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Pulsnitzer Anzeiger : 25.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193807254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380725
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-07
- Tag 1938-07-25
-
Monat
1938-07
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 25.07.1938
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Württemberger Spitzenturner in Pulsnitz Die Breslauer Festtage warfen ihre Strahlen voraus!. Gestern abend 18,33 Ühr trafen 10 Turnkameraden der Turn gemeinde Kuchen hier ein, um nach zwei Tagen der Rast bei. Pulsnitzer Turnkameraoen am Mittwoch früh nach Breslau weiterzufahren. Der Kuchener Turnverein ist in den Turn kreisen des ganzen Reiches bestens bekannt, weil «r Kräste in seinen Reihen aufwsist, die zu den Spitzenkönnern Deutschlands gehören. Heute abend 19,30 Uhr werden sie in der Schulturn halle ihre Breslauer Usbungen durchturnen. Jeder Freund der deutschen Leibesübungen ist dazu herzlich eingeladsn. ' Deutsches Tmn- und Sportfest in Breslau Montag, 25. Juli: 9.00—19.00 Uhr: Tagungen aller Fachämter 20.30 Uhr: Festaufführung: 9. Symphonie in der Jahrhunderthalle 21.30 Uhr: Festsprel in der Schlesierkampfbahn. Dienstag, 26 Juli: Tag der Volksdeutschen 8.00 Uhr: Fachamtstagungen für die Kampfrichter 9.00—10.45 Uhr: Vier Fußballspiele der Trostrunde 10.00—12.00 Uhr: Tagung der Vertreter der Volksdeutschen 12.30 Uhr: Empfang der Vertreter der Volksdeut schen durch die Stadt Breslau und den DRL 16.00—17.45 Uhr: Zwei Fußballspiele der Zwischenrunde 17.00 Uhr: Volksdeutsche Kundgebung auf dem Schloßplatz 18.15—20.00 Uhr: Zwei Fußballspiele der Zwischenrunde 19.00—23.00 Uhr: Acht Norrundenkämpfe der Box-Eau- mannschaften in Breslau, Görlitz, Lieg- , nitz und Hirschberg 20.30 Uhr: Festaufführung: 9' Symphonie in der Jahrhunderthalle 21.30 Uhr: Festspiel in der Schlesierkampfbahn. SaMens geMmen Niedersachsen gewann in Liegnitz 2:0 (1:0) Die Hoffnungen der sächsischen Fußballer, ihre Eaumann- schaft in dem großen Turnier der Eaumannscbaften beim Bres lauer Turn- und Sportfest mit im Vordertreffen zu sehen, gin gen nicht in Erfüllung. Nach dem schwererkämpften Sieg im Ausscheidungsspiel gegen Hessen wurde Sachsens Elf am Sonn- tag in der Vorrunde in Liegnitz von Niedersachen mit 2:0 (1:0) geschlagen. Durch die Niederlage ist Sachsen aus dem Haupt wettbewerb ausgeschieden und in die Trostrunde verbannt, in Ler sie am Dienstag auf den Gau Ostpreußen treffen wird. In der ersten Halbzeit hatte Sachsen mehr vom Spiel, doch ließen die sächsischen Stürmer jede Entschlußkraft und jeden Torschuß völlig vermißen. Alles, was auf Tor kam, wurde eine Beute von Flotho, der einfach unüberwindlich war. In der 43. Minute gelang dem Halbrechten Pöhler, Hannover 96, ein Durchbruch und Kreß war gegen den Schuß machtlos. Schon zehn Minuten nach Wiederbeginn hieß es 2:0. Mittelstürmer Wendie spielte zu Pöhler, der an dem herausgelaufenen Kreß vorbei zum zweiten Erfolg Xnsandte. Nach einiger Zeit wurde die Sachsenelf wieder stark überlegen. Die ganze Mannschaft bestürmte das Niedersachsentor. Schubert versuchte sich im Tor schuß, ja sogar Burckhardt und Ärembach rückten weit auf. Alles war vergeblich. Niedersachsen verteidigte zäh und hielt das Ergebnis dank der Abwehrkunst von Flotho bis zum Schluß. In der Vorrunde des