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i i Momtag, d«r 1. August 1938 Quelle deutscher Volkvaft Reichssportführer von Tscham mer und Osten er klärte, daß die vielen Hunderttausende von Turnern unv Sportlern hier ein Bekenntnis für die Sache der Leibesübungen ablegen wollen. Drei Ströme sind es, die sich in diesem Bekenntnis vcr- einigen. Der erste: das ewige deutsche Wissen um den Leib als der Quelle der Gesundheit, Kraft und Lebens- freu de. Der zweite: die Hingabe an das Volt als den Träger des heiligen Bluierbes der deutschen Unsterblichkeit. Der dritte: die Verpflichtung auf den National- IozialismuS als die ordnende Formel und bauende Kraft der deutschen Geschichte. Richt wie Jahn und seine Turner vor 125 Jahren sind wir hier in Breslau cingezogen, um der Not unseres Volkes das Opfer des Lebens anzubicten. Aus Not und Ehrlosigkeit haben Sie, mein Führer, das deutsche Volk zu Große und Ehre hcrausgeführt. Zur Einheit und Einigkeit zusammengeschweißt, ist der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen heule fähig ge- worden, von Ihnen, mein Führer, als Stoßtrupp der ge waltigen Idee eines Volkes in Leibesübungen eingesetzt zu werden. Wir versprechen Ihnen deshalb in dieser liesver- pslichtenden Stunde: Wir wollen nicht ruhen noch rasten, bis die Leibesübungen wirklich Gemeingut des ganzen deut- scheu Volkes und damit zu einer unerschütterlichen Quelle deutscher Volkskraft geworden sind. Sie hatten, mein Führer, viele Jahre einen dornenvollen Saalgang zu gehen. Heute aber ist ein E r n t e t a g. Das ganze leibestüchtige deutsche Volk hat sich Ihnen hier in dieser Stunde voll tiefer Innerlichkeit, aber auch voll harten Willens zu einem Erntekranz zusammengewunden. Dieser Erntekranz, mein Führer, wird in Zeiten der Not, wenn Sie cs befehlen, zum brennenden Opferkranz für das Leben des Volkes und den Bestand des Reiches. Tie Männer, die im Zuge dieses Festes mitmarschicrten, vermögen Volk und Land wehrhaft zu schirmen, und die Frauen, die im Zuge dieses Festes schritten, sind fähig, ihres Opfers Teil tapfer und kraftvoll zu tragen. Dieses Bewußtsein lebt in den Männern und Frauen, die vor Ihnen stehen, und lebt in dem Bewußtsein aller lcibes- tüchtigcn Deutschen als dankbare Verpflichtung gegen Sie. Dieses glühende Bekenntnis der unverbrüchlichen Treue wurde von den Hunderttausenden, die, überwältigt von der schlichten Größe dieses Augenblicks die Lieder der Nation sangen, mit donnerndem Echo beantwortet. Das Fest des Friedens, der Kraft und des völkischen Bekennt nisses war verklungen. Der Führer von Breslau abgeflogen Um 19.45 Uhr verließ der Führer die Stadt des ersten Deutschen Turn- und Sportfestes mit dem Flugzeug. Die Fahrt von der Friesenwiese durch die ganze Stadt, vorbei an unübersehbaren, begeistert jubelnden Menschenmassen, die die Straßen säumten, Balkone, Fenster und alle er höhten Punkte besetzt hielten, war wieder ein wahrer Triumph für den Schöpfer Grobdeutschlands. Die MrumMicht Ein Hinweis auf die geltenden Bestimmungen. Aus gegebenem Anlaß wird darauf hingewiesen, daß nach dem Paßgesetz von 1867 Reichsangehörige und Ausländer ver pflichtet sind, sich auf amtliches Erfordern — jederzeit — über ihre Person genügend auszuweisen. Neichsangehörige über 15 Jahre kommen dieser Ausweispflicht zweckmäßig durch Vorzeigen irgendeines gültigen amtlichen Lichtbildausweises nach, da sie andernfalls Gefahr lausen, bis zur Feststellung