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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt, rmd Tageszeitung sür die Stadt und deu Amtsgerichtsbezirk Pulsnik und die Gemeinde Ohorn »H, Nein»«« ericheiut täglich mit AuSaahm« der Arietzttcheu «ch veMgtPrM beträgt bet wsch«,tltch LV bat Ltet»IM>a PM Pastbezug mouatNch LSV «M. Die Behtuber«»« der Stef«», ^chy»«at «kre« «»sprach auf Rückzahlung des Bezugspreise». Aeitu»gs»«tg«b, Mr «bhakr ^«ch " Uhr nachmtttopd. Preise uub NachioßMtz, t«t »bch«VM>»-«, «ch V-Ep« »r. 4 — Für da» Erfcheiue» v«, «u^eu tu beptmsw« «»»»«» «ub« Der Pulsnitzer Anzeiger ist da« zur DerSß<«Mchv«g der ««tliche« DeLarMtwachuuge« der Amtshauptmanuschast zu Kamenz, d« Stadtrates zu Pulsnitz und des Eemeinderates M Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamen- Nr. 171 Montag, den 25. Juli 1938 90. Jahrgang Deutscher Schicksalskampf Rudolf Hetz dankt für das opferoolle Ringe» der Ostmark bestimmt« Plätze» kein« Srmähr. Anzeige« sind au den <Lrscheinung»tageu «o». v> Uhr aulMgrben. - Verlag! Mohr L Hoffman». Druck: Kart Hoffmann u. Gebrüd« Mohr. Huuptschrtftleiter: Walter Mohr, Puwuttz; Stelle Walter Hoffman». Puwnch. «erantworckich für de« Heimattetl. Sport u. Anzeigen Walter Hoffman», «olttik, Bilderdienst und den übrige« Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A- »I-: 2MO. SetchäftSstelle»: Albertstratz» 2 und Adols-Httler^Itratze 4. Feraraf 5t« und »0 Die Weihestunde für die Helden der Ostmark, die in den Julitagcn des Jahres 1934, als das deutsche Volk der Ostmark seinen ersten verzweifelten Aufbruch gegen Knechtung und Verrat unternahm, Leben und Blut geopfert haben, gestaltete sich in Klagenfurt zu einer Kundgebung feierlichen Gedenkens und des ent schlossenen Gelöbnisses, die Treue und den Opfermut jener Helden in nimmermüder Bereitschaft für Volk und Reich wachzuerhalten. Der Entschluß, diese Stunde erhebenden Gedenkens nach Kärnten zu verlegen, hat tiefe Bedeutung. Hier leben seit Jahrhunderten die besten Hüter nationalen Gutes, die im beständigen Kampf des Grenzlandvolkes in wieder holten Opfergängen für Volk und Heimat erhärtet, zur nie versiegenden Kraftquelle und zum steten Gewissen der nationalen Verpflichtung der Ostmark geworden sind. Die laute Begeisterung liegt diesen Menschen nicht, aber sie sind immer am Platze, wenn an sie der Ruf des Volkes zum Einsatz ergeht. So waren sie auch im Juli 1934 zur Stelle, als sich der Aufschrei eines geknechteten Volkes im heiligen Kampf gegen seine Unterdrücker entlud. Am 26. Juli 1934 abends war das ganze Land mit Ausnahme der großen Städte, in denen sich die Exekutive des Systems verschanzte, in den Händen der Nationalsozialisten. Bru tale Militärgewalt unterdrückte damals die Erhebung. Ungebrochen blieb jedoch die Kraft der Bewegung. Aul dem »Platz der Selden" waren in den Vormittagsstunden des Sonntag die Gliede rungen der Bewegung aus der ganzen Ostmark aufmar schiert, mit ihnen fast alle Kreis- und Gauamtsleiter der sieben Gaue. Tie tiesgestaffelten Kolonnen füllten den mit reichem Fahnenschmuck umsäumten Platz. Die Stirnfront bildete der kahle, nur mit den kleinen vergitterten Fenstern versehene Bau des früheren Polizeigefängnisses von Klagenfurt. Ueber dem einstöckigen Bau erhob sich das große goldene Hoheitszeichen des Reiches, das sieghafte Symbol der Ueberwindung des Systems, das sich nur durch Knute und Kerker seinen kurzen Bestand sichern konnte. Die vielen Tausende, die hier nicht mehr Platz finden konnten, erlebten die Weihestunden durch Laut sprecher auf allen anderen größeren Plätzen' und Straßen der Stadt. Seb grübt die Hinterbliebenen Heilrufe aus der Ferne kündeten das Eintreffen des Stellvertreters des Führers und seiner Begleitung. Ein Fanfarenkorps gab über den weiten Platz hin das Zeichen, als Rudolf Heß die Tribüne betrat. Mit ihm nahmen an der Weihestunde Neichsorganisationsleiter D r. Ley, Reichskommissar Gauleiter Bürckel, sämtliche Gauleiter der Ostmark und als weitere Ehrengäste viele führende Männer von Partei, Staat und Wehrmacht teil. Lautlose Stille herrschte, als der Stellvertreter des Führers zunächst zu den Ehrenplätzen der Hinterbliebenen der als Opfer ihres politischen Glaubens durch den Strang ums Leben gebrachten dreizehn Männer schritt und diese begrüßte. 