Breslauer Fußballturniers gab es noch andere Ueberraschungen. So unterlagen auch Nordmark gegen Mitte, Westfalen gegen Württemberg, Bayern gegen Südwest und Niederrhein gegen Vaden. Erwartungsgemäß sieg ten eigentlich nur Ostmark gegen Mittelrhein, Brandenburg gegen Ostpreußen und Schlesien gegen Pommern. Die Ergeb nisse der Vorrunde lauteten: In Frankfurt (Oder): Brandenburg gegen Ostpreußen 3:0: in Liegmtz: Niedersachsen—Sachsen 2:0: in Schweidnitz : Baden—Niederrhein 4:3; in Waldenburg: Süd- west—Bayern 4:1: in Ratibor: Ostmark—Mittelrhein 3:0: in Beuthen: Schlesien—Pommern 6:4: in Neiße: Württemberg gegen Westfalen 3:0: in Görlitz: Mitte—Noromark 1:0. Die Zwischenrunde am Dienstag: Für die Zwischenrunde, deren iver Spiele am Dienstag sämtlich in Breslau ausqetra- gen werden, stehen folgende Paarungen fest: 16 Uhr: Bran denburg-Niedersachsen: Ostmark—Schlesien: Mitte—Württem berg; 18.15 Uhr: Südwest—Baden. Dis Trost-Vorrunde: Dienstag früh 9 Uhr werden auch die vier Spiele der Vorrunde des Tröstwettbewerbs wie folgt aus getragen: Sachsen—Ostpreußen: Niederrhein—Bayern; Mittel rhein—Pommern; Westfalen—Nordmark. DSC.-Frmep kneMen 488,86 MMe Der zweite Start der Frauenmannschaft der Dresdner SL zum Kampf um die Deutsche Vereinsmeisterschast der Leicht athleten war am Sonntag von bestem Erfolg begleitet. Die Dresdnerinnen steigerten sich von 306 auf 489,50 Punkte und liegen damit im Reich in Führung Mit ihrer Leistung bürsten sich die Dresdnerinnen wieder die Teilnahme an den Endkämp- sen, die am 28. August in Berlin stattsinden, gesichert haben. Birr LeuWe Ms« in FrM Seaman (Mercedes-Benz) gewann den Großen Preis von Deutschland. Mit einem neuen Triumph der deutschen Rennwagen endete das wichtigste europäische Autorennen des ganzen Jahres, der Große Preis von Deutschland auf ' dem Nürburgring. Nach spannnungsrcichern und abwechslungsvollem Verlauf ging der für Mercedes- Benz fahrende Engländer Seaman mit knappem Vor sprung vor seinem Markengesährten Hermann Lang durchs Ziel. Er hatte für die 502 Kilometer lange Strecke eine Zeit von 3:51:46,1 Stunden gebraucht und damit einen Durchschnitt von 128,8 Stundenkilometer erreicht. Die bei den Auto-Union-Wagen mit Hans Stuck und dery Italic ner Nuvolari am Steuer belegten dir nächsten Plätze. Erst eine Runde zurück folgte als erster ausländischer Wagen der französische Delahaye mit Dreyfus am Steuer. Ins gesamt erreichten neun von den gestarteten 20 Wagen das Ziel. Viel Glück im Unglück hatte der ewige Pechvogel von Brauchitsch, als er, an der Spitze liegend, zum Tanken an die Ersatzteilboxen fuhr. Etwas Brennstoff lies über Sie heißen Auspuffrohre, und im Nu stand der Wagen in Brand. Nur durch das geistesgegenwär tige Eingreifen seiner Kameraden wurde der im Wagen sitzende von Brauchitsch vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt. Trotz dieses Zwischenfalls nahm er wieder das Rennen auf, mußte aber wenig später wegen eines Ma- schinendefekts ausgeben. Dem Rennen der großen Rennwagen waren Kämpfe der Sportwagen und Motorräder vorausgegangen. Bei den Sportwagen siegte in den großen Klaffen BMW. durch den Suyier Gretszu und Lurch Werneck (Gar misch), während in der kleinsten Sportwagenklasse Rei chen Wallner auf Fiat siegreich blieb. In sämtlichen Sportwagenrennen wurden neue Klassenrekorde aufge stellt. Bei den Motorrädern gab es auf der ganzen