ihrer Person polizeilich sestgehalten zu werden. Für Aus- lander ist diese Ausweispflichi durch die Paßverordnung von 1919 durch Paßzwang erweitert worden, d. h ave Ausländer müssen beim Aufenthalt im Reichsgebiet, wenn sie sich nick» nach der Paßstrafverordnung von 1923 strafbar machen wollen, einen gültigen Heimatpqß oder einen nach deutschem Recht anerkannten Paßersatz bei sich führen. Diese Bestimmungen gelten insbesondere auch für Personen, die aus dem übrigen Reichsgebiet in das Sperrgebiet im Westen des Reiches reisen. Das Sperrgebiet im Westen des Reiches umfaßt: das gesamte linksrheinische Gebiet. 8: das Land Baden, mit Ausnahme der Amtsbezirke Tauberbischofs- heim, Buchen, Adelsheim, Metzkirch, Pfullendorf und lieber- lingen, 6: ferner 1. in Preußen die Kreise Hanau und Gelnhausen, sowie den Kreis Hechingen (Hohenzollernj. 2 in Hessen die Kreise Offenbach (Main), Darmstadt, Groß- Gerau-Diehurg, Bensheim, Heppenheim, Erbach, Büdingen und Schotten, 3. in Bayern die Bezirke Aschaffenburg, Alzenau, Obernberg, Miltenberg und Marktheidenfeld, 4. in Württemberg die Kreise Neckarsulm, Heilbronn, Bracken heim, Maulbronn, Besigheim, Marbach, Vaihingen «Enz), Lud wigsburg, Stuttgart, Leonberg, Böblingen, Calw, Nagold, Freudenstadt, Horb, Sulz, Oberndorf und Rottweil. -i- Mit der Anordnung der Ausweispflicht für einige Ge biete besteht auch für Deutschland eine Maßnahme, die in anderen Staaten im Grenzgebiet bereits seit Jahren getroffen ist. Es liegt also in jedermanns Interesse, sich bei Reisen in die genannten Gebiete mit den gehörigen Ausweisen zu ver sehen. AuleMattsoerbot kür ausländische WehrumAangehörige Im Neichsgcsetzblatt Teil l erscheint in Kürze eine Verordnung über das Verbot des Aufenthaltes aktiver Angehöriger einer ausländischen Wehrmacht in den Sperrgebieten. Nach dieser Verordnung ist in den Sperrgebieten der Aufenthalt für alle aktiven Angehörigen einer ansländischen Wehrmacht verboten. In der Ver ordnung ist genau angegeben, welche Gebiete als Sperrgebiete in Frage kommen. Die Verordnung tritt mit dem Augenblick der Veröffentlichung im Reichsgesetzblatt in Kraft. Danach sind alle aktiven An gehörigen einer ausländisches Wehrmacht, die sich zur Zeit in den Sperrgebieten aushalten, verpflichtet, sofort diese, Gebiete zu verlassen. Werden sie nach Inkrafttreten der Verordnung in den Sperrgebieten angetroffen, setzen sie sich der Gefahr der Bestrafung aus. Die Achse garantiert den Frieden Telegramm Mussolinis an Adolf Hitler Der italienische Regierungschef und Marschall des Imperiums, Mussolini, hat dem Führer und Reichskanzler auf sein Glückwunschtelegramm zum Geburtstage folgendes Antworttelegramm übersandt: „Führer! Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Glück wünsche zu mciucm Geburtstage. Das vergangene Jahr hat mit den denkwürdigen Begegnungen in.Berlin und in Puismzer Anzeiger — r)yorner Anzeiger Rr. irr — Seite 2 --Aeine Macht kann uns zwingen" Prager „Begrützungsactikel" für Runciman Die vom Außenministerium gewöhnlich gutunierrichtete „Lidovc Nooiny" veröffentlicht zur bevorstehenden Ankunft Run cimans in Prag einen recht sonderbaren ..Begrüßungs artikel", der zweifellos geeignet ist, dem englischen Politiker die tschechische Mentalität rasch nahezubringen. Das Blatt schreibt u. a., man tue so. als ob es in Europa nur einen Streit zwischen der tschecho-siowakischen Ne gierung und der deutschen Minderheit (!) gäbe. Daraus entstehe