24 M zur Weihestunde angetreten Nachdem Rudolf Heß so den Angehörigen der Toten Ehre und Dank erwiesen hatte, erstattete der stellver tretende Gauleiter von Kärnten, Kutschera, die Mel dung, daß zur heutigen Weihestunde 24 0Ü0 kampferprobte Männer der Gliederungen angetreten sind, und rief nach dem Chorgesang der Hitler-Jugend „Heiliges Vaterland" die Namen der dreizehn Nationalsozialisten auf, die durch Hcnkershand ihr Leben lassen mußten. Unter andächtigem Schweigen verweben sich die folgenden Namen in die Me lodie des Deutschlandliedes: Franz Holzweber, Wien, 31. 7. 1934; Otto Plauetta, Wien, 31. 7. 1934; Friedrich Wurnig, Innsbruck, 1. 8. 1934; Ernst Feike, Wien, 7. 8. 1934; Joseph Hackel, Wien, 13. 8. 1934; Franz Leeb, Wien, 13. 8. 1934; Ludwig Meißen, Wien, 13. 8. 1934; Erich Wohlrab, Wien, 13. 8. 1934; Johann Domes, Wien, 18. 8. 1934; Franz Saureis, Ischl, 20. 8. 1934; Franz Unterberger, Ischl, 20. 8. 1934; Rudolf Erlbacher, Leoben, 23. 8. 1934; Franz Ebner, Leoben, 29. 8. 1934. Die Fahnen senkten sich und es erklang das Lied vom guten Kameraden. Rudolf Hetz spricht Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister N u - dols Hetz, betrat nun die Rednertribüne und ergriff das Wort zu seiner Rede. Zu Beginn seiner Rede umriß der Stellvertreter des Füh rers, Rudolf Heß, mit ernsten Worten den Sinn der Stunde, in der das deutsche Volk feierlich seiner Toten gedenkt, die ihr Leben sür die Verwirklichung des großen Gedankens ,,G r o tz d e u t s ch l a n d" gaben und insbesondere der Tage sich erinnert, an denen vor vier Jahren opferbereite und lei denschaftliche Nationalsozialisten den Versuch machten, die österreichischen Gaue der deutschen Heimat zuzuführen gemäß dem Willen ihrer Bewohner. Rudolf Heß sprach zu den Angehörigen der 13 Opfer des Lü. Juli 1934 die um tote Männer, Söhne und Väter, um Brüder und Schwestern klagen. „Die Toten unserer Bewegung", so fuhr der Stellvertre ter des Führers fori, „sind das letzte Glied einer großen Opferlctte der Deutschen in der Ostmark, einer Opferkette, die weit in die Vergangenheit der deutschen Geschichte zurückrcicht, zurückrcichl bis in die Zeit, da die besten Deutschen aller Stämme sich ihres gemeinsamen Deutschtums bewußt wurden, und damit zugleich die Sehnsucht der besten Deutschen er wachte nach der Vereinigung aller Glieder dieses deutschen Bolles in einem Deutschen Reiche. Im Kamps um dieses Reich haben die Deutschen des Donau- und Alpenlandes ihre Opfer gebracht, immer wieder seit die Ostmark durch Schwert und Mlua gewonnen wurde. Es sind Deutsche aus auen Gauen gewesen, die ihr Leben einsetzlen sür das deutsche VolkStum in dieser Grenzmark des Reiches. Eineinhalb Jahrhundert haben die Deutschen der Mark Oesterreich unter schweren Leiden Grenzwache gehalten gegen osmanische Scharen, sie haben einen Heldenkampf son dergleichen geführt, bis damals Wien und damit das ganze Land befreit wurde durch ein Rcichsheer, in dem Deutsche aller Gaue Dienste leisteten Wie verschiedenartig ist der Kampf gewesen, der zum Reiche aller Deutschen fübrtc! Schien er eine Epoche lang ein dynastischer Streit zu sein, so sahen ihn die nächsten Ge nerationen wieder auferstehe» in Bauernaufständen, wieder andere in r e l i g i ö s e n Revolutionen. Gefallen für Groddeuts and Wie immer in der Vergangenheit diese Kämpfe auch auf- gefaßt und ausgelegt sein worden mögen, wir wissen heute, es waren letzten Endes Kämpfe um das Großdcutsche Reich aller Deutschen. Und wie dir Toten unserer Generation sind die Gefallenen von damals gefallen fü'r Grobdeutschland. Rudolf Hetz wies darauf hin, datz die Deutschen in Oester reichs Gauen nichts anderes als der schlichte Wille, deutsch zu sein und deutsch zu bleiben, immer von neuem ihr Leben einsetzen lietz, unterschiedslos, ob Feldherr oder Philosoph, ob Dichter, ob Bauer oder ob Soldat. Wofür denn anders als für das deutsche Volk haben die gefallenen Deutschen der früheren Donaumonarchie ihr Leben im großen Krieg gegeben? Wofür denn anders haben dte 'Männer aus Kärnten und Steiermark, aus Wien und Tirol, haben die Deutschen Oesterreichs