Linie Siege von Auto-Union-DKW., und zwar durch Herz, Walfrid Winkler und den Privatfahrer Gablenz (Karlsruhe) in der kleinsten Klaffe. Walfrid Winkler ver besserte den Rekord in der Klasse bis 350 Kubikzentimeter. Telegramm an dm Führer Korpsführer Hühnlein hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: „Mein Führer, ich melde: Der 11. Große Preis von Deutschland für Rennwagen endete mit einem überlegenen deutschen Sieg. Vom Start an beherrschten die neuen deutschen Rennkonstrukttonen von Mercedes-Benz uns Auto-Union überlegen das Feld. NSKK.-Sturmführer Manfred von Brauchitsch, von Anfang an führend und bewundernswerte Proben seines Mutes und Könnens an den Tag legend, brachte in der 16. Runde ein Brand seines Wagens beim Tanken um den verdienten Erfolg. Sieger und damit Erringer Ihres stolzen Preises, mein Führer, wurde Richard Seaman auf Mercedes-Benz, ge folgt von NSKK.-Sturmhanptführer Lang, gleichfalls auf Mercedes-Benz, und Hans Stuck und Tazio Nuvolari auf Auto-Union." »VW Ms ÄMRRLMMW Etwa 350 000 Zuschauer mögen es gewesen sein, die am Sonntag dem Nürburgring allein durch ihre Anwesenheit den ersten Rekord des Tages verschafften. Bei herrlichem Sou nenwetter gingen die Rennen Vor sich, die schon am frühen Vormittag mit dem Kampf der Sportwagen begannen. Nach der feierlichen Flaggenparade starteten insgesamt 40 Wa gen der drei Klassen gemeinsam. In der Zwei-Liter-Klasse bestätigte der Thüringer P. Greifzu seine guten Trainings- leistungen und siegte auf seinem BMW. mit dem Rekord durchschnitt von 112,1 Kilometerstunden. Um die ganze Lei stung würdigen zu können, muß man sich klar machen, daß noch vor zehn Jahren mit dieser Geschwindigkeit der Sieger der großen Rennwagen auf dem Nürburgring sein Rennen nach Hause fuhr. Auch in der Klaffe bis eineinhalb Liter kam es zu einem BMW.-Sieg, den der Vorjahrssieger Wern eck (Gar misch) in Rekordzeit feierte. Spannend ging es in der kleinsten Klasse bis 1100 Kubikzentimeter zu, wo Neumaier (BMW.) erst in der letzten Runde von dem Münchener Reichsn- wall ner aus Fiat in der Führung abgelöst wurde und sich mil fünf Sekunden Rückstand geschlagen bekennen mutzte. Dann hallen die Motorradfahrer das Wort. Hier beherrschte die Marke DKW. das Feld, da in zwei Klassen ihre Privatfahrer, in der dritten ein Fabriksahrer den Sieger stellten. Bemerkenswert ist es, datz die schnellste Zeit aller Motorräder der Chemnitzer Berufsfahrer und Weltrekord mann Walfrid Winkler in der Klaffe bis 350 Kubikzenti meter mit 113,8 Stundenkilometer erreichte. Damit hat die neue DKW.-Maschine in dieser Klasse ihre Feuerprobe aus gezeichnet bestanden, da sie nicht nur die NSU. von Fleisch mann auf den zweiten Platz verweisen konnte, sondern auch den alten Rekord von Mellmann (NSU.) auslöschte. In der größten Klasse lag zunächst Bungertz (DKW.) weit in Front, fiel aber später seinem eigenen Tempo zum Opfer, so datz der Privatfahrer Herz für ihn einspringen mutzte und mit einem Durchschnitt von 111,1 Stundenkilometer seine DKW. vor Rührfchneck (Norton) als Sieger ^ns Atel brachte. In der llernfien nsaffe ging isaocenz tLircM-- mir osr uv und siegte mit 102 Stundenkilometer vor Kohfink auf DKW- Mercedes vom SIM bis zum Ntt Dann endlich fiel der Startschutz für das Rennen der grotzen Rennwagen um den Preis des Füh rers. 20 Wagen waren am Start, da der 5. Mercedes und der verunglückte