller seiner Völker. Es ist unsere tiefste lleberzeugung, daß Deutschland von der Geschichte auser« sehen ist, jenes neue Recht zwischen den Völkern zu finden, das einzig und allein unserem unruhigen Erdteil den echten und wahren Frieden bringen kann. Daß wir Deutsche zu dieser großen inneren Einheit gesun den haben, danken wir einem einzigen Mann: AdolfHitler! Anlösbare Teile des grohdeullcheu Noltes! Wir werden von hier wieder in unsere Heimatländer zu rückkehren. stolz daraus, daß uns das Schicksal eine besondere und schwere Aufgabe ^ugewiesen hat: Die deutsche Scholle und das deutsche Blut treu zu hüten und mitzuhelien, dem deutschen Volk den Frieden zu sichern. Als Sprecher der größten deutschen Volksgruppe in Europa bekenne ich zugleich für alle übrigen Deutschen außerhalb der Reichsgrenzen: Wir alle find unlö»bar»T«iIede»,rvtzde«t° scheu Volke» l Dem Mann, der Europa und der Welt da» aewaltigste vei- spiel eine» friedlichen Ausbauwerke» gibt, dem Manne, der da« deutsche Volk vor dem sicher scheinenden Untergang» gerettet hat. diesem Manne schlagen die Herzen von Millionen deutscher Menschen auch außerhalb der Reichsgrenzen tu tiefster Dank- barkeit entgegen. So grüßen wir ihn hier bei der Feierstunde der Auslandsdeutschrn und bringen ihm unsere Lieb« und uu- wandelbare Treue zum Erichen». Dem Führer Adolf Hitler» Sieg Heil. Sieg Heil, Sieg Heil!* Nach Konrad Henlein spricht der Reichssportführer Staatssekretär v. Tschammer u. Osten: Ihr seid hier zusammengetreten, sagte er dabei u. a., unter der Fahne des deutschen Volkes. Verbunden seid Ihr mit einander durch das gemeinsame Bekenntnis zur völkischen Leibeserziehung. Als der vom Führer mit der Leibeserziehung des deutschen Volkes beauftragte Rcichssportführcr begrüße ich Euch voll Stolz und voll heißer Liebe. Einhellig und geschlossen seid Ihr meinem Rus nach Breslau gefolgt. Ihr habt es gefühlt, daß dieser mein Ruf der Ruf Eures Blutes und Eurer Liebe zum angestammten Volkstum war. Telegramm des Stellvertreters des Führers Der Stellvertreter des Führers, der dem Deutschtum im Ausland so eng verbunden ist, läßt Euch durch mich grüßen. Sein Telegramm lautet: „Den heute in Breslau zur Feierstunde angetreienen Deutschtum im Ausland übermittle ich auf diesem Weg meinen herzlichsten WillkommenSgruß und gebe meiner Freude dar- über Ausdruck, daß cs so vielen von Euch möglich war, nach Breslau zu kommen. Ich bedaure außerordcntl'ich. heute nicht die Möglichkeit zu haben, unter Euch zu weilen und zu Euch zu sprechen. Nehmt dieses Telegramm als Zeichen meiner engen Verbundenheit zum Auslands deutschtum, aus dessen Reihen ich selber komme. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß auch dieses Fest dazu bei tragen wird, das Band, das alle umschließt, noch fester zu knüpfen. Heil Hitler! gez. Rudolf Heß." Wahrlich, diese Stunde legte beredtes Zeugnis ab von der Kraft des Blutes und von dem völkischen Klmur- willen, der in den deutschen Leibesübungenn liegt, führte ver Reichssportführer, zu Dr. Goebbels gewandt, fort Wahr- lich, diese Stunde legt beredtes Zeugnis ab von der Gemein schaft aller deutschen Herzen, die jetzt zu Ihnen, Herr Mini» ster, emporschlagen. Geben Sie, Parteigenosse Goebbels, vem, was uns alle beseelt, Ausdruck. Fassen Sie das Wort, was in unser aller Herzen schlägt, und geben Sie damit dieser Feierstunde die Losung. Nach dem Reichssportführer nimmt, von einem er neuten Iubelsturm ohnegleichen empfangen, der ge niale Propagandist des Dritten Reiches, Reichsminister Dr. Joseph Goebbels das Wort. Dr. Goebbels, sichtlich bewegt von dem Geifj^der Stunde und von dem zauberhaften Bild der wie durch einen glühenden Ring durch die Fackelträger zusammengeschlossenen Gemeinschaft aller Deutschen, ver- mag bereits mit seinen ersten Worten die Herzen seiner Zuhörer zu packen. Mit schwer zu beschreibender, aufs höchste gespann ter Erwartung haben sie darauf gewartet, diesen Mann auch einmal persönlich von Angesicht zu Angesicht zu sehen und vor allem den gewaltigen Redner der na tionalsozialistischen Revolution einmal mit eigenen Ohren zu hören. Nun ist dieser Wunsch erfüllt worven, und wer wollte es ihnen verdenken, daß sie aus ihrer Freude darüber kein Hehl machen, und fast nach jedem Satz mit Händeklatschen, Heilrufen, Jubel und Jauchzen und sonstigen Beifallskundgebungen die Ausführungen des Ministers begleiten. Es ist „Unser Doktor", wie wir ihn aus der Kampfzeit und den großen Tagen des Dritten Reiches kennen: Fanatisch und idealistisch, von unerbittlicher lo gischer Schärfe und Konsequenz, von beißender Ironie, aber auch von jenem glühenden Idealismus, der die Sterne vom Himmel zu holen vermag. „Unser Doktor",