die „groteske Situation", daß das all mählich vom Pangermanismus verschlungene Europa" einem Teil Europas einreüe, es möge sich doch im Interesse des Friedens auch ein wenig verschlucken lassen. Wenn man uns zuredet, schreibt das Blatt, daß wir alles geben sollen, was man von uns verlangt, so können wir auch fragen, was für ein Beispiel die geben, die uns zur Nachgiebigkeit raten, vor allem England. Was die „indische Minderheit" von 350 Millionen Menschen betreffe, so habe Lord Halimi als gewe sener englischer Vizekönig reiche Erfahrungen darüber, was es heiße, eine Minderheit zu befriedigen. Die indische Verfassung sei keines falls das Ende des englisch-indischen Streites. England, so fährt das Blatt im gleichen Tone fort, könne freilich darauf Hinweisen, daß es nachzuaeben verstehe. Es ließ von General Franco mehr als 60 Schiffe zerschlagen (!) und erklärte stolz, es sei zu mächtig, um sich deshalb schämen zu müssen. Wenn das für England gilt, so gilt für die Tschecho slowakei das Gegenteil. England kann viel riskieren, die Tschecho-Slowakei sehr wenig. An anderer Stelle schreibt das Blatt: Alle unsere Freunde und Feinde müssen damit rechnen, daß es keine Kraft und nicht genug Machteinsluß gibt, der uns zwingen könnte. Lebensinteresien auszugeben, für deren Verteidigung sind wir auch zu den entsetzlichsten Opfern bereit. Wenn Chamberlain betont, daß Lord Runciman in per sönlicher Eigenschaft komme und die britische Regierung keine Verantwortung übernehme, dann kann auch die Verantwortung unserer Regierung ihm gegenüber nicht größer sein. Die Eng länder kümmerten sich auch um das Einverständnis der Henlein- Leute mit Lord Runciman. Für uns war es selbstverständlich unzulässig und unerträglich, daß di« Sudetendeutsche Partei, die nicht mehr als eine politische Partei ist, auf ein gleiches Niveau mit der tschecho-siowakischen Regierung gestellt wurdest?) Feiger Aeberfall betrunkener Tscheche« Sudetendeutscher durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt In der Nacht zum Sonntag kam es in Trautenau zu einem wüsten Ueberfall betrunkener Tsche chen auf einen Sudetendeutschen. Ungefähr um 1.15 Uhr wurde die Polizeiwache darauf aufmerksam gemacht, daß auf der Staatsstraße in Trautenau ein unbekannter Mann liege. Die Wache brachte den Unbekannten aus die Wach stube, wo der Polizeiarzt feststellte, daß der Eingelieferte durch zwei Slickwunden in den Rücken schwer verletzt sei. Der Polizeiarzt ordnete die Ueberführung des Schwerverletzten ins Krankenhaus an. Später wurde festgestellt, daß der Ueberfallene Adolf Mathes heißt und ein sudetendeutscher Maler meister ist. Die polizeilichen Erhebungen ergaben, daß Mathes, der weiße Strümpfe trug, durch die Staatsstraße ging, wo er ohne jede Ursache von Bohuslav Hladik, einem Flci- schergehilfen aus Trautenau, an die Schulter gestoßen wurde, worauf sich zwei Soldaten aus Mathes stürzten, die vorher mit Hladik in einem nahen Gasthaus gezecht hatten. Der Soldat Sadlo versetzte Mathes im Verlause des Uebersalles zwei Messerstiche in den Rücken. Der zweite Soldat konnte bisher nicht gestellt werden. Der Soldat Sadlo wurde verhaftet und gestand die Tat. Die Genannten haben den ruchlosen Ueberfall in Trun kenheit begangen. „Schlagt -m Deutschen nieder!" Deutscher Arzt in Prag schwer mißhandelt. In Prag kam es zu emcm neuen unerhörten Ueberfall auf zwei Deutsche. Dr. Stelzig, Internist an der Pra ger Deutschen