Alfa des Grafen Festetics fehlten. Vorn stan den die silbergrauen deutschen Wagen, unter denen unzweifel haft der Sieger zu suchen war. Vom Beginn an nahm Mer cedes-Benz die Spitze, und lediglich zwischen den Fahrern dieses Werkes wechselte die Führung, die niemals an die anderen Teilnehmer abgegeben wurde. Hermann Lang, der Sieger von Tripolis, nahm die Spitze vor Seaman, Nuvolari (Auto-Union), Caracciola und Hasse mit dem zweiten Auto- Union Wagen. Drei Alfa-Romeos fielen gleich zu Beginn aus. Modotti landete im Graben und auch Farina und Ta ruffi mußten ausscheidcn, ebenso der eine französische Dela haye mit Comott!. Nach der ersten Runde lagen die vier Mercedes unter Führung von Lang an der Spitze. Lang gab in der achten Runde seinen Wagen an Bäumer ab, während Caracciola zwei Runden später wegen einer Magenverstim mung aussteigen mußte, so daß Lang mit seinem Wagen wieder ins Nennen ging. Bei der Auto-Union hatte sich inzwischen Müller vor Nuvolari geschoben, konnte, diese Stellung aber nicht lange halten. Einen dramatischen Zwischenfall gab es kurz danach, als Manfred ». Br« uchitsch, der zu dieser Zeit gerade in Führung lag, an die Boxen kam, um zu tanken. Plötzlich schlugen hohe Flammen aus dem Heck seines Wagens, da üüergelaufcner Brennstoff sich an dem heißen Auspuffrohr entzündet hatte. Vergeblich versuchte v. Brau- chitfch, den Sitz zu verlassen. Schon versengten die Flammen feinen Rennanzug, als Rennletter Neubauer den Fahrer aus den brennenden Polstern Herausriß. Schnell gelang es dann, de« Brand zu löschen, und dann stieg Brauchitsch wie der seelenruhig in den Wagen, um weiterzufahren. Aber das Pech blick ihm treu, und noch in der gleichen Runde versagte Ser Wagen seinen Dienst, so datz v. Brauchitsch zu Fuß zu sen Zieltribünen zurückkehren mutzte. Damit war die Führung an den zweiten des Rennens, den Engländer Seaman, gefallen, der nun überlegen von der Spitze das Rennen zu Ende fnhr und seinen Sieg nicht mehr gefährden ließ. Im Hinterfeld blieb Hasse noch auf der Strecke. Sein Schicksal teilte wenig später Bäumer mit dem vierten Merccdes-Benz-Wagen. Seaman, Lang, Stuck, Nuvatatt Groß war der Jubel, als Seaman als Sieger durchs Ziel fuhr. Der junge Engländer, der nun schon seit Jahren in der deutschen Rennmannschaft fährt, hat damit seinen ersten ganz großen Sieg feiern können. Bon Brauchitsch war der erste, der ihm :n echter Sportkameradschaft zu seinem Siege gratulierte. Dann sprach ihm Korpsführer Hühnlein seine Anerkennung aus, und die englische Hymne ehrte Sen Sieger. 4'/- Minuten später ging Lang mit Sem zweiten Mercedes-Benz durchs Ziel. Wiener vergingen rund fünf Minuten, nnd dann trafen hintereinander Stuck und Nuvolari mit den beiden Auto- Union-Wagen ein. Mit einer Runde Rückstand solgte der französische Delahaye-Wagen unter der Führung von Dreyfus, und dann traf der Deutsche Paul Pietsch ein, der mit seinem nur «rier parien nnaierarrmen lecygen Plan vor -vermonoo (Alfa Romeo), Ghersi (Alfa Romeo) und Cortese (Maserati) belegte. Seaman hat in diesem Rennen nicht den vorjährigen Re kord von dem unvergeßlichen Bernd Rosemeyer überbieten können. Der kampfreiche Verlauf dieses Rennens gestattete nicht, die im Training erreichten Rekordzeiten zu erzielen. Man darf dabei aber nicht vergessen, datz Rosemeyers Wagen im ver gangenen Jahr zweimal so stark wie die heutigen