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Msnlrg, Len 8. August 1S38 „reichsdeutschen Grenzverletzungen" erhalten überdies durch die amtliche tschechische Erklärung, daß bei 54, also dem Gros dieser Gespensterflieger, die Erkennungszeichen „nicht sicher festgestellt werden konnten", den nötigen An strich, um diese ganze tschechische Verlautbarung als ein plump angelegtes Täuschungsmanöver erkennen zu lassen. Der tschechische Hinweis schließlich, daß die reichsdeutschen Behörden den Tschechen bisher weder die Nummern noch die Kennzeichen der Flugzeuge bekannt- gegeben haben, die Glatz in so dreister Weise überflogen, wtrkt nur erheiternd. Denn dieses Manko hat die lschecyo- flowakische Regierung nicht davon abgehalten, sich in ge wundenen Erklärungen zu „entschuldigen"! Dieser Prager Einncbclungsvcrsuch ist also, wie alle früheren, sehr kläglich gescheitert, und cs wirkt wie ein Witz, daß dieser tschechische Taschenspielertrick zu einem Zeitpunkt versucht wurde, als drei tschechische Militärflug zeuge in Kampfformntion in polnisches Gebiet ein- drangen. Diese tschechische Provokation bei Zhwier (Say- busch) erinnert in ihrer ganzen Anlage an die freche Ueberflicgung der deutschen Stadt Glatz. Denn einmal handelt es sich um eine geschlossene Formation, zweiten; waren auch bei Zhwier die geographischen Verhältnisse st eindeutig, dast ein Irrtum von vornherein ausgeschlossci ist, drittens ist auch diese Grcnzüberflicgung bei hcUichnn. Tage erfolgt. Man darf gespannt sein, ob man nun n Prag auch in diesem Falle den traurigen Mut haben wird dem protestierenden polnischen Gesandten die abgeleiert» Formel von den „verflogenen" tschechischen Flugzeugen zr präsentieren. Auch diese neue tschechische Grenzverletzung zeigt, daß Prag mutwillig und verantwortungslos seinen Nachbarr provoziert und immer mehr zum europäischen Unruhe stifter ersten Ranges wird. Prag bricht enteilt sei» Wort Fortsetzung der Tschechifierungsmaßnahmen. Die Direktion der Staatseisenbahn in Königgrätz hat eine Reihe von tschechischen Angestellten in sudetendeutsche Gebiete versetzt, während sudetendcutsche Eisenbahner an rein tschechische Plätze geschickt wurden. Dies geschieht zu einer Zeit, in der das Nationalitätcnstatut ausgearbeitet wird, und entgegen dem Versprechen Prags, für die Zu kunft den Nationalitätenschlüssel einzuhalten. Wirft dieses Vorgehen ein bezeichnendes Schlaglicht auf den Prager Verständigungswillen, so ist auch die Er richtung „tschechischer Kanzleien" im sudetendeutschen Ge biet ein neuer beredter Beweis für den trotz allen Leug nens sich immer wieder äußernden tschechischen Chauvinis mus, der aus die allmählich immer stärker werdende Dttrchsetzung des sudetendeutschen Raumes mit tschechi schen Zuwanderern abzielt. Diese „tschechischen Kanz leien", deren erste jetzt in Saaz errichtet wurde, werden von tschechischen Korporationen und Verbänden auf eigene Kosten erhalten. Auch polnische Erenre verletzt Scharfer Protest in Prag. Die polnische Telegraphcn-Agentur meldet aw 8. August: Heute früh überflogen drei große tschccho slowakische Militärflugzeuge polnisches Gebiet in der Nähc von Zywiec sbei Bielitz in Polnisch-Schlesiens. Die tschecho slowakischen Militärflugzeuge drangen in Kampfformntion ungefähr 22 Kilometer in polnisches Gebiet ein und lehrten dann in die Tschccho