Universitätsklinik, wurde beim Verlassen eines Lokals in Begleitung seines Freundes Hüttl von einem Tschechen angerempelt, um den er sich nicht weiter kümmerte. Daraus stürzte sich eine Meute von 20 bis 30 Personen aus ihn, entriß ihm seine Aktentasche, in der sich wertvolle medizinische Instrumente befanden, zerriß ihm die Kleider und schlug auf ihn so lange ein, bis er bewußt los auf der Straße lag. Als Dr. Stelzig aus seiner Bewußtlosigkeit, aus Mund und Nase blutend, erwachte, reichte ihm ein un bekannter Mann Hut und Aktentasche. Nur mit Mühe ge lang es ihm, sich aufzurichten, während die tschechische Meute ihn weiter auf das gröblichste beschimpfte. Schließlich gelang es ihm, auf dem etwa l5 Minuten entfernt liegenden Altstädter Ring zwei Polizisten ausfin dig zu machen, die die Untersuchung aufnahmen, den Ver letzten aber auch nötigten, von der Wachtstube nochmals zum Tatort zurückzukehren. , Der Ueberfallene erlitt zahlreiche Verletzungen und klagt über Schmerzen im Bauch. Weiter weist er blutunter laufene Stellen an Stirn, Hinterkopf, Verletzungen an Lippen, an Nase und Mund auf. Noch in der Nacht erschienen im Arbeitsamt der Su« detendeutschen Partei zwei Ausländerinnen — Schwedinnen aus Stockholm — in Begleitung eines Pra ger deutschen Herrn, die als Zeugen dieses frechen Ueber- falls die von Dr. Stelzig auf der Polizeistube angeführten Tatsachen bestätigten. Neuer sowjetrussischer Einfall Japanischer Gegenftotz vertreibt die Eindringlinge Wie das Hauptquartier der Kwantung- Armee meldet, haben japanisch-mandschurische Grenztruppen die von Sowjettruppen besetzt gehaltenen Höhenzüge bei Ichangfeng eingenommen. In dem offiziellen Bericht des Hanuptqnartters heißt es, daß sich die Sowjettruppen nach ihrem Uebertritt auf mandschurisches Hoheitsgebiet aus den Höhen von Schang- seng festgesetzt und sofort mit dem Ausbau von Feld befestigungen begonnen hatten. Mit Einbruch der Dämme rung griffen dann die sowjetrussischen Formationen unter sein Schutz von starkem Artilleriefeuer und mit Unter stützung von Tanks die japanisch-mandschurischen Grenz wachen an. Die Japaner erwiderten daraus das Feuer, und bereits schon nach kurzer Zeit gelang eS ihnen, in -inem Gegenstoß die Sowjettruppen aus Schangseng zu vertreiben und sie über die Grenze zurückzuwerfen. Hier bei wurden 30 Sowjetrufsen getötet und 200 verwundet. 11 sowjetrussische Tanks, 2 Feldgeschütze, Tankabwehr- zeschütze und Maschinengewehre sowie zahlreiches Kriegs material geriet in die Hände der Gegner. Das Hauptquartier «teilt hierzu mit, daß für diese Zwischenfälle die Sowjetrussen voll verantwortlich seien. Von seilen der Sowjets habe man versucht, die ruhige und zurückhaltende Haltung der japanischen Grenzwache für neue Einfälle in japanisch-mandschurisches Gebiet auszu nutzen. Die Tatsache, daß der sowjetrussische Angriff unter vem Einsatz von Artillerie und Tanks durchgesührt wurde, deute darauf hin, daß diese neue Grenzverletzung durch sowjetrussische Truppen vorher planmäßig fest gelegen habe. SWrlfter japanischer Protest Der japanische Kriegsminister, Generalleutnant Ita gs ki erstattete dem Ministerpräsidenten, Fürst Ko« uohe, über die Zwischenfälle bei Schangseng eingehend Bericht. Hieran schloß sich eine längere Beratung des Kriegsministers mit dem Generalstab. Nach Besprechungen deS Außenministers General llgaki mit dem Ministerpräsidenten, Fürst Konoye be schloß das japanische Auswärtige Amt, ihren