Rennwagen war. So erweist sich der vierfache TriumPh der deutschen Rennwagen wiederum als ein ganz großer Sieg der deutschen Industrie, die damit bewiesen hat, datz auch unter der neuen Rennformel ihre führende Stellung gehalten wurde. Deutscher Tenmsfleg Uber Framrem Am Wochenende wurde auf dem Meisterschaftsplatz Not-Weiß Berlin der mit großer Spannung erwartete Davis-Pokal-Kampf zwischen Frankreich und Deutschland entschieden. Die deutsche Mannschaft hatte nach den ersten beiden Tagen durch schöne Siege von Henkel und von Metaxa eine unerwartet sichere 3:0-Führung erkämpft, womit sie sich über die Schlußrunde der Europazone quali fiziert hatte. Am Sonntag kamen die Franzosen dann durch Petra und Destremeau noch zu zwei Siegen, so datz der Länderkampf mit einem 3:2-Erfolg für die Deutschen endete. Es ist in letzter Zeit viel über die Schwäche der deutschen Spitzenspieler gesagt worden, und sicher mit Recht, wie die Ergebnisse von Wimbledom und Hamburg erwiesen haben. Es gelang Henkel in diesem Jahre nicht, seine vorjährige grotze Form zu erreichen. In Wimbledon schied er vorzeitig aus, und auch v. Metaxa konnte keine bedeutungsvollen Erfolge er ringen. Besonders bedauerlich war aber das Versagen unserer Nationalspieler bei den Meisterschaften in Hamburg, wo alle Titel ans Ausland fielen. Hier war die große Enttäuschung die Niederlage unseres Doppels im Endkampf gegen die Franzosen Lesueur—Petra. Damit schien auch unser Schicksal in den diesjährigen Davis-Pokal-Kämpfen besiegelt zu sein, weil man mit einem sicheren Siege der Franzosen rechnen mußte. Der deutsche Sieg war verdient Nun ist es aber doch ganz anders gekommen, und wir können mit dem Ausgang dieses Berliner Treffens sehr zu frieden sein. Die Franzosen sind geschlagen worden, und wenn auch das Endergebnis von 3:2 für Deutschland nicht beson ders eindrucksvoll aussteht, so darf man sich durch die Zahlen nicht irreführen lassen. Denn die drei deutschen Siegpunkte wurden an den ersten beiden Tagen erzielt, und die übrigen beiden Punkte am letzten Tage hat man den Franzosen über lassen können, weil sie doch keine Bedeutung mehr für den Ausgang des Treffens besaßen. Der deutsche Sieg war schwer erkämpft, das mutz zugegeben werden, aber er war so eindrucksvoll, datz auch die Franzosen zugeben werden, datz sie der besseren Mannschaft unterlegen sind. Die französi schen Zeitungen hatten noch vor dem Kampf damit gerechnet, daß Frankreich mit 3 :2 oder gar mit 4 :1 siegen würde. Dabei hatten sie das Doppel als eine totsichere Chance für Frank reich gerechnet. Aber es war eben eine Falschrechnung, weil nicht der Kampfgeist der Deutschen mit eingestellt worden war, weil man glaubte, Satz die schwache Form unserer Spieler von Hamburg her sich bestätigen würde. Hans Nützlein, der Weltmeister der Berufsspieler, hatte unsere Na tionalspieler in der letzten Woche noch einmal gründlich vor- , genommen, hatte ihnen den letzten technischen und taktischen Schliff gegeben, und ihnen vor allen Dingen die fnnere Sicherheit wiedergebracht, die ihnen vorher bei allen inter nationalen Spielen gefehlt hatte. So sahen sich die Franzosen :n Berlin plötzlich einem ganz anderen Gegner gegenüber, dessen Spielstärke und Ausd a u e r vor allen Dingen der der Fran zosen nicht nur gewachsen, sondern sogar überlegen war. In fast allen der drei entscheidenden Spiele zeigten die