Slowakei zurück. Die Flugzeuge flogen in einer Höhe von 806 Meter. Der polnische Gesandte in Prag hat Anweisungen er halten, gegen die Verletzung des polnischen Gebiets scharf zu protestieren. Zu dem von tschecho-slowakischen Militärflugzeugen verursachten Grenzzwischenfall werden noch folgende be zeichnende Einzelheiten bekannt: Die Uebersliegung der polnischen Grenze erfolgte in der Nähe der Ortschaft Rajcza. Die drei tschecho-slowakischen Militärflugzeuge flogen in geschlossener Formation und so niedrig, wie das in dem dortigen bergigen Gelände möglich war. Die Erkennungszeichen konnten von unten deutlich wahr genommen werden. Die Maschinen flogen 2 2 Kilo meter tief in polnisches Gebiet hinein, kreuz ten längere Zeit in der Nähe der Stadt Saybusch und flogen dann in die Tschecho-Slowakei zurück. In Warschau wurde diese unerhörte Grenzverletzung erst in den späten Abendstunden, und zwar zunächst erst in politischen Kreisen bekannt. Dort ist die Erregung über diese Grenzverletzung um so stärker, als alle Begleit umstände eine zufällige Verirrung der tschecho-slowakischen Flieger in polnisches Gebiet ausschließen. Nürnbergs neues Geficht Die Vorbereitungen für den Rcichspartcitag. Nürnberg rüstet sich allenthalben zum Reichsparteitag, diesen Wegweiser für die kommende Arbeit der national sozialistischen Bewegung. Besonders auf dem Reichs parteitaggelände sind zahlreiche Hände am Werk, die Vor bereitungen für die großen Tage zu treffen. Wie das alte Nürnberg die stolze Größe des ersten Reiches kennzeichnet, so werden vor der Stadt würdige Bauten den Willen und den Kampf unserer Tage versinn bildlichen. Hoch emporstrebend geht der mächtige Bau der ^-Unterkunft der Vollendung entgegen. Auf der Baustelle der Nürnberger Untergrundbahn wird die Arbeit emsig Vorwärtsgetrieben. Auch das Gesicht der großen Zeltstädte beginnt sich bereits zu bilden. Im SA.-Lager Langwasser und auf dem Lager der HI. stehen schon viele Zelte. Auf deni Märzfeld ragen mächtig und trutzig zwei hohe, noch als Modell erstellte Türme empor, daneben erheben sich aber schon aus der Umwallung meterhoch viele Funda mente der 26 hier einmal das Feld einschließenden Türme. Auf der großen Straße werden die letzten gewaltigen Plat- len aufgelegt. Die mit einem herrlichen Mosaik geschmückte Decke der Ehren Halle in der Tribüne der Zeppelin wiese ist fertiggestellt. So rundet sich das Bild eines an Arbeit und Mühen, aber auch an für Frankens Gaustadt stolzen Erfolgen reichen Jahres zu einem bleibenden Eindruck. Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Ar. 133 - Seit: 2 „LunrZsy Umer": «Weltmächte haben kein Interesse an der Niederwerfung des Bolschewismus r DemerkenSÄxert: Art politischer Betrachtung London. Die gesamte Svnntagspresse berichtet ausführ lich über die jüngsten Vorgänge im sowjetrussisch-japanischen Grenzkvnslikt. Besondere Beachtung findet dabei die Tatsache, daß die Sowjetrussen. Korea wiederum mit Flugzeugen ange griffen und bei den jüngsten Drrnzkämpfen 1S0 Tanks einge setzt Haben. Die Tatsache, daß das japanische Außenamt Sowjetrußland neue Vorschläge überreicht hat, wird dabei be sonders bewertet, weil man in diesem japanischen Schritt eine Bestärkung der englischen Hoffnung sieht, daß dieser Grenzkonflikt bald beigelegt werde und sich nicht über den Dahmen eines Grenzkonfliktes hinaus ausdehnen wird. „Sunbay Times" macht dabei u. a. folgende bemerkens werte, wohl als sehr charakteristisch und interessant zu be zeichnende Aeuherungen: Verlöre Sowjetrußland einen zweiten Krieg mit 2a» Pan, so würde das fast sicher zu einer Revolution sichren. Durch diese würde Sowjetrußland, wenn der Kommunismus überwunden wäre, in die Arme Deutsch»- lamds getrieben was für die Weltmächte nicht gut sei. Gewinne Sowjetrußland den Krieg aber, so würde es in China eine Stellung erringen, die für britische und amerika nische Interessen in China ebenso ungünstig sein würde, wie die Lage, die sich aus einem evtl, völligen Sieg Japans er geben würde. Niemand würde Sowjetrußland einen diplo matischen Sieg über Japan mißgönnen (?). Aber es würde eine Katastrophe für die Welt sein, wenn der Streit zu einem Eintritt Svwjetrußlands in den Krieg führen würde. Das würbe es noch schwerer machen, die britischen Interessen in China zu verteidigen. 100 Sowjetflugzeuge eingesetzt Horte Rümpfe im Schangfeng-Abschnitt Alle Angriffe der Sowjettruppen abgewiesen Der Frontberich^erstatter Les japanischen Kriegs- ministeriumtz meldet wieder lebhafte GcfcchtStütigkcit im Schangfeng-Abschnitt. Ucbcr UR bolschewistische Bomber vewarfrn am Sonnabcnd die japanischen Stellungen im Schangfeng Gebiet sowie die am Südufer des Tumen- flusscs gelegenen Bahnstationen und militärischen Anlagen mit Bomben. Versuche der Sowjettruppcn, die japani schen Stellungen südöstlich von Schangfeng einzunehmen, wurden nach heftigen Nahkämpfen abgcwicscn. Sonntag früh wurden die Angriffe der Sowjettruppen wiederholt, die jedoch ebenfalls abgeschlagen werden konnten, wobei mehrere Tanks vernichtet wurden. Ein Svwjetgcschwnder bewarf auch am Sonntag das Schangfeng Gebiet sowie die rückwärtigen Verbindungen wieder mit Bomben. Zur Abwehr der sowjetrussischen Flieger sind bisher keine japanischen Luftstreitkräfte eingesetzt worden. Die Abwehr geschieht durch Flak und Maschinengewehrseuer. Es gelang den Japanern, zwei sowjetrnssische Flugzeuge abzu schießen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Domci meldet, ist ohne Rücksicht auf die noch lausenden Verhandlungen in Moskau das japanische Generalkonsulat in Chabarowsk durch Vie Sowjetrussen zwangsweise geschlossen worden. Neuer ErenzzwWenfall Das Hauptquartier der Kwantung-Armee meldet einen neuen Grenzzwischenfall. Danach drang bei Sui- fenso eine Abteilung Sowjetsoldaten in mandschurisches Gebiet ein und baute Stellungen aus. Im Gefecht mit mandschurischen Grenztruppen wurden zwei Sowjets ge tötet und einer gefangengenommen. In der Verlautbarung wird weiter daraus hinge wiesen, daß das von den Sowjetsoldaten besetzte Gebiet unbestreitbar mandschurisches Territorium sei, wie dies auch aus dem Huntschuug-Vertrag klar ersichtlich sei. Religionsoersolgung ohne Ende Die letzte protestantische Kirche in Moskau geschlossen. Die neue Welle der Religionsvcrfolgung in der So wjetunion hat nunmehr auch das letzte protestantische Got teshaus in Moskau, die deutsche Peter- und Pauls Kirche betroffen. Am Sonntagvormittag fanden die evangeli- schc» Kirchgänger ihr Gotteshaus plötzlich verschlossen vor. Vor der Kirche standen Lastautos der GPU., auf denen die Einrichtung des Gotteshauses fvrtgeschlcppt werden sollte Die Schließung der letzten protestantischen Kirche Mos kaus trifft auch die hier vertretenen Botschaften und Ge- fandtschaften der Länder evangelischen Bekenntnisses, so vor allem die deutsche Botschaft, die britische Botschaft, die Botschaft der Vereinigten Staaten sowie die Gesandtschaf ten Lettlands, Estlands, Finnlands, Schwedens, Norwe gens und Dänemarks, deren Mitglieder nunmehr der Möglichkeit beraubt sind, ein evangelisches Gotteshaus in Moskau zu besuchen. Im übrigen ist die Schließung der deutschen evangeli schen Kirche, die ohne jede Begründung erfolgte, nicht ver einzelt; vor wenigen Tagen wurde die letzte polnische katholische Kirche in Moskau geschlossen; ferner sind sämt liche griechischen Kirchen in Moskau dem Zugriff der Be hörden in letzter Zeit zum Opfer gefallen. Auch eine der letzten größeren russischen Kirchen, die Kathedrale zu Christi Himmelfahrt in der Dorogomilowo-Straße, ist un laugst geschlossen worden. Wüste kommunistische Ausschreitungen in Saaz Schmähruss ruf das Reich und Disrflaschem-Att«Leu gegen SudsteuLeutsch-r Saaz. Bei einer kommunistischen Kundgebung in Saaz kam es zu einem schweren Zwischenfall. Beim Anmarsch bereits zum KunLgebungsplatz stießen die roten Festteilushmer wüste Beschimpfungen und Schmähruse gegen das Deutsche Reich und sein Oberhaupt aus. Obwohl die Straßen Ler Stadt um dies« Zeit sehr belebt waren, ließ sich die sudetendeutsche Bevölkerung durch diese Gemeinheiten nicht provozieren und ignorierte die rote Kund gebung überhaupt. Das schien den Bolschewiken nicht in ihr Programm zu passen, und auf dem Heimwege von der Kund gebung griffen sie sudetendeutsche Bürger, die am Gehsteig standen, tätlich an und bearbeiteten sie mit Bierflaschen und ähnlichen Sachen. Die Polizei wollte die Menge zerstreuen. Daker schlug sie wahllos mit dem Gummiknüppel auf die Menschen ein. Bei dem Zwischenfall wurden drei Sudeten-- deutsche schwer und mehrere leicht verletzt. Die drei Schwer verletzten muhten ins Krankenhaus gebracht werden. Den Hunden zum Kraße vorgeworfen Neue grauenhafte Verbrechen der Rotspanicr. Die nationalspanische Presse veröffentlicht wieder Ein zelheiten über die Verbrechen, die von den Bolschewisten in dem erst kürzlich von den nationalen Truppen befreiten Ort Sarrion an der Teruel-Front verübt worden sind. Die vier Geistlichen des Ortes wurden ermordet und ihre Leichen den Hunden zum Fratz vorgcwvrfen. Erst danach lietz man sich herbei, wenigstens zwei von ihnen zu bestatten. Ein wegen seiner Mildtätigkeit bclaunlcc Einwohner der Stadt, der im Verdacht stand, mit den na tionalen Truppen zu sympathisieren, wurde gezwungen, von dem Ballon des Rathauses aus eiue Ansprache zu halten. Danach wurde er von den Henkersknechten zu Tode gequält. Ein andere; wurde dazu verurteilt, zur Belusti gung der roten Truppen ein Gefecht mit einem Stic: durchzuführcn. Er wnrde so lange herumgchetzt. bis ec schliesslich in der Arena tot zufammenbrach. Doch damü nicht genug, man trennte den Kopf des Toten vom Numpl und benutzte ihn zum Fußballspiel. Der Bau der „Großen Straße" in Nürnberg. Blick auf die „Große Straße" in Nürnberg, sie durch den Dutzend- teich führt und zur Zeit mit Granitplatten belegt wird. Im Hin tergrund sieht man das auf Anordnung des Führers veränderte Modell der Kongreß halle mit den neuen Maßen für die ersten drei Fenster des ersten und zweiten Stockwerks. Weltbild (M).