von 1914 bis 1918 und von 1918 bis 1938 gekämpft als für ihr deutsches Volk, das seine einzige, wirkliche Heimat in Grotzdeutschland hat? Und heute weiß cs das ganze deutsche Volk und wird es nie vergessen, datz die Zahl der gefallenen Deutschen im Weltkriege prozentual am höchsten gewesen ist in den deutschen Gaue» der Ostmark. Hier in Klagenfurt steht die ganz erschütternde Inschrift zu lesen: „Von dieser Stelle zog das 8. Feldjägerbataillon am 10. August 1914 mit 38 Offizieren und 1222 Mann in den Weltkrieg. - Vom Kärntner Feldjägerbataillon Nr. 8 sind im Weltkriege in Treue sür Heimat und Volk auf dem Felde der Ehre gefallen: 38 Offiziere und 1221 Jäger und Unter offiziere. Den Helden zum ehrenvollen Gedenken, der Nach welt zum leuchtenden Vorbilde." Von diesen 1260 Mann kam also ein einziger zurück! Wie diese tapferen Kärntner mit ihrem Blute deutsches Schicksal schrieben, so haben es nicht minder im Kriege und nach dem Kriege deutsche Männer der anderen Ostmarkgaue getan, und auch die nationalsozialistische Bewegung, in deren Gestalt schlietzlich grotzdeutsches Schicksal sich hier vollendete, beklagt in diesem Gau die Höchstzahl der gebrachten Opfer. Der vpsergang der Frauen Der Stellvertreter des Führers gedachte hier der zahl losen Unbekannten, die auch ihr Leben einsetzlen, und er innerte an die Kameraden, die in Hunger, Elend und Not dahinsiechten oder in Kummer um deutsches Schicksal erloschen. „Nicht nur der Mäuner", so ries Rudolf Hetz aus, „wollen wir gedenken, wir wollen die Opfer der Frauen Deutsch österreichs ebenso vor uns auferstehen lassen. Wie viele von ihnen sind auch dahingegangen! Wie haben sie, die unbekann ten Frauen Deutschösterreichs, mit der Sorge um das tägliche Brot gekämpft, wenn ihre Männer oder ihre Söhne um des Glaubens willen im Kerker saßen! Wie haben diese Frauen immer von neuem in die Herzen der oft Verzweifelten, wie haben sie besonders in die Herzen ihrer Buben und Mädel immer wieder Zuversicht getragen, immer wieder Glauben ge pflanzt! Wie haben sie mit ihren arbeitzerfurchten Händen den Ihren, die im fanatischen Kampfe standen. Zeichen des Trostes, des Verstehens und des Glaubens an den gemein- samen Sieg gegeben, mit welch großer Liebe so manche deu letzten Gang der Ihren in bewundernswertem Leugnen eige nen Schmerzes zu einem stolzen Gang in eine große Zukunft werden lassen! Diesen Frauen Deutschösterreichs gebührt ein stilles Heldenlied, und die Dichter unserer Zeit, sie werden es schreiben, wie sie schon so viele Lieder des Kampfes und des Glaubens geschrieben haben! Fugend ohne wahre Kindheit Welches Opser brachte auch dieIugend! Eine Jugend, für die schon im Kindesalter das große Leid begann. Die da hingab, was anderen schönstes Erinnern im Leben ist: die^ wahre Kindheit. In der ernsten Erinnerung nicht nur an die gewaltige Zahl der Opser, sonder» auch an die lauge Leidens- zeit der Ostmark überhaupt dankt das deutsche Volk heute nochmals diesen seinen Volksgenossen." i Der Stellvertreter des Führers sprach hier von dem Er gebnis dieses Kampfes und Leides der Vergangenheit, die hier auf ostmärkischer Erde ein kampfgestähltes, hartes, be wußt großdeutsches Geschlecht wachsen lietz. Endlleg nach tausendMrigem Kamps „Das aber", so fuhr Rudolf Hetz fort, „macht die Erinne- rung an die Jahrhunderte des Kampfes und des Leides, an die Zeit des Elends des letzten Jahrzehnts dem deutschen Volk zu einer trostreichen Gewitzheu. Die im Zeichen des Nationalsozialismus Gefallenen der vergangenen Jahre wer den, das wissen wir, die letzten Opfer sein, die im Bru- derkampf um das Deutschtum der Ostmark gefallen sind. ES ist die Tragik der Toten der letzten Jahre, daß sie den Sieg eines über tausendjährigen Kampfes, der so greifbar nahe vor ihnen stand, nicht mehr haben sehen dürfen. Nicht nur, daß sie am zähesten und härtesten mitgekämpft, macht ihre Namen m der deutschen Geschichte ewig, sondern daß auf ihren frischen Gräbern das Symbol des grotzdeutschen SieaeS aufgepflanzt wurde: das Hakenkreuz. Nichl für materielle Gewinne oder Reichtum siud diese Opfer gefallen; sie sind gefallen für ihr Volkstum, und dieses Volkstum verlanal von der Welt nichts anderes als das Recht