Botschafter anzuweisen, in Moskau schärfsten Protest wegen der Zwischenfälle an der mandschurischen Grenze einzulegen. Plumpe vemeutls Röslaus Zu den aus japanischen Quellen stammenden Nach richten hatten die maßgeblichen sowjetamtlichen Stellen gestern und heute erklärt, in Moskau lägen seit dem 29. Juli keinerleiNachrichten über weitere Grenz konflikte vor. Erst in den Abendstunden des Sonntags wurde von halbamtlicher Seite zugegeben, daß es im Laufe des 31. Juli zu einem „F e u e r g e f e ch t" zwischen sowjetrussischen und japanisch-mandschurischen Truppen gekommen sei. Die von japanischer Seite verbreiteten Meldungen, daß dabei auch Tanks und schwere Artillerie eingesetzt worden seien, werden in Moskau jedoch dementiert. Ebenso wird natürlich die japanische Meldung, daß es einer japanisch-mandschurischen Abteilung gelungen sei, die von den Sowjetrussen besetzten Höhen bei Schangseng wieder zu erobern, glatt abgestritten. Nom die Festigung der Freundschaft zwischen nniercn j beiden Böllern erlebt. Es ist meine Ueberzeugung, daß aus der Linie dieser Achse die Belange unserer beiden Länder sowie der europäische Friede begründet liegen. Ich sende Ihnen meine freundschaftlichsten Grüße und Glück wünsche für den Erfolg Ihrer Tat und für die Zutunfl Ihrer Bewegung, die soviel Verwandtes mit der unseren hat. Mussolini." »ailanoertrag mit Sofia Militärklauseln von Ncuilly aufgehoben. Der griechische Ministerpräsident Metaxasals Prä sident des Ständigen Nates des Balkanbundes, und der bulgarische Ministerpräsident Kjosseiwanoff unter zeichneten in Saloniki ein Abkommen, das als wichtigsten Punkt die A u f h e b u n g der militärischen Bestimmungen des Vertrages von Ncuilly bringt. Dem Abkommen stimmen auch alle übrigen Mitglieder des Balkanbundes zu. Bulgarien seinerseits verzichtete aus die Bestimmun gen des Vertrages von Lausanne über Thrakien, das nach diesem Vertrag für neutral erklärt war und von Griechenland nicht befestigt werden durfte. DaS Abkommen enthält weiter gegenseitige Nichtangriffs-Verpslichtungeu. -i- Aehnlich wie das Versailler Friedensdittal Deutsch land militärisch wehrlos gemacht hatte, so wurde Bulga- rien durch den Vertrag von Neuillv schmachvoll militä rischen Entwaffnungsbestimmungen unterworfen. Durch das jetzt abgeschlossene Abkommen mit dem Balkanbund ist dieser Vertrag zerrissen und auch Bulgarien von allen Fesseln befreit. Danach ist ein neuer wichtiger Schritt zur Befriedung Europas gemacht worden. Schwerer Unglück in KaiiSergwerl Elf Tote eines Kohlensäure-Ausbruches Aus dem Kaliwerk Kaiserroda in Merkers ereignete sich am Sonnabend am Schluß der Mittagsschicht auf der unteren Sohle unerwartet ein Kohlensäureausbruch von ungewöhnlicher Stärke. Der schichtführende Steiger und zehn Bergleute, die sich bereits auf der oberen Sohle auf dem Wege zur Ausfahrt befanden, wurden von den Gasen überrascht und verunglückten trotz sofort unternommener Rettungsmaßnahmen tödlich. Vertreter des thüringischen Wirtschastsministeriums und des thüringischen Bergamtes haben die Untersuchung bereits an Ort und Stelle ausge nommen. Reichsleiter Dr. Ley hat sofort nach Erhalt der Mel dung über das Bergwerksunglück in Thüringen von Bres« lau aus ein Telegramm an den Gauobmann der Deut schen Arbeitsfront in Weimar gerichtet, in dem er den Gauobmann ersucht, zur Linderung der ersten Not 1000 Reichsmark aus dem Sonderfonds der Deutschen Arbeits- sront zu überweisen.