Deutschen ein „Stehvermögen", das ihnen letzten Endes neben ihrer besseren taktischen Einstellung zum Siege verhalf. Bezeichnend dafür war der Verlaus des Doppels am Sonnabend, der dis französischen Hoffnungen endgültig zunichte machte. Wir wollen es darum in seinen Grundzügen noch einmal er stehen lassen. Das MWttdeWe Dome! Zunächst sah es gar nicht gut um die Deutschen aus. Henkel und Meiaxa fanden sich nicht recht zusammen, während die beiden Franzosen, der baumlange PStra und der quicklebendige, kleine Lesneur, sich prachtvoll ergänzten. Petra donnerte seine Aufschläge und machte damit viele Punkte, während Lesueur am Netz fast unüberwindlich schien. Mit 5:2 führten die Franzosen, und dann konnten die Deut schen zwei Spiele aufbolen, ehe der erste Satz an Frankreich fiel. Im zweiten Sah folgte ein deutscher Gegenangriff, der vor allen Dingen durch die hervorragende Arbeit Henkels er folgreich durchgeführt werden konnte. Mit 6:4 fiel der Satz an Deutschland. Wieder wendete sich das Blatt, als im drit ten Satz die Franzosen ihr ganzes „Interesse" auf den etwas schwächeren Metaxa konzentrierten, so datz sie in einer Viertel stunde mit 6:2 sich den Satz sicherten. Trotz der Hitze wurde ohne Pause weiter gespielt. Die eigentliche Ent scheidung dieses Kampfes und damit des ganzen deutsch französischen Treffens fiel im vierten Satz. Mit 4:2 waren die Franzosen in Führung gegangen. Die Deutschen konnten dann endlich ausgleichen, aber wieder holte Pötra mit seinen Bombenaufschlägen wertvolle Punkte. So stand es be reits 5:4 sür Frankreich und in dem entscheidenden Spiel 15:40 für Frankreich. - Das bedeutete, daß die Franzosen nur einen von den nächsten beiden Bällen gewinnen mußten, um das Doppel für sich zu entscheiden. Da aber erwacht der Kampfgeist der Deut schen. Henkel riß seinen Kameraden mit, sie wehrten die beiden Siegbälle der Franzosen ab, und in diesen dramatischen Sekunden brach der Widerstand der Franzosen. Noch wehr ten sie sich verzweifelt, aber sie konnten den Gewinn des Satzes durch die Deutschen mit 10:8 nicht mehr verhindern. Der letzte Satz fiel dann mit 6:4 verhältnismäßig leicht an die Deutschen, denen unendlicher Jubel von den Tribünen für ihre großartige Leistung dankte, mil der sie sich den Ver bleib im Davis-Pokal-Wettbewerb gesichert hatten. — Im An schluß an dieses Treffen gab es einen Schaukampf der beider seitigen Ersatzspieler, denen der Franzose B o u s s u s mit 9 :7, 9:7 gegen den Wiener Hans Redl gewann. Am Sonntag wurde Henkel nicht mehr eingesetzt, und auch Metaxa schonte sich mit Rücksicht auf den kommenden schweren Kampf gegen Jugoslawien. So hatte Pötra bei der Sonnenglut noch ein mal die Chance zu einem Siege, die er auch ausnutzte. Mit 9:7, 8:6, 6:4 siegte der Franzose. Im Schlußkampf wehrte sich Redl verzweifelt gegen den technisch überlegenen Destrc - meau, konnte aber dessen Sieg mit 6:8, 6:4, 6:4, 6:2 nicht verhindern. i Zwei deutsche WasservaUtzege. An zwei Fronten rampnen die deutschen Wasserballer. In Hamburg wurde im Raymsn der Eröffnungsveranstaltung für das neue Schwimmbad der Hansestadl der Länderkampf gegen H o l l a n d ausgetragen, den Deutschland hoch mil 10:1 (5:1> gewann. Wett schwerer war der Kampf am zweiten Tage gegen Belgien. Er endete erst nach hartem Treffen mil 3:1 (1.1